Junghund kann nicht alleine sein und bellt (nur!) einen Kollegen an – und wird im Büro zum Problem

  • Hi, sorry, aber ich sehe es ähnlich. Der Kleine ist ja noch nicht mal richtig angekommen, noch recht jung, hat komplett geänderte Lebensumstände - und dann auch noch 2 Aufenthaltsorte. Und bei einem mit vielen anderen Menschen, ein bedrolicher Mensch dabei, und die Bezugsperson verschwindet? Ich fänds ehrlich gesagt verwunderlicher, wenn er nicht reagieren würde.


    Muss er denn zeitlich gesehen täglich mit ins Büro?

  • Mein 7 Monate alter Jungspund kommt ebenfalls mit ins Büro, ebenfalls Großraumbüro mit dem Unterschied das es hier keinen total doofen Kollegen gibt und das er bei mir ist seit er 8 Wochen alt ist.


    Ich kann nichts dazu sagen was du mit dem Kollegen machen könntest, da ich, wie gesagt, das Problem nicht kenne. Klar gibt es Kollegen die haben keine Lust auf ihn und/oder er auf sie, aber da wird ignoriert.
    Ebenfalls zu ner Box kann ich nichts sagen, da meiner absolut keine akzeptiert.


    Was aber das kurze Alleinbleiben angeht bin ich ganz gut damit gefahren den, damals 13 Wochen alten Welpen, ÜBERALL mit hin zu nehmen. Auf Toilette, zum Kaffee holen, etc. und offenbar hat er recht schnell gemerkt, das ich, wenn ich meine Tasche etc am Platz lasse, sowieso wiederkomme.


    In Aufbruchstimmung und fiepsig wurde er sehr schnell nur noch wenn ich eben meine Tasche nahm. Sonst blieb er liegen und schlief nach kurzem hinterhergucken einfach weiter.


    Evtl. hilft dir das ja.



    Und zum Thema Auslastung.. ich finde 2 große Runden auch ziemlich viel, zumindest meiner war vor nem Monat auch belastbarer als er es aktuell ist (Pubertät schlägt wohl gut zu, auch wenn er "nur" etwas leidlicher geworden ist und markiert). Gibt Tage da ist ne halbe Stunde im Wald schon too much, dann gibt es aber auch wieder Tage da kommt er gut mit mehr zurecht.
    Wirklich körperlich kaputt bekommen habe ich meinen im Übrigen bislang noch nie und das strebe ich auch absolut nicht an. Er soll sich ruhig mal austoben, aber bis ans Limit halte ich für unnötig.
    Meiner ruht am besten wenn die Mischung am Vortag passte bzw ich es geschafft habe die richtige Dosis für den Tag zu erwischen (was zugegeben in dem Alter für mich echt schwierig ist, da es an manchen Tagen mitten am Tag nach nem Schläfchen schon wieder anders als ist als 2 Stunden vorher).

  • Bzgl. des Kollegen. Ich würde die Tür von der Box zumachen, dann kann der Hund auch nicht mehr raus schießen. Sollte der Hund das trotzdem machen (bei geschlossener Box) würde ich es scharf unterbinden, sobald der Hund ruhig ist dieses Verhalten belohnen. Sprich Hund muss lernen, er darf nicht Ramba Zamba machen, aber ist er ruhig wird er belohnt.


    Zum alleine bleiben, da verlangt ihr wirklich extrem viel, ich bin ja eher von der "harten" Sorte Hundehalter, aber das würde selbst ich nicht von meinem Hund nach vier Wochen verlangen.. das dauert Monate, damit wirst du dich denke ich abfinden müssen. Evtl. ist es eine Möglichkeit die Box mit einer Decke abzudecken, dann sieht der Hund auch weder den Kollegen, und bekommt nicht so direkt mit wenn du gehst?

  • Wenn schon der Klogang ein Problem ist, ist das natürlich auch Stress.


    Vielleicht kannst du ja anfangen, den Hund zu desensibilisieren, indem du immer wieder aufstehst, dich hinsetzt, Schritt vom Stuhl weggehst, dich hinsetzt... So wird das irgendwann ganz natürlich für ihn.


    Und ich weiß, dass Leckerli gebende Kollegen im Büro eigentlich ABSOLUT Tabu sind, aber könnte es vielleicht helfen, dass der "gruselige" Kollege ihm hin und wieder mal (nach Absprache) einen Hundekeks zuschiebt (solange Hund noch ruhig ist)? Oder spricht da was dagegen?


    Insgesamt ist das, was ihr hier habt, wirklich sehr, sehr, sehr viel auf einmal.

  • Zu deinem Kollegen.
    Doof gelaufen, einfachste Übung:


    Stell deinem Kollegen eine Dose Hundekekse auf den Schreibtisch. Jedes Mal wenn er vorbei kommt an deinem Schreibtisch soll er einen Keks in die Richtung deines Hund schmeissen - ohne den Hund anzusprechen oder anzugucken - einfach so nebenher.
    Er wird sich also selber schön füttern ;) .



    Bzgl "alleinbleiben"
    Ich würde da gar nicht viel Trainieren und hab das auch bei meiner Hündin (auch damals Bürohund, auch TS) nicht gemacht. Ich bin halt kurz aufs Klo, kurz an den Kopierer, kurz zum Kollegen am Nachbarschreibtisch - einfach weils die Arbeit bedurfte. Am Anfang musste sie mich noch im Auge behalten nach 2-3 Tagen wars ok und nach ca. 1 Monat hat sie einfach weiter gepennt.


    Inzwischen bleibt sie sogar faul auf ihrem Kissen liegen, wenn Kollegen ins Büro kommen und sie direkt ansprechen (soll das Fussvolk doch zur Königin kommen :lol: ) oder wenn ich ohne Türe schliesse kurz raus laufe und das ohne sie ins Kommando zu stellen oder vorzuwarnen.
    Ich geh einfach :ka:

  • Und ich weiß, dass Leckerli gebende Kollegen im Büro eigentlich ABSOLUT Tabu sind, aber könnte es vielleicht helfen, dass der "gruselige" Kollege ihm hin und wieder mal (nach Absprache) einen Hundekeks zuschiebt (solange Hund noch ruhig ist)? Oder spricht da was dagegen?

    Warum soll sowas absolut Tabu sein :???: ?

  • Hallo ihr Lieben,


    ich bin sehr froh, dass ich diesen Beitrag gefunden habe, denn ich bin ebenfalls in fast derselben Situation.
    Ich habe meine Lotte seit knapp 6 Wochen, sie ist ca. 7 Monate alt und kommt aus Rumänien, hat aber vorher auf einer PS gelebt. Die ersten 4 Wochen war ich zuhause, als ich dann wieder arbeiten musste, habe ich sie zu meiner Mutter in Betreuung gegeben. Das haben wir vorher geübt und sie ist dort total brav und entspannt.
    Da meine Mutter sie nicht immer betreuen kann, soll Lotte auch ein Bürohund werden (war von Anfang an so geplant). Ich werde es erst nur 1-2 Tage probieren und dann steigern, wenn sie sich wohler fühlt.


    Insgesamt ist sie ein fröhlicher kleiner Hund, aber auch unsicher und teilweise ängstlich. Die Ängste beziehen sich auf das alleine bleiben (üben wir minutenweise) und fremde Menschen. Jeder im Büro wurde von mir informiert, dass sie den Hund keinesfalls bedrängen sollen und streicheln nur erlaubt ist, wenn Lotte sich wirklich anbietet :-)


    Ich hatte sie jetzt einmal dabei und es lief so la la. Wenn ich alleine mit meiner Kollegin im Büro war, hat sie gedöst oder ihre Stange gekaut. Doch jeder Besucher (es kommen im Schnitt 1-3 Leute pro Stunde) wird pauschal angeknurrt oder durch kurzes Bellen gemeldet. Ist soweit ok, ignoriere ich weitestgehend. Sie merkt dann immer auch schnell, dass nix passiert. Damit habe ich gerechnet und kann damit leben zu Beginn. Womit ich ebenfalls gerechnet habe, ist, dass sie sich lautstark meldet, wenn ich das Büro verlasse, um kurz zu pinkeln. So wie ich sie kenne, lässt das aber nach, sobald sie versteht, dass ich auch hier immer wieder komme :-)
    Meine Kollegin spricht dann beruhigend mit ihr, anfassen ist tabu. Den Aufzug und die Schiebetüre findet Lotte furchtbar, aber das werde ich mit einem der vielen anderen Bürohunde gemeinsam üben.


    Ich wusste, dass es nicht leicht werden würde, aber hoffe, dass es in naher Zukunft einigermaßen klappt und sie gerne mit herkommt. Außerdem hoffe ich, dass keiner der Kollegen stunk macht, wenn es eben doch mal "laut" wird. Bisher zeigen aber alle großes Verständnis.


    Was ich mich gerade frage....Es kommt super oft die Antwort auf derartige Beiträge "gib dem Hund mehr Zeit, du überforderst den, das ist zu viel etc." Klar, wenn ich monatelang frei hätte, könnte sie noch mehr ankommen, selbstbewusster werden und sich Herausforderungen mutiger stellen. Aber wer hat denn so lange Zeit, dem Hund den normalen Alltag vorzuenthalten? Arbeiten müssen die meisten und wir können uns glücklich schätzen, wenn Hunde im Büro toleriert werden. Ich erwzinge nichts und habe auch eine Alternative, wenn das mit dem Büro too much wird. Aber versuchen möchte ich es zumindest an 1-2 Tagen pro Woche.


    Ich bin immer so hin- und hergerissen, was das Thema "zu schnell, zu viel.,..." angeht. Manche sagen, einfach machen und der Hund gewöhnt sich, andere raten dazu, dem Hund monatelang gar nichts "zuzumuten". Bei einem Angsthund ist das selbstverständlich, aber bei einem aufgeweckten Junghund sehe ich das als machbar an :-)


    Ich bin jedenfalls gespannt, wie es bei euch weitergeht und werde auch selber nochmal Bericht erstatten.


    Viele Grüße,
    Corinna

  • Ich hätte jetzt acuh einfach vorgeschlagen, dass du ihn erstmal überall mit hin nimmst im Büro, solange es natürlich geht.


    Das Alleine sein kann man zu Hause dann weiter üben. Er wird grundsätzlich sich mehr an das Büro gewöhnen. An euch. Euren Alltag. Er wird sicherer werden. Dann kommt das alleine bleiben im Büro vielleicht von ganz alleine (Wortspiel, haha).


    Ich habe im Büro ein Ritual. Wenn ich gehe (egal wo hin), gibt es ein "Sei schön brav, komme gleich wieder" und ein Leckerlie. Ich denke das gibt meinem hund eine gewisse Routine und Sicherheit.


    Die Sache mit dem immer wieder aufstehen und kurz weggehen, ich weiß nicht. Meiner wäre da nervös geworden. Könnte sihc nicht entspannen und würde es einfach komisch finden und sich dadurch nicht daran gewöhnen, dass ich mal weg bin. Lieber wirklich zweimal am Tag aufs Klo gehen, ob du wirklich musst oder nicht.


    Und ja, es kann sein, dass er überfordert ist. Aber ich lese hier raus, dass du sehr viel für den Hund tust und viel Rücksicht nimmst und das alles sehr durchdacht ist. Das es bei der Büro Situation aber eben keine Alternative gibt. Wenn dann noch so ein Satz von der Chefin kommt, ist es doch völlig okay, hier einmal nachzufragen, was man alles tun könnte um es dem kleinen leichter zu machen mit der Bürosituation.


    Ich drücke die Daumen, dass es weiterhin besser wird :)

  • Ich habe meinen Hund damals auch einfach überall mit hin genommen. Und ja, er war mit Sicherheit das ein oder andere mal überfordert. Aber in meinen laienhaften Augen niemals so sehr, dass es zu viel war. Oder ihm geschadet hat. Im Gegenteil, er ist heute ein absolut cooler und lässiger Hund. Ich kann ihn theoretisch überall mit hin nehmen. Ihn lässt das alles kalt.


    Man muss da denke ich für sich und den Hund den richtigen Weg wählen. Ich finde es auch immer arg, wenn alle sofort "Überforderung" schreiben. Wie du sagst, wer hat Monate lang Zeit, seinen Hund Schritt für Schritt an alles zu gewöhnen. Manchmal muss man den hund halt einfach mal mitnehmen und der Hund findet dass dann komisch. Solange er aber nicht panisch wird oder sonstiges und man die Tage danach ruhig macht oder zu Hause grundsätzlich Ruhe ist, finde ich das völlig in Ordnung. Irgendwo und irgendwann muss man ja anfangen.

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