Hund ins Büro mitnehmen

  • Mich hat es damals gerettet, dass ich meinen 10 Wochen alten Welpen mit zur Arbeit nehmen konnte.


    Wir haben den (Anfänger-) Fehler gemacht und die ersten zwei Wochen nicht den Welpen an den Alltag gewöhnt, sondern unser gesamtes Leben nach dem Zwerg ausgerichtet. Und das hat mich mehr als wahnsinnig gemacht. Als wir nach zwei Wochen zur Arbeit "durften" haben der Hund und ich aufgeatmet.


    Kimo hat ganz schnell verstanden, dass Ruhe im Büro ist. @Lockenwolf hat irgendwo einen "Leitfanden" mit Regeln zum richtigen Umgang von Bürohunden geschrieben und an den hab ich mich peinlich genau gehalten. Und meine Kollegen mussten dies auch ohne Ausnahme tun. Nur mein Chef lag dann immer unterm Tisch beim Hundebaby. Eine Box hatte er nie. Am Anfang macht man sich damit unbeliebt, grad bei einem zuckersüssen Welpen, aber es lohnt sich so sehr.


    Zum Thema Stubenreinheit: Am Anfang sind wir ab und zu raus. Schnell konnte er die vier Stunden einhalten und wenn jetzt mal die Blase drückt oder der Magen grummelt, kann ich schnell vor die Tür gehen. Das war sehr einfach zum üben. Man hat ihn ja immer im Auge. Auch nach der Kastration hatte ich immer ein halbes Auge auf ihn und er musste keinen Kragen oder Body anhaben.
    Am Anfang habe ich ihn noch anbinden müssen, wenn ich aufs Klo gegangen bin oder so, aber auch das ist nicht mehr nötig. Und das Alleinbleiben lernte er so automatisch. Immer mal für ein paar Minuten war ich weg. Heute kann er auch ein paar Stunden ohne Probleme überall allein bleiben. Er bleibt sogar auf der Arbeit, wenn ich tagsüber einen Kundentermin habe und danach wieder ins Büro komme.


    Spielzeug gab es hier nie, aber eine Kaustange am Anfang. Im Sommer hat die nur angefangen zu müffeln, jetzt hat er nichts mehr.


    Ich bin sehr froh, dass ich ihn mitnehmen kann und ich glaube die Bindung ist eine ganz andere, wenn man 2477 zusammen ist. Worüber ich mir Gedanken machen würde, wäre das Gassigebiet drum rum. Ich arbeite quasi im Feld. Hier ist nichts drum rum. Grad am Anfang hat das Hundebaby in der Mittagspause Gas gegeben. Stell ich mir im Industriegebiet schwierig vor!

  • Meiner kam mit 12/13 Wochen mit zur Arbeit. Ich hatte das Glück eine stufenweise Wiedereingliederung machen zu können (nach Reha wegen Bandscheiben-OP) und somit wurden wochenweise die Stunden von 3 auf 8 erhöht über 4 Wochen. Wobei ich während der Wiedereingliederung auf eine 32h Woche gekürzt habe, damit ich meinen Ersthund, der vorher mit im Büro war (und keine Lust darauf hatte), zu Hause lassen konnte.


    Ich sitze in einem Großraumbüro mit etwa 15-18 Leuten und bekam einen Platz in einer Ecke wg. dem Hund.


    Es hat 2 Tage gedauert bis er verstanden hat das im Büro gähnende Langeweile für ihn herrscht und er schläft 80-90% der 6h.


    Wir gehen etwa 1-2x für jeweils max. 5 Minuten vor die Tür (200m Entfernung zur Fußgängerzone einer Großstadt, also ordentlich viel Verkehr und Leute) und wenn wir von den Touren wiederkommen, dürfen auch meine Kollegen an ihn ran, mit ihm spielen etc pp. Am Platz selbst sollte die ersten Wochen keiner zu ihm - Abmachung war: wenn ich mit ihm im Gebäude unterwegs bin dürft ihr, sonst erstmal nicht- heute kommen die immer gleichen Kollegen kurz vorbei zum kraulen.


    Anfangs hab ich ihn im Gebäude überall wo er durfte mitgenommen, damit er sieht das ich nicht weg bin wenn ich gehe sondern eben wiederkomme und nur woanders bin. Nach 2 Wochen war auch das Thema erledigt und er bleibt problemlos 1-2h am Platz bis ich zurück bin. Er hatte schnell raus, das wenn ich meine Tasche mitnehme es auch Zeit für ihn ist mitzugehen, sonst eben nicht.


    Er ist nun 7 Monate alt und ein vollkommen unauffälliger Hund im Büro (solang die Fenster zur Straße nicht auf sind und draussen eine Hundemarke klappert :ugly: ).


    Im Vergleich dazu meine Ersthündin: Sie kam mit zur Arbeit als sie etwa 5 Jahre alt war, sie ist ein unheimlich gechillter Hund der am liebsten 20h auf meinem Schoß schlafen will. Bei ihr war es die ersten Tage aber im Grunde identisch wie beim Welpen. Anfangs Aufregung, viele streichelnde Hände, viel zu entdecken, komme ich auch wieder wenn ich weg gehe, etc. und nach etwa einem halben Jahr hatte sie schon keine Lust mehr mitzukommen. Sie wollte morgens nicht mehr mit und ich musste sie überreden. Darum dann der Entschluss sie zu Hause zu lassen und die Stunden zu kürzen.
    An den wenigen Tagen wo sie morgens Lust hat mitzukommen, nehm ich sie dann mit, aber das ist nur 1-2x im Monat so.


    Viel Unterschied kann ich ehrlich gesagt nicht ausmachen zwischen älterem Hund und Welpe, ausser eben die häufigeren Pausen zum rausgehen und die anfängliche Ungeduld fiel beim Welpen etwas quietschiger aus als bei meiner älteren Hündin, die hat nichts gesagt, ist dafür pausenlos hinterher gestiefelt, was der Welpe wiederum nicht so extrem gemacht hat und sie findet andere Menschen einfach toller als der Junghund/ehemals Welpe.

  • Nachtrag: Eine Box gibt es nicht, die akzeptiert der Junghund bis heute nicht (nirgends, nichtmal im Auto), daher blieb er öfter mal an der Leine wenn ich am Platz in Ruhe arbeiten wollte und er seinem Erkundungsdrang nachgehen wollte.


    Heute ist er kaum noch an der Leine, ist aber altersgemäß sehr Tagesformabhängig bei ihm.

  • Wo ist eigentlich das Problem, einen Welpen/Junghund fremdbetreuen zu lassen?
    Hatte ich mit Jin, da sie Anfangs nur in besonderen Fällen mit ins Büro durfte. Ich seh da keine großen Probleme - man muss das halt gut absprechen, aber das muss man bei Fremdbetreuung eh immer.

  • Vielleicht steht das schon irgendwo zwischendurch.
    Wenn ihr das wirklich plant, den Hund ausdrücklich in den Mievertrag reinschreiben lassen.
    Auch als "großen" Hund oder exakt die Rasse.


    "Wir wollen uns einen Hund anschaffen."
    Ist schnell vergessen und vor allem nicht rechssicher.


    Genauso die Mitnahme-Möglichkeit ins Büro so sicher, wie nur irgendwie möglich vereinbaren.
    Chefs wechseln manchmal ganz schnell.

  • Vielen Dank an alle für die vielen Antworten. Das ist für uns wirklich enorm hilfreich :gott:

    Wo ist eigentlich das Problem, einen Welpen/Junghund fremdbetreuen zu lassen?
    Hatte ich mit Jin, da sie Anfangs nur in besonderen Fällen mit ins Büro durfte. Ich seh da keine großen Probleme - man muss das halt gut absprechen, aber das muss man bei Fremdbetreuung eh immer.

    In unserem Fall ist es so, dass mit "fremdbetreuen" eine HuTa gemeint ist. Da ist man - soweit ich das hier im Forum mitbekommen habe - ja eher geteilter Meinung, ob das so gut ist für den Hund. Der allgemeine Tenor geht ja eher in die Richtung, dass ein Hund nicht regelmäßig in die HuTa gehen soll. Hier habe ich auch die Antwort erhalten, dass ein Hund frühstens ab einem Jahr in die HuTa gehen sollte. So habe ich das zumindest quer durch das Forum wahrgenommen, kann natürlich auch sein, dass ich da etwas Falsches hineininterpretiert habe.
    Bei einem Welpen hätte ich selber auch kein gutes Gefühl dabei, den Knopf zuerst von seiner Mama und Geschwistern wegzuholen und dann nach dem Urlaub jeden Tag (oder zumindest zweimal in der Woche, je nachdem) in die HuTa zu bringen, am Abend wieder zu uns zu holen und am nächsten Morgen wieder hinzubringen - ob der Kleine dann überhaupt merkt, wo jetzt eigentlich wirklich sein Zuhause ist, wenn er mal da, mal dort ist? :ka: Das stellte ich mir irgendwie sehr stressig für den Welpen vor. Ich habe aber da auch keine Erfahrung und weiß nicht, wie der Alltag in einer HuTa aussieht, vielleicht sollten wir uns das einfach mal ansehen, ganz in unserer Nähe gibt es ja zwei :???:


    @Maxzimmer Das ist ein wichtiger Hinweis, vielen Dank :gut:


    Liebe Grüße
    schokokekskruemel

  • also Jin war in einer HuTa. Allerdings zusammen mit dem Hund meiner Schwester und keinen ganzen Arbeitstag - da meine Schwester Teilzeit und Schichtdienst arbeitet, wurde sie die restliche Zeit von ihr betreut (ich arbeite Vollzeit).


    Trotzdem hatte Jin nie Probleme zu wissen, zu wem sie gehört. Und dabei wohnten meine Schwester und ich damals sogar noch in einer gemeinsamen Wohnung; Jin verbrachte dadurch tagsüber mehr Zeit mit meiner Schwester als mit mir.

  • :pfeif: Ich würde selbst meinen Welpen regelmässig in die HuTa geben in der aktuell schon Alma ist.
    Damit gehöre ich aber wohl zu einer Ausnahme und hier im Forum wird das nicht "gern gesehen".
    Interessiert mich aber nicht ;) .



    Ich weiss der Hund würde da rundum betreut. Hätte ein ganzes Rudel unterschiedlichester Hunde zu Sozialisierung (und Erziehung im Bezug auf hündisches Verhalten) und ich bin überzeugt, der Hund wüsste trotzdem wo er "hingehört".

  • Die Hutas die ich kenne nehmen ungerne Welpen, sie sagen selbst das es einfach nichts für Welpen ist. Nicht weil der Hund dann keine Bindung zum Menschen eingeht, sondern weil es eher schwierig ist Welpen in eine Gruppe erwachsener Hund zu integrieren. Für Welpen ist es oft einfach zu viel, weil sie noch ein hohes Ruhebedürfnis haben. Ich hatte ja früher auch oft 2 Welpenwelpen ( waren allerdings schon 4 Monate alt), das bedarf schon viel Management das die die älteren Hunde nicht nerven - das kann sicher nicht jede Huta leisten.

  • Ein Welpe gehört nicht in die HuTa! Wenn man keine Zeit für einen Welpen hat, so nehme man einen erwachsenen Hund auf. Es zwingt einen doch keiner, einen Welpen zu nehmen. Und wenn es nicht geht, geht es halt nicht. Punkt.

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