Wann hört die Beisserei auf?

  • Grenzen austesten ... etwas, was meiner Erfahrung nach gerne benutzt wird, wenn der Hund SEINE Grenzen erreicht hat und nicht mehr anders kann.


    Mir kommen komischerweise solche Masochisten-Hunde äußerst selten unter. Um nicht zu sagen nie. Ich kenne keinen Hund, der es geil findet, Stress und Ärger mit seinem wichtigsten Sozialpartner zu haben.

    Ich habe ähnliche Beobachtungen gemacht!


    Oft sind es eigentlich die eher überforderten Hunde, die dann "plötzlich anfangen Trotzreaktionen zu zeigen" :verzweifelt:


    So ist es. Aber es gibt viele Menschen und Trainer, die sagen würden: Die weiß genau, dass sie sich setzen soll, setz das durch!

    Ja, da stehe ich im Hintergrund auch gerne so :verzweifelt: da.



    Klar, Kommandos "durchsetzen".
    An für sich im ersten Moment klingt es nicht so verkehrt. Und es mag in manchen Situationen auch wirklich passen.
    Trotzdem kann mal ein Blick über den Tellerrand nicht schaden.
    Aber, nach dem "Warum" wird selten gefragt.
    Eher ist "der Hund trotzig" :muede:

    Und gleichzeitig denk ich mir, ich hab doch sowieso keine Ahnung so als Anfänger

    Mag ja manchmal stimmen.
    Nur, es gibt ja noch Menschen, die ein ziemlich gutes Bauchgefühl haben.
    Und oft lohnt es sich, darauf zu "hören".


    Da kann man immer noch zu sehr "Anfänger" sein, als im Vergleich mal als Beispiel zum Nachbarn, der schon 30 Jahre Hunde hält, aber trotzdem vieles gefühlsmäßig richtig(er) machen, als eben dieser Nachbar. :ka:




    Schöne Grüße noch
    SheltiePower

  • Aber jetzt im Ernst :Warum holen sich Leute überhaupt Hunde die nicht mal das Notwendige einmal eins beherrschen ?Beisshemmung hat jeder Welpe ,wenn man das schon nicht weis was passiert dann mal wenn der Hund sein Futter verteidigt etc. ...sowas übt und lernt man von klein auf ....Schau dir mal ein Wolfrudel an wie da korriegirt und gemaßregelt wird ...

  • Da fällt mir ein Video ein, das ich von meiner Aina letztes Jahr gemacht habe. Ich hatte das schon mal hier im Forum gepostet. Das Ende ist interessant - da würden viele (Hundehalter und auch Trainer!) behaupten, dass mein Hund da was testet. Ich sehe da allerdings was völlig anderes. Ein Hundekind, das mit seinem Kopf am Ende ist. Dieser Spaziergang ging insgesamt eine halbe Stunde. Ich bin an kurzer Leine zu dem Weg gelaufen und danach noch an kurzer Leine zurück - beides an der Straße. Sie war an dem Abend total drüber. Für mich war damit klar, dass wir erst Mal wieder einen Gang runterschrauben. Und, es ist nicht so, dass sie solche Situationen nicht von Anfang an bei mir kennengelernt hätte. Aber, die Kapazitäten in dem Alter sind schlichtweg einfach gering. Vor allem bei Arbeitshunden, die ja einen schlechten Reizfilter haben.

    [Externes Medium: https://youtu.be/z6ro8UF22Os]


    @flying-paws
    Nur mal so zum Verständnis wie sieht den ein Tag mit einem 7 Monate alten Junghund mit dir aus?
    Theo dreht abends öfter nochmal frei, kommt schlecht runter und tigert duchr die Wohnung.
    Ich persönlich finde aber nicht das wir zuviel machen. 2x täglich kleine Spaziergänge, abwechselnd Spieleinheiten mit seinem Kumpel oder ein bisschen Kasperkram und alle 2 bis 3 Tage Unternehmungen heißt Fremde Hunde treffen, mal Ausflug zum See.....
    Zwischen den Spaziergängen herrscht hier Ruhe entweder pennt er oder dödelt zwischendurch mit einem Spieli durch die Gegend.
    Erzwungenen Kuschelkontakt oder Bespaßung gibt es nicht.

  • Problem bei sowas ist halt immer: kommt der Hund mal auf den Trichter, dass er dem Mensch eigentlich deutlich körperlich überlegen ist und sich problemlos körperlich durchsetzen kann, hat man ein richtiges Problem.
    Und das ist längst keine Seltenheit, dass Hund irgendwann auf den Trichter kommt, sich mit seinen Zähnen durchzusetzen.

    uff ja da hätte ich gewaltig Muffensausen vor!



    Aber jetzt im Ernst :Warum holen sich Leute überhaupt Hunde die nicht mal das Notwendige einmal eins beherrschen ?Beisshemmung hat jeder Welpe ,wenn man das schon nicht weis was passiert dann mal wenn der Hund sein Futter verteidigt etc. ...sowas übt und lernt man von klein auf ....Schau dir mal ein Wolfrudel an wie da korriegirt und gemaßregelt wird ...


    Ich hoffe du meinst damit nicht mich. Fände ich nämlich ein bisschen daneben, da du weder mich noch meinen Hund kennst ;)

  • Und du kennst mich nicht und weißt gar nicht was ich für Hunde hatte ...das waren keine 20-30 kg Hündchen ...

    Ja, und? Ich habe weder gesagt, dass ich dich kenne noch habe ich dich irgendwie angegriffen :lepra: ich hab nur geschrieben dass ich kein Hund bin und darum das mit dem Zurückzwicken nicht machen will.

  • Eines vorweg!
    Ich finde, Du hast vorhin schon recht persönlich geschrieben!
    Laß dies bitte sein!
    Ein Forum lebt von der Diskussion miteinander, aber nicht von Angriffen auf andere Usern, nur wiel sie eine andere Meinung haben!




    Aber jetzt im Ernst :

    Das bin ich durchaus!

    Schau dir mal ein Wolfrudel an wie da korriegirt und gemaßregelt wird ...

    Ich finde, dieser Vergleich hinkt ein wenig :ka:


    ICH bin kein Wolf.
    Meine Hunde ebensowenig!
    Wir leben zusammen, wenn man es so salopp sagen will.
    In meinem Haushalt und mit meinen Regeln.
    Jeder von uns hat seine eigene Bedürfnisse, und wir wollen alle, also Menschen und Hunde, daß diese berücktsichtigt werden, mit den Kompromissen, die man halt eben im Zusammenleben mit anderen machen muß.


    Dafür brauche ich bestimmte Methoden und Maßnahmen einfach nicht :ka:
    Ich kann Konflikte anders lösen, und auch meine Regeln durchsetzen, ohne gleich handgreiflich zu werden.
    Es funktioniert sehr gut!




    Ich weiß, daß einige Leute gerne so arbeiten, wie Du es beschreibst.
    Bei manchen "funktioniert" es.
    Wenn die dann zufrieden sind, gut!


    Bei anderen geht genau das komplett nach hinten los, und die Probleme mit dem Hund werden mehr.
    Und ich vermute da wirklich, daß es nur daran liegt, weil der Mensch versucht, bei seinem Hund "hündisch" alles zu regeln :ka:
    Einen Zusammenhang kann man da schon beobachten.




    Gruß
    SheltiePower

  • Klar, Kommandos "durchsetzen".
    An für sich im ersten Moment klingt es nicht so verkehrt. Und es mag in manchen Situationen auch wirklich passen.
    Trotzdem kann mal ein Blick über den Tellerrand nicht schaden.
    Aber, nach dem "Warum" wird selten gefragt.
    Eher ist "der Hund trotzig"

    Ich bin schon jemand, der ein gegebenes Kommando immer durchsetzt. Warum der Hund das Kommando gerade nicht ausführt ist mir dabei erst mal egal.


    Wenn ich aber wie in dem Video zu sehen ist, merke, dass mein Hund das Kommando aufgrund von Stress nicht ausführen kann, dann setze ich es nach der 1. Kommandogabe durch, das kann durch Warten und/oder mithilfe eines Leckerlies sein, gebe aber dann dieses Kommando nicht erneut wenn ich merke, dass sich mein Hund gar nicht mehr konzentrieren kann.
    Ich will ja meinen Hund nicht "piesaken" indem ich in einer Stresssituation dauernd irgendwas von ihm verlange was er gar nicht leisten kann. Das bringt weder mir noch dem Hund was, außer Frust auf beiden Seiten.

  • Ich dachte bis jetzt eigentlich sowieso, dass im Wolfsrudel eben nicht DER das Sagen hat, der andere körperlich massregelt und unterdrückt, sondern der Gelassenste, Souveränste und sagen wir mal „Vernüntigste“... der dann zum Wohle aller für Harmonie sorgt. Man kann mich hier gerne korrigieren...


    Dennoch hört man das ja oft als Begründung für gewisse Erziehungsmethoden. kürzlich hatte ich eine Debatte mit jemandem, der seinen Husky mit Stromhalsband versucht hat zu erziehen. da war die Begründung auch, dass das „ja wie bei den Wölfen funktioniert“.
    Ich hab noch nie von einem Wolf gehört, der andere mit Stromschlägen malträtiert. :lepra:

  • (Etwas OT, aber...)

    ....Schau dir mal ein Wolfrudel an wie da korriegirt und gemaßregelt wird ...

    Ich möchte wetten, auch du kennst keine Wolfsrudel persönlich.


    Verhaltensforscher, die tatsächlich jahrelang Wölfe in freier Natur beobachtet haben, beschreiben den Umgang miteinander innerhalb des Rudels als ganz überwiegend freundlich.
    Anders sieht das bei Wölfen in Gefangenschaft aus. Durch die Enge und die oft willkürliche Zusammenstellung der Gruppe kommt es häufiger zu Konflikten und Reibereien. Beobachtungen an Gehegewölfen zeigen daher in einigen Aspekten ein verfälschtes Bild und nicht das normale Verhalten. Daraus Rückschlüsse auf Hundererziehung zu ziehen, gilt heute als überholt.


    Ist dir das Wolfsforschungszentrum Wien ein Begriff? Dort finden seit Jahren hochinteressante vergleichende Verhaltensstudien an Wölfen und Hunden statt. Zur besseren Vergleichbarkeit werden beide Arten in gleicher Weise von Hand aufgezogen. Da Wölfe sehr unwillig auf jede Art von Druck reagieren, wird dort niemals und aus keinem Grund gemaßregelt. Genau mit diesem Konzept bringen die ForscherInnen die Wölfe zu schier unglaublicher Kooperationsbereitschaft.


    Willkommen - Wolfsforschungszentrum


    Dagmar & Cara

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