Intuitive Erziehung

  • Unter natürlicher Erziehung würde ich verstehen, daß ein Hund unter seinen Artgenossen aufwächst und lebt.
    Alles andere ist ein angepaßtes Leben an menschliche Bedürfnisse. Sonst wird nichts funktionieren.

    Ja stimmt,
    da sagst du was. Ich hab überlegt was ich mit "natürlicher Erziehung" verbinde. Außer "Bauchgefühl-Erziheung" war da nicht viel.


    Aber das was unter "natürliche Erziehung" tatsächlich am meisten Sinn macht,
    ist die Erziehung der Hundeeltern ihrer Welpen, ohne Einfluss des Menschen.

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    Hi


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    • Nein, eine antiautoritäre Erziehung meine ich nicht damit. Sondern eine Erziehung die nach Baúchgefühl funktioniert, so wie es Manfred schon erwähnte.
      Ich habe allerdings keine Analysierung des Begriffs natürlicher Erziehung erwartet sondern eher einen Austausch derer die sich davon angesprochen fühlen ihren Hund als natürlichen Begleiter in ihrem Leben dabei zu haben.
      Nein, ich füttere nicht Frolic. Meine bekommen Bosch und leben beide sehr gut damit.

    • Ich weiß genau, was du meinst ;-) , du bist definitiv nicht alleine. Das ist genau mein Weg mit meinen Hunden.


      Ich weiß aber auch, dass es sehr schwer zu erklären ist, was damit gemeint ist. Jetzt auf Anhieb fällt mir da auch keine guten Worte ein, wie ich es rüberbringen soll. Hm. Ich grübel mal, vielleicht komm ich noch drauf, wie man es etwas mehr in Worte fassen kann.

    • Ich weiß genau, was du meinst ;-) , du bist definitiv nicht alleine. Das ist genau mein Weg mit meinen Hunden.


      Ich weiß aber auch, dass es sehr schwer zu erklären ist, was damit gemeint ist. Jetzt auf Anhieb fällt mir da auch keine guten Worte ein, wie ich es rüberbringen soll. Hm. Ich grübel mal, vielleicht komm ich noch drauf, wie man es etwas mehr in Worte fassen kann.

      Danke Junimond. Ja vielleicht kannst du es besser formulieren. Aber wie gesagt es geht mir nicht so um die Analysierung. Ich habs halt einfach mal Natürliche Erziehung genannt. Mit Natürlich ist das gemeint was ich tue, wie ich mit dem Hund umgehe. Nicht der natürliche Lebensraum.

    • Ich frage mich auch, wie das z.B. mit Hunden funktionieren soll, die einfach total auf Arbeit gezüchtet wurden - z.B. Malis.


      Angeblich tendieren die ja z.T. schon als Welpen dazu sich gegenseitig mal eins auf die Mütze geben zu wollen und müssen getrennt werden.


      Den gechillten Mali, der einfach so nebenher Familienhund ist - ohne Hundesport o.Ä. - von dem habe ich hier im Forum zumindest noch nicht gelesen.


      Ich erlebe z.T. Menschen mit Hunden, die haben - so stellt sich das im kurzen Gespräch zumindest dar - nicht wirklich soooviel Kenntnis um Hunde und deren Verhaltensweisen - der Hund ist aber brav, macht nichts weiter, ein Schatten - und bei denen war es halt kein weiter Weg, sondern der Hund war schon immer so.


      Hätten wir unsere z.B. so 'locker' erzogen, dann wäre ihr natürlicher Instinkt gewesen überall alles an Essen zu klauen, egal wo oder in welcher Hand es auch immer sei - denn es gab vermutlich mal ne Zeit, wo es knapp war.
      Es wäre gut gewesen immer nach vorne zu gehen, denn Impulskontrolle ist etwas, was wir mühsam mit ihr antrainieren - was sie aber 'so' sicher nicht in dem Maße gelernt hätte - ohne unsere Begleitung.
      Letztlich geht es ihr denke ich damit auch besser.


      Ich habe früher immer gesagt - mein Hund sollte eigentlich nur - nichts aufsammeln - keine Hunde+Menschen verletzen wollen - uuund - auf ein 'STOPP'+Rückruf sicher reagieren.


      Das "Nur" - wir arbeiten daran immernoch, an den Sachen und werden es sicher noch die ganze Zeit.


      Zoeys Vorliebe wäre es wohl eher zu Wachen, weiter ihre eigenen Entscheidungen zu treffen, gruselige Menschen gehören verbellt oder wehementeres - weit herumzustreunen, alle 'Essenspunkte'(wo also mal Essen lag) abzuchecken... . Obwohl es zu Hause leckeres Barf gibt, für das mein Freund und ich nachts bis in den Ellenbogen versunken Fleisch und Innereien schneiden und sie Biogemüse und Obst kleingeschreddert von uns bekommt. Sowie leckere Knochen, Öle, ab und an mal Fisch... etc. etc. .


      Also ihre natürliche Ansicht der Dinge wäre eine andere, als unsere.


      Wenn Du das Bauchgefühl meinst - ja, ich denke auch, wie schon geschrieben wird - die meisten haben sowas wohl - wenngleich evtl. auch nicht immer für den Hund in die 'korrekte' Richtung gehend.

    • Vielleicht wäre es dann besser "natürlich" in "intuitiv" zu ändern, wenn eigentlich mehr das Bauchgefühl an sich gemeint ist und weniger eine (bestimmte) Methode?

    • . Mit Natürlich ist das gemeint was ich tue, wie ich mit dem Hund umgehe. Nicht der natürliche Lebensraum.

      meinst du mit "natürlich" die Art, wie Hunde untereinander miteinander umgehen? :hust:
      Hunde können untereinander ganz schön deutlich kontrollierende Ansagen machen...
      Und fertig gefüllte Näpfe stellen sie anderen Hunden auch nicht hin... =)


      Aber Spaß beiseite...


      Ich verstehe, was du meinst... ich glaube, so eine Art des Umgangs gibt es nur in unserer Phantasie und unseren Träumen, leider...


      Ich hatte als Jugendliche immer das ideale Bild vor Augen, wie ich mir maximale Einheit mit einem Pferd vorstellte... ich sah mich immer auf einem Schimmel reiten, an einem wunderschönen Strand, ohne Sattel, ohne Trense, komplett ohne Hilfsmittel, in vollem Galopp..... Hach.... :herzen1:


      In der Praxis leider für mich nicht umsetzbar... ich kenne kein Pferd, das so weit ausgebildet ist, ohne alles geritten zu werden, und auch ich habe es reiterlich nie so weit gebracht... also leider nur ein wunderschöner, aber leider utopischer Traum... :(


      In etwa so ähnlich stelle ich mir deinen Wunsch nach soulmate- artiger Übereinstimmung mit einem Hund vor... da gehört extrem viel Bereitschaft und Will-to-please des Hundes dazu und sehr viel Können, Einfühlungsvermögen und Intuition des Menschen...


      Und ohne Regeln und ohne Nachdenken über die Fütterung... in der Realität leider nicht umsetzbar, wenn der Hund zb unverträglich ist mit anderen Hunden bzw. Zb Futterallergien hat...


      Wie gesagt, ich verstehe was du meinst, denke aber, dass dein Wunsch gemessen an der Realität schwer umzusetzen ist... :ka:


      Bin gespannt, vielleicht kommen noch Erfahrungsberichte...

    • interessanterweise finde ich das Thema schon wieder viel zu verkopft, obwohl vermutlich das genaue Gegenteil gemeint ist.
      Denn auch das hier ist ja irgendwo ein "in eine Schublade stecken". Und genau dieses Schubladendenken macht ja meistens erst das Problem. Denn nur weil die aktuelle Erziehung (egal welche, ob streng, ob nach CM oder MR oder Wattebausch oder natürliche Erziehung) bei diesem Hund funktioniert, heißt das noch lange lange lange nicht, das der nächste damit auch glücklich ist.
      Grundsätzlich ist jedes Tier, aber auch jeder Halter, individuell zu betrachten

    • In etwa so ähnlich stelle ich mir deinen Wunsch nach soulmate- artiger Übereinstimmung mit einem Hund vor... da gehört extrem viel Bereitschaft und Will-to-please des Hundes dazu und sehr viel Können, Einfühlungsvermögen und Intuition des Menschen...
      Und ohne Regeln und ohne Nachdenken über die Fütterung... in der Realität leider nicht umsetzbar, wenn der Hund zb unverträglich ist mit anderen Hunden bzw. Zb Futterallergien hat...


      Wie gesagt, ich verstehe was du meinst, denke aber, dass dein Wunsch gemessen an der Realität schwer umzusetzen ist... :ka:


      Ich denke aber trotzdem,
      dass diese "Soul-Mate-Artige-Übereinstimmung" (tolle Beschreibung! =) ohne nachzudenken
      mit einem Hund sehr viel einfacher/eher zu erreichen ist, als mit einem Pferd.


      Hunde sind einfach irre gut an den Menschen angepasst - schon genetisch (das kann man i.d.R. nur durch schlechte Erfahrungen kaputt machen wenn der welpe erstmal auf der Welt ist). Sie können den Mneschen sehr gut "lesen", ihn verstehen, sich auf ihn einspielen.


      Es gibt im Tierreich viele Beispiele dass verschiedene Arten zusammen Leben und harmonieren.
      Du kannst Schafe und Ziegen auf der Selben Weide halte, oder Kaninchen und Meerschweinchen zusammen halten. Die harmonieren und stören sich nicht gegenseitig.
      Aber die haben auch nix von einander. Die kommunizieren nicht. Die sprechen verschiedene Sprachen und verstehen sich nicht gegenseitig.


      Bei Hund und Mensch sieht das ganze anders aus. Und ich dneke, diese Verständnisfähigkeit des Hundes ist Einzigartig.
      Meerschweinchen und Hasen sind soziale Lebewesen (wie Mensch und Hund auch). 1 Schweinchen und 1 Kaninchen zusammen zu halten ist ziemliche Tierquälerei.
      Denn sie sind trotzdem alleine und ohne Artgenossen. Das Gleiche gilt auch für Schafe und Ziegen.


      Ich glaube der Hund ist die einzige Art von Tier, wo ein Mensch den so wichtigen Sozialpartner ersetzen kann.
      Weil die eben gemeinsam kommunizieren können. (ich halte die Kommunikationsfähigkeit für eine Schlüsselfunktion zum Überleben sozialer Lebewesen)
      Oh, Primaten gibt es ja auch noch - bei einigen klappt das mit dem "Sozialpartner ersetzen" vielleicht auch noch - das weiß ich nicht.



      Anders wäre der Hund auch nicht über die Jahrtausende zu DEM Haustier schlechthin geworden.
      Bei Pferden hat man ja recht früh "Wissenschaften" draus gemacht wie man es zähmt, aufzieht, anreitet. Welche Hilfsmittel man benutzt.
      Jede Epoche, Jede Kultur hatte sehr unterschiedliche Arten zu reiten oder dem Pferd das Reiten zu trainieren.
      Beim Hund haben wir erst im letzten Jahrhunder mit der "Wissenschaft" angefangen.
      Klar gab es auch "früher" schon Hundemenschen die sich mit Training (wie auch immer das Training von jagdhunden im Mittelalter ausgesehen haben mochte ...) beschäftigt haben. Aber das wird wohl nicht die Breite Masse gewesen sein.
      Während man selbst zu Ceasars Zeiten schon einiges an Wissen anhäufgen musste um ein Pferd zu zähmen, sind Hunde Jahrtausende lang in der Regel "einfach nebenher" gelaufen.


      Und man hat sich nicht mehr mit den Pferden beschäftigt weil die toller und hübscher waren. (Es gab und gibt sicherlich mehr Hunde als Pferde).
      Man musste sich einfach nicht damit beschäftigen - weil sie so gut an unser Leben angepasst waren, so gut "ohne alles" harmonierten.



      Es gibt ja auch heute noch viele Menschen die sich "einfach so" einen Hund holen.
      Nie eine Hundeschule besuchen oder ein Buch lesen. Und es klappt trotzdem und harmoniert.
      Natürlich gibt es auch die Idioten die kein "vernünftiges" Bauchgefühl an den Tag legen und der Hund ein schei** Leben hat.
      Es gibt aber viel mehr Idioten die in der heutigen Zeit nur noch Methode X oder Y anwenden, nur noch rumdoktorn, stumpf jedem Erziehungstrend folgen, sich zu viel infomieren, zu viel analysieren und gar kein Bauchgefühl für das Lebewesen Hund entwickeln können/wollen. Oder einfach nicht drauf hören.



      Die größten Chancen ein "Dream-team" mit dem Hund zu werden auf "natürliche" Art wie es hier heißt, haben Hund und Halter dann,
      wenn der Hund seinen Fähigkeiten/Charakter entsprechend gehalten wird.


      Hole ich mir nen Sennenhund in den 5. Stock im Plattenbau, sind Probleme vorprogrammiert.
      Leinenführgkeit, Hundebegegnungen, Anit-Wach-Training, richtige Auslastung ... Das bekomme ich meist nicht hin ohne Vorwissen und Hilfe.
      Hole ich mir den selben Hund für meinen Hof, dass er dort lebt, bewacht, n bisschen mit mir rumspielt - dann brauche ich keine Vorkentnisse oder Fachwissen und dieser Hund wird sehr wahrscheinlich zum super tollen Begleiter für mich. Ich will ja auch nicht dass er harmonsich mit anderen Hunden spielt oder brav Beifuss an der Leine geht.


      Je mehr Ansprüche an den Hund gestellt werden, desto schwieriger wird es mitunter.
      Und Heutzutage sind die Ansprüche sehr hoch - nicht nur an den Hund.

    • Nicht nachzudenken und sich nicht zu informieren bedeutet nicht automatisch "natürlicher" ...

      Ich glaube, das ist ein ganz wichtiger Punkt.


      Zur Intuition des Menschen: ich kenne so einige Menschen, die ihre Hunde intuitiv behandeln - und wo gar nichts klappt. Der Hund wird zugebrabbelt, kriegt in vollen Sätzen Dinge erklärt, es herrscht überhaupt kein Gefühl für das Tier. Denn wenn wir von Intuition sprechen, meinen wir meistens die menschliche, nicht auf Tiere bezogene. So richtig gute Intuition habe ich zB nur bei Kindern erlebt, die von kleinauf mit Hunden aufwachsen und wo die Eltern den Hund richtig gut führen.


      Und wenn man von "natürlicher" Hundehaltung spricht, kommt mir immer der Typ in den Sinn, mit dem ich einmal gassi war (und danach nie wieder), der seine völlig überdrehten, dauerkläffenden und gegenseitig aufreitenden Chihuahuas anknurrte, weil Hunde das untereinander ja auch so machen. Ich wusste nicht, ob ich nen Lachanfall bekommen oder in Tränen ausbrechen sollte, als sich ein erwachsener sportlicher Mann Anfang 30 vor mir auf alle Viere hingehockt und "grrr!“-Geräusche machte :fear: :flucht:


      Ich finde, das totale Gegenteil ist der Fall. Nichts an einer Mensch-Hund-Beziehung ist natürliche Kommunikation. Der Hund lernt mit mir als Mensch mit meinen komischen Angewohnheiten wie über den Kopf fassen, ihn hin und her bugsieren, an der Leine führen, alle möglichen Kommandos verstehen und perfekt meine zweideutige Körpersprache lesen... manchmal muss auch ich meine Hunde einfach packen und durchknuddeln - sehr natürlich für mich als Mensch, für den Hund hingegen...
      Und ich als Mensch bin es dem Tier schuldig, mich über die Bedürfnisse des Hundes zu informieren und nicht immer nur menschlich zu handeln, d.h. beispielsweise nicht sauer werden, wenn der Hund es nicht nachvollziehen kann, verstehen wie ein Hund lernt und wie man ihn motiviert usw. usf.


      Ich kenne einige Hunde, die quasi gar nicht erzogen wurden, meinen ersten Hund zB. Das ist nicht mein Verdienst, dass sie das alles so super macht, die ist schon als absolut coole Socke, die ganz wenig falsch macht und Menschen perfekt lesen kann, auf die Welt gekommen.
      Beim zweiten bin ich auch nicht verkopft, der braucht aber wesentlich engere Führung und ich bin dadurch in meiner Körpersprache sehr deutlich und klar lesbar für einen Hund geworden. Es ist halt ein ganz anderer Typ und ich musste erst lernen mit ihm klar zu kommen. Das ging aber auch nicht über Intuition, sondern über Situationen reflektieren, sich dann Pläne zurecht denken, wie es besser läuft, und dann Veränderungen meines Verhaltens.

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