Mein neuer Hund - bin verzweifelt

  • Wir haben vor knapp 10 Monaten eine Hündin aus dem Tierheim geholt. Genau zu dem Zeitpunkt, als sie bei uns einzog, hab ich mir noch einen Lebensmittelkeim eingefangen. Ich war völlig überfordert - ein Hund, der alles durcheinander brachte, der angefangen hat, uns zu maßregeln, der draußen an der Leine kaum zu bändigen war, und dann noch dazu ich und auch der Hund krank. Ich wollte mein altes Leben zurück und fragte mich, warum ich das überhaupt gemacht habe.


    Und heute morgen habe ich das im "Freu-Thread" geschrieben:


    Wir hatten eine richtig schöne und entspannte Morgenrunde. Cassy hat ihren Jagdtrieb auspacken wollen, den konnte ich aber schnell unterbinden und sie ablenken. Was sie auch willig mitgemacht hat. Auch das Rückruftraining hat super geklappt. Sie hat immer wieder nach mir geschaut und zur Krönung hat ein Hundekontakt ganz gut funktioniert, Fahrradfahrerin auch und die Leinenführigkeit war heute auch super. Hach, es ist so ein tolles Gefühl, wenn die Baustellen immer besser funktionieren und dadurch der Spaziergang entspannt ist.


    Und trotzdem ist Cassy jetzt echt platt - für sie ist das alles noch richtig viel Arbeit und anstrengend.

    Es wird besser werden - die erste Zeit kann wirklich anstrengend und richtig blöd sein. Aber ihr werdet zusammenwachsen, euch kennenlernen und es wird einfacher und entspannter werden. Und du wirst daran wachsen!


    Vor einigen Monaten noch habe ich geschrieben, dass Cassy nicht mein Seelenhund ist. Mittlerweile ist sie mir so ans Herz gewachsen, so sehr mein Hund geworden, die Liebe zu ihr so groß, dass ich sie nicht mehr missen möchte, dass mir ganz warm ums Herz wird, wenn ich an sie denke.


    Gebt euch beiden eine Chance! Die Bindung wächst nicht innerhalb einer Woche - das braucht Monate. Mir hat es viel geholfen, dass ich eine tolle Hundetrainerin an der Seite hatte.


    Auch ihr werdet es schaffen - und in ein paar Monaten wirst du sie nicht mehr hergeben wollen.

  • Hi,


    ich kann dich ein wenig verstehen, ich habe auch seit 3 Monaten eine Hündin (Zweithund, hier wohnt schon ein Rüde) aus dem Auslandstierschutz - sie lebte früher bei einem Vermehrer in Ungarn. Sie ist ein entzückender Hund und ich habe sie mittlerweile sehr ins Herz geschlossen, aber ja, trotztdem gab/gibt es Momente, da war/ist es für mich gefühlsmäßig auch anstrengend mit ihr. Ganz alleinebleiben z.B. fällt ihr sehr, sehr schwer, mit meinem Rüden zusammen hingegegen klappt es immerhin gut. Sie ist nicht zu 100% stubenrein und ich bin auch nicht sicher, ob sie das jemals sein wird.
    Sie mal von jemand anderem außer meiner Mutter betreuen zu lassen ist auch (noch) nicht möglich. Keine Ahnung, ob wir das noch hinbekommen, ich tippe eher nicht darauf.


    Gerade anfangs ist es normal, sich auch mal überfordert zu fühlen, traurig zu sein und die Entscheidung für den Hund zu hinterfragen. Das geht sogar vielen Menschen so, die sich sehr lange auf den Hunde-Einzug vorbereitet und einen Züchterwelpen haben, keinen Hund aus dem (Auslands)Tierschutz. Wir Menschen sind halt auch Gewohnheitstiere, denen es oft nicht ganz so leicht fällt, sich auf etwas Neues "einzustellen".


    Eure Bindung kommt mit der Zeit. Bei mir dauert das auch immer ein bisschen, bis ich wirklich eine ganz tiefe Bindung zu eine Hund verspüre, auch wenn ich ihn von Anfang an lieb habe. Das finde ich normal. Menschlichte Freundschaften/Beziehungen wachsen doch auch oft mit der Zeit.


    Nach einer Woche jedenfalls kann man von einem Hund, der völlig neu bei dir ist, in einer ihm fremden Umgebung, einfach noch nichts erwarten. Gib ihr Zeit und mach dir selbst nicht so einen Druck. Ich weiß, leichter gesagt als getan, aber manchmal hilft ja auch ein Denkanstoß von außen ein kleines bisschen ;)


    Das Alleinebleiben wird deine Hündin ganz kleinschrittig erlernen müssen, denn sie kennt es ja gar nicht. Zum Aufbau gibt es hier im Forum auch schon einige gute Threads, in denen du nachlesen kannst. WIchtig ist, dass dir bewusst ist, dass manche Hunde sehr lange brauchen, bis sie entspannt allein bleiben können.


    An Blue muss deine Hündin sich wohl auch erst noch gewöhnen. Auch hierzu gibt es Möglichkeiten, es beiden Hunden einfacher zu machen. Ich würde die Hündin jetzt aber erst mal ganz in Ruhe ankommen lassen, bevor ihr weiter an diesem Punkt arbeitet.

  • Hallo zusammen! Ich habe mir eben diesen Thread durch gelesen, er fiel mir wieder ein... Ich dachte ich geb mal ein kurzes Update ;)
    Ich hatte wirklich den totalen Puppy Blues. Phoebe ist natürlich noch bei mir. Wir beide haben sehr viel gelernt - und ich kann mir ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen! Sie hat sich so toll entwickelt und kann mittlerweile sogar alleine bleiben.
    Ich wollte das nur schreiben, damit Leser in Zukunft nicht denken ich hätte sie womöglich abgegeben. Liebe Grüße :)

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