Hallo ihr Lieben,
ich könnte auch in ein reines Pferdeforum schreiben, aber was ich da so mitlese, habe ich ehrlich Angst und rechne hier mit mehr konstruktiven Antworten statt solcher, die nur verurteilen.
Also folgendes, ich habe ja schon im Thread 'Zeigt eure RB...etc' gepostet. Meine RB ist ein Hannoveraner, 11 Jahre alt, Stockmaß 1,80, erworben vom Händler nach Ausmusterung aus der Springreiterei, weil seine Hinterbeine nicht mehr mitmachen. Er ist ein wahnsinnig tolles und hübsches Pferd, aber wirklich ein anderes Kaliber als das, was ich bisher kenne. Ich hab auf Ponies reiten gelernt, sehr träge allgemein und leicht zu reiten. Und nun bin ich ja nur Wiedereinsteiger.
Ergo, furchtbarer Sitz, leichttraben lerne ich sowieso grade erst, habe nämlich Western gelernt, und mit Großpferden null Erfahrung.
Anton ist so oder so...komplizierter. Sehr schreckhaft, lässt sich ungern von der Gruppe trennen und er hat Probleme mit den Nerven an den Hinterbeinen, sodass er diese immer extrem hochzieht, wenn er sie überhaupt gibt.
Nichtsdestotrotz sind das alles Dinge, die sich schon extrem gebessert haben, er vertraut mir mehr und jedes Mal klappt es besser. Außerdem habe ich für meine Verhältnisse eine erstaunliche Ruhe, mit der ich mit ihm umgehen kann, das ist auch neu für mich.
Alles das ändert aber nicht das katastrophale reiten...
An der Longe geht er super brav, dehnt sich schön und ist artig. Das klappt wirklich gut. Unterm Reiter jedoch - oder eher, unter MIR - ist es die reinste Katastrophe. Er ist sowieso sehr guckig, dennoch würde er nie durchgehen. Aber man merkt eben, wie unkonzentriert er dadurch ist. Außerdem ist er sehr dünn, er ist ein schlechter Esser und extrem schlecht bemuskelt einmal deshalb und weil er seit einem halben Jahr nicht mehr geritten wurde.
Nun muss er mit mir fertig werden. Ich bin durch die lange Abstinenz nicht ausbalanciert, dazu hat er einen furchtbaren Trab und rennt unter mir davon, was einerseits an meinem schlechten Sitz und andererseits an seiner schlechten Bemuskelung liegen dürfte. Seine Besi sagt immer, ich soll ihn kürzer und fester nehmen, aber mir widerstrebt es total, ihn so in die Hand zu nehmen, weil ich auch weiß, dass er sich wenn dann freiwillig anlehnen muss und nicht, weil ich drei Zentner in die Fäuste nehme und ihn in eine Form zwinge, die ihm total widerstrebt.
Ja, also lange Rede, kurzer Sinn, habt ihr irgendwelche Tipps für mich? Ich bin wirklich willens, mit diesem Pferd zu arbeiten, ich mag ihn sehr. Aber die Vorstellung, ihn kaputt zu reiten, macht mich furchtbar fertig. Dazu sei gesagt, dass ich parallel Reitunterricht nehme, aber diese Pferde sind alle super rittig und brav und absolut nicht vergleichbar mit ihm...
Ich bin echt bisschen verzweifelt
Danke für alle, die das Lesen geschafft haben!
LG