Ridge, Dobermann oder doch wieder ein Dalmatiner?

  • Nein, ich sitze im Büro.
    Also es kommen wenn nur immer die gleichen Personen rein und selbst das ist überschaubar!
    Wie gesagt, ich hatte unseren ja sonst auch hier, war kein Problem..


    Hunde sind allgemein aufmerksam, wenn Fremde ins eigene Revier eindringen, das hat nichts mit der Rasse zu tun. Wenn du im eigenen Betrieb arbeitest, hast du da Publikumsverkehr oder Lieferanten? Wenn ja, empfiehlt sich nicht unbedingt ein Hund mit ausgeprägtem Wach- und Schutztrieb. Lieber einer, der nur meldet und das weitere seinem Menschen überläßt. Echte, scharfe Wachhunde muß man sonst sehr oft wegsperren.


    Dagmar & Cara

  • Sorry, aber entweder stimmen deine Lebensumstände nicht so, wie du sie schilderst, oder du hast keine Ahnung von Tierschutz.
    Ich mache regelmäßig VK/NKs für Vereine und wenn alles so wäre, wie du das schilderst, würdest du problemlos einen Hund aus dem Tierschutz bekommen.
    Die VK/NKs dienen dem Schutz der Hunde. Ich hatte selber schon mehrere Tierschutzhunde und bin mehrfach kontrolliert worden. Ich fand das niemals schlimm und hatte da auch nie Probleme.

    Ich hatte bis jetzt keine Berührungspunkte mit dem Tierschutz, daher kann ich das nicht beurteilen! Schade, dass mir dann gleich unterstellt wird, dass die Gegebenheiten nicht wie geschildert sind!
    Es ist nur eine Menge, die im Vorfeld geklärt und geprüft wird, bis man überhaupt den Hund kennenlernen darf!
    Ich habe Verständnis dafür, dass gerade solche Hunde ein sicheres Zuhause bekommen sollen, aber Garantien gibt es nie.
    Daher wirkt das oft so abschreckend, dass man es lässt :ka:

  • Würden mich per PN die Namen interessieren.


    Übrigens hätte schon Wikipedia (erstes Google Suchergebnis) ausgereicht.
    Dort steht unter Punkt 6 rassetypische Erkrankungen alles was man wissen muss.

    Schicke ich dir!

  • Ich kenne 2 RRs etwas näher.


    Wir haben früher beim Spazierengehen ab und an eine ältere Dame mit einem RR-Rüden getroffen, die beiden waren richtig klasse zusammen, ein richtiges Team, der Hund lief überall problemlos frei und war zumindest mit meinem kastrierten Rüden auch verträglich, die haben richtig schön gespielt. Wie allgemein die Verträglichkeit war, weiß ich nicht genau. Die Halterin und ihr Mann haben aber auch viele Jahrzehnte Erfahrung mit der Rasse und sind anscheinend v.a. in der Schweiz sehr aktiv in der RR-Szene. Also ich nehm an, der Hund hätte sich in anderen Händen auch weniger toll entwickeln können. Es fängt schon damit an, dass der Hund morgens direkt 3h Spaziergang bekam. Jeden Tag. Und nachmittags nochmal eine riesige Runde. Das muss man erstmal leisten können. Ich denk, dass der Hund so ausgeglichen war, hat nicht wenig mit diesem Pensum an Auslauf zu tun.


    Ein paar Häuser weiter haben wir noch einen recht jungen Ridgeback, der ist das genau Gegenteil. Läuft zwar auch frei, hört aber nicht wirklich und geht nach eigenem Ermessen regelmäßig jagen, springt regelmäßig über den Gartenzaun hinten auf die angrenzende Wiese, wenn wir vorbeilaufen, ... Da ist es mir dann auch nicht ganz wohl, wenn der angedonnert kommt und vor uns festwurzelt oder uns umkreist. Richtig auf Tuchfühlung kam er noch nie, aber nah genug, dass sowohl mein Hund als auch ich uns durchaus unwohl fühlen. Oh, und er bellt wie nix Gutes. Den hört man tagtäglich durch's halbe Dorf. :mute: Die Leute haben noch einen super erzogenen Labbi, also ganz planlos sind sie wohl nicht, aber mit dem RR scheinen sie auf keinen grünen Zweig zu kommen.


    Also was Jagdtrieb, Wachtrieb und vor allem die Eigenständigkeit angeht, würde ich an deiner Stelle vom RR Abstand nehmen. Es gibt einige ganz tolle Exemplare, aber ich glaub, man bindet sich da tendenziell einige Schwierigkeiten ans Bein.

  • Ihr hattet ja vorher nur einen Welpen. Ein Hund packt seine Eigenschaften erst aus, wenn er beginnt erwachsen zu werden. Dh er kann mit einem oder zwei Jahren plötzlich anfangen das Büro zu bewachen und zB niemanden mehr rein zu lassen oder beispielsweise im Raum an Ort und Stelle festzunageln, wenn du kurz außerhalb des Büros bist. Nicht umsonst werden die meiste Hunde zwischen 9 Monaten und ca 2,5 Jahren abgegeben.
    Du solltest dich deswegen intensiv mit der Rassebeschreibung der Hunde und ihrem Gebrauch auseinandersetzen. Und dabei ist es wichtig, die Beschreibung "ungeschönt" zu lesen und sich dabei zu fragen, ob man mit dieser Eigenschaft später zurecht kommt.
    Wachen und Schützen sind zB Begriffe, die total klasse klingen. Mam fühlt sich beschützt und geborgen. Im Zweifelsfall entscheidet der Hund aber selbst, wer jetzt bedrohlich ist, stellt den Angreifer und "geht nach vorn" (auch so eine schöne Redewendung... im Klartext: der Hund greift den Eindringling an, fixiert ihn, fällt ihn ggf. an und beißt zu).

  • Ihr hattet ja vorher nur einen Welpen. Ein Hund packt seine Eigenschaften erst aus, wenn er beginnt erwachsen zu werden. Dh er kann mit einem oder zwei Jahren plötzlich anfangen das Büro zu bewachen und zB niemanden mehr rein zu lassen oder beispielsweise im Raum an Ort und Stelle festzunageln, wenn du kurz außerhalb des Büros bist. Nicht umsonst werden die meiste Hunde zwischen 9 Monaten und ca 2,5 Jahren abgegeben.
    Du solltest dich deswegen intensiv mit der Rassebeschreibung der Hunde und ihrem Gebrauch auseinandersetzen. Und dabei ist es wichtig, die Beschreibung "ungeschönt" zu lesen und sich dabei zu fragen, ob man mit dieser Eigenschaft später zurecht kommt.
    Wachen und Schützen sind zB Begriffe, die total klasse klingen. Mam fühlt sich beschützt und geborgen. Im Zweifelsfall entscheidet der Hund aber selbst, wer jetzt bedrohlich ist, stellt den Angreifer und "geht nach vorn" (auch so eine schöne Redewendung... im Klartext: der Hund greift den Eindringling an, fixiert ihn, fällt ihn ggf. an und beißt zu).

    Dalmatiner hab ich reichlich kennengelernt und die Hundeschule steht eh auf der To-Do Liste!
    Nach all den Meinungen und Erfahrungsberichten geh ich fast davon aus, dass es wieder ein Punkte Tier wird! :ops:

  • Danke für dein ausführlichen Bericht!
    Sagt ja einiges aus...

  • Wie gesagt, ich hatte unseren ja sonst auch hier, war kein Problem

    Bewachen und Jagdtrieb sind Dinge, die sich beim Welpen noch nicht so zeigen. Erst mit dem Erwachsenwerden packen die Hunde aus, was genetisch in ihnen steckt! :smile:


    Dagmar & Cara

  • Bei RR ist es ein bissl wie ein kleiner Lottogewinn. Die Chance einen wesensfesten RR zu bekommen, der sich zu einem souveränen Hund entwickelt, ist ein stückweit Glückssache. Diese Rasse habe ich als oftmals unsicher, ja fast schon ängstlich, kombiniert mit der Neigung nach vorn aufzulösen kennengelernt. Trotz schöner Zucht und Aufzucht. Die Artgenossenverträglichkeit ist OK, aber auch nicht die Beste. Definitiv kein Hundewiesen Hund. Eher vergleichbar mit einer Gebrauchshundrasse. Wenn man aber ein gutes Expemplar erwischt ist es ein Traumhund. Der tollste Hund den ich kenne ist ein RR.


    RR sind spätreif. Der fängt mit 2Jahren durchaus nochmal von vorn an mit dem Pubertätsgehabe. Dinge die eigentlich schon gefestigt werden, sind auf einmal aus dem Langzeitgedächnis gelöscht. Einfach reset. Es kann auch sein, dass dein RR sich prächtig entwickelt und dann mit 2,5Jahren auf einmal die Entwicklung zum Angsthund kommt. Frag mich nicht warum, aber das ist es was viele RR Halter mir erzählt habe und ich im RR Forum so als klassisches Problem mitbekommen habe. Ich rufe mal @Pinky4 dazu. Sie hat zwei Prachtexemplare, aber ausgestattet mit einer enormen Portion Jagdtrieb.



    Da sind Dobermann und auch der RR drüber. Der Dobermannn wacht ernsthafter als nur mit bellen & anzeigen, wenn der ungebetene (oder auch gebetene) Besuch sich nicht genehm verhält. Der RR ist ein sehr selbstständiger Hund der jede Situation nach eigenem Ermessen bewertet und danach handelt. Das kann 3x reines verbellen und stellen sein und beim vierten Mal werden keine Gefangenen gemacht.

    Da kann ich mich nur anschließen.
    RR als Reitbegleithund kann klappen, kann aber auch voll in die Hose gehen. (Die Wahrscheinlichkeit dafür ist ziemlich hoch.)
    Ein paar (wenige) kenn ich, die sind aber halt dann auch mal eine halbe Stunde alleine unterwegs.
    Geht - find ich - gar nicht, weil sie (ganz abgesehen von der Gefährdung anderer Menschen z.B. im Straßenverkehr) begnadete Jäger sind, die nicht nur hetzen und stellen, sondern auch töten.
    Und so ein Ridgeback ist wahnsinnig schnell, wahnsinnig stark und wahnsinnig selbstständig.


    Hundewiesen definitiv nicht.
    Ridgebacks spielen nicht, Ridgebacks jagen, raufen und mobben auch gerne mal.
    (Das ist für sie Spielen.)
    Sie sind auch gern Rassisten.


    Auch beim Mitnehmen ins Büro wär ich skeptisch. Wenn du Pech hast, darf keiner (oder nur noch ausgewählte Personen) zu dir rein oder sie dürfen rein, aber nicht mehr raus, oder sie dürfen rein, aber sich dort nicht bewegen, oder sie dürfen rein, aber dir nicht zu nahe kommen.
    Da gegenzusteuern kostet Kraft und Zeit und ob du durchschlagenden Erfolg haben wirst, ist nicht gewiss.
    Das kann auch mit zwei oder drei Jahren noch kommen. RRs sind meist erst mit vier Jahren „erwachsen“.
    Du solltest, falls du dich für den RR entscheidest, auf jeden Fall auch bereit sein, sich von einigen deiner Vorstellungen zu verabschieden und nach Alternativlösungen zu suchen.


    Was vielleicht auch noch wichtig ist...
    RRs sind in mancher Hinsicht knallhart und seeeehr durchsetzungsstark (wobei man ihnen tatsächlich nicht mit Härte begegnen darf. Wenn du Glück hast, sind sie nur beleidigt und ignorieren dich. Wenn du Pech hast, schlagen sie zurück.)
    In anderer Hinsicht sind sie Mimosen vor dem Herrn.
    Wasser von oben ist der Feind. Ohne Regenjacke können sie tagelang einhalten und mit Regenjacke gehen sie auch nur mit, wenn es nicht zu stark regnet.
    Wir mussten sie - überrascht vom Gewitter - auch schon nach Hause tragen (33 und 37kg), weil sie den Busch nicht mehr verlassen haben, unter den sie sich geflüchtet hatten.
    Und einen RR, der nicht weiter will, den kriegst du nicht weiter.
    Niedrige Temperaturen im Winter sind ein echtes Problem. Ohren, Bauch, Pfoten frieren vor allem bei richtig kaltem Wetter oder im Pulverschnee regelmäßig regelrecht ein, werden blau und verursachen Schmerzen.
    Wir haben uns dran gewöhnt, unsere Hunde im tiefsten Winter einzukleiden (Wintermantel, Loop und notfalls Pfotenschuhe) und die Runden eben kurz zu halten.
    Vor allem mein Mann hatte eine Weile echt Probleme damit, dass SEINE Hunde Jacken tragen. Aber ganz ohne geht‘s tatsächlich nicht. Als er bemerkt hat, dass sie angezogen wieder rausgehen, hat er seine Meinung geändert.


    Unsere größten Baustellen sind der exorbitante Jagdtrieb (vor allem der Rüde ist da nicht mehr ansprechbar und schwer zu bändigen), wegen dem sie auch nur noch im umzäunten Gelände frei laufen dürfen, und der Schutz- und Wachtrieb (der bei meiner Hündin ausgeprägter ist).
    Man muss dazu sagen, dass sie sich halt auch gegenseitig raufschießen. Einer alleine wäre einfacher zu händeln.
    Besuch ist bei uns ein riesen Thema, wir müssen unglaublich viel managen.


    Du kannst ja gerne mal in meinen Thread stöbern (auch wenn die Bilder nur noch als Links zu sehen sind), da hab ich viel aus dem Nähkästchen geplaudert.
    (Wahrscheinlich musst du dich für den Fotobereich erst noch freischalten lassen, falls du das noch nicht gemacht hast. Geht problemlos über dein Benutzerkonto)


    Ansonsten frag einfach, wenn du was wissen willst.

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