Wo anfangen? Erschlagen von Hundeerziehung.

  • Hallo zusammen!


    Wir sind ganz neu hier und ganz neue Hundebesitzer, noch nicht mal zwei Wochen. Wir kamen relativ überraschend zu unserer 11 Monate alten Labrador-Hündin. Klar, wir hatten über Hundeerziehung gelesen aber jetzt mit Hund da zu stehen und dieses "Wissen" durchzusetzen - öh, schwieriger als gedacht! :ops: Die Hundeschule startet erst im September, bis dahin wollen wir aber natürlich fleißig mit ihr üben.
    Sie ist stubenrein, hat sich schon super in unsere Abläufe zuhause eingefügt und kann auch schon für längere Zeiträume allein bleiben.Sie läuft ohne übermäßiges Ziehen an der Leine, kommt manchmal zurück wenn man sie ruft, kann sich in Übungssituationen hinsetzen usw. Aber natürlich kommt jetzt das große ABER: Wie sollen wir ihr bloß alles beibringen was sie lernen soll?
    Uns ist es sehr, sehr wichtig, dass sie langfristig gut hört. "Sitz" (auch aus der Ferne), "Hier" mit Absitzen, "Stop" aus der Ferne, "Bei Fuß" (immer noch, immer noch..), "Geh auf deinen Platz" (und bleib da, auch wenn dein Mensch dann zwei Meter weiter von dir weg ist :lol: ), "Nein".... Halt ein Hund, der sich problemlos im Alltag bewegen kann.


    Davon sind wir natürlich noch weit weg, das ist auch alles okay und stört mich nicht weiter - wir arbeiten gern mit ihr. Was mir aber fehlt, und das stört mich, ist der Plan, wie wir da hinkommen. Ich lese stundenlang im Netz und in Büchern, sehe tausend Methoden und irgendwie klingt es immer so, als würde man ständig alles falsch machen. Ein kleines Beispiel ist das "Fuß" laufen. Sie ist ein Labrador - mit Leckerchen in der Hand läuft sie herrlich am Fuß, aber so bald sie es hat läuft sie schnuffelnd voraus - MEHR FUTTER BITTE, JA? :herzen1: Trulla! Aber natürlich bin auch ich die Trulla, weil ich dann nicht weiß, wie ich das konsequent und verständlich durchsetzen soll. Überhaupt ist das vermutlich eins meiner bzw. unserer Probleme: Klarheit. Ich weiß schon was ich von ihr will, aber nicht immer wie ich es ihr vermitteln kann. Dann hilft es auch nicht, dass ich nur noch die Hälfte der Anleitung im Kopf habe, die ich vorher nachgelesen hatte :headbash:
    Unser Alltag sieht ungefähr so aus: Aufstehen, kurze Runde Kinder in den Kindergarten mit kurzer Leine, Rückweg spannend gestaltet. Ich bin mit Hund zuhause, sie isst und schläft dann. Ich gehe mittags zur Arbeit, Mann & Kinder kommen ca. 3-4h später heim, eine Runde raus & dort spielen mit Schleppleine, Abendessen für uns, spielen oder üben mit dem Hund, Kinder ins Bett, kurze Runde raus vor dem Schlafen mit kurzer Leine. Oder aber wir essen Abend und dann noch ein Ausflug (d.h. lange Runde mit Schleppleine) raus und dann isst der Hund. Aber natürlich können wir nicht sagen ob das genug fordert odr zu wenig, das testen wir gerade einfach auch noch aus. Spaziergänge sind nie nur "Weg machen" sondern wir üben verschiedene Dinge oder spielen.


    Und was will ich jetzt von Euch? Vielleicht eine Art Fahrplan, wie ich jetzt was mit ihr üben kann, eine Reihenfolge? Einen Literaturtipp? Anderweitig für eine Erleuchtung im Hundeerziehungsdschungel sorgen? Ein Kopftätscheln, dass das ganz normal ist oder eine aufs Dach, dass wir was grundlegend falsch machen? Ich hoffe, es kommt rüber, dass wir noch in der Findungsphase sind aber gern und fleißig üben wollen. Also ich mag mich nicht über unseren "unfertigen" Hund schimpfen sondern einfach nur lernen, wie man am besten mit der Hundeerziehung loslegt. Ist das verständlich? Irgendwie?


    Liebe Grüße einer sehr orientierungslosen Bougainville!

  • Uns ist es sehr, sehr wichtig, dass sie langfristig gut hört. "Sitz" (auch aus der Ferne), "Hier" mit Absitzen, "Stop" aus der Ferne, "Bei Fuß" (immer noch, immer noch..), "Geh auf deinen Platz" (und bleib da, auch wenn dein Mensch dann zwei Meter weiter von dir weg ist :lol: ), "Nein".... Halt ein Hund, der sich problemlos im Alltag bewegen kann.

    Such dir ein Kommando oder Verhaltensweise aus, wo du sagst, da würde sich der Alltag am meisten erleichtern, wenn er das könnte. Dann überlege dir, wie du es den Hund am Besten begreiflich machst und übe das. Zu viel auf einmal lernen zu wollen verwirrt nicht nur den Hund sondern auch den Mensch.


    Und schau mal an, warum du die Sachen ihm beibringen willst. Warum muss er Sitz aus der Ferne und Stop aus der Ferne können? Reicht nicht eines der Beiden aus? Das Ziel ist ja dass er stoppt.
    Außerdem würde ich mal überlegen wann du nein verwenden willst und ob es statt nein auch eine Alternativverhalten geben könnte oder ein generelles Verbot (z.B nie beim Spaziergehen etwas aufnehnem).

  • Die wichtigsten beiden sind draußen Hier und Stop aus der Ferne - und eben bei uns laufen, wenn wir an irgendwas vorbeispazieren, wo sie nicht hin darf (Spaziergänger/Kind/Hund etc.). Welches Wort für Nein wir nutzen, das ist mir egal - was wäre denn eine bessere Alternative? Wir nutzen das unterwegs, damit sie nichts aufnimmt bevor sie uns nicht angeguckt hat und auch wenn hier Kinderspielzeug zuhause rumliegt. Das klappt auch schon immer wieder ganz gut. Aber für zuhause wäre halt auch schön, sie würde auf ihren Platz gehen. Und das ist ja genau unser Problem, dass wir nicht wissen wie wir das alles üben sollen. Wenn wir immer nur eins nach dem anderen üben ist man ja ewig mit den "Basics" beschäftigt, oder?

  • Aber natürlich kommt jetzt das große ABER: Wie sollen wir ihr bloß alles beibringen was sie lernen soll?

    Ich würde mir erst mal überlegen, was dir alles wichtig ist, denn viele Dinge braucht man in einem ganz normalen Alltag gar nicht.

    Uns ist es sehr, sehr wichtig, dass sie langfristig gut hört. "Sitz" (auch aus der Ferne), "Hier" mit Absitzen, "Stop" aus der Ferne, "Bei Fuß" (immer noch, immer noch..), "Geh auf deinen Platz" (und bleib da, auch wenn dein Mensch dann zwei Meter weiter von dir weg ist ), "Nein".... Halt ein Hund, der sich problemlos im Alltag bewegen kann.

    "Sitz" aus der Ferne übt man indem der Hund zuerst lernt neben oder vor einem auf Kommando zu sitzen. Wenn er das kann, erweitert man den Abstand zum Hund immer mehr, also mal "sitz" sagen wenn man 1m vom Hund entfernt steht. Setzt er sich, sofort loben. Kommt er aber zuerst zu einem hergelaufen, sage ich "bleib", halte ihm meine flache Hand (wie ein Stoppschild) entgegen und wiederhole das Kommando "sitz". I.d.R. verstehen das die meisten Hunde sehr gut und setzen sich dann. Und dann bekommt der Hund ein Leckerlie.


    "Hier" lernt der Hund auch am besten, wenn man ihn nur ruft wenn man sich sicher ist, dass er auch kommt, also wenn er gerade nicht durch irgendwas abgelenkt ist. Einen "Vorsitz/Absitzen" habe ich im Alltag ehrlich gesagt noch nie gebraucht. Mir reicht es wenn mein Hund zu mir kommt.


    "Stop" habe ich meiner Hündin an einer längeren Leine gelernt indem ich stehengeblieben bin wenn die Leine straff war und das Kommando gesagt habe. Sie konnte ja dann automatisch durch die straffe Leine nicht weiter und musste stehenbleiben und dann habe ich sie gelobt und das Kommando immer wiederherolt, also etwa so: "warte, fein, warte, fein, warte, fein...." und gleichzeitig bin ich zu ihr nach vorne gegangen und dann habe ich ihr ein Leckerlie gegeben.
    Das konnte sie nach wenigen Malen schon recht zuverlässig.


    "Fuß" braucht man i.d.R. im Alltag nicht, sondern Leinenführigkeit, also dass der Hund an lockerer Leine läuft, denn beim Kommando "Fuß" muss sich der Hund auf den Hundeführer konzentrieren und sollte seine Umwelt ausblenden, aber das geht nur für wenige Minuten und nicht für einen kompletten Spaziergang.
    Wie man einen Hund dazu bekommt 1 Std. lang an lockerer Leine zu laufen weiß ich nicht, denn auf Leinenführigkeit habe ich persönlich bei keinem meiner Hund großen Wert gelegt.


    "Geh auf deinen Platz" lernst du dem Hund indem du mit ihm zu seinem Platz gehst, mit dem Finger dort hindeutest, das Kommando sagst und wenn der Hund auf seinem Platz ist, ihm ein Leckerlie gibst. Da erweitert man dann den Abstand immer mehr den man mit dem Hund mitgeht, sodass du irgendwann woanders stehen kannst und den Hund auf seinen Platz schicken kannst. Wenn ich möchte, dass meine Hündin auf ihrem Platz bleibt, dann schicke ich sie mit einem Fingerzeig auf ihren Platz und sage "bleib", dann weiß sie, dass sie dort so lange bleiben muss bis ich das Kommando "bleib" wieder auflöse.


    "Nein" musste ich noch keinem Hund lernen, denn bei entsprechender ernstgemeinter (nicht laut) Aussprache, Körperhaltung und Konsequenz versteht jeder Hund bei diesem Kommando, dass ich das nicht dulde, was er gerade macht.



    Ein kleines Beispiel ist das "Fuß" laufen. Sie ist ein Labrador - mit Leckerchen in der Hand läuft sie herrlich am Fuß, aber so bald sie es hat läuft sie schnuffelnd voraus

    Da muss dir jemand anderer weiterhelfen.

    Spaziergänge sind nie nur "Weg machen" sondern wir üben verschiedene Dinge oder spielen.

    Bei mir sind Spaziergänge immer nur "Weg machen", denn dadurch verhält sich mein Hund entspannt und fordert nicht irgendwann ein Ballspiel oder Sonstwas und er wird auch nicht hibbelig. Spielen tun wir im Garten, üben tue ich persönlich nichts extra, sondern das was ich brauche, genau immer dann wenn ich es eh gerade brauche.

    Vielleicht eine Art Fahrplan, wie ich jetzt was mit ihr üben kann, eine Reihenfolge?

    Mach dir keinen Stress.
    Lebe deinen Alltag ganz ohne Plan und wenn du merkst, du brauchst genau jetzt gerade ein "sitz" von deinem Hund weil du dir z.B. das Schuhband binden möchtest, dann übe genau dann das "sitz".
    Man kann auch beim Spielen automatisch ein "sitz" und "bleib" üben, die Belohnung ist dann z.B. ein Zergelspiel, wobei man dabei auch wunderbar "aus" üben kann.
    Baue einfach die benötigten Kommandos in den Alltag mit ein wenn du sie gerade brauchst.


    Meine Hündin kann nur sehr wenige Kommandos, die kann sie dafür sehr zuverlässig.


    Ich brauche lediglich "warte" (stehenbleiben), "bleib" (dort bleiben wo sie gerade ist, egal ob sie gerade steht, sitzt oder liegt) und "da her" (hier) regelmäßig. Sitz, Platz, auf deinen Platz brauche ich nie und das kann Sina auch gar nicht mehr richtig.

  • Die wichtigsten beiden sind draußen Hier und Stop aus der Ferne - und eben bei uns laufen, wenn wir an irgendwas vorbeispazieren, wo sie nicht hin darf (Spaziergänger/Kind/Hund etc.). Welches Wort für Nein wir nutzen, das ist mir egal - was wäre denn eine bessere Alternative? Wir nutzen das unterwegs, damit sie nichts aufnimmt bevor sie uns nicht angeguckt hat und auch wenn hier Kinderspielzeug zuhause rumliegt. Das klappt auch schon immer wieder ganz gut. Aber für zuhause wäre halt auch schön, sie würde auf ihren Platz gehen. Und das ist ja genau unser Problem, dass wir nicht wissen wie wir das alles üben sollen. Wenn wir immer nur eins nach dem anderen üben ist man ja ewig mit den "Basics" beschäftigt, oder?

    Dann hast du ja schon mal deine Prioritäten. Dackelbenny hat dir ja schon Tipps gegeben.
    Ewig bist du nicht dabei, aber je effektiver und konsistenter das Training ist, desto größer ist der Lernerfolg beim Hund. Du musst ja nicht das Kommando üben bis es 100% sitzt sondern dass er es begriffen hat. Danach muss man es ja sowieso ausweiten, Dauer andere Umgebungen, verschiedene Ablenkungen.


    Mit dem Nein beim Aufnehmen sehe ich das Problem dass du ein Hundeleben lang die Sachen vor dem Hund wahrnehmen musst und du immer das Kommando geben musst. In meinen Augen ist es besser, du lernst ihm, dass nichts aufgenommen wird, außer du erlaubst es ihm. Das machst du ja im Ansatz gut.
    Du könntest es mal mit Leckerli probieren: Du legst was auf den Boden, der Hund will da hin, du verdeckst es. Nimmt er sich zurück, dann loben und belohnen. Für den Anfang wäre es natürlich gut, wenn nichts rumliegt, was er aufnehmen kann (zu Hause) und auf den Spaziergang extra vorsichtig sein. Wenn das immer so praktiziert wird, dann verinnerlicht es der Hund ziemlich schnell und generalisiert es. Wichtig ist, nicht zu viel vom Hund zu verlangen.

  • Hallo


    Herzlichen Glückwunsch zum Neuzugang


    Welches Wort für Nein wir nutzen, das ist mir egal - was wäre denn eine bessere Alternative? Wir nutzen das unterwegs, damit sie nichts aufnimmt bevor sie uns nicht angeguckt hat und auch wenn hier Kinderspielzeug zuhause rumliegt. Das klappt auch schon immer wieder ganz gut.

    Das mit dem Nein kannst du halten wir du willst ... Für den Hund ist nur wichtig, was er tun soll. Nein beinhaltet (meist) nur die Information, tue etwas nicht. Dem Hund helfen tut man wenn man auch gleich sagt, was er genau stattdessen tun soll. Statt etwas aufnehmen kann man z. B. "weiter" sagen. Hund läuft also dran vorbei. Zwickmühlen sind: "Nein" nutzt sich schnell ab. Als Mensch sagt man oft und gerne Nein. Bleibt dies auch (hin und wieder) ohne Konsequenz für den Hund (er nimmt etwas auf trotz Nein) lernt der Hund, dass Nein meistens nichts bedeutet und er tut eben was er will. Nun hast du da einen jungen, dynamischen Labrador, der nimmt genetisch bedingt gerne Sachen auf und frisst zudem auch sehr gern. Das Training so einem Hund beizubringen etwas nicht aufzunehmen, kann mitunter etwas länger dauern... Es wäre sinnvoll dem Hund an anderer Stelle zu erlauben/einzufordern, dass er Sachen aufnimmt, trägt, fressen darf. Stichwort Dummytraining.


    Aber für zuhause wäre halt auch schön, sie würde auf ihren Platz gehen. Und das ist ja genau unser Problem, dass wir nicht wissen wie wir das alles üben sollen.

    Überleg dir, was der Hund genau tun soll. Im Idealfall soll er auf Signal hin zu seinem Platz gehen, sich da hinlegen und da bleiben, egal was passiert. Das heisst du musst an der Distanz arbeiten, die der Hund irgendwann zum Platz zurücklegen muss. Das andere ist die Dauer, die der Hund am Platz bleiben muss. Und dann noch die Ablenkung, die der Hund "ertragen" muss, ohne vom Platz aufzustehen. Man arbeitet vom Leichten ins Schwere, man steigert die einzlnen Punkte so, wie der Hund sie am besten fehlerfrei meistern kann. Immer erstmal einzeln.


    Wenn wir immer nur eins nach dem anderen üben ist man ja ewig mit den "Basics" beschäftigt, oder?


    Schnelligkeit kommt mit Erfahrung. Beim Hund wie bei dir. Basics sind wichtig, sie bilden die Grundlage für alles Weitere. Gib dir und dem Hund Zeit dafür, je standfester das Fundament, desto weniger Probleme wirst du mit allem Folgenden haben.

  • Zeit für die "Basics"?
    6 Jahre alte Menschen-Kinder brauchen 12 Monate für 24 Buchstaben und 20 Zahlen!


    bitte immer im Kopf behalten..
    viel Spass mit der guten. Wie es sich liest, ist sie eine superschnell Streberin.


    Fahrplan bis September gefällig?


    PS: sicheres zurück kommen etc. sind keine Basics, sondern die Königsklasse!

  • PS: sicheres zurück kommen (hier), stoppen aus der eigenen Bewegung auf Entfernung (und das auch noch ins Sitz) etc. sind keine Basics, sondern die Königsklasse!


    Ich würde sagen Abitur. Wie lange bis das wirklich sicher sitzt? ca 2 Jahre. von jetzt an gerechnet. Vor allem kann/ sollte man das wegen der geistigen Reife als Befehl nicht sehr viel früher wirklich installieren wollen.
    Und es dauert halt einfach 2500 erfolgreiche (!!!) Wiederholungen (am stück), bis es wirklich sitzt

  • Manches ergibt sich auch von selbst im Alltag, einfach durch Wiederholung und gegenseitiges Kennenlernen. Ich habe zB ein "raus da!" (wenn der Hund vom Weg ins Feld abbiegt) nie besonders trainiert - das Zurückkommen aber immer gelobt. Außerdem mache ich wohl immer die gleiche Armbewegung ... Mein Hund kann außerdem "Komm, wir fahren mit dem Auto!" (biegt dann zur Garage ab), "Warte, ich muss noch Schuhe anziehen" (wartet und starrt die Tür an), "Nein, das ist mein Butterbrot, du hast deins schon aufgegessen" (trollt sich ohne Widerworte) :D
    Hinsetzen auf Distanz würde er sich allerdings nie, Windhund eben, der setzt sich praktisch nie. Da muss ich mit einem Stehenbleiben zufrieden sein. Kurz gesagt: Nicht alles auf einmal verlangen, den Spaß nicht vergessen, geduldig sein und Stück für Stück zum Team zusammenwachsen.

  • Ihr habt den Hund erst seit zwei Wochen. Als ich meine erste Hündin erst zwei Wochen hatte, habe ich auch noch geglaubt, die müsste alle möglichen Kommandos perfekt beherrschen, damit sie ein guter Alltagsbegleiter wird.
    Also "Hier" mit Absitzen, "Fuß" laufen an der kurzen Leine, jedes Mal absitzen bevor ich sie ableine, auf Kommando stehen bleiben und ablegen lassen, etc.
    Wirklich brauchen tu ich für sie an Kommandos nur "Stopp/Warte".
    Für meinen Rüden brauchts nur den Abruf.
    Die können natürlich weit mehr, weil ich ihnen einfach gerne Nötiges und Unnötiges beibringe, aber das ist für den Anfang ja nicht wirklich wichtig.


    Das Meiste, was sie im Alltag an gutem Verhalten zeigen, sind normal keine Kommandos, sondern einfach erlerntes passendes Verhalten je nach Situation. Das zeigen sie ohne Kommando.
    Wenn ich die zB anleine, um an jemandem vorbei zu gehen, gibts kein Kommando. Die laufen dann einfach neben mir, weil sie gelernt haben, dass sich das lohnt - gibt dafür ja immer wieder mal ein Leckerli, Lob und danach darf man eh wieder laufen wie man mag. Das haben die so intus, dass sie oft selbst auf mich warten, wenn sie sehen, dass jemand kommt und dann neben mir an Leuten vorbei laufen, auch wenn ich nicht anleine.


    Es gibt auch keine Kommandos dafür, dass man nicht zu irgendwelchen Hunden oder Passanten hinläuft. Das braucht kein "Nein" oder ähnliches. Die haben einfach gelernt, dass die andere Option besser ist. In dem Fall war die anfangs immer zu mir zu kommen und dort Futter oder ein Spiel abzustauben.
    Alle Tiere zeigen das Verhalten öfter, das sich für sie lohnt.
    Wenn ich nicht erwünschtes immer nur abbreche, lernt der Hund damit sehr viel langsamer, weil er das ja immer noch viel und keine bessere Alternative kennt. Der wird praktisch im Regen stehen gelassen.
    Wobei nicht unerwähnt bleiben sollte, dass es da durchaus Grenzen gibt. Ist ein Hund zB stark jagdlich motiviert, wird man den nicht mit der Aussicht auf ein bisschen Futter und Spielen vom Jagen abhalten können. Da brauchts dann natürlich mehr. (es gibt auch Hunde, die so extrem auf Menschen oder Artgenossen reagieren, darf man nicht vergessen)




    Zuletzt noch ein wichtiger Tipp, wie ich finde.
    Mach Pausen!
    Damit meine ich nicht, dass du 2min üben sollst und dann 2min Pause machen sollst, sondern wenn du eine Woche lang etwas täglich trainiert hast, mach ein paar Tage oder Wochen Pause. Gib dem Hund Zeit, das Gelernte zu verarbeiten.
    Ich merke bei meinen immer wieder, dass sie selbst nach 3 Wochen Pause oft besser arbeiten, als wenn ich etwas täglich trainiere. Grad dem Pudel, der sehr schnell lernt, hilft das ungemein und er läuft dann zur Höchstform auf und kann plötzlich Dinge perfekt, die vorher nicht geklappt haben.

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