Depression durch Leinenzwang

  • Hallo ihr Lieben,
    Ich bin mir grade etwas unsicher mit meinem Hund. Rudi ist ca. 6 Jahre alt und kommt aus Griechenland. Ich habe ihn mit etwa einem Jahr zu mir geholt und seitdem begleitet er mich tagein, tagaus. Bei meinem Job als Reitlehrerin und Bereiterin durfte er immer den ganzen Tag bei mir sein und sich frei bewegen. Er ist eher der ruhige Typ, der zwar schon auch mal Gas geben kann, aber keinen Stress macht und "sich selbst erzogen hat".
    Ich hätte nie irgendwelche Probleme mit ihm, musste nie auf ihn aufpassen...
    Letztes Jahr hat er jetzt plötzlich angefangen, Hasen hinterherzulaufen, wenn sie auf den Koppeln unterwegs waren.das passierte aber Gott sei Dank nicht oft. Ich nehme ihn seit dem aber nicht mehr auf Ausritte mit, weil es mit einfach zu gefährlich ist. Seit ein paar Monaten haben wir jetzt direkt am Hof auf unserem Weiher ein Entenpärchen, das jetzt auch 4 Junge hat. Eines Tages fand er es auf einmal lustig den quakenden Enten hinterherzuschwimmen (nur den Großen, Gott sei Dank nicht den Babies. Sobald die Enten wegfliegen läuft er kurz hinterher und dreht dann wieder um. Nachdem das jetzt in unregelmäßigen Abständen in den letzten Monaten 4x passiert ist, habe ich jetzt beschlossen, dass er dann einfach an der Leine bleiben muss (er ist in dem Moment auch nicht mehr abrufbar, auch wenn er sonst wirklich gut hört!)
    Seit einer Woche hat er jetzt also Leinenzwang und ich habe das Gefühl, dass ihm das richtig zusetzt. Er wirkt depressiv, freut sich nicht mehr morgens zum Stall zu gehen und wirkt einfach extrem unglücklich. Während der Arbeit kann ich ihn natürlich nicht unglaublich viel beschäftigen, in der Mittagspause und nach der Arbeit gehen wir dann jetzt immer noch spazieren oder Rad fahren (habe ich früher nicht gemacht, weil er sich tagsüber so viel mit bewegt hat)
    Ist das jetzt eine Phase und er gewöhnt sich dran, oder habt ihr eine andere Idee?
    Sorry für den langen Text, aber vielleicht kann ja jemand helfen.... Danke!!!

  • Ich würde meinen daß Dein Rudi garnicht erst los startet bzw. schwimmt und sicher abrufbar ist.


    Klar reagiert Rudi darauf, daß Du ihm seine bisher gewohnte "Freiheit" und den Bewegungsradius entziehst, ob das depressiv ist??
    Vielleicht eher langweilig.

  • Letztes Jahr hat er jetzt plötzlich angefangen, Hasen hinterherzulaufen,

    Eines Tages fand er es auf einmal lustig den quakenden Enten hinterherzuschwimmen (

    Könnte es sein, daß deinem Hund langweilig ist?
    Was macht er denn, wenn er mit im Stall ist, wie beschäftigst oder lastest du ihn aus?

  • Klar, das kann schon auch sein, wahnsinnig beschäftigen kann ich ihn natürlich während meiner Arbeit nicht... wir wandern gemeinsam von A nach B zum Füttern, Misten, Weiden weiterstecken. Zwischendrin kommt mal der ein oder andere Einsteller mit Hubd, dann spielt er ein bisschen. Bisher war ihm das immer genug. Abends war er immer fix und fertig - ist in sein Bett gefallen und nur noch kurz zum Abendessen nochmal aufgestanden!
    Klar wird er von mir tagsüber nicht viel beschäftigt...abends will er eigentlich gerne schlafen, fordert auch keinerlei Aufmerksamkeit.

  • Ich würde meinen daß Dein Rudi garnicht erst los startet bzw. schwimmt und sicher abrufbar ist.

    das Problem ist natürlich, dass ich ihn nicht immer 100% im Auge haben kann, da ich natürlich am Arbeiten bin. Deswegen eben die Leine, dass ich am Stall nicht paranoid wirke, weil ich immer rum gucke... im Normalfall lässt er sich gut abrufen, auch aus dem Spiel usw. Wenn er in Richtung Weiher läuft, kann ich ihn auch zurückrufen, nur wenn er schon drin ist und "jagd", reagiert er nicht mal mehr - da bin ich ausgeblendet :fear:

  • das Problem ist natürlich, dass ich ihn nicht immer 100% im Auge haben kann, da ich natürlich am Arbeiten bin. Deswegen eben die Leine, dass ich am Stall nicht paranoid wirke, weil ich immer rum gucke... im Normalfall lässt er sich gut abrufen, auch aus dem Spiel usw. Wenn er in Richtung Weiher läuft, kann ich ihn auch zurückrufen, nur wenn er schon drin ist und "jagd", reagiert er nicht mal mehr - da bin ich ausgeblendet :fear:

    Die Idee wäre, dass du das Jagdproblem nicht während der Arbeit (da bleibt nichts als den Hund zu sichern) angehst, sondern zu separaten Trainingszeiten. Gern auch am Entenweiher, usw Gehorsam unter verstärkter Ablenkung trainieren. Und dem Hund zum Ausgleich seinen Freilauf vor oder nach der Arbeit an sicheren Orten verschaffen, und ihm evt. auch eine erlaubte Beschäftigung, die ihm Spass macht anbieten.

  • Ich würde ihn nicht mehr frei am Stall laufen lassen sondern so sichern , das sich das Verhalten nicht festigen kann.
    Und dann halt auf euren Spaziergängen etc gezielt mit ihm trainieren bezogen auf Impulskontrolle und allgemeinen Gehorsam und ihn z.B. mit Dummyarbeit/ZOS/anderweitigen Tricks beschäftigen damit er nen Grund hat sich zu und an dir zu orientieren statt sich selbst Beschäftigung zu suchen.
    Da würd ich ihn auch erstmal an ner Schleppleine lassen .

  • Das Anti Jagdbuch von Pia Gröhning ist sehr zu empfehle.

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