Hund ins Büro mitnehmen

  • Wieso denn?
    Ich finde es sogar einfacher und entspannter, einen Welpen mitzunehmen.
    Man kann erwünschtes und unerwünschtes Verhalten ab dem ersten Moment im Büro aufzeigen.


    Ich würde es immer wieder so machen.

    Ein Welpe braucht häufige Pipi-Pausen und viel Aufmerksamkeit. Je nach Arbeitgeber und Art der Arbeit ist das nicht vereinbar.


    Ausserdem bringt ein Welpe je nach Rasse viel Lärm, Betrieb und Hektik ins Büro, ich könnte mir vorstellen, dass das nicht immer so erwünscht ist.
    Ausserdem ist es für einen Welpen sehr langweilig, stundenlang ruhig zu liegen ohne herumtoben zu dürfen, wenn ihm grad danach ist. Ich bin im Büro, um zu arbeiten, nicht um einen Welpen zu erziehen.


    Du hast auch einen Chi, schon möglich, dass das daher vermutlich recht gut klappte, wie Du schreibst. Wir wissen ja beide, was für einen tollen Charakter Chis haben. :winken:
    Aber einen Welpen einer grösseren Rasse sehe ich beim besten Willen nicht im Büro.

  • Bei der Mitnahme eines Hundes zur Arbeit muss eines von vornherein klar sein: Theoretisch hört sich das super komfortabel an, weil man das Betreuungsproblem so geschickt löst. In der Praxis wird es aber immer eine Übergangslösung bleiben.


    Zum Einen kann es einfach mal Arbeitstage geben, da kann der Hund nicht mit. Schulungen außer Haus, Geschäftsreisen, ein neuer Kollege mit schwerer Tierhaarallergie wird eingestellt, etc. pp. Weiterhin kann auch einfach mal der Chef wechseln und der neue Chef möchte keine Hunde mehr im Büro.


    Zum Anderen kann es vorkommen, dass es auch einfach mal Tage gibt, an denen der Hund nicht mit ins Büro kann. Krankheit, Alter, etc. Einen Hund der an Zwingerhusten erkrankt ist, möchte ich ungern in die Arbeit mitschleppen.


    Das muss man auf jeden Fall im Hinterkopf behalten, d.h. man braucht auf jeden Fall einen Plan C. (Mitnahme ins Büro ist ja schon der Plan B, mMn zumindest)


    Nun zur Frage ob Welpe oder erwachsener Hund. Ich würde für ein solches Unterfangen IMMER einen gut gezogenen Rassewelpen vom seriösen Züchter nehmen. Warum? Welpen schlafen in der Regel sehr viel. Landläufig sagt man 18-22 Stunden. Das ist ideal um den Zwerg von klein auf an diesen Alltag zu gewöhnen. Er wird eh die meiste Zeit verschlafen und lernt so, dass er in dieser Situation vollkommen unbehelligt entspannen kann.


    Ich habe während der Ausbildung meines Ersthundes viele unterschiedliche Hunde im Arbeitsumfeld gesehen und die, die das am lockersten und selbstverständlichsten machten, waren immer die, die das schon von Welpenbeinen an kannten. Bei allen anderen Hunden musste immer eine gewisse Art von Management betrieben werden. Und da ist es dann fraglich, ob man das dauerhaft im Büro brauchen kann, wenn man doch eigentlich arbeiten soll.


    Was die Bedenken betrifft, die hier gegenüber einem Welpen angebracht werden: Zum Thema Terrorwelpe kann ich dir überhaupt nichts sagen. Ich habe hier jetzt insgesamt Welpe Numero 5 sitzen, dessen Aufwachsen ich bewusst mitbekomme. Ich/Wir hatten noch nie einen Terrorwelpen. Deswegen empfehle ich hier auch unbedingt einen gut gezogenen Rassewelpen aus seriöser Quelle!


    Ja, ein (sehr junger) Welpe muss alle zwei Stunden Pipi. Andere Kollegen machen halt alle zwei Stunden Raucherpause. Um dies zu vermeiden könnte man den Welpen auch nicht schon mit acht Wochen (da lassen sie es wirklich einfach laufen) sondern vielleicht erst mit 10,11,12 Wochen bei sich aufnehmen. In der Regel ist es da dann nicht mehr ganz so brisant, wenn man ihn direkt nach dem Aufwachen rausbringt. Je nachdem wie der Züchter vorgearbeitet hat, ist der Welpe mit 12 Wochen auch schon nahezu stubenrein. Wobei da die Erfolgsquote auch ganz klar in der Hand des Halters liegt. Wenn man ihn rechtzeitig rausbringt, bleibt's drinnen in der Regel trocken.


    Was das Thema Ruhe halten anbelangt. Der Welpe lernt das nie besser, als wenn es direkt von Anfang an Situationen gibt, in denen er abgemeldet ist. Im Büro wird gearbeitet. Wo könnte er das besser lernen als dort? Allerdings muss dann halt auch gewährleistet sein, dass der Welpe ABSOLUTE Ruhe hat und keinesfalls von Kollegen gestört wird. Ich würde streicheln, Kontaktaufnahme, etc. für die ersten Wochen vollständig untersagen. (Trotzdem wird es Unverbesserliche geben, die ihre Flossen nicht von dem Welpen lassen können... Damit muss man dann halt auch umgehen können.)


    Ich würde dir auf jeden Fall zu einem Welpen raten. Aber wie gesagt: Ich sage es nochmal. NUR einen Rassewelpen aus seriöser Quelle! Dieser hat den Vorteil, dass er gut sozialisiert und auf den menschlichen Alltag gut vorbereitet ist. Weiterhin weiß man relativ sicher, was für Wesenszüge der erwachsene Hund haben wird. Allerdings sollte man da Rassebeschreibungen genau hinterfragen und auf jeden Fall mit Kennern der Rasse sprechen, die diese oft blumigen und vielversprechenden Beschreibungen richtig "übersetzen" können. Dass bei solchen Wesenbeschreibungen je nach individuellem Hund immer Nuancen gibt, muss auch klar sein.


    Beim Labrador steht zum Beispiel (den genauen Wortlaut weiß ich nicht), dass ihm Aggression vollkommen fremd ist. Was in der Regel auch stimmt. Nur bedingt das halt, dass man im Kontakt mit Fremdhunden unter Umständen immer Probleme haben wird eben WEIL der Labrador kein angemessenes Aggressionsverhalten gelernt hat. Wo andere Hunde halt dann mal ne Lefze hochziehen, fiddelt der Labrador rum, worauf andere Hunde dann halt auch mal mit heftigen Maßregelungen (vollkommen zurecht) reagieren. Was die Wesensnuancen betrifft: Mein Labrador zieht auch mal die Lefze hoch und das auch so, dass es von anderen Hunden verstanden wird. Aber ich habe ihm diese Fiddelei gegenüber Fremdhunden auch nie "erlaubt" bzw. sie war nicht nötig.


    Nun ist mein Text recht lang geworden, aber ich hoffe, es ist was Hilfreiches dabei.


  • Zum Einen kann es einfach mal Arbeitstage geben, da kann der Hund nicht mit. Schulungen außer Haus, Geschäftsreisen, ein neuer Kollege mit schwerer Tierhaarallergie wird eingestellt, etc. pp. Weiterhin kann auch einfach mal der Chef wechseln und der neue Chef möchte keine Hunde mehr im Büro.


    Zum Anderen kann es vorkommen, dass es auch einfach mal Tage gibt, an denen der Hund nicht mit ins Büro kann. Krankheit, Alter, etc. Einen Hund der an Zwingerhusten erkrankt ist, möchte ich ungern in die Arbeit mitschleppen.


    Das muss man auf jeden Fall im Hinterkopf behalten, d.h. man braucht auf jeden Fall einen Plan C. (Mitnahme ins Büro ist ja schon der Plan B, mMn zumindest)

    Da gebe ich Dir absolut recht!Häufig denkt man daran nicht in der ersten Euphorie. Ich hatte damals noch recht viele Sitzungen und Geschäftsreisen, d.h. zu meinen Vorbereitungen gehörte auch ein Dog-Sitter, eine sehr gute Freundin, welche meine Kleine mal einen Tag oder auch 2 - 3 bei Geschäftsreisen nehmen konnte.


    Ein weiterer Plan C ist, dass ich die Möglichkeit habe, auch von zu Hause aus zu arbeiten. Das ist ebenfalls eine sehr gute Voraussetzung, falls mal der Hund krank ist und man ihn nicht ins Büro mitschleppen möchte.



    Nun zur Frage ob Welpe oder erwachsener Hund. Ich würde für ein solches Unterfangen IMMER einen gut gezogenen Rassewelpen vom seriösen Züchter nehmen.

    Ich hatte das Glück, genau die beiden Lösungen hautnah mitzuerleben in meiner Firma:
    Ich selber mit meiner alten, kleinen TS-Hündin (danach hatte ich ja auch gesucht), ein Kollege in einem andern, viel kleineren Büro mit einem Toller-Welpen von einer sehr guten Züchterin. Die Züchterin kam sogar selber ins Büro, um sich alles anzuschauen und die Lösung mit dem Kollegen zu besprechen. Der Welpe bekam eine riesengrosse Faltbox direkt neben dem Schreibtisch, der in einer Ecke stand. Es gab also kein Gerenne daneben. Wenn schon Welpe, dann war das die ideale Lösung, glaube ich.
    Trotzdem war der Kollege immer mal wieder intensiv mit seinem Welpen beschäftigt, musste blitzschnell rausrennen, alles fallen und liegen lassen, er tobte halt doch ein bisschen im Büro herum, denn kein Welpe schläft 8 - 9 Stunden am Stück.
    Jedenfalls war das Feedback vieler Kollegen nicht gar so positiv mit einem wirbligen Welpen im kleinen Büro verglichen mit meiner diskreten, kleinen Hündin im Grossraum-Büro. Viele Leute bemerkten nicht mal, dass da in einer Ecke noch ein Hund lag.
    Aber eben, so macht halt jeder seine eigenen Erfahrungen. Der TE muss halt die wichtigen Eckpfeiler und Schlüsse daraus ziehen für eine eigene Lösung.


    Ach ja, noch wichtig:
    Mein Arbeitspensum war 80%, als Morelka kam, seit einigen Monaten nur noch 50%, d.h. meine beiden Bürohunde tauchen pro Woche höchstens 2 - 3 mal im Büro auf. Bei einem 100% Pensum und noch vielen Jahren Arbeitsleben vor mir, hätte ich dieses Hunde-Projekt nicht gewagt. Heutzutage kommt es kaum noch vor, dass man 12 - 15 Jahre (= 1 Hundeleben) Jahre lang in genau demselben Büro bei genau demselben Arbeitgeber sitzen bleiben kann...

  • Wow, so viele Antworten - vielen, vielen Dank erstmal :gott:


    Wir möchten auf jeden Fall einen möglichst gesunden und wesensfesten Hund, weshalb es auf jeden Fall ein Golden von einem Züchter, der dem ÖRC oder GRC angehört, wird. Natürlich haben wir auch beim Züchter keine Garantie, dass der Hund gesund und wesensfest ist, jedoch ist hier das Risiko doch wesentlich geringer, als bei einer unkontrollierten Zucht. Wir hätten am liebsten einen Welpen, weil dieser zum einen einfach noch keine "Baustellen" bzw. eine eventuell negativ prägende Vorgeschichte mitbringen kann und zum anderen dachten wir, dass sich ein Welpe einfacher an den Büroalltag gewöhnen würde. Eben weil dieser ja nahezu den ganzen Tag verschläft (im Idealfall :hust: ) und dann auch als energiegeladener Junghund schon weiß, dass im Büro Ruhe zu halten ist.
    Es spricht jedoch auch nichts gegen einen erwachsenen Golden, nur werden solche vermutlich sehr schwer zu finden sein? Rückläufer wird es ja jetzt auch nicht so viele geben, denke ich mal? :???:


    Natürlich wissen wir, dass hier jeder auch nur spekulieren kann, weil ja keiner wissen kann, wie sich der Welpe verhalten wird. Aber:
    Grundsätzlich wäre zumindest für den Anfang die Mitnahme ins Büro der Plan A, auch wenn mein Partner bereits wieder Vollzeit arbeitet.
    Eben deshalb ist es für uns so wichtig, eure Erfahrungen zu hören, damit wir entscheiden können, ob dies für meinen Partner tragbar bzw. möglich ist. Auch müssen wir wissen, was konkret auf uns zukommt, damit dies mit der Firma und den Arbeitskollegen bestmöglich abgesprochen werden kann.
    Sollte es nicht möglich sein, den Hund im Büroalltag zu integrieren, würden wir von der Hundehaltung zumindest derzeit noch absehen, einen Plan B für die Anfangszeit haben wir nämlich nicht. Eventuell ergibt sich nach dem Umzug etwas, aber das würde ich jetzt nicht unbedingt einplanen.
    Später würde der Hund entweder alleine bleiben (mein Partner und ich haben beide Gleitzeit, können daher unsere Arbeitszeiten so legen, dass der Hund nicht einen ganzen Arbeitstag alleine wäre) oder wir bringen ihn in eine HuTa, aber das ist ja beides in der Anfangszeit nicht möglich.
    Wir haben einige Leute, die den Hund zu sich holen, sollten wir beide mal im Krankenhaus landen zum Beispiel, oder ab und zu einspringen könnten, jedoch niemand, der regelmäßig zu uns in die Wohnung kommen und mit ihm Gassi gehen könnte.


    Geschäftsreisen, Schulungen, Termine außer Haus oder Ähnliches gibt es bei meinem Partner (und auch bei mir) sehr selten bis gar nicht. In so einem Fall würde ich mir Urlaub nehmen (das geht bei mir auch sehr spontan) und zu Hause bleiben.



    Ich schaffe es leider nicht, alle Beiträge zu zitieren :ugly: - ich hoffe, ich habe es auch so geschafft, auf alle Antworten einzugehen.


    Liebe Grüße
    schokokekskrumel

  • Wir hätten am liebsten einen Welpen, weil dieser zum einen einfach noch keine "Baustellen" bzw. eine eventuell negativ prägende Vorgeschichte mitbringen kann

    Dann habt ihr auch die Chance ihn selbst zu verhunsen :hust: :lol: ;)



    Rückläufer wird es ja jetzt auch nicht so viele geben, denke ich mal?

    Mehr als man glaubt.
    @JennyHund hat gerade einen absoluten Traumhund bekommen :herzen1: . Faya ist von einer Zuchtauflösung.
    Vielleicht kann sie dir sagen, wo man sich melden kann oder wie man rausfindet, wer aktuell Rückläufer oder Zuchtabgaben hat.

  • Dann habt ihr auch die Chance ihn selbst zu verhunsen :hust: :lol: ;)

    :lol: ... aber dann waren's wenigstens wir selber :ugly: :headbash: :lol:


    @JennyHund hat gerade einen absoluten Traumhund bekommen . Faya ist von einer Zuchtauflösung.
    Vielleicht kann sie dir sagen, wo man sich melden kann oder wie man rausfindet, wer aktuell Rückläufer oder Zuchtabgaben hat.

    Okay, dann bin ich gespannt, ob sie Tipps für uns hat :smile: Ich verfolge ja still den Pfoto-Thread von @JennyHund und Faya :ops: :herzen1:

  • Man sollte immer ein Plan B,C usw haben.
    Passieren kann immer was.
    Ich habe das Wort Umzug gelesen, wollt ihr umziehen?
    Wenn ja, würde ich mir erst einen Hund holen wenn der Umzug rum ist.
    Auch das ist wieder eine Veränderung für den Hund.

  • Wenn ja, würde ich mir erst einen Hund holen wenn der Umzug rum ist.
    Auch das ist wieder eine Veränderung für den Hund.

    Und warum sollte der Hund damit ein Problem haben? :ka: Wenn man auf jeden Pups Rücksicht nimmt, dann gibt es nie den passenden Zeitpunkt...

  • Mehr als man glaubt.@JennyHund hat gerade einen absoluten Traumhund bekommen :herzen1: . Faya ist von einer Zuchtauflösung.
    Vielleicht kann sie dir sagen, wo man sich melden kann oder wie man rausfindet, wer aktuell Rückläufer oder Zuchtabgaben hat.

    Mhm, Carmen wird sich sicherlich noch selbst melden, aber Faya :herzen1: war schicksalshaft und Endegebnis einee Vorgehensweise in der Hundesuche, die bei Anfängern auch ordentlich daneben gehen kann.


    Durch Carmens Voraussetzungen, also sowohl ihre Erfahrung, als auch ihren Sachverstand und aufgrund ihres doch eher unproblematischen Umfelds, war ihr das auf diese Weise möglich.
    Einem unerfahrenen Neuhundehalter würde ich eher einen anderen Weg empfehlen.

  • @tina71 & @RafiLe1985 Zunächst müssen wir eine geeignete Wohnung finden (wie @asterix99 bereits angesprochen hat, ist das nicht ganz so einfach und kann noch dauern), dann werden wir unsere Rahmenbedingungen für den Hund nochmals genau abklären (Betreuungsmöglichkeiten, Mitnahme ins Büro, ...) und erst, wenn das alles geklärt und fixiert ist, werden wir uns auf die Suche nach einem geeigneten Golden machen, der sowieso erst nach dem Umzug einziehen kann.


    @Eni46 Danke für den Hinweis :smile:


    Liebe Grüße
    schokokekskruemel

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