Genug qualitative Zeit ??

  • Wir haben einen Hund aus dem Tierheim und beide Tierheime, in denen wir uns umgeschaut haben, vermitteln keine Hunde in Außenhaltung.


    Am Anfang wird zwar der Vorsatz da sein, oft und lange draußen zu sein (und das macht man anfangs ja auch noch), aber irgendwann siegt dann der innere Schweinehund, wenn es draußen regenet und kalt ist und man ist einfach nicht mehr so viel draußen. Zumal du ja dein Leben nicht komplett nach draußen verfrachten kannst. Dann ist der Hund die meiste Zeit des Tages allein. Das finde ich kein schönes Leben für ein Rudeltier.


    Unsere Cassy war früher auf einem Bauernhof (wie dort die Lebensumstände weiß man nicht, nur, dass sie misshandelt wurde). Aber sie genießt es so, bei uns zu sein. Sie ist immer um uns rum und ich könnte es mir nicht vorstellen, sie nach draußen zu verfrachten.


    Ich kenne einen Hofhund, der auf einem Reiter- und Bauernhof lebt. Dort ist IMMER draußen was los, er ist auch viel in der Reithalle mit dabei. Aber selbst er sucht immer den Anschluss zu seinen Menschen und macht immer wieder Versuche, ins Haus zu kommen. Dabei ist dort wirklich ständig draußen was los.


    Und wie auch schon angesprochen wurde: Hunde, die viel für sich sind, unterhalten dann häufig die ganze Umgebung. Das dürfen wir hier täglich erleben. Der Hund vom einen Nachbarn lebt komplett draußen und der Hund von den anderen Nachbarn ist oft den ganzen Tag draußen an einer Laufleine im Garten.

  • Ganz genau so sehe ich das auch!


    Ergänzen würde ich noch, dass es emotional für genau diese Hunde eben passen muss. Sprich, sie sich nicht allein gelassen, oder abgeschoben fühlen dürfen, weil sie zB früher ein ganz anderes, eng an Menschen gebundenes, Leben hatten bzw. sich immer wünschen würden.

  • Mal abgesehen von den Bedingungen, ging es ursprünglich nur um meine Arbeitszeiten.

    Für den Hund geht es halt um wesentlich mehr als das.


    Grade das mit den Alterszipperlein, OP-Nachsorge etc. würde ich mir, wenn ich du wäre, nochmal gut durch den Kopf gehen lassen. Sonst landet der Hund im Zweifelsfall wieder im Tierheim. Für ihn bricht dann eine Welt zusammen.

  • Was mögliches bellen angeht, die Nachbarn drumherum haben fast alle Hunde, deren bellen stört keinen. Hin und wieder wird halt gebellt.

    Das kanns sich schnell ändern, wenn der Hund halt bei jedem Fahrzeug, jedem Fußgänger, jedem Fahrrad, jeder Katze bellt. Hier in der Nachbarschaft leben auch ganz viele Hunde, aber trotzdem ist man ganz schnell genervt, wenn abends um 11 Uhr noch ein Bellkonzert stattfindet.

  • Ich find dein Vorhaben nicht schlecht!
    Jede Aussenhaltung ist für einen Hund tausendmal besser als jahrelang im Tierheim zu sitzen.

  • Das wär dann das mit dem Regen und der Traufe. :tropf:

    Das sehe ich ganz anders. Ich stöbere hier oft via Internet die Tierheime durch. Wieviele Hunde sitzen dort schon 6, 7 oder mehr Jahre.
    Für solche Hunde wäre es besser, wenn sie irgendwo in Aussenhaltung, aber mit viel Ansprache der Menschen, leben dürften.


    Übrigens hätten die meisten meiner Hunde damit kein Problem gehabt. Oft genug mußte ich sie abends regelrecht reinlocken.


    Es kommt immer darauf an, was für eine Rasse es ist; ein kleiner Chi oder Pudel, wäre für eine ständige Aussenhaltung eher ungeeignet.

  • Ich find dein Vorhaben nicht schlecht!
    Jede Aussenhaltung ist für einen Hund tausendmal besser als jahrelang im Tierheim zu sitzen.

    Nein, das glaube ich nicht.
    Dann lieber im Tierheim (meist leben die Hunde dort ja mittlerweile in kleinen Gruppen) als mutterseelenalleine auf irgendeinem Grundstück.
    Reine Außenhaltung finde ich nur dann akzeptabel, wenn man mindestens zwei Hunde hält, die sowohl vom Haarkleid als auch von ihren Anlagen her dauerhaft draußen leben können und die sich sowieso nicht so eng an den Menschen anschließen.
    Einen netten Hund dauerhaft alleine im Garten zu parken, bis man mal Zeit und Lust hat, sich ein paar Stunden mit ihm zu beschäftigen, geht meiner Meinung nach gar nicht.


    In Einzelfällen mag die Außenhaltung für den Hund geeignet sein (oder der Hund für diese Art der Haltung). Deine Aussage oben kann ich für mich nicht nachvollziehen.


    Übrigens: Liebevolle Ansprache haben die Hunde im Tierheim auch mehrmals täglich.
    Sie kennen ihre Pfleger, ihre Gassigänger - und den Rest der Zeit sitzen sie wenigstens nicht alleine irgendwo rum.

  • Also ich würde in dieser Situation keinen Hund halten oder in eine ebensolche einen Hund vermitteln.
    Ich bin nicht grundsätzlich gegen Außenhaltung.
    ABER
    - nur wenn der Mittelpunkt des Alltags draußen stattfindet. Wenn also zb der Bauer den ganzen Tag draußen auf dem Hof arbeitet und der Hund darf dabei sein, oder bei einem Reiterhof, wo der Hund den ganzen Tag Gesellschaft und Beschäftigung hat
    - nur wenn es die Möglichkeit gibt den Hund auch mal ins Haus zu holen zb wenn er krank wird und unter Beobachtung sein muss
    - nur wenn 2 Hunde zusammen gehalten werden. Es sind hochsoziale Lebewesen...keine Tiere die 20 Stunden des Tages völlig isoliert leben sollten.


    Ihr seid nur 4 Stunden am Tag mit dem Hund zusammen...das reicht nicht...der Rest ließe sich vielleicht klären aber für 4 Stunden am Tag braucht man sich keinen Hund anschaffen. Meiner Meinung nach

  • Das sehe ich ganz anders. Ich stöbere hier oft via Internet die Tierheime durch. Wieviele Hunde sitzen dort schon 6, 7 oder mehr Jahre.Für solche Hunde wäre es besser, wenn sie irgendwo in Aussenhaltung, aber mit viel Ansprache der Menschen, leben dürften.


    Übrigens hätten die meisten meiner Hunde damit kein Problem gehabt. Oft genug mußte ich sie abends regelrecht reinlocken.


    Es kommt immer darauf an, was für eine Rasse es ist; ein kleiner Chi oder Pudel, wäre für eine ständige Aussenhaltung eher ungeeignet.

    Grundsätzlich ist so ein "Besser als Nix"-Prinzip oft nicht so der richtige Ansatz, wie ich finde. Wie ich im Vorigen schon geschrieben habe, bin ich keinesfalls per se gegen Draußenhaltung, in diesem Falle aber eindeutig ja. Du schreibst ja selber eine kleine Einschränkung im letzten Absatz und genau darum geht es doch auch. Manchmal mag es passend sein, ja. Manchmal eben auch nicht, das hängt von den individuellen Umständen ab. Die würde ich jetzt mal (und du wahrscheinlich doch auch nicht?) nicht nur auf die Rasse beschränken.


    Es gibt ja auch noch weitere Möglichkeiten, die nicht darin enden, dass ein doch schon etwas in die Jahre gekommener, älterer Hund, der (jedenfalls konnte ich das nirgends lesen) Außenhaltung nicht gewöhnt ist, plötzlich alleine in nem Garten sitzt. Vielleicht findet sich ja z. B. ein Kompromiss, in dem ein kleinerer Hund doch im Haus erlaubt wird.

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