Nach Züchterbesuch wg. Rassewahl unsicher? Wie war eure Umstellung von kleinem zu großem Hund?

  • Ich hatte als Kind auch einen Boxer, eine Seele von Hund, aber ein absoluter Trampel und nicht sonderlich empfänglich für feine Zwischentöne.


    Erst als später meine erste Aussi-Hündin einzog, konnte ich nachvollziehen, was man nur mit Stimme alles erreichen kann.


    Meinen Axel damals hat es nicht gekümmert, ob ich fröhlich oder energisch mit ihm sprach. Aber geliebt habe ich ihn, er war eben ein Kasper!

  • Jetzt komm ich auch mal dazu, was zu schreiben. Das Wichtigste wurde ja schon was gesagt. Vieles ist halt Geschmackssache.


    Zur Grösse kann ich nur sagen, daß ich von 20 kg-Hündinnen bis 40 kg-Rüden alles erlebt habe. Durchschnitt sind so 26 kg bei Hündinnen und 34 kg bei Rüden.


    Impulskontrolle ist in den ersten Jahren ein grosses Thema. Da braucht man Nerven und robuste Besitztümer. Meißner Porzellan wird nicht lange leben.


    Herkunft ist wichtig. Gesunde, naturnahe Aufzucht ist wichtig. Humor und Ruhe bewahren ist wichtig. Beschäftigung, Spiel und Erziehung sind wichtig. Alles aber Sachen, die andere Rassen auch betrifft und kein Hexenwerk sind.


    Ich kann Dir nur raten, mehr Boxer in verschiedenen Situationen kennenzulernen, um den Spaß nachvollziehen zu können, den das Zusammenleben mit diesem Clown bringt. Eine Ortsgrupe vom Boxerklub oder IBC ist die richtige Adresse.

  • Und darüber bin ich ganz froh. Der Airedale ist noch eine gesunde Rasse, da nicht überzüchtet, dank der geringen Nachfrage.Airedales können locker 15 bis 17 Jahre alt werden. Eine Hündin habe ich kennengelernt, die ist 19 Jahre alt geworden, ich kannte sie von kleinauf, weiß also zuverlässig, daß das Alter stimmte.


    Ich hab das Gefühl der Airdale wird im Internet oft als perfekter Allrounder beschrieben. Magst du mal erzählen wie du die Rasse erlebst und wo die potenziellen "Schwächen"/Nachteile der Rasse liegen?

  • Bei dem Besuch/en hat mich das wirklich erschlagen. Es war mir zuviel. Wenn ich mir das jetzt in meiner 65 qm Wohnung vorstelle... Ach, ich weiss einfach nicht mehr ob der Boxer das richtige ist...

    Bist Du denn sicher, dass Dich nicht nur der Eindruck beim Züchter erschlagen hat?


    Ich kann mich noch lebhaft an den Besuch bei Ginos (mein Großpudel) Züchterin erinnern. Das Reinkommen war noch normal. Hinter verschlossener Tür wild bellende große Hunde. Als wir im Wohnzimmer waren, wurden alle auf einmal auf uns losgelassen. 5 (?) um die 60cm große schwarze Hunde, die beim Springen ca. 1m den Boden verließen. :ugly: Das war schon erschlagend. Und ja, da ich den Humor der Züchterin glaube zu kennen, bin ich der Ansicht, dass das volle Absicht und ein Test war. :ugly:


    Seit meiner Jugend mag ich Boxer sehr. :herzen1: Meine beste Freundin hatte eine Hündin. Die ersten beiden Jahre brauchte ihre Familie viel Humor und Durchhaltevermögen. Danach war sie ein Traum. Also, wenn man sowas mag. Immer gut gelaunt, Freude pur, der auch jederzeit mit dem Körper zum Ausdruck gebracht wurde.


    Ich mag allerdings auch körperbetont agierende Hunde sehr. Und Clowns. Todernste Hunde sind nix für mich.


    Und was das Thema anbelangt, man solle sich einen Pudel holen, wenn man das nicht mag..... bestimmt gibt es diese feengleich agierenden Großpudel. Ich kenne allerdings nur wenige davon. Meiner gehört jedenfalls definitiv nicht dazu und auch kein anderer der Züchterin. Meiner ist mit knapp 4 Jahren immer noch der Auffassung, dass sich jedes Hindernis dadurch beseitigen lasse, dass man möglichst fest drückt oder zieht. Erst letzte Woche war ich eine Stunde lang der Auffassung, dass mein Mittelfußknochen entweder gebrochen oder zertrümmert ist. Der kürzeste Weg zur Haustür führte halt durch 2 Küchenstühle hindurch und über meinen Fuß. :ugly: Er würde Boxer großartig finden, er liebt körperbetonte Spiele.


    Ich würde den Boxern vielleicht nochmal eine Chance geben und mir noch welche ansehen?

  • als perfekter Allrounder beschrieben.

    Das ist er, man kann mit ihm alles machen, er eignet sich eigentlich für alles, weil er alles mit Freude mitmacht.
    Will man mit ihm auf dem Platz arbeiten, macht er das mit Freude mit, hält er man ihn "nur" als Famnilienhund, wird er auch da mit Begeisterung überall dabeisein.
    Hunderunden mit viel Hundegesellschaft sind für den Airedale das absolute highlight, je mehr Kumpels desto besser.
    Ich habe nie eine verträglichere Rasse erlebt; Ausnahmen bestätigen die Regel.
    Kinder finden die meisten AT toll, sofern sie nicht im Welpen- Junghundalter schlechte Erfahrungen mit ihnen gemacht haben.
    Überhaupt finde ich beim Airedale wichtig, daß er schon im Welpenalter mit allen möglichen Dingen, eben mit allen Umweltreizen konfrontiert wird.


    Airedales sind immer lustig, sie haben immer irgendeinen Schabernack auf Lager, als Gartenhelfer sind sie unschlagbar. :lol:
    Weil sie aber immer so gutgelaunt und albern rüberkommen, unterschätzt man sie leicht. Im Ernstfall können sie zum unerschrockenen Angreifer werden, das darf man nie unterschätzen.
    Ein AT beobachtet ständig und kann gefährliche Situationen sehr gut erkennen und dementsprechend handeln.
    Ich könnte ja mal ein Buch über sie schreiben, wird dann aber bestimmt ein Wälzer.

  • Als wir bei unserer Bullmastiff Züchterin waren rannten auch fünf oder sechs 60kg Hunde auf uns zu als wir reinkamen, wir fanden es herrlich :applaus: :applaus:
    Keine Ahnung ob sie sehen wollte wie wir mit den Hunden umgehen, wir lagen jedenfalls dann beide quietschend auf dem Boden und knuddelten die Hunde.


    Und zu Alternativen muss man sagen dass man die Hunde natürlich auch äußerlich mögen muss.
    Und da wird es sehr schwer, es gibt halt nichts äußerlich vergleichbares was halbwegs gesund oder keine Qualzucht ist. Alles andere ist entweder wesentlich größer oder kleiner und die großen sind leider nicht gesund, die Kleinen sind dafür Qualzuchten.

  • Die Mini-Bulli-Züchterin, die wir mal besucht hatten (reiner Welpenbesuch ohne Kaufabsicht, hatten wir auch so mitgeteilt und sie meinte, wir können gerne vorbei kommen) hat uns nach einem Gespräch zu den Welpen gelassen und fragte dann irgendwann, ob sie den Rüden mal rein holen soll. Wir natürlich : klar! Und dann kam Cammy Dampfwalze. Hin und her gesprungen, gewedelt, gefreut, Gesicht abgeschlabbert. Kannten wir ja aber von Benni. Was ein süßes Herzchen. :herzen1:

  • Lorbas hat's ja schon wunderbar beschrieben: mit einem guten Airedale ist wirklich jeder Weg möglich, und alltagstauglich ist er ohnehin.


    Als "Nachteil" würde ich den doch recht ausgeprägten Jagdtrieb sehen, der es sogar möglich macht, den Hund auch jagdlich zu führen. Da ist das Wort "Nachteil" aber relativ, denn auf der andere Seite bringt der AT so viel Gebrauchshunde-Goodwill mit, dass er da vergleichsweise gut zu erziehen ist.


    Es ist ja kein reiner Terrier. Ursprünglich war der Airedale eine Terrier-Jagdhund-Collie-Kreuzung, gedacht als Wasserjäger und rundum tauglicher, robuster Hofhund. Nebenher wohl ausgezeichnet zum Wildern geeignet, weil er zuverlässig und lautlos aufstöberte, tötete und apportierte. Im Ersten Weltkrieg hat er sich dann den zweifelhaften Ruhm als "Kriegshund" geholt, weil der Airedale als so ziemlich einziger Hund dem Such-Einsatz auf Schlachtfeldern gewachsen war.


    Also wirklich der klassische Allrounder-Typ - aber unterschätzen sollte man den Jagdtrieb das ebensowenig wie das Temperament.


    Ich hatte meine AT-Hündin am Pferd, und obwohl sie jagdlich durchaus interessiert war - sobald sie im "im Dienst"-Modus war, interessierte sie nichts anderes mehr. Dann war sie mit Feuereifer bei der Sache.


    Mir fällt tatsächlich keine andere derart vielseitige, fitte und dabei noch total alltagstaugliche Rasse ein - und das Nicht-Haaren, wenn der Hund gut getrimmt ist, ist noch ein Plus obendrauf.

  • Vorab ich selbst führe keinen Airedale ;) kenne sie aus früheren Zeiten kerniger/ernster! Mir sagten sie damals mehr zu.
    Manchmal tendiere ich gedanklich zu einem Airedale nach den jetzigen Hunden ...


    In unserer Trailgruppe sind zwei Lockenköpfe.
    Unterschiedliche Zuchtstätten, beide Rüden aus Leistung kommend.


    Meine Beobachtung ist, wenn der Airedale nicht ernst genommen wird, seine Fähigkeiten verkannt werden, neigt er zur Arbeitseinstellung, manche nennen es Sturheit, ich nenne es clever :smile: 'stur' als Beschreibung bei Hunden gefällt mir eh nicht.


    Sie arbeiten gerne MIT ihren HF, nicht nur stupide FÜR ihn.


    Der eine Airedale ist -aus Sicht seiner Besitzer- eine Jagdsau.
    Meiner Meinung nach könnte das locker gehandelt werden, ist aber gerade bei diesem Team stark halterabhängig.
    Sie geben sich damit ab, Freilauf fast null.
    Just bei diesem Rüden rutscht mir manchmal raus: Junge, wenn du gelassen werden würdest wie du kannst, wärst du nicht nur ein lockiger Clownskopp!


    Der andere wird als vollwertiger Teamkollege gesehen :gut: endgeiler Hund.
    Sturheit sehe ich nicht bei ihm, eigener Wille ja und das ist auch gewünscht, Jagdtrieb vorhanden, Hund & Halter kommen super damit klar!
    IPO war mit ihm ursprünglich angedacht, leider kam gesundheitlich beim HH etwas dazwischen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!