Ab wann ist von meinem Hund nichts mehr da?

  • Wenn die Zeit gekommen ist, dann kann man ein Lebewesen nicht mehr halten. So sehr man es möchte und versucht.


    Du hast richtig gehandelt. Du hast ihm ein schönes Leben ermöglicht, Du hast ihn so sehr geliebt und er hat das gespürt und gewusst!


    Du warst bis zum Schluss an seiner Seite, er hatte Dich immer um sich. Er war nicht alleine- auch in den schwersten Stunden nicht.


    Und am Ende hast Du ihn gehen lassen.
    Du hast richtig gehandelt.
    Du brauchst Dir absolut keine Vorwürfe machen!

  • Ans Ausgraben hatte ich auch schon gedacht - aber ich denke, für einen selbst könnte das wirklich sehr sehr schwer sein... .
    Und für manche Leute kommt sowas vermutlich auch per se nicht in Frage.


    Aber ... evtl. würde sich ja tatsächlich jmd. finden, der ihn für Dich ausgräbt, so dass er doch noch verbrannt werden könnte(?)... .

  • Dein Verlust tut mir sehr leid. Ich musste meinen Snoopy im Januar gehen lassen und kann gut nachvollziehen wie du dich fühlst.


    Ich würde vermutlich in dieser Situation überlegen ob ich mich damit abfinden kann, schließlich sind es "nur" die Überreste des Hundes. Auf der anderen Seite.. Würde ich mir auch überlegen, den Hund wieder auszugraben und evtl noch verbrennen zu lassen und in einer schöne Urne immer bei mir zu haben.


    Egal wie du dich entscheidest: mach dir keine Vorwürfe! Egal wie sehr man es sich wünscht, man kann irgendwann nichts mehr für sein Tier tun, außer es in Liebe und Würde gehen zu lassen. Viel Kraft weiterhin.

  • Auch von mir erst einmal herzliches Beileid. :streichel:


    Ich könnte mir vorstellen, dass Dein Hund im Moment noch recht unverändert aussieht. Du schreibst, er liegt in sehr lehmigem Boden, da setzt die Verwesung deutlich später ein. Hinzu kommt, dass es sehr heiß war in den letzten Wochen, ich könnte mir vorstellen, dass das auch noch eine Rolle spielt.


    Ich habe vor vielen Jahren mal ein Meerschweinchen nach einem Jahr wieder ausgegraben, weil wir den damaligen Garten umgestalten lassen wollten. Selbst das kleine Tierchen war noch vollständig erhalten und gut erkennbar.


    Ich glaube, an Deiner Stelle würde ich ihn wirklich wieder ausgraben und beerdigen lassen. Sprich doch mal mit den Leuten vom Tierkrematorium. Vielleicht würden sie das Ausgraben sogar übernehmen. Ist sicherlich dann "nur" eine Frage des Geldes.

  • Hallo ihr Lieben!
    wenn ich so unterschiedliche Erfahrungen lese, wie Körper noch nach einem Jahr unter der Erde aussehen könnten, wird mir richtig schlecht und es fährt mir fast Angst in den Bauch!
    eins ist für mich aber klar, ausgraben kommt nicht in Frage. Ich finde es gibt einen Punkt den sollte man nicht überschreiten und dazu gehört das Ausgraben eines Leichnahms.
    Dies tun wir dann ja wirklich nur für uns, nicht für das Tier.
    Schlimm aber zus wissen, das mei nLiebling im Moment noch voll erhalten sein wird und ich wahrscheinlich sogar sein Fell streicheln könnte. Das tut entsetzlich weh und die Sehnsucht ist ja auch noch da.
    Aber ein Grab öffnen, die erde abzutragen und dann einen Körper rauszuholen ist zumindest in meinen Augen völlig abwegig.
    Das er da bleibt ist für uns klar, ich dürfte ihn auch von meinem Mann aus gar nicht ausgraben und wie gesagt würde ich das auch niemals tun.
    Aber wenn ich eben wüsste, das unter der Erde sein vollständiger Hundekörper noch gut erhalten liegt, dann macht es mir das so unendlich schwer. Aber nachschaun geht nun mal auch nicht.
    Was nach unserem Auszug dann gemacht wird, weiß ich ja nicht, unser Vermieter ist 71 Jahre alt und hat keine Kinder. Aber seine Lebensgefährtin hat 2. Was nach deren Tod damit passiert weiß ich nicht. Oder ob sie direkt nach unserem Auszug dann erst recht die Stelle verändern weiß ich auch nicht.
    Deswegen wäre für mich einzig und allein die Frage nach dem Aussehen des Körpers.
    Denn ich denke wenn der Körper so weit wie möglich weg wäre, dann könnte ich gehen!

  • Es tut mir sehr leid für dich und deinen Hund.
    Weißt du, wir können noch so viel wollen und wünschen, das Leben geht oft eigene Wege, die außerhalb unserer Kontrolle liegen.
    Du hast sicher alles für deinen Hund getan was dir zu diesem Zeitpunkt möglich war und mehr geht einfach nicht.
    Nach dem Tod unserer Lieben müssen wir weiter leben und unser Auftrag ist es das so gut wie möglich zu machen.
    Ihr seid würdevoll mit dem toten Hundekörper umgegangen.
    Das ist schön und tröstlich.
    Zum Zeitpunkt seines Todes hast du die unschönen Entwicklungen nicht kommen sehen können.
    Vielleicht könnt ihr ihn tatsächlich noch umbetten und anderswo beisetzen oder kremieren lassen.
    Selber ausgraben würde ich ihn nicht, auch nicht dabeisein.
    Denke in Ruhe darüber nach was eventuell getan werden kann und von wem und wieviel Geld du dafür zur Verfügung hast.
    LG, Friederike

  • Ich kann nichts Neues mehr beitragen, aber ich wollte dir trotzdem noch mein Beileid aussprechen.


    (Und ich finde deine Frage überhaupt nicht pietätlos.)

  • Dein Verlust tut mir sehr leid.


    Ich würde mich mit einem Tierkrematorium in Verbindung setzen und die Situation schildern. Vielleicht haben die eine Lösungsmöglichkeit. Ich könnte mein Tier nicht „zurücklassen“ auch wenn der tote Körper eigentlich nicht mehr das Tier ist das an meiner Seite gelebt hat. Ich würde es aber selber auch nicht ausgraben sondern das einem „Profis“ überlassen für den sowas Alltag ist.


    Meine erste Katze hat mein Mann in einem Karton vergraben, meine anderen beiden Katzen habe ich einäschern lassen und die Urnen stehen in einer Vitrine. So plane ich das auch in hoffentlich ferner Zukunft mit meinen Hunden.

  • Ich kann das verstehen, ich denke auch oft darüber nach. Wir haben hier schon 3 Hunde und eine Katze auf dem Grundstück vergraben. Wobei die schon vor längerer Zeit verstorbenen Tiere in einem inzwischen nicht mehr genutzten Teil des Grundstückes liegen, man sieht die Gräber auch nicht mehr und die Zeit der Trauer ist schon lange vorbei, auch wenn sie unvergessen sind. Vor 3 Monaten ist meine Seelenhündin verstorben und sie liegt in unserem heutigen Garten, ganz nah bei mir, in einem schönen Grab. Nun wollen wir schon seit längerer Zeit das Haus verkaufen und das habe ich bei der Wahl des Grabes nicht bedacht. Im Moment ist deshalb der Hausverkauf verschoben, so albern das klingt. Noch kann ich das nicht, ich brauche noch diesen Ort der Trauer. Aber ausgraben würde ich sie nicht, das hier war ihr Zuhause und hier soll sie auch bleiben. In meinem Herzen ist sie immer bei mir. Ich hoffe das ich irgendwann los lassen kann, wie bei meinen anderen Tieren.
    Bei Dir ist es natürlich noch etwas anderes, weil die Zeit drängt. Das tut mir so leid. :(

  • Vielleicht bin ich da pragmatischer, aber ein Grab ist für mich ganz persönlich einfach nur ein Grab.
    Was zählt, sind die Erinnerungen, die man behält, all die kleinen (und größeren) Spuren, die „Weißt du noch?“s.
    Mein Vater hat dieses Jahr an seinem Lieblingsplatz mitten im Wald ein Marterl aufgestellt mit einem Zitat von seinem Vater. Gegenüber hat er ein Bankerl gebaut, auf dem sitzt er oft und genießt die Ruhe.
    Marterler gibt‘s bei uns viele. Das sind steinernes (Granit-) Kreuze oder Säulen mit einer Inschrift, einem kleinen Bild oder einer Heiligenfigur.
    Vielleicht wäre das für dich auch eine Lösung.
    Den Körper zurückzulassen und für die Seele (auch für deine) ein kleines Denkmal zu setzen an einem Ort, an dem du dich gerne aufhältst. Vielleicht ein kleines Bäumchen für deinen Hund im neuen Garten zu pflanzen oder so.

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