Spürt es der Hund, wenn es seinen Leuten nicht gut geht?

  • gerade das mit dem zum Lachen bringen schafft hier der Labrador auch. Könnte fast glauben dass er mich besser kennt als ich selbst. Er opfert sich geradezu auf um mich fröhlich zu machen und das manchmal so subtil, dass ich es erst später bemerke...


    das Hütehundding ist anders, da krieg ich eher die Botschaft: stimmt, is alles scheiße, lass ma in Ruh... meld dich wieder wenn es dir besser geht

  • Ich habe hier auch eher den unsensiblen Backstein. Egal wie es mir geht, er "behandelt" mich immer gleich. Klettert auf dem frisch operiertem Bauch herum, weil er jetzt unbedingt bitte gestreichelt werden muss (er klettert immer auf einen drauf, wenn man nicht sofort auf sein forderndes Nasestubsen mit streicheln reagiert) oder Herr Hund beißt in den gebrochenen Zeh, obwohl er eigentlich sein Kissen schnappen wollte...

  • Ich bin heute Morgen von der Treppe gefallen... Und meinem Hund war das echt egal. Der dachte, mein schmerzbedingtes Hyperventilieren wäre eine Spielaufforderung.


    :ugly:

  • KLar merken die genau wie mir geht Ich bin schließlich ihr SCHlüssel zu so ziemlich allem.
    einer verliert jede Sicherheit, ist unruhig, kommt ständig und ringelt sich am liebsten neben mir ein. Im Ernstfall wird auch mal angeleckt. Is halt auf sich gestellt auch lebensunfähig


    Der andere nutzt jede Schwäche, um zu gucken, ob vielleicht heute geht, was gestern nicht ging...Sack

  • Im übrigen (tut mir leid wenn ich wieder von meiner Arbeit anfange) nehmen Hunde auch das Unwohlsein fremder Menschen wahr und benehmen sich dann entsprechend.


    Als Poco noch neu bei mir war (vor mittlerweile bald 12 Jahren) war er sehr reserviert bis sehr unsicher fremden Menschen gegenüber. Vor allem wenn diese sich auch noch ausserhalb der "Norm" (für ihn jetzt) benommen haben. Dann hat er geknurrt, ist geflüchtet, je nach Typus.


    Ich habe ihn damals trotzdem mit zur Arbeit genommen. Dort war er ein anderer Hund. Nur zur Erklärung: Ich arbeite im Altenheim.
    Seine erste gute Tat war damals, sich eng an eine Bewohnerin zu kuscheln mit sehr schweren Depressionen. Sie liebte Hunde so sehr und deswegen habe ich ihm erlaubt, mit in ihr Zimmer zu kommen. Er ist sofort zu ihr hin, hat sich zwischen ihre Knie gesetzt und sich kuscheln lassen (etwas das ICH zu dem Zeitpunkt bei ihm nicht einmal durfte). Diese Frau hatte den glücklichsten Gesichtsausdruck, den ich je an ihr sehen durfte. Ich habe ihn dann für die Schicht bei ihr gelassen.


    Auch seine Vorsicht anderen Dementen gegenüber war unglaublich. Da durften Männer (die draußen unter "Normalen" Umständen für ihn gruselig gewesen wären) mit ihm Ball spielen (und ihm nebenbei das Kommando für "Gib her" und aus in die Hand beibringen). Irgendwo in den Untiefen des DFs schwirrt auch noch ein Bild herum, wo er einen Bewohner mit starken Bewegungsdrang und damit Eigengefährdung in der Nacht an seinem Platz gehalten hat, nur dadurch dass er sich wie selbstverständlich zu ihm setzte und sich streicheln ließ. Auch hier: Poco ist kein Hund der einfach so zu fremden Menschen geht.


    Hunde haben ein unglaubliches Gespür für Menschen und zeigen eine fantastische Bandbreite an angepassten und hilfreichen Verhaltensweisen, wenn sie nur dürfen.


    Poco hat mir übrigens zuverlässig angezeigt, als bei meinem eigenen Opa langsam die Demenz einsetzte. Er änderte plötzlich sein Verhalten von "okay, der ist da, ab und an mal kurz Tach sagen" zu "ich sitze nun an seinem Bein und er ist für mich gerade mal der wichtigste Mensch". Mein Opa fand es toll.


    So, nun Schluss mit dem Gequake von der Arbeit.


    PS: Nur noch ein kleines Ding, dass Rosie gebracht hat: Sie hat mir auf der Arbeit eine Bewohnerin angezeigt (nachts) die dringend meine Hilfe brauchte, aber nicht laut genug gerufen hatte (sie war gestürzt und ich war kurz vorher noch drin gewesen, wäre also ohne Rosie erst viel später zu ihr rein). Rosie geht niemals in Bewohnerzimmer. Nie. Sie gruselt das irgendwie und sie fühlt sich sehr unwohl. Und bei der Dame hat sie ständig unterm Türschlitz geschnüffelt und ist ständig hingelaufen. Ohne sie, hätte ich die Frau nicht so schnell gefunden.

  • Ich bin heute Morgen von der Treppe gefallen... Und meinem Hund war das echt egal. Der dachte, mein schmerzbedingtes Hyperventilieren wäre eine Spielaufforderung.


    :ugly:

    Erstmal: ich hoffe, Du hast Dich nicht schlimmer verletzt?
    Wenn doch- gute Besserung!


    Ich kann mir die Spielaufforderung dank Deines Avatar's echt gut vorstellen.
    Der Blick von Deinem Hund :lol:

  • Ich bin heute Morgen von der Treppe gefallen... Und meinem Hund war das echt egal. Der dachte, mein schmerzbedingtes Hyperventilieren wäre eine Spielaufforderung.


    :ugly:

    Das kenne ich. Als ich auch mal in einer echt üblen schmerzhaften Situation war, mit heulen und jammern, sprang Benni auf, voller Freude, absolute Spielbegeisterumg und schleppte ein Spielzeug an, warf es mir gegen den Kopf, trampelte auf mir herum und bellte mich an und zwickte. :muede:


    Ich habe es im Nachhinein darauf geschoben, dass er da erst 5 Monate alt war und einfach nicht wusste, was er tun soll.
    Aber er reagiert eigentlich gar nicht, wenn er nicht gerade im selben Raum ist. Egal wie laut man schreit oder jammert oder weint. Da wird eher noch kurz hochgeschaut und mit einem genervten Grunzen und Schnauben der Kopf wieder ins Kissen gesteckt.

  • Ja, wenn ich mir weh tu weil ich falle oder mir den Pschyrembel auf den Fuß werfe, brauche ich auch kein Mitgefühl zu erwarten. Eher "Oha, die Alte hat sich weh getan. Ich geh dann mal...." :lol:

  • oder mir den Pschyrembel auf den Fuß werfe,

    Autsch, der ist schwer. Online- Version mal versuchen? :D


    Meine Hüter merken das sofort, wenn hier jemand durchhängt. Sie halten sich dann sehr zurück, legen sich ab, beobachten- bis sie wieder zu uns dürfen.
    Aufmerksamer reagieren sie insgesamt bei meinem körperbehinderten Mann. Hat er Schmerzen und äußert das, schauen sie sofort nach ihm.
    Da merke ich- vermenschlicht- so etwas wie
    Besorgnis.


    Ja, sie sind sehr sensibel, sie spiegeln uns.

  • Natürlich spüren Hunde sowas - reagieren nur total unterschiedlich. Meine Biene legt sich dann irgendwo ins eck und wartet ab, bis wieder Leben in die entsprechende Person kommt, und sie was mit demjenigen anfangen kann. Die läßt einen still vor sich hin leiden, hat da keinen Bock drauf.


    Bossi dagegen ist sehr "besorgt", begleitet einen überall hin, legt sich zu einem, schlabbert einen ab etc.


    Allerdings beschränkt sich das auf Drinnen. Draußen mutiert er zum -terriertypischen- Arschloch, das macht, was es will, weil er genau weiß, Fraule ist so indisponiert, daß sie nicht eingreifen kann *lach......
    Daher gibts ansolchen Tagen für den Leinenzwang. Weil ich keinen Bock habe, ihn zwei Stunden suchen zu gehen, wenns mir eh schon mies geht.


    Frieda legt sich einfach dazu, die ist net so "arschig" *gg War sie auch nie.

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