Pflegehund: verbellt Fremde, hängt in der Leine und knurrt

  • Hi,
    Vorsicht; langer Text:
    ich habe ja seit einem guten Monat einen Pflegehund (55cm, 30kg, Appenzeller/ Schäferhund/ noch einiges-Mix).
    Vorgestern war einer Trainerin da und hat sich das ganze angeschaut. Sie hat erst mal 10 Minuten und ca. 1 kg Würstchen gebraucht, bis sie es die 15 m zur Couch geschafft hat. ( Normaler Besuch muss draußen eine Runde mit uns laufen und dann ist die Wohnung ok) Paul sehr steif, hat sie fixiert und geknurrt, mir gegenüber hat er beschwichtigt ( wenn ich seine Aufmerksamkeit ablenken wollte). Für die nächsten 20 Min war er steif, hat sie beobachtet und bei jeder Bewegung geknurrt. :verzweifelt:
    Sie hat gesagt, es könnte sein, dass er abschnappen oder sogar heftiger reagieren könnte, wenn sich jemand falsch verhält. Meine beiden Hunde waren wie immer.
    Ich habe ihr auch erzählt, dass Paul auf der Straße ausgewählte Passanten anbellt, sich in die Leine wirft und hin will (kein freundliches/ aufgeregtes Bellen). Er knurrt auch.
    Ich bin ja nur Pflegestelle, mit den neuen Interessenten klappt es wohl nicht, melden sich nicht mehr.
    Die Trainerin möchte seine Aufmerksamkeit umlenken (klickern) und dann zeigen und benennen aufbauen.
    Im Moment behelfe ich mir mit Leine kurz nehmen und nachdrücklich Nein, wenn ich merke, dass er eine Person fixiert, oder beginnt zu meckern. Das klappt ganz ok, aber sie will das ganze positiv aufbauen ( wir machen am Mittwoch weiter)
    Wäre Maulkorb Training sinnvoll? Ich weiß nicht, wie lange er noch bleibt, will aber auch keinen Beißvorfall haben :dagegen:
    Mir gegenüber ist er freundlichen bis aufdringlich aber das beobachte ich weiter.
    Er sollte auch bald zum Physiotherapeut, weil sein Bein so zuckt.

  • Maulkorbtraining ist immer sinnvoll, allein schon wegen Tierarztuntersuchungen. Ich nehme an daß er da dann auch nicht erfreut ist. :/
    Ansonsten positiv betrachten: Er warnt mit Bellen und Knurren.
    Er eskaliert nicht schnell, verhält sich nicht unberechenbar.
    Damit kann man arbeiten, Z&B ist gut geeignet.
    Bogenlaufen Beibringen bewährt sich bei sowas auch.

  • Ja, wir laufen schon zick zack ( nicht hektisch sondern vorausschauend) bald werde ich dann auch Einzeltraining angehen. Ich bin nur ein bisschen geschockt, dass es doch so ernst ist. Es könnte immer jemand hinter einem Auto auftauen. Der Hund ist auch ziemlich auf mich fixiert, ich weiß nicht ob er jung und ungestüm ist ( ca. 3) oder langsam austesten, wie weit er gehen kann. Er knabbert gerne (Geschirr, Speilzeug, Menschen) Ich drehe mich dann weg und er hört auf aber ich muss aufpassen, dass ich ihn nicht anmeckere, weil wr dann sofort wieder beschwichtigt und unsicher guckt :muede:

  • Meine Hündin hat so ein ähnliches Problem sie brummt erst und dann bellt sie und wirft sich in die Leine .
    Wir haben es soweit auch positiv aufgebaut.
    Erstmal habe ich die Distanz vergrößert und sie für ruhiges Verhalten belohnt danach konnte ich die Distanz verringern.
    Bei ihr hilft es auch sehr wenn ich mich vor ihr Stelle das gibt ihr Sicherheit .
    Bei engen Wegen nehme ich sie am Geschirr dann beruhigt sie sich oder ich kehre um wenn es wirklich zu eng wird, ich habe dafür auch extra ein Wort trainiert seid ich dieses Wort fürs umkehren benutzte dreht sie sich gar nicht mehr um.
    Wenn sie stark fixiert gibt es ein Weiter Signal dann geht sie normal weiter ohne die Leute zu beachten.
    Bei manchen Hunden klappt es sehr gut in Bewegung zu bleiben, bei Amy hat dass nur bedingt geholfen, manchmal klappt es zwar sehr gut wenn ich ihr unser Bei Fuß Signal geben aber sie setzt sich lieber hin .
    Man muss halt einfach gucke was der Hund besser findet.
    Ich denke aber ihr bekommt das hin ihr habt ja auch eine Trainerin an eure Seite .

  • Ja, wir laufen schon zick zack ( nicht hektisch sondern vorausschauend) bald werde ich dann auch Einzeltraining angehen. Ich bin nur ein bisschen geschockt, dass es doch so ernst ist. Es könnte immer jemand hinter einem Auto auftauen. Der Hund ist auch ziemlich auf mich fixiert, ich weiß nicht ob er jung und ungestüm ist ( ca. 3) oder langsam austesten, wie weit er gehen kann. Er knabbert gerne (Geschirr, Speilzeug, Menschen) Ich drehe mich dann weg und er hört auf aber ich muss aufpassen, dass ich ihn nicht anmeckere, weil wr dann sofort wieder beschwichtigt und unsicher guckt :muede:

    Er möchte ganz bestimmt nicht testen wie weit er gehen kann er weiss einfach nicht was er tun soll .
    Für ein Appenzeller Schäferhund Mix finde ich das Verhalten auch nicht gerade ungewöhnlich.
    Ich würde deswegen erstmal mit der Trainerin arbeiten und schauen ob es klappt .
    Aber es wird Natürlich etwas dauern bis ihr Erfolge sieht .
    Einen Maulkorb finde ich deswegen auch nicht schlecht, man kriegt dadurch auch selber Sicherheit.

  • Ich bin etwas verunsichert, weil Paul erst einen Monat da ist, er lebt sich ein und verändert sich und ich lerne ihn auch erst kennen. Intelligente Hunde sind mir eigentlich suspekt xD
    Manchmal muss ich sprichwörtlich wegschieben, wenn ich etwa meine Hunde trainiere (Leckerchen) oder er auf seinem Geschirr rumkaut. Jetzt komme ich ihm auch noch mit klickern und Maulkorb an; ich hab mit mehr Zeit mit ihm gewünscht, als er nach zwei Wochen fast vermittelt worden ist...
    na ja, wenigstens versteht er sich super mit meinen beiden Hunden.

  • Ich bin etwas verunsichert, weil Paul erst einen Monat da ist, er lebt sich ein und verändert sich und ich lerne ihn auch erst kennen. Intelligente Hunde sind mir eigentlich suspekt xD
    Manchmal muss ich sprichwörtlich wegschieben, wenn ich etwa meine Hunde trainiere (Leckerchen) oder er auf seinem Geschirr rumkaut. Jetzt komme ich ihm auch noch mit klickern und Maulkorb an; ich hab mit mehr Zeit mit ihm gewünscht, als er nach zwei Wochen fast vermittelt worden ist...
    na ja, wenigstens versteht er sich super mit meinen beiden Hunden.

    Dass ist doch verständlich :smile: .
    Nehmt euch Zeit man muss nicht gleich alles auf einmal trainieren dass stresst viele Hunde .
    Maulkorbtraining kann man super kleinschrittig trainieren ohne den Hund natürlich zu überfordern.
    Ihr findet schon euren Weg :smile: .

  • Danke, postive Bestärkung wirkt auch bei mir :smile: . Ich habe mich heute durch gefühlte 100 Threads durchgelesen, und jetzt befürchte ich insgeheim, Warnsignale zu übersehen und Körpersprache falsch zu interpretieren. Seit kurzem werden z.b. die Nachbarn im Treppenhaus gemeldet, nicht nur mit bellen sondern auch mit knurren. Belohnen und beenden oder versuchen, das Verhalten zu unterbinden?
    Man kann sich auch selbst verrückt machen...

  • Wie heisst es doch: Knurren ist Kommunikation.
    Also wenn er sagt "da is' jemand, dem Braten trau'' ich nicht."
    Was antwortet man dem?
    "Oh das sind nur die Nachbarn,mach' dich locker".
    Und nicht: "Nein"" :headbash: - da ist ja immerhin wirklich jemand.


    Knurren Verbieten ist aus mehreren Gründen unratsam:

    • er verliert das Vertrauen darin, daß der Besitzer mitkriegt, was um ihn herum passiert, also auch Gefahren
    • als Konsequenz wird er sich in Zukunft alleine darum kümmern, wenn es nichts bringt, den Besitzer miteinzubeziehen
    • er könnte Knurren ganz aus seinem Repertoire streichen, wenn es nichts bringt und die nächsthöhere Aggressionsstufe wählen (müßig zu erwähnen, daß es eine schlechte Idee ist, die dann auch verbieten zu wollen, weil das die nächsthöhere Eskalationsstufe zur Folge hat)
    • er lernt dadurch nicht, daß die Nachbarn wirklich harmlos sind und unterdrückt nur, seinen Stress zu zeigen
    • es ist leiser als Bellen :D

    Mit einem knurrenden Hund kann man spitzenmäßige Dialoge führen. Schrittweise verliert sich dann sein Bedrohtheitsgefühl- er wird sicherer und ansprechbarer. Da setzt auch das Z&B an. Er zeigt dir ja schon an. Du mußt ihn noch nicht einmal dazu bringen. Das darf man auf jeden Fall loben.
    Entspannungssignal Einführen ("Mach' dich locker." Easy" was auch immer) hilft.
    Schon bist du auf halber Strecke beim Z&B ohne den Klicker konditioniert zu haben. Das basiert ebenfalls auf dem Dialogprinzip :smile:

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