Mein kleiner dreht durch....

  • Hallo ihr zusammen,


    ich habe einen kleinen 23 Wochen alten Apenzeller Sennnenhund Mischlings-Rüden, namens Hope.
    Er ist eigentlich ein total Lieber, aber er hat das Problem das er immer alle Menschen und Hunde
    ausbellen muss. Er stellt dabei die Nackenhaare und legt los. Ich versuche ihn zu beruhigen, abzulenken
    etc. alles so gut wie ohne Erfolg?


    Wie kann ich ihm dies am besten klar machen dass er das nicht darf??? Er bekommt genug auslauf
    und beschäftigung, ich denke daran kann es nicht liegen.


    Ebenfalls habe ich das Problem, dass er eigentlich täglich seine 5Minuten hat und die ganze Familie
    anknurrt und versucht nach uns zu schnappen. Dann rennt er ein paar minuten wie Wahnsinnig im
    Kreis, bis er nicht mehr kann. Ich verstehe dass er sich abreagieren muss oder so. aber das mit
    dem Knurren und schnappen darf doch nicht sein oder? Pubertät?


    Bitte um eure Hilfe

  • Du schreibst, er bekommt genug Auslauf und Beschäftigung. Was und wieviel macht ihr denn genau?
    Einen Hund in dem Alter kann man auch schnell überfordern, da ist weniger oft mehr.


    Hat er schon immer Menschen und Hunde angebellt oder ist das eine neuere Entwicklung? Hatte er immer genug Kontakt zu Menschen und auch zu anderen Hunden im Freilauf?


    Die 5 Minuten sind eigentlich recht normal, wobei er in seinem Alter LANGSAM lernen sollte, seinen Drang nicht an euch auszulassen. Wichtig ist, dass immer etwas zum Kauen herumliegt. Ich bin da ein großer Freund von Geweihen (meiner hat einen Deerie von BLUE TREE, den er liebt), weil die Geweihe einfach ewig halten, so dass man nicht ständig bei den Rohhautknochen auf Reststücke achten muss, die vielleicht verschluckt werden könnten.


    Habt ihr eine Box oder einen Zimmerkennel?
    Wenn meiner früher so ausgeflippt ist und meinte, sich mal an uns abreagieren zu müssen, habe ich ihn wortlos gepackt (so am Halsband, dass er mich nicht erwischen konnte, wenn er nach mir schnappt) und habe ihn in den Zimmerkennel gesteckt. Wenn er dann wieder ruhig und runtergefahren war, durfte er raus. Er mag den Kennel, das ist kein Strafort für ihn.
    Inzwischen weiß er, dass wir nicht seine Punchingbälle sind. Wenn er mal rumflippen will/muss, greift er sich ein Spielzeug und bearbeitet es und gut ist.

  • Wie sieht denn das Tagespensum an Beschäftigung so aus. :???: Und wie oft und lange geht ihr Gassi.

    Er hat ein ganzes Haus mit Garten wo er sich frei bewegen kann und min. 3x am Tag gehe ich zusätzlich mit ihm dann noch laufen (min. 30 min.). Er hat ein paar Spielsachen(Bälle, was zum Zerren, etc.)

  • Er hat ein ganzes Haus mit Garten wo er sich frei bewegen kann und min. 3x am Tag gehe ich zusätzlich mit ihm dann noch laufen (min. 30 min.). Er hat ein paar Spielsachen(Bälle, was zum Zerren, etc.)

    Ich finde das zuviel Pensum, er ist ja gerade erst 5 Monate alt und noch dazu eine etwas ruhigere Rasse.
    Ich würde weniger laufen gehen und etwas mehr Sachen machen, die qualitativ wertvoll sind. Qualität vor Quantität sozusagen. Und auch ein ganzer Garten zum Freilauf kann einen jungen Hund überfordern. Für meinen war das zuviel, ich musste die Gartenzeit einschränken, er pushte sich da hoch, fand immmer was zu tun, kam nicht zur Ruhe, das war fatal.
    Ruhezeiten sind wichtig!


    Ich würde max. eine Stunde am Tag spazierengehen verteilt auf 2-3 Einheiten. Wir machen z.B. abends nur eine Kurzstrecke von 15min, aber da gehen wir zum Kirchplatz mit großer Wiese im Ort, wo es eigentlich immer was zu entdecken gibt. Mal trifft man andere Hunde, dann rast die Feuerwehr vorbei, Kinder spielen da Fussball etc., also ständig mal wechselnde, aber "normale" Eindrücke.


    Dein Hund mit dem Anbellen klingt, als wäre er überfordert und als würden ihm ein paar Bausteine in der Sozialisierung fehlen. Gehe erstmal immer dieselben Strecken, damit er die gut kennenlernt und sich auf neue Reize, die es da gibt, konzentrieren kann.
    Drücke Fremden mal Leckerchen in die Hand, damit er lernt, die machen nichts schlimmes usw. usf.

  • Wie sieht denn das Tagespensum an Beschäftigung so aus. :???: Und wie oft und lange geht ihr Gassi.


    Okay, danke für den Tip mit dem Geweih. Nein er hat keine Box nur seine Ecke mit seinen Hundekissen. Gut ich kann das auf jedenfall mit einer Box austesten.
    Ja Kontakt hatte er eigentlich immer schon genug. Auch in der Hundeschule beim Welpenkurs wahren wir schon, aber hat sich nie großartig mit den anderen Welpen abgegeben sondern diese eher ignoriert wenn sie mit ihm spielen wollten

  • Ich finde das zuviel Pensum, er ist ja gerade erst 5 Monate alt und noch dazu eine etwas ruhigere Rasse.Ich würde weniger laufen gehen und etwas mehr Sachen machen, die qualitativ wertvoll sind. Qualität vor Quantität sozusagen. Und auch ein ganzer Garten zum Freilauf kann einen jungen Hund überfordern. Für meinen war das zuviel, ich musste die Gartenzeit einschränken, er pushte sich da hoch, fand immmer was zu tun, kam nicht zur Ruhe, das war fatal.
    Ruhezeiten sind wichtig!


    Ich würde max. eine Stunde am Tag spazierengehen verteilt auf 2-3 Einheiten. Wir machen z.B. abends nur eine Kurzstrecke von 15min, aber da gehen wir zum Kirchplatz mit großer Wiese im Ort, wo es eigentlich immer was zu entdecken gibt. Mal trifft man andere Hunde, dann rast die Feuerwehr vorbei, Kinder spielen da Fussball etc., also ständig mal wechselnde, aber "normale" Eindrücke.


    Dein Hund mit dem Anbellen klingt, als wäre er überfordert und als würden ihm ein paar Bausteine in der Sozialisierung fehlen. Gehe erstmal immer dieselben Strecken, damit er die gut kennenlernt und sich auf neue Reize, die es da gibt, konzentrieren kann.
    Drücke Fremden mal Leckerchen in die Hand, damit er lernt, die machen nichts schlimmes usw. usf.

    Okay, ich will ihn ja nicht überfordern, ich werde es mit weniger ausprobieren, ich habe halt die Angst dass er sich daran gewöhnt leute anzubellen

  • Ups, sorry....


    Ja er hat ein riesen Haus zur freien Verfügung und einen großen Garten wo er sich austoben darf.
    Ebenfalls geh ich mit ihm zusätzlich min. 3x am Tag (min. 30 min.) raus.
    Er hat Spielzeug zum Zerren, Kuscheln, Bälle etc.

  • Hallo,


    woher hast du den Hund und wie waren die Aufzuchtsbedingungen?
    Ich vermute, dass die Unsicherheitsphase beginnt.

    Er stellt dabei die Nackenhaare und legt los. Ich versuche ihn zu beruhigen, abzulenken

    Ich schätze, du reagierst zu spät, nämlich erst dann, wenn der Hund bereits das Verhalten zeigt.
    Dann ist der Stresspegel schon viel zu hoch, deswegen reagiert dein Hund nicht mehr auf deine Angebote.

    Wie kann ich ihm dies am besten klar machen dass er das nicht darf???

    Du musst Ursachenforschung betreiben und nicht nur Symptome abstellen.
    Mit seinem Verhalten gegenüber Fremden sowie Hunden (recht typisch für Appenzeller) möchte dein Hund Distanz einfordern.
    Deswegen beginnt das Training in der "Wohlfühldistanz", das bedeutet, Abstand!
    Lies bitte hier, ich denke, das wäre für dich der richtige Ansatz:


    Zeigen und BenennenMarkertraining

    und noch dazu eine etwas ruhigere Rasse.

    Appenzeller sind nicht ruhig.
    Welcher Mix steckt noch in deinem Hund?

    Drücke Fremden mal Leckerchen in die Hand, damit er lernt, die machen nichts schlimmes usw. usf.

    Damit bringst du den Hund nur in Stresssituationen.
    Fremde Menschen findet er gerade irgendwie blöd, daher würde ich einen Vierbeiner, der so ein Verhalten zeigt, niemals in "die Enge treiben".
    Wobei man natürlich eine positive Verknüpfung durch Futter herstellen kann, aber nicht durch fremde Menschen, die der Hund zurzeit gruselig findet, sondern durch den Halter selbst.
    Wie schon erwähnt, bitte nicht, wenn der Hund schon gestresst ist und bellt bzw. das Nackenfell aufstellt.
    (Das richtige Timing ist entscheidend!)
    Dann den Hund wortlos aus der Situation nehmen und die Distanz vergrößern.
    Selbstverständlich sollte der ab jetzt nur noch mit der (Schlepp-)Leine geführt werden.


    Die strammen fünf Minuten resultieren wahrscheinlich auch aus Überforderung, Spielzeug würde ich wegräumen.
    Es bringt meines Erachtens nichts, einen schon überdrehten Hund in die Box zu sperren, in diesem Fall wurde sie noch nicht mal richtig aufgebaut, da gar keine vorhanden ist.
    Baue die Ursachen des Verhaltens ab, anstatt den Hund jetzt plötzlich einzusperren.


    Vielleicht wäre es gut, wenn du dir einen Trainer suchst, der dir zeigt, wie du deinen (unsicheren) Hund richtig durch's Leben führst.


    LG Themis

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