Brauche Rat!

  • Hallo zusammen,


    meine Freundin und ich, wir sind beide 33 Jahre alt und berufstätig, wurden vor einem Jahr gefragt, ob wir eventuell einen kleinen Hund übernehmen könnten. Dieser Hund hatte einen Bandscheibenvorfall und konnte zu diesem Zeitpunkt nicht mehr selbst laufen. Das Herrchen des Hundes ist ein lieber alter Mann, der leider unter der Krankheit Demenz leidet und sich zu diesem damaligen Zeitpunkt nicht richtig um den Hund, ihr Name ist Buffy, kümmern konnte. So haben wir Buffy zu uns genommen und uns um sie gekümmert. Sind mit Leine und Geschirr rausgegangen und habe ihr so ermöglicht, dass sie ihre Geschäfte verrichten konnte. Wir haben ihr die passenden Medikamente gegeben, gutes Futter, eine Portion Liebe und Zuneigung und nach einigen Tagen, ich hatte selbst nicht daran geglaubt, lief sie auf einmal wieder. Sie stand dann auf einmal vor mir und wedelte mit dem Schwänzchen. Ein schöner Moment war das! :)


    Wir hätten sie damals am Liebsten schon behalten, allerdings wollten wir dem alten Herrn natürlich seine große Liebe nicht wegnehmen und haben ihm dann die kleine Buffy zurückgebracht. Ich meine wir hatten sie circa eine Woche, der Herr brach in Tränen aus vor Freude, dass seine treue Gefährtin wieder gesund und wieder bei ihm war. Auch dies war ein schöner Moment!


    Jetzt, nach circa einem Jahr, haben wir die Buffy wieder bei uns. Der alte Mann ging nicht mehr mit ihr raus und hat ihr auch kein Futter und kein Wasser gegeben. Seine Pfleger haben dies erledigt und sind auch mit dem Hund rausgegangen. Wir wurden wieder gefragt und haben sie wieder zu uns genommen. Sie hat sich schon super eingelebt und ist schon wieder vertraut mit uns. Sie wird von uns gut versorgt, wir gehen mit ihr 3-5 mal am Tag raus, kuscheln mit ihr, streicheln sie, spielen mit ihr ein bisschen usw.


    Nun ist es so, dass der alte Mann wahrscheinlich in eine Art betreutes Wohnen oder in einer geschlossene "Anstalt" kommt, so dass er seinen Hund nicht mehr wieder bekommt. Dies wäre für Buffy, in seinem jetzigen Zustand, auch alles andere als gut. Wir haben uns jetzt darauf verständigt, dass Buffy die nächsten Wochen bei uns bleibt und dann vielleicht ein neues Zuhause bekommt. Wir überlegen zurzeit sie tatsächlich zu behalten. Es ist allerdings so, dass wir auch den Aufwand sehen und ich z.B. bald nicht mehr von zuhause arbeiten werden. Wir sind dann beide ab ca. 8/9 UHr bis abends um ca. 17 (ich) und ca. 19 Uhr (meine Freundin) nicht zuhause. Sie wäre die ganze Zeit alleine. Aktuell erträgt sie das Alleinsein überhaupt nicht, wir müssten ihr das auch noch beibringen. Allerdings halte ich 8-9 Stunden für eine sehr lange Zeit... wir können dann vorher mit ihr rausgehen und auch danach auch, aber dann sind wir auch geschafft und werden uns auch nicht wirklich viel um sie kümmern können. Dazu muss man allerdings auch noch sagen, dass Buffy circa 10-11 Jahre alt ist und oft nach dem Spazieren gehen sich einfach hinlegt und auch gar nicht spielen möchte.


    Meine Freundin sagte vor kurzem, dass Buffy eigentlich der perfekte Hund für uns sei, weil sie alt und anspruchslos wäre. :)


    Warum schreibe ich euch das alles? Es ist so, ich bin mir der ganzen Sache nicht so sicher. Sind wir die Richtigen für sie? Wenn wir doch nicht so viel Zeit haben? Hier sind sicherlich viele die Erfahrungen mit Hunden haben und uns da vielleicht gute Ratschläge geben können. Für mich steht das Wohl des Tieres immer an erster Stelle, ich würde und will nie aus egoistischen Gründen, weil wir sie z.B. so süß (vom Aussehen) und toll (vom Charakter) finden, sie behalten. Sie hat auch schon viel erlebt, bei ihrem Herrchen, aber vorher auch schon im Heim und sie fühlt sich bei uns sehr wohl, habe ich zumindest den Eindruck. Es ist für mich aber nicht leicht zu entscheiden, was das Beste für sie ist.


    Was ist eure Meinung dazu?



    Hier noch ein paar Bilder von der kleinen Buffy:









    Danke euch!



    VG
    pex

    • Neu

    Hi


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    • Ein sehr süßer Hund und es ist wirklich schön, dass ihr euch so reinhängt und bereits so viel für Hund und Herrchen getan habt.


      Grundsätzlich wäre es sicher schön, wenn Buffy bei euch bleiben könnte, aber dafür müsst ihr euch natürlich auch um sie kümmern können.
      Das Alleinebleiben scheint dafür aber ein Problem zu sein, wenn ich das richtig verstehe.
      Zumal man bei einem älteren Hund auch damit rechnen muss, dass vielleicht weitere Schwierigkeiten mit dem Alleinebleiben (und sei es einfach häufigeres Rausmüssen) bald dazu kommen können.


      Gibt es jemanden, der etwas Zeit mit dem Hund verbringen könnte, während ihr arbeitet? Je nach Bedarf nur kurz vorbeikommen oder auch ein paar Stündchen?
      Wäre eine professionelle Hundebetreuung - bei euch, eine gute Hundetagesstätte oder ein Sitter - eine Option?
      Dergleichen könnte die Ideallösung darstellen.


      Was allerdings die Abgabe des Hundes aus Herrchens Sicht, eventuelle Besuche oder sogar die zwangsläufige Notwendigkeit angeht, dazu kann ich nicht so viel sagen.

    • Ich finde 8 – 9 Stunden Alleinsein zu lange für einen Hund,unabhängig vom Alter. Ich kann mir vorstellen, dass es auch schwerfällt für Buffy ein neues Zuhauses zu suchen aber ich würde an den Hund denken.


      Meine Hunde sind maximal 6 Stunden allein. Sie mussten vor einem Jahr eine Woche lang aus persönlichen Gründen länger allein sein. Das haben sie ohne Probleme mitgemacht (Flur ist videoüberwacht) und ich könnte die Zeit die sie allein sind sicherlich länger ausreizen. Ich möchte es aber nicht und wären sie dauerhaft länger allein hätte ich keine Hunde.


      Eine Möglichkeit wäre wenn zwischendurch jemand nach Buffyguckt (vielleicht ein Nachbar/anderer Hundehalter) und mit ihr eine Runde geht. Dann wäre sie nicht 8 Stunden am Stück allein. Das Problem ist aber, dass Buffy das Alleinsein nicht kennt und man auch nicht voraussagen kann wie gut und schnell sie es lernen wird.


      Ich finde einen 10 - 11 Jahren alten kleinen Hund auch nicht so sehr alt. Die können 15 - 16 Jahre werden oder noch älter.

    • Hallo erstmal, schön das ihr euch um Buffy kümmert. 8-9 Stunden alleine ist natürlich sehr lang und Buffy wird nicht jünger, so dass sie evtl. bald auch nicht mehr solange einhalten kann. Meine Hunde sind jetzt 13 und fast 14 Jahre alt und ich habe extra meine Stunden reduziert, weil beide nicht mehr so lange einhalten können. Wenn ihr keinen Gassigänger oder eine anderweitige Betreuung organisieren könnt, würde ich für den Hund entscheiden und sie anderweitig vermitteln

    • Vielen Dank für eure Beiträge!


      Wenn ich sie im Auto mitnehmen, später anhalte und aussteige, dann fängt sie sofort an zu bellen. Obwohl sie eigentlich weiß, dass sie nur ca. 5 Sekunden (bis ich bei der Beifahrertür bin) allein im Auto ist. Ich gehe auch so, dass sie mich sehen kann. Dann waren wir mal zu zweit einkaufen, haben extra unten im Flur und draußen (Fenster waren offen) gewartet und gelauscht, ob sie bellt. Hat sie nicht, also sind wir losgefahren. Ein gut befreundeter Nachbar von uns meinte dann später, dass sie die ganze Zeit gebellt hätte. Wir dachten schon, es hätte geklappt. Ich denke, dass ich einfach mal für 5 Minuten aus der Wohnung gehe und dann wieder komme. Dann für 10 Minuten usw. Das sie einfach merkt, dass ich wieder komme.


      Das mit dem zunehmenden Alter und dann nicht mehr aushalten können, ist tatsächlich ein Punkt, den ich noch gar nicht auf dem Schirm hatte. Vielen Dank dafür! :)


      Ich hatte bisher eher die Sorgen, dass sie sich langweilt und einsam ist. Dies ist aber auch ein sehr wichtiger Punkt.


      Ich habe vor kurzem eine nette, ältere Dame kennengelernt. Diese hilft ehrenamtlich im Pflegeheim meines Opas. Sie war sehr gesprächig und deshalb habe ich ihr die Geschichte mit Buffy (die neben mir stand) erzählt. Sie sagte mir sofort, ich solle den Hund auf keinen Fall abgeben, sie gab mir ihre Telefonnummer und sagte, dass sie gerne jeden Tag vorbeikommt und mit ihr rausgeht. Sie wohnt in der Nähe.


      Das ist natürlich ein tolles Angebot und ich glaube ihr das auch, allerdings verlasse ich mich ungern auf sowas. Denn was ist wenn sie ihre Meinung ändert, wenn sie auf einmal keine Zeit mehr hat oder krank wird!? Andererseits würde diese Lösung für 1-2 Jahre vielleicht erst mal reichen und dann haben wir sowieso Nachwuchs geplant, so dass dann einer von uns sowieso zuhause ist.


      Ich würde aktuell niemals einen Hund kaufen, dies ist halt nur auf Grund der besonderen Umstände und weil uns Buffy natürlich auch ans Herz gewachsen ist. Wenn ich rational entscheiden würde, dann würde ich sie nicht nehmen. Es ist auch für uns sehr viel Aufwand, man ist sehr gebunden und hat wenig Zeit.


      Professionelle Hilfe / Hundesitter ist auch keine schlechte Idee, wobei das wahrscheinlich auch ins Geld geht. :)



      Schwieriges Thema!

    • Ich habe vor kurzem eine nette, ältere Dame kennengelernt. Diese hilft ehrenamtlich im Pflegeheim meines Opas. Sie war sehr gesprächig und deshalb habe ich ihr die Geschichte mit Buffy (die neben mir stand) erzählt. Sie sagte mir sofort, ich solle den Hund auf keinen Fall abgeben, sie gab mir ihre Telefonnummer und sagte, dass sie gerne jeden Tag vorbeikommt und mit ihr rausgeht. Sie wohnt in der Nähe.

      Nimm das Angebot doch an!
      Jemand, der ehrenamtlich in einem Pflegeheim arbeitet, dem traue ich auch zu, daß er zuverlässig bei der Betreuung eures Hundes ist.
      Die Dame hat eine soziale Ader.

    • Ich finde es toll, dass euch der Hund so am Herzen liegt und ihr euch für ihn einsetzt. Bei euch hat er es sicher besser,als bei einem Mann der sich (was natürlich nicht deine Schuld ist) krankheitsbedingt nicht mal um sich selbst kümmern kann und auch besser als im Tierheim, wo eher junge Hunde beliebt bei der Veemittlung sind . Die lange Zeit des Alleine deins ist natürlich schwierig. Aus eigener Erfahrung muss ich sagen, das man die Zeit außer Haus unterschätzt. Zum Beruf hinzu kommen Einkäufe, Arztbesuche etc wo Hundi nicht mit kann. Eine Nachbarin, die bereit ist sich zu kümmern,wäre deshalb super. Man muss da einfach ein bisschen Vertrauen in die Leute haben und Risiken abwägen. Vielleicht könnt ihr auch eure Stunden ein bisschen reduzieren (zum Beispiel beide 30). Wir haben das Problem so gelöst, das unser Hund in eine Hunde Tagesstätte geht plus ich arbeite 30 Stunden plus helfende Nachbarin. Aber selbst dafür gibt es von manchen noch Kritik..lasst euch nicht entmutigen

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