Kastration - Richtiger Zeitpunkt nach Läufigkeit

  • Hallo,


    ich hab mich zwar schon von zwei Tierärzten beraten lassen, hätte aber gern nochmal eure Meinungen dazu gehört, da ich mir mit dem richtigen Zeitpunkt immer noch etwas unsicher bin. Vielleicht hat auch schon jemand ähnliche Erfahrungen gemacht.
    Mein Zwergdackel ist 1 1/2 Jahre alt und war inzwischen drei Mal läufig, das letzte Mal hat sie so darunter gelitten, dass ich mich nun für eine Kastration entschieden habe (das soll hier auch nicht zur Diskussion stehen).
    Der Abstand zwischen den Läufigkeiten betrug einmal 2 und einmal 5 Monate, evtl. hat sie auch generell einen unregelmäßigen Zyklus, sodass wir eh nicht um eine Kastration herumkommen würden. Und genau das verunsichert mich auch so wegen dem richtigen Zeitpunkt.
    Von meinem TA habe ich gesagt bekommen, ich solle sie 2-3 Monate nach Ende der Läufigkeit kastrieren lassen, eine weitere TÄ meinte 6-8 Wochen danach. Man soll eine Hündin ja nicht zu früh kastrieren, aber da sie nach 8 Wochen einmal schon wieder läufig war, möchte ich auch nicht zu lange warten. Daher peile ich jetzt so 7 Wochen nach dem Ende an. Scheinträchtig war sie nach den ersten beiden Läufigkeiten nicht.
    Meint ihr das ist in Ordnung? Und was kann passieren, wenn man den falschen Zeitpunkt erwischt?


    VG Trine

  • Ich würde eine Hündin niemals innerhalb der ersten 8-10 Wochen nach einer Läufigkeit kastrieren lassen. Hormonell sind sie da noch gar nicht fertig.


    Den Richtwert von 3 Monaten finde ich eher passend.


    Du kennst ja die Anzeichen vor einer Läufigkeit, darauf würde ich achten. Wenn welche vorhanden sind, würde ich die OP verschieben.
    Wenn keine Anzeichen vorhanden sind, würde ich es machen.


    Aber wie gesagt, 7 Wochen sind m.M.n. noch zu früh.

  • Meine jüngste Borderhündin war fast 5 Monate dauerläufig (wegen riesiger Eierstockzysten). Sie wurde deshalb kastriert, während der Läufigkeit, ging ja auch nicht anders.
    Kein optimaler Zeitpunkt, war aber auch kein Problem.

  • Ideal wären so 10-14 Wochen nach der Läufigkeit, in der Zeit hormoneller Ruhe. Aber das lässt sich nicht immer realisieren bei sehr kurzen Läufigkeitsintervallen. Wenn man bei deiner Hündin von 5 Monaten ausgeht (waren die 2 Monate nach der 1. Läufigkeit?) würde ich eher auf 10 Wochen peilen. Wird sie vorher wieder läufig, halt noch eine Läufigkeit aussitzen, und dann halt doch 6-7 Wochen nach Läufigkeitsende kastrieren.


    Medizinisch gesehen ist eine Kastration nach 6 Wochen kein erhöhtes Risiko bei der OP. Es wird gesagt, dass Hündinnen, die klinisch scheinträchtig werden (also klinische Symptome zeigen) bei Kastration während der Scheinträchtigkeit darin festhängen können. Ob es dafür belastbare Daten gibt, weiss ich nicht, aber es dürfte eher selten vorkommen.


    Meine Hündin wurde regelmässig klinisch scheinträchtig, so richtig merklich ca. 10 Tage vor der "Geburt". Sie musste Anfang Jahr wegen Zysten/veränderter Gebärmutter kastriert werden - 5 Wochen nach Läufigkeitsende. War völlig unproblematisch, sie hat danach zum Zeitpunkt der fiktiven Geburt absolut keine klinischen Symptome der Scheinträchtigkeit gezeigt. Ihr Verhalten seither entspricht dem, was ich aus der Zeit hormoneller Ruhe kenne (wäre normalerweise inzwischen wieder eine Läufigkeit fällig gewesen.


    Genauso war es bei der Hündin einer Bekannten, die kurz danach auch zum falschen Zeitpunkt kastriert werden musst. War auch absolut kein Problem.


    Riskant sind OPs während der Läufigkeit, weil da ein erhöhtes Blutungsrisiko besteht. Ein guter Chirurg sollte allerdings auch damit klarkommen, und das steht ja auch nicht zur Debatte.

  • Ja, im Idealfall während der hormonellen Ruhephase!


    Wenn der Hund aber im Vier-Monats-Rhytmus läufig wird, muss ein anderer Zeitpunkt her... Ich frage mich, ob in so einem Fall eventuell der Zeitpunkt direkt nach der Läufigkeit und bevor sich die Scheinträchtigkeit richtig ausbildet, geeignet wäre? Stehe gerade selber vor dieser Frage :fear: .

  • Wenn der Hund aber im Vier-Monats-Rhytmus läufig wird, muss ein anderer Zeitpunkt her... Ich frage mich, ob in so einem Fall eventuell der Zeitpunkt direkt nach der Läufigkeit und bevor sich die Scheinträchtigkeit richtig ausbildet, geeignet wäre? Stehe gerade selber vor dieser Frage

    Mir haben verschiedene TAs übereinstimmend gesagt, dass man doch besser einige Wochen wartet nach der Läufigkeit,wegen der Blutungsneigung. Also so 3, 4 Wochen würde ich schon warten, wenn möglich. Senkt einfach das OP-Risiko.

  • Wow, erstmal vielen Dank für die vielen und schnellen Antworten!
    Besonders für die Erfahrungsberichte von Borderlunde und naijra :)


    Scheinbar gehen auch hier die Meinungen ziemlich auseinander.
    Der Abstand von zwei Monaten war zwischen den ersten beiden Läufigkeiten. Allerdings waren beide Läufigkeiten voll ausgeprägt.


    Was passiert denn, wenn man die Hündin kastrieren lässt und sie „hormonell noch nicht fertig“ ist?


    Die Anzeichen für eine Läufigkeit haben sich bei ihr tatsächlich erst ganz wenige Tage (vlt drei oder vier) vor Beginn der Blutung gezeigt und dann gings gleich richtig los.
    Sie zeigt auch absolut Null Interesse an Rüden, will grad in der Standhitze lieber fliehen...scheint auch nicht übermäßig interessant zu riechen, zumindest hatten wir noch keine aufdringlichen Rüden dabei...

  • Nach drei Läufigkeiten kann sich das noch einpendeln. EIn Split Östrus in der ersten Läufigkeit wäre ein potenzieller Grund für den kurzen Intervall, so gesehen wäre sie erst zweimal läufig gewesen.


    Wie äußert sich denn das "Leiden"?
    Ich frage das deshalb, weil es oft nur dem Menschen so vorkommt. In einer Scheinträchtigkeit ist der Hund nun einmal schlapper. Liegt an der Hormonlage- die unterscheidet sich nicht von einer gedeckten Hündin.
    Dewegen soll man in der Phase den Hund zu Aktivität animieren, meist sind sie unterwegs wieder ganz die alten (und fressen da auch mehr als zuhause).
    Da eine Kastration schwerwiegende gesundheitliche Nachteile mit sich bringen kann (erhöhtes Krebsrisiko) würde ich diese Entscheidung wirklich gründlich überdenken.

  • Meine Dackelhündin wurde mit 6 Monaten läufig, dann heftig scheinschwanger und mit 10 Monaten wurde sie kastriert.

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