Kriegstraumata mit moeglichem Kampfhund Hintergrud

  • Hallo,
    ich hoffe das ich in der richtigen Sektion poste. bin frisch hier im forum. ich geb euch einfach mal den hintergrund meines Hundes und dann in welchen Bereichen ich Rat brauche.
    DeNiro (10 Monate-seit 3 tagen bei mir. ich lebe im nord irak, kurdistan, sehr heisse temperaturen momentan) wurde vor paar Monaten (ich weiss nicht wie lang her) von einer Familie waerend deren Flucht aus der Umgebung Mosul, aus einem damals aktivem IS Gebiet, unter den arm genommen und nach Erbil gebracht.
    Mir wurde gesagt das DeNiro halb deutscher Schaeferhund ist und halb Wolf (ich weiss es nicht). DeNiro wurden die Ohren und der halbe Scwanz abgeschnitten. er traegt eine frische Bisswunde an seinem Oberschenkel, welche ich vermute ca 3 wochen alt ist. die wunde ist so gut wie verheilt. DeNiro ist sehr stark Traumatisiert. Und triggerpunkte sind Hunde und die worte fuer den IS sowie Kriegs Begriffe. Bei Hunden kommt es zum Angriffsmodus und bei den Begriffen zu einer last level Traurigkeit mit "weinen" und erschoepftem Schnaufen (Ich kann nicht bestaetigen ob das immer passiert, weil ich in dem Moment als ichs gecheckt hab nie wieder gemacht habe, also in seiner gegenwart diese thematik zu behandeln). Er ist grundsaetzlich ein trauriger Hund welcher sehr viel Liebe braucht und zu Menschen sehr sehr lieb ist.


    De Niro isst so gut wie nichts und trink genauso wenig. hundefutter is no go. bisher koche ich huhn fuer ihn, weil er dies einmal angenommen hat. er hat so gut wie keinen stuhlgang und wenn dann enorm viel und durchfall mit wenig festem. er schlaeft/ruht die ganze zeit. er wechselt selten seinen platz und wenn dann geht er sehr langsam. er vertraut mir. ich versuch so gut es geht mit liebe einfach bei ihm zu sein. ich weiss dass viele dieser dinge bei ihm psychosomatisch sind. ich weiss dass ich geduld haben muss. ich weiss das ich ihm zeit geben muss, aber ich mache mir sorgen weil ich ihn einfach schon zu gern habe. was ich suche is die antwort auf mein verhalten. wie soll ich mit ihm umgehn? was sind positive dinge die ich tun kann um ihm in der verarbeitung zu helfen (spielzeuge und spielen etc kennt er nicht, er kennt grundsaetzlich nichts was man in europa bei hunden ganz normal tut)? wie kann ich gleichzeitig sein ess verhalten und sein stuhlgang verhalten aendern (bestimmte uhrzeiten festlegen etc)? wie bekomme ich ihn am besten dazu spazieren zu gehn (leinen tragen und raus gehn in ein ihm unbekanntes gebiet)?
    Bei ihm is einfach alles ein vertrauens ding und ich muss enorm sensibel mit ihm sein. ich weiss auch nicht ober bei mir nichts isst oder schon davor dieses enorm karge verhalten hat. ich geb mir manchmal die schuld und denk mir ich mach was falsch, aber dann gibts wieder moment in welchen er sich mir so schoen oeffnet und wir ne stunde einfach nur dasitzen und er seiner erschoepfung freien lauf laesst und einfach nur schnauft und ein armes ding is.


    etc etc ich denke ihr versteht. auch wenn ihr eine nummer/email adresse habt von jemandem der vlt spezialisiert ist in dem bereich (traumata etc)... ich bin euch sehr dankbar und verzeiht gross klein gramatik rechtschreib etc etc


    Alles Liebe,
    Aras

  • btw: teil meiner arbeit ist es mit traumatisierten menschen zu arbeiten. und DeNiro vertraut mir mittlerweile zu einem guten stueck (fehlt noch sehr viel und die letzten drei tage waren intensiv), aber bei menschen ist es nun mal so, dass bei einem bestimmten stueck vertrauen ich mit woertern arbeiten kann um dann weiter zu machen. das ist mein erster hund und ich weiss das er mir ein zwei mal erzaehlt hat, aber ich muss lernen ihn in den richtigen momenten auch zu verstehn. dieses wissen fehlt mir noch und ich versuche so viel es geht zu adaptieren, auf zu nehmen und durch hilfe wie eurer auch zu lernen.


    danke

  • Möglich, dass der Hund traumatisiert ist, obwohl ich das deiner Beschreibung nach nicht so sehen würde.
    Ich denke eher, dass er krank ist.
    Ein akuter Infekt, vielleicht auch was chronisches, starke Verwurmung, vielleicht alles auf einmal.
    Zusätzlich noch eine neue Umgebung und neue Leute, vielleicht trauert er auch noch, denn er hat auch vorher sicher schon zu jemandem gehört.

  • Es ist schon schrecklich, wenn Kinder in den Krieg geschickt werden und wenn Hunde dafür auch noch benutzt werden ............... einfach unmenschlich!


    Wenn Du die Möglichkeit hast, stelle den Hund einem Tierarzt vor und ansonsten sorge für einen geregelten Tagesablauf mit immer gleichbleibender Struktur. Das gibt dem Hund erst einmal einen Raum um Vertrauen aufzubauen.


    Leine/Halsband erst einmal im Gartenbereich und Spaziergänge erst viel später, wenn eine dauerhafte Vertrauensbasis vorhanden ist.


    Ich finde, dass Du schon viel Empathie dem Hund entgegen bringst. Das ist eine Grundbedingung um überhaupt mit so einem Hund arbeiten zu können. Respekt!

  • Der erste Schritt waere definitiv den Hund vom Tierarzt komplett durchchecken zu lassen, ich hoffe es ist irgend moeglich in Deiner Situation/Location. Gerade die Durchfaelle in Verbindung mit Hitze sind gefaehrlich bzw. Austrocknung, das kann schnell akut werden. Alles weitere wuerde ich hinten anstellen (Verhaltenstherapie).

  • ich würde auch vorschlagen erstmal körperlich alles abklären zu lassen und dann eben sehr sehr viel Ruhe und Geduld. Ankommen lassen und keinen Druck machen.

  • Hey, danke fuer deine antwort.
    TA war hier und hat ihn untersucht und alle impfungen etc gegeben. er hatte leichtes fieber.
    aber unsere TA's hier sind, wie soll ichs schreiben, nicht sooo mit hunden.
    tagesablauf: ich werds versuchen, aber momentan geht da nichst. sein schlaf bestimmt alles.
    leine halsband: ok, werd ich tun.


    ich dank dir vielmals !

  • Schön das du dich dem Hund angenommen hast!


    Hat der Hund ggf einen Chip? Es könnte sein das er einem Soldaten gehört der ihn vermisst.


    Ansonsten wenn es geht auf jeden Fall dem Tierarzt vorstellen, ich denke auch der Hund hat ggf Würmer.
    Das er keinen Stuhlgang hat könnte auch daran liegen, dass er noch nicht entspannt ist und sich noch nicht sicher fühlt.
    Gleiche Tagesabläufe und nicht zu viel Input können helfen.

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