Nach Züchterbesuch wg. Rassewahl unsicher? Wie war eure Umstellung von kleinem zu großem Hund?

  • Nachdem ich hier gerufen wurde, mag ich natürlich auch noch etwas aus dem Nähkästchen über mein Boxer(mix)mädchen und mir bekannte Boxern berichten.


    Zunächst einmal erlebe ich Boxer ebenfalls als sehr, sehr energiegeladen, grundsätzlich grobmotorisch und körperbetont. Wenn Dakota spielt, dann spielt sie wie ein Stier. Sie nimmt den Kopf runter, nimmt Anlauf und rammt (sich) dem anderen Hund ungebremst in die Seite, um dann über-unter-miteinander zu raufen. Pepper fliegt dann schon einmal ein, zwei Meter. Als junge Hündin hat Dakota ihrem Wurfbruder eine blutige Nase verpasst, weil sie in ihn reingesemmelt ist. Sie fanden das beide lustig.


    Dakota ist für alles zu motivieren und das habe ich bisher bei allen Boxern erlebt, die ich kennenlernen durfte. Sie sind für alles und ständig motiviert - Spiel, Spaß, Party. Oft dann einfach übermotiviert.


    Hyper-Hyper beschreibt (gerade junge) Boxer, meines Erachtens nach, ganz gut. Durch konsequente Erziehung und Gehorsam (oder Management) lässt sich dieses explosionsartige Verhalten lenken, aber wenn der Boxer alleine entscheiden darf oder soll, dann wählt er wahrscheinlich den Weg der größtmöglichen Explosion. |) Im Übrigen auch dann, wenn er der Meinung ist, dass jemand (Hund oder Mensch) ihm nicht passt. Denn die bedingungslose Verträglichkeit kenne ich von Boxern (gar) nicht. Dakota ist mit Menschen sehr unproblematisch, ihr Bruder leider überhaupt nicht. Mit (fremden) Hunden sind beide schwierig bis ungenießbar.


    Dakota ist schon sehr vorsichtig und eine ziemliche Prinzessin, aber bei aller Mühe, die sie sich gibt, ist sie immer noch ein ziemlicher Bomber. Wenn sie sich aufregt (ob positiv oder negativ), dann hat sie wenig Gefühl oder Verhältnis für sich, ihre Kraft oder ihren Körper.


    Das klingt insgesamt abschreckend, ist aber überhaupt nicht so gemeint. Boxer sind pure Lebensfreude. Aber ungebremste Lebensfreude. Sie machen irre viel Spaß, aber sie sind auch ziemlich irre. Jede Situation, die Aufregung bedeutet könnte (Begrüßung, Futter, Spiel, neue Menschen, bekannte Menschen, neuer Gehweg, alter Gehweg ...) muss gemanaged werden bzw. man erzieht gegen die grundlegende Tendenz des Boxers sich hochzuspulen (und dieses Hochspulen anzustreben). Ich liebe diese ungefilterte Lebensfreude, das Bedingungslose und die unendliche Motivation, die sie mitbringen.


    Boxer bleiben lange jung, sind sehr spät reif und wenn sie alt werden, dann werden sie das ziemlich plötzlich (und das kann mit 7 Jahren losgehen). Wer so viel Energie im Hochofen verbrennt, der muss in kurzer Zeit sehr viel Material liefern. Ein bisschen ist es ein Leben auf der Überholspur - wie ein Rockstar. Live fast and die young.


    Darüber hinaus sind sie (leider) wirklich nicht unbedingt gesund und bringen eine Reihe an typischen Krankheiten mit, auf die man achten sollte - das unterscheidet sie aber kaum von vielen anderen Rassen. ;)


    Eine richtige Alternative zum Boxer gibt es, finde ich, nicht. Jedenfalls nicht, wenn man genau dieses Wesen sucht. In Kleiner vermutlich: Boston Terrier.


    Ähnlich, aber eben nicht genauso, wären Frenchies oder Staffordshire und ähnliche. Aber die meisten Molosser sind im Vergleich tiefenentspannt. Wenn es um einen Gebrauchshund geht, dann gibt es freilich jede Menge Alternativen, die aber eben vom Wesen her (ganz) anders sind. =)

  • Heute gehen oft die Hündinnen schon an die oder sogar über 50kg die Rüden sind oft bei 70-80kg. Das ganze gepaart mit viel losen Bindegewebe, rundere Körper, weniger Muskeln und taadaa fertig ist der Couchpotato.

    Jupp, kommt darauf an, welches Modell, wobei ich ihn ihm Hause aus nicht den klassischen Radler-Begleithund erkennen könnte.


    Bei solchen, wie man sie heute in der Regel sieht, schon gar nich. Couchpotato spätestens dann zwangsweise, nach dem der jugendliche Überschwang nach nem Jahr zweistelliges Rad-Training nicht mehr darüber hinweg hilft, dass der CC zu Herz- und Augenproblemen und diversen Gelenkserkrankungen neigt (auch schon ohne beansprucht zu sein).


    Muss nicht, klar ... aber im Zeitalter des Beton, dann die Masse drauf, Modehund ... immer grösser und massiger ...

  • Die Hundezuchtwelt ist verrückt.. oder eher die Menschen die nachfragen.
    Grosse Rassen werden immer grösser, massiger und ungesünder - kleine Hunde hingegen immer kleiner bis sie ebenfalls krankhaftes Miniaturformat haben.

  • Ich krieg irgendwie das vom fröhlich am Rad trabenden Cane Corso nicht auf die Kette ..

    Ich auch nicht. :lol:
    Die CC, die ich kannte, hatten durchweg alle Gelenkprobleme und das schon in jungen Jahren. Wobei jung; so alt werden sie ja gar nicht, mit sieben ist da meistens Feierabend.

  • Jupp, kommt darauf an, welches Modell, wobei ich ihn ihm Hause aus nicht den klassischen Radler-Begleithund erkennen könnte.
    Bei solchen, wie man sie heute in der Regel sieht, schon gar nich. Couchpotato spätestens dann zwangsweise, nach dem der jugendliche Überschwang nach nem Jahr zweistelliges Rad-Training nicht mehr darüber hinweg hilft, dass der CC zu Herz- und Augenproblemen und diversen Gelenkserkrankungen neigt (auch schon ohne beansprucht zu sein).


    Muss nicht, klar ... aber im Zeitalter des Beton, dann die Masse drauf, Modehund ... immer grösser und massiger ...

    Nein, der klassische Radbegleiter ist es sicher nicht. Aber 1-2x die Woche 10-15 km sollten wirklich kein Thema sein.


    Und bei dem folgenden gebe ich dir absolut recht. Das ist der Hauptgrund warum vorerst hier kein CC mehr einziehen wird. In Deutschland finde ich keine einzige unterstützenswerte Zucht und im Ausland hapert es an der Sprachbarriere, dem Hintergrundwissen oder das kupiert wird :roll: Ich hoffe sie bekommen hier noch die Biege...

  • Jupp, kommt darauf an, welches Modell, wobei ich ihn ihm Hause aus nicht den klassischen Radler-Begleithund erkennen könnte.
    Bei solchen, wie man sie heute in der Regel sieht, schon gar nich. Couchpotato spätestens dann zwangsweise, nach dem der jugendliche Überschwang nach nem Jahr zweistelliges Rad-Training nicht mehr darüber hinweg hilft, dass der CC zu Herz- und Augenproblemen und diversen Gelenkserkrankungen neigt (auch schon ohne beansprucht zu sein).


    Muss nicht, klar ... aber im Zeitalter des Beton, dann die Masse drauf, Modehund ... immer grösser und massiger ...

    Na wenn man sich überlegt, wie viel dann an Gewicht auf den jeweils beim Auftreten belasteten Gelenken schon allein beim Gehen liegt, da sind Arthrosen ja gleich inklusive. :tropf:

  • Die Hundezuchtwelt ist verrückt.. oder eher die Menschen die nachfragen.
    Grosse Rassen werden immer grösser, massiger und ungesünder - kleine Hunde hingegen immer kleiner bis sie ebenfalls krankhaftes Miniaturformat haben.

    Da sagste was ... und dann sollen sie alle auch noch "funktionieren" ... :headbash: :headbash: :headbash:

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