Angst vor jedem Geräusch

  • Auf Ihre alten Tage wird meine Wilma anstrengend.
    Sie war immer ein souveräner Hund, den nichts schreckte.


    Früher konnte man mit ihr auch noch spazieren, wenn wo Feuerwerk war.


    Sie ist nun im zweiten Jahrzehnt.


    Seit so zwei Jahren hat sie Angst vor Geräuschen, Knaller, Gewitter, Wind...ich wohne im vierten OG Die Wettergeräuche hört man hier.Es ist ein altes Haus ..es knarrt.....oh je...die Bude stürzt ein..sie ist völlig aufgelöst , wenn mal eine Tür zufällt oder so...


    Es ist nix passiert, was erklärt, weshalb sie da immer ängstlicher wird,


    Langsam wird das ein echtes Problem, weil ich immer mal wieder aufgeweckt werde, weil sie sich erschrickt, zu mir ins Bett springt oder auch nur weil sie in Panik da sitzt und hechelt...das kann ziemlich nervend sein, wenn man schlafen will


    Sie muß selten mal alleine sein, aber wenn scheint sie die ganze Zeit in Panik zu sein..das seh ich...an ihr...an der Wohnung..sie ist dann völlig fertig.


    Ich hab es mit ignorieren versucht...positiver Bestärkung...irgendwann schimpf ich dann doch...


    Ich hatte schon Angsthunde, aber die hatte ich dann so übernommen oder es ist was passiert...bei Wilma kommt das mit dem Alter.


    Eine Bekannte hat mir Phosphorus-Globoli gegeben. Diee haben bei ihrem Hund geholfen...bei Wilma nicht.


    Ich will ihr, wenn es ganz schlimm ist..jetzt zum B. ein Gewitter zieht auf und sie hat nicht gepinkelt vor lauter Angst....was zur Beruhigung geben.
    Womit habt ihr gute Erfahrungen?

  • Lese ich richtig? Sie ist über 20 Jahre alt? Das wäre ein ordentliches Alter in dem viele wichtige Funktionen des Körpers nachlassen und Angst machen. Die Augen machen nimmer mit, die Ohren lassen nach. Bekannte Geräusche hören sich plötzlich anders an, gewohnte Schatten sind plötzlich gruselig. Auch das Hirn kommt nimmer so mit, mit der Reizverarbeitung. Das ist je nach Hund völlig normal und zu erwarten.


    Was macht man? Einen solchen Hund um Gottes Willen nicht noch mehr stressen, indem man ihn ausschimpft oder ignoriert. Zuspruch geben, Körperkontakt.


    Bei Gewitter alles abdichten, dich mit dem Hund unter eine Decke verkriechen.


    Manchmal kann man auch einfach nicht helfen. So schlimm das auch ist.

  • Hast du mal abklären lassen, ob es für die Ängste medizinische Ursachen gibt? Sehstörung, Hörverlust, Hormonstörung, etc?


    Schimpfen würd ich nicht, auch wenns nervt. Aber niemand kann was für seine Ängste. Sei für sie da, sei normal, hilf ihr da mit Ansprache und Routine durch.

  • Es ist nix passiert, was erklärt, weshalb sie da immer ängstlicher wird,

    Das ist bei vielen Oldies so - das kann mit nachlassenden Sinnesleistungen zu tun haben, aber auch mit cerebralen Dysfunktionen im Sinne von Demenz, Durchblutungsstörungen und Co, auch Schilddrüsen-Unterfunktionen treten im Alter auf, auch die können ängstlich machen.


    Man kann zwar nicht alles zweifelsfrei diagnostizieren - aber ein gründlicher TA-Check wäre da ganz oben auf meiner Liste.
    Dabei kann man mit dem TA auch das weitere Vorgehen besprechen - evtl. kommt für Wilma Karsivan in Frage, ein Medikament, das die Durchblutung fördert und bei vielen alten Hunden schon geholfen hat.


    Schau mal, hier
    Club der (Hunde-)Altenpfleger & Altenpflegerinnen - Teil 2
    tauschen sich die Oldie-Halter bevorzugt aus, da findest Du sicher noch weitere Unterstützung.


    Deine Wilma macht das nicht, um Dich zu ärgern - das weisst Du auch.
    Statt Schimpfen und Genervt-Sein (so verständlich das manchmal auch sein mag) braucht sie Verständnis und Hilfe.


    LG, Chris

  • Deine Wilma macht das nicht, um Dich zu ärgern - das weisst Du auch.
    Statt Schimpfen und Genervt-Sein (so verständlich das manchmal auch sein mag) braucht sie Verständnis und Hilfe.

    Das ist klar. Aber auch meine Geduld ist endlich.Fällt unter "man mault sich ja auch in der harmonischesten Partnerschaft mal an".


    Das dachte ich auch schon..ob es was mit Alter zu tun hat.Ich hat schon Hunde , die wurden dement.Wilma ist superschlau...erst neulich fiel mir das wieder auf, als sie eine völlig neue Situation sofort löste.
    Durch Nachdenken.


    Aber bei alten Menschen liegen ja auch oft die Nerven blank und sie werden ängstlicher.


    Ich werde das mal mit dem TA besprechen.


    Sie ist nicht zwanzig.Ich meinte mir zweitem Jahrzehnt- 0-10-,10-20


    Sie wird 11. :tropf:

  • ......evtl. kommt für Wilma Karsivan in Frage, ein Medikament, das die Durchblutung fördert und bei vielen alten Hunden schon geholfen hat........

    das wollte ich auch gerade empfehlen. Habe bei meiner früheren Hündin im Alter damit sehr gute Erfahrung gemacht

  • Ich habe diese Geräuschempfindlichkeit im späteren Alter, 10+, bei zweien meiner Hunde erlebt.
    Sehen, riechen, hören, einordnen lassen nach.
    Ulixes hatte Panik vor Wind und Bruno konnte nicht mehr orten, was ihn ängstlicher machte.
    Wie beim Welpen helfen Geduld und Liebe.
    Wenn du ärgerlich wirst, genervt, eventuell lauter, verunsichert das den Hund umso mehr.
    Sie brauchen unsere Fürsorge und Akzeptanz.
    Dann ist das Alter eine sehr bereichernde Zeit.


    Karsivan als eventuelle Hilfe, wurde schon angesprochen.
    Es schadet nicht das mal auszuprobieren.


    LG, Friederike

  • Wilma ist ja sonst mental fit.
    Karsivan wird bei zerebralen Duchblutungsstörunen angezeigt.


    Das ist klar, daß es mit an meinem Verhalten liegt.
    Also ich ignoriere es ....ich bin nett zu ihr..aber wenn sie mir nachts um drei ins Kreuz springt oder stundenlang hechelnd neben meinem Ohr hockt...dann platzt mir mal die Hutschnur


    Ich kann nicht immer alles Fenster verrammeln..da werde dann ich kirre.


    nun ja...wir leben damit....


    bzw, ich werde den TA fragen, was man ihr zur Beruhigung geben kann.

  • Karsivan wird bei zerebralen Duchblutungsstörunen angezeigt.

    Sinneseindrücke nicht mehr verarbeiten zu können zählt genau dazu

  • Ich würde unbedingt mal die Schilddrüse checken lassen. Ich habe hier eine Kangalhündin (Alter unbekannt, aber älter), die nie ein besonders sicherer Hund war, aber plötzlich wurde es immer schlimmer. Sie frass nicht mehr, weil irgendetwas in der Futterecke unheimlich war etc.pp.
    Ängste vor total normalen Dingen, die man sich nicht erklären konnte.
    Die Schilddrüsenwerte waren total unten. Seit einigen Wochen bekommt sie nun Medikamente und es fängt sich wieder.

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