mein Hund wurde gebissen und Probleme mit Ordnungsamt

  • Hallo an alle!


    Ich bin ganz frisch hier im Forum, vor allem weil ich ein Problem hab zu dem Ich dringend Meinungen brauche. Ich hab jetzt schon einiges an Forenbeiträge gelesen, aber nicht wirklich eine Lösung gefunden... vielleicht kann mir jemand von euch helfen?


    Ich versuche es mal ganz kurz zu halten. Ich habe zwei Labrador Jungs, vier und zwei Jahre alt. Beide sind erzogen (Hundeschule) und laufen innerhalb geschlossener Ortschaften an der Leine. Ich hab noch nie Probleme gehabt mit anderen Hunden. Man begegnet sich, stellt sich eventuell vor, spielt vielleicht auch mal zusammen und das war es dann auch.


    Letzte Woche ist mein jüngerer Hund Bruno leider von einem doppelt so großen und schweren Hund gebissen worden. Wir waren auf dem Weg nachhause als der Hund aus einem nicht eingezäunten Grundstück sprang. Er ist nicht sofort auf uns los, sondern ist langsam knurrend näher gekommen und war auch sonst sehr still. Ich hab dann versucht ein riesen Getöse zu machen und seine Besitzer zu alarmieren. Die Besitzerin kam dann auch und forderte mich auf zu ihrem eigenen Hund "aus" zu sagen damit er das sein lässt. Naja, das hat nicht so viel gebracht, denn er hat sich auf meinen Hund gestürzt und ihn am Hals gepackt und zugebissen. Erst dann ist die Besitzerin eingeschritten und hat ihn am Halsband weggezogen. Das ganze geschah so schnell das ich nicht genau weiß ob meine Schilderung zu verstehen ist. Ich hoffe schon. Im Tumult habe ich die Leinen meiner Hunde auch los gelassen, so wie es uns in der Hundeschule beigebracht wurde.


    Ich habe die Besitzerin mehrfach aufgefordert den Hund jetzt an die Leine zu nehmen. Ich wurde ein wenig von ihr und Ihrem Mann angemeckert das ich jetzt nicht so laut sein soll. Wir sind dann so schnell wie möglich gegangen, nachdem ich, zugegebenermaßen, etwas ausfallend geworden bin.


    Erst zuhause habe ich gemerkt das Bruno gebissen wurden, ich hatte das nasse im halbdunkel für Sabber gehalten. Es sind zwei Gebissabdrücke klar zu erkennen, links und rechts am Hals, ebenfalls einige Schürfwunden weil der andere Hund ihn auf den Rücken geworfen hat. Mein zweiter Hund hat ebenfalls etwas abbekommen als er eingreifen wollte. Beide habe jedoch nicht zurück gebissen.


    Natürlich war ich beim Tierarzt und habe das Ordnungsamt informiert, bei dem anderen Hund handelt es sich um einen sogenannten Listenhund (auch wenn das ja eigentlich nichts über den Charakter aussagt, deswegen schreibe ich hier auch nicht die Rasse rein). Die Tierärztin sagte wortwörtlich "ich will ihnen keine Angst machen, aber ein Biss am Hals hätte auch tödlich enden können". Gottseidank hat Bruno viel Fell und einen Schutzengel gehabt.


    Das Ordnungsamt hat mir einen Brief geschickt in dem steht ich müsse nachweisen das meine Hunde nicht selber aggressiv waren, das sie wirklich an der Leine gingen und das sie nicht versucht haben auf das fremde Grundstück zu gehen. Noch dazu muss ich nachweisen das es wirklich einen Biss gab und das meine Hunde sich nicht gegenseitig gebissen haben. Ich hab jetzt einen Bericht von der Tierärztin erhalten und einen über den Charakter meiner Hunde von unserem Trainer. Dazu muss ich mir noch Zeugen suchen (laut Ordnungsamt). Beim Rest weiß ich nicht wirklich wie ich das nachweisen soll? DNA Test vielleicht?


    Auf meiner Suche nach Zeugen habe ich nun zwei weitere Familien gefunden dessen Hunde ebenfalls von unserem Angreifer gebissen wurden, bei einem Fall sehr schwer. Die Besitzerin des Hundes geht grundsätzlich ohne Leine mit ihm und das Grundstück hat keinen Zaun. Auch diese Familien haben das Ordnungsamt informiert und die gleichen Auflagen bekommen.


    Nun zu meiner Frage: oben genannte Besitzerin geht jetzt mit dem unangeleinten Hund ständig (drei mal am Tag mindestens) an unserem Haus vorbei und auch gegenüber auf Feld. Kann sie ja. Nur ich trau mich mit meinen nicht mehr wirklich raus :fear: Ich hab übrigens Fotos von ihr gemacht und dem Hund ohne Leine. Auch Fotos von Brunos Wunden (nicht die seelischen, den er ist immer noch ziemlich durch den Wind). Und Ja, Ja und nochmal Ja, meine Hunde haben sich wirklich und wahrhaftig nicht aggressiv benommen oder waren sonst irgendwie bedrohlich und wir waren einige Meter vom Grundstück entfernt auf einer öffentlichen Strasse.


    Und Ja, ich habe schon versucht mit ihr zu reden, sie ist der Meinung man hätte etwas gegen Sie wegen der Rasse des Hundes. Außerdem würde der Hund von einem Polizisten ausgebildet und damit wäre ja alles in Ordnung.


    Das Ordnungsamt hat den "Fall" jetzt als geschlossen vermerkt.


    Wisst ihr wie ich mich verhalten soll? Ich bin offen auch für Kritik und alle Arten von Vorschlägen!
    Auch für Fragen falls ich was vergessen habe.

  • Puh, das macht mich ziemlich sprachlos.
    Gut, dass deinen Hunden nicht mehr passiert ist.
    Ich hoffe, dass noch Tipps und Ratschläge kommen (ich selber weiß wirklich nicht, was man DAZU sagen soll) und drücke euch (und allen anderen Betroffenen) die Daumen, dass die Dame einen Dämpfer kriegt und der Hund gesichert wird, bevor noch was Schlimmeres passiert.

  • Hier sieht man wieder diese Unverhältnismäßigkeit wie sowas gehändelt wird.
    Bei uns hier wäre Polen offen und der Hund hätte schon längst mehrfach Auflagen bekommen.
    Aber evtl. hängt es hier wirklich mit der Tatsache zusammen das der Halter bei der Polizei ist, und deswegen nicht wirklich was passiert, trotzdem finde ich, darf es nicht sein das dieser Hund nicht gesichert wird.
    Könnte es sich hierbei um einen Rottweiler handeln. :???:
    Wurden wenigstens die TA Kosten übernommen. :???:

  • echt gruselig. Da muss sich das Opfer noch rechtfertigen. Ich würde dir raten einen Anwalt für Tierrecht hinzuzuziehen.

  • Ich würde mir einen Anwalt nehmen, der bekommt Akteneinsicht. So erfährst du, was die Halterin ausgesagt hat.
    Es muß ja einen Grund haben, warum das OA so reagiert hat. Normal ist das jedenfalls nicht.

  • Das Ordnungsamt hat den "Fall" jetzt als geschlossen vermerkt.

    Das Ordnungsamt hat den Fall geschlossen, obwohl Du noch gar nicht abschließend Stellung genommen hast?

    Dazu muss ich mir noch Zeugen suchen (laut Ordnungsamt). Beim Rest weiß ich nicht wirklich wie ich das nachweisen soll? DNA Test vielleicht?

    Und dann auch noch innerhalb weniger Tage nach dem Vorfall in der vergangenen Woche und obwohl das nicht der erste gemeldete Vorfall dieser Art war?
    Bist Du Dir sicher, dass Du da nichts falsch verstanden hast?

  • Eigentlich würde ich sagen, du hast das bestmögliche getan.
    Ich würde in einem Brief ans OA schreiben, dass du das Attest vom Arzt und die Wesenseinschätzung von der HuSchu mitgibst, sowie Namen und Kontaktadressen weiterer "Betroffener" angibst. Außerdem würde ich darauf hinweisen, dass die Frau ja genauso wie du über einen Tierarzt nachweisen müsste, dass ihr Hund Bisswunden von deinen Hunden hatte. Kann sie das nicht, gibt es wohl keinen Nachweis, dass deine auch (zurück-)gebissen haben sollen. Oder hast du sonst noch Zeugen?
    Dann geht das da alles seinen Lauf...


    Zum Thema, dass die Dame bei euch immer langgeht und den Hund nicht sichert: ich würde bei ihr zuhause klingeln und möglichst nett und ruhig mit ihr sprechen, dass du nicht möchtest, dass so etwas nochmal passiert und sie ihren Hund bitte anleinen soll. Ggf. würde ich auch anmerken, dass du Maßnahmen ergreifen wirst, dass euch der Hund nicht zu nahe kommt.


    Dann würde ich mir Wurfschellen, Wasserpistole oder Tierabwehrspray besorgen und einfach gucken, dass du ausweichst oder schlimmstenfalls eingreifst. Tut mir leid um deine Situation, es muss echt doof sein, wenn man sich vor der eigenen Tür nicht frei bewegen kann.
    Hier läuft auch seit einiger Zeit eine (nicht immer nüchterne) junge Frau mit Beauceron-Mix rum, der keine Leine kennt und vielleicht auch zutackern würde (und meine Hunde haben dem nichts entgegen zu setzen). Ich schaue auch immer zweimal, ob ich die irgendwo auf dem Weg oder aus ihrer Haustür kommen sehe und fühle mich hier nicht wohl, obwohl da bisher noch nichts passiert ist außer bisschen Rumprollen auf beiden Seiten.

  • Das ist lieb von euch!


    Nein, die Besitzerin will die Kosten nicht übernehmen. Ich muss da erst beweisen das wir nicht auf ihrem Grundstück waren.


    Also eine Bekannte hat einen Hund gleicher Rasse (ca. 70 Kilo) und die bekommt eine Auflage wenn der Hund einen nur schief ankuckt ;) Außerdem denke ich persönlich nicht dass die Rasse eine Rolle spielt, sondern er ist falsch erzogen worden. Auch wenn von einem Polizeibeamten. Es ist übrigens eine deutsche Dogge. Eigentlich sehr liebe Tiere.


    Deswegen verstehe ich das jetzt auch nicht.


    Das mit dem Anwalt werde ich wirklich in Anspruch nehmen, ich hab nächste Woche einen Termin gemacht.


    Einer der anderen Hund ist wohl so schwer verletzt worden dass er seitdem humpelt.


    Kann mir jemand sagen was ich machen soll wenn ich dem Hund nochmal auf der Strasse begegne ohne Leine? Weglaufen? Pfefferspray? Das ist im Moment mein Hauptproblem. Ich fahre mit meinen beiden jetzt schon immer wo anders spazieren, wir wohnen am Ortsrand und ich müsste sonst nur einmal über die Strasse :headbash:

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