Bevor es losgeht, erst mal informieren!

  • Na, nur weil ich mir einen Labrador vorstellen kann und da zur Genüge welche kenne, heißt das doch nicht gleich, dass der Appenzeller nicht passt.... eben WEIL wir nicht komplett festgelegt sind. Unabhängig von der Rasse, der Hund soll schon bekommen, was er „verlangt“ (auf Aktivitäten, nicht auf Kekse bezogen :P). Ein Aussie zB wäre zu doll. Sollten jetzt 10 Leute sagen, Appenzeller seien genauso, dann wäre er raus. Was ich gelesen habe, scheint aber nicht komplett daneben..... da ich persönlich nur Berner, aber keine Appenzeller, kenne, schauen wir uns diese am Wochenende mal an. Ebenfalls steht ein Treffen mit Kurzhaarcollies an.


    Der Appenzeller darf an sich skeptisch ggü. anderen Menschen sein. Er darf auch anzeigen oder mal laut sein. Aber im Grunde genommen kommt es doch auch darauf an, wie der Welpe was anfangs erlebt oder beigebracht bekommt. Ich kann mir schwer vorstellen, dass er einfach so zur „Wachbestie“ wird :)


    Wir sind nicht festgelegt und gucken mal entspannt. Und wenn es letzten Endes dann ein Terrier, Beagle oder Shi Tzu und was weiß ich was werden WÜRDE (ist Quark, weil wir uns die nicht angucken, dient nur als Beispiel), würden wir uns darauf einstellen und uns darum kümmern ;)


    Ich finde es übrigens toll, dass hier so angenehm diskutiert und sich ausgetauscht werden kann, freue mich über jeden Beitrag!

  • Es kommt auch drauf an was man machen möchte, wie die Lebensumstände sind. Was man sich vorstellt und was man von dem Hund erwartet.


    Ein Appi fühlt sich in der Stadt mit vielen Leuten um sich rum nicht wohl. Wenn man den Hund mit in die Stadt, Restaurante usw. nehmen möchte, dann sollte man eine andere Rasse wählen.
    Wenn man nicht gerne aktiv ist, sollte man auch lieber eine andere Rasse nehmen.


    Berner sind komplette anders als Appenzeller. Appenzeller sind eher wie ein Aussie.


    Ein Appenzeller ist nicht mal laut, der ist eher immer laut.


    Wir haben von anfang an mit unserer Hündin alles mögliche gemacht. Wir waren in der Stadt, sind mit der UBahn gefahren, waren im Biergarten, bei McDonalds, bei Starbucks, in Eisdielen usw. Sie hat das auch alles mitgemacht und macht das auch noch. Aber man merkt ihr deutlich an das sie es überhaupt nicht mag. Also bleibt sie zu Hause.
    Wir haben auch von Anfang an geübt mit anderen Leuten. Aber von Fremden hat sie sich nie anfassen lassen. Von der Familie und Verwandten hat sie sich am anfang anfassen lassen, aber nach einem halben Jahr bis Jahr auch nicht mehr.
    Genau so sollte man nicht da ran gehen. Nach dem Motto " Es kommt drauf an was der Welpe erlebt und beigebracht bekommt. Und das wird schon durch Erziehung". Das habe ich bei einigen mitbekommen und das ist ganz schön schief gegangen. Man muss sich bewusst sein wie sie sind und was sie für eine Art/Charakter hat und danach muss man sich richten. Dann klappt das auch.
    Kommt drauf an was man unter "Wachbestie" versteht. Das werden sie nicht, sind sie von anfang an. Etwas übertrieben gesagt.
    Appenzeller sind eher Ein- Mann- Hunde.


    LG
    Sacco

  • @HunterBlubb: bei uns war vor 20 Jahren die Frage auch Labrador oder Appenzeller :smile: . Der Appi wurde es weil die Zuchtwartin vom Labrador abgeraten hat den Labbi regelmäßig 6 Stunden alleine zu lassen, während sie bei den Appis meinten das geht schon, wenn sonst Programm herrscht.


    Gerade beim Appenzeller würde ich unbedingt die Hunde in natura vorher kennenlernen - meine Hündin ist auch vielen zu energetisch und "quecksilbrig" (dafür finden oft Hundesportler sie wieder ganz gut). Ich kenne auch Beispiele, die schief gingen, weil sie den Hund hübsch fanden aber nie einen jungen Appi mal in Aktion erlebt haben bis sie dann so einen "zisch-wusch-flieg-Wirbelwind" an der Leine hatten und richtig unglücklich waren.
    Ich persönlich finde Appis und Aussies ähnlich, wobei die Aussies mMn mehr Ruhe ausstrahlen. Wenn ein Aussie "zu viel" ist, würde ich den Appi persönlich eher lassen.


    Ad Wachen: bitte nicht unterschätzen wie tief manche Eigenschaften sitzen. Ich lobe meinen Hund immer, wenn sie sich von Fremden streicheln lässt, von der ersten Minute an. Trotzdem hat sie mit ca. 15 Wochen gewusst wer ihre Menschen sind und Fremde hat sie ab da nicht mehr gebraucht. Als Effekt meiner Erziehung lässt sie sich von den meisten Frauen, allen Kindern und manchen Männern streicheln. Aber das ist nicht, weil sie das so gut findet, sondern weil sie alles für mich tut.


    Das Wachen ist ebenfalls so tief intus, das könnte ich nicht unterbinden (wir beschränken). Wobei Wachen nicht bedeutet, dass sie Entscheidungen treffen darf - Besuch wird hier durchaus empfangen, aber eben bellend bis wir in Empfang genommen haben.


    Edit: als Ein-Mann-Hunde habe ich sie hingegen nicht kennen gelernt. Hier waren beide Appis Familienhunde - "ihre" Menschen wurden heiß geliebt, der Rest nicht gebraucht (von ignoriert bis hin zu verknurrt). Meine jetzige Hündin hat ca 5 Menschen, die "ihre" sind, dann noch eine Handvoll, die sie freudig von sich aus begrüßt, aber nicht weiter aktiv die Nähe sucht o.ä.

  • Ein kleiner Zwischenstand für euch (wenn ich Beiträge lese, stelle ich oft fest, dass da oft nichts mehr nach kommt, ich finde das schade, und berichte einfach mal weiter)


    Wir haben mittlerweile weiter gelesen und uns mit verschiedenen Hunden getroffen. Es ist alles spannend und macht viel Spaß, aber die Entscheidungsfindung macht das alles nicht leichter :D puuuuh. Obwohl ich keine Ahnung habe, ob weitergelesen wird :D


    Von dem Gedanken mit wenig Haaren haben wir uns übrigens verabschiedet. Auch möchte ich noch mal klar stellen, dass wir aktive Menschen sind und keinen „Taschen-Fiffi“ möchten, der überall ist und nichts macht oder fordert. Das klingt vielleicht gemeiner als es gemeint ist. Ich mag die Kleinen und sie sind durchaus niedlich. Aber durch meine Katzen habe ich ja schon kleine Schmusekugeln :)


    Kurzhaarcollie
    Wir sind erstaunt und positiv überrascht, wie sich diese Hunde darstellen. Ich kannte bisher keine persönlich und bin recht neutral an diese Rasse heran getreten. Sie können gut im normalen Familienleben teilnehmen, laufen beim Ausreiten gern mit, laufen überhaupt gerne und sind aufmerksam. Tolle Größe und für mich ein gutes Gewicht. Hat mir ganz gut gefallen.


    @Nebula
    Magst du vielleicht mal berichten, was du mit deinen KHCs so machst?


    Appenzeller
    Auch konnten wir verschiedene Appenzeller kennen lernen und haben verschiedenste Ausprägungen gesehen und ganz viel aus verschiedenen Blickwinkeln hören können. Ein bisschen skeptisch war ich doch, weil hier ja so vehement davon abgeraten wird. Aber ich muss sagen, mir ist das Wesen äußerst sympathisch. Ich finde es überhaupt nicht schlimm, das „Fremdeln“. Die Lautstärke ist völlig ok und die Tonlage auch. Ich habe niemanden, der es nicht wollte, gehört, der sagte, Appenzeller können nicht in der Familie leben. Im Gegenteil. Ich finde die nach wie vor toll. Die Aussies, die ich kenne, sind völlig irre, da sind die Appis gar kein Vergleich. Das aktive und quirlige finde ich prima. Ich hätte am Mantrailing Spaß und gemäßigtes Frisbee spielen passt auch. Auch, was die Fremdbetreuung angeht, sehe ich da grundsätzlich keine Probleme. Also entweder, ich habe jetzt ganz außergewöhnliche Exemplare kennen gelernt oder habe mich hier zu arg verunsichern lassen....



    @Manfred007
    Die Bücher sind mittlerweile angelesen und für gut befunden. Vielen Dank noch mal für den Tipp!

  • @HunterBlubb: schön, dass ihr nette Appis kennen gelernt habt! Ich mag die Rasse ja auch (sonst hätten wir nicht den 2. hier sitzen), aber mittlerweile rate ich im Internet auch eher ab als zu, was ich früher öfter gemacht habe. Nach meinem persönlichen Eindruck haben sich die Wünsche der Menschen ggü. ihren Hunden gefühlt etwas verändert bzgl. was ein Hund zu leisten hat.


    Bei der ersten Hündin habe ich damals doch einige Appi-Besitzer getroffen (über Ausstellungen und Veranstaltungen vom VSSÖ) und da kannte ich damals auch kaum Horrorgeschichten, die ich mit der Zeit im Internet gelesen habe. Jetzt treffe ich kaum andere Appihalter.


    Unsere erste Appihündin war auch ein echtes Anfänger-Exemplar - ich darf hier gar nicht schreiben was wir (Familie mit 3 Kindern) teilweise für Unsinn und Fehler mit ihr gemacht haben und das ging trotzdem gut. Meine jetzige Hündin ist nicht ganz so easy, aber die war die Krawallnudel ihres Wurfes, das war also mit Ansage. Und diese Hündin ist im Grunde auch nicht schwierig, nur eben kein klassischer Anfängerhund.


    Ich denke manche haben einfach falsche Vorstellung was z.B. "quecksilbriges Temperament" oder "misstrauisch bei Fremden" bedeuten kann. Ich habe in einem Forum mal mit einer Appihalterin geschrieben, die sich regelmäßig geärgert hat dass ihr Appi knurrt und weggeht wenn fremde Menschen ihn einfach anfassen wollen. Da war vielleicht einfach eine falsche Erwartung an die Rasse.


    Grundsätzlich sind Appis mWn Familienhunde - sie hüteten mit dem Bauern die Kühe, aber keinesfalls non-stop und in der arbeitsfreien Zeit mussten sie am Hof auch auf die Bauersfrau und die Kinder hören. Fremdbetreuung war hier bei beiden Hunden auch kein Problem (kenne noch einen Appi, wo es leider nicht gut läuft weil Menschen in Scheidung und Null Zeit für den Hund - aber Fremdbetreuung war da auch kein Problem)


  • @Nebula
    Magst du vielleicht mal berichten, was du mit deinen KHCs so machst?

    Klar. Da gibt's aber nicht so viel zu erzählen :D
    Als sie jünger waren sind wir zur Hundeschule gegangen und ich hab eine Zeit lang Mantrailing mit Nova gemacht. Das hat ihnen sehr viel Spaß gemacht. Leider konnten wir nicht weiter machen, sodass es sich aktuell nur auf Gassi, wandern, Gruppentreffen etc. beschränkt, was sich halt so ergibt. Aber Nova sucht ganz gern den Futterbeutel und Livi aportiert toll, deswegen machen wir solche Kleinigkeiten im Alltag.
    Meine Mutter ist dabei mit Fenris die BH abzulegen und bereitet sich darauf aktuell vor.

  • @Flintstone01
    Ich kann mittlerweile verstehen, dass abraten eher infrage kommt. Es sind eben keine Begleithundchen.
    Ich versuche gerade, andere Appihalter hier oben ausfindig zu machen, um vielleicht auch mal mit denen im Alltag etwas Zeit zu verbringen. Wie du schon schreibst, hat nicht jeder.

    Ja... gut, also wenn ich nicht will, dass mein Hund das Misstrauen deutlich macht, wäre der Appi wirklich nichts (vll passe ich den Ausgangspost mal an).

    Wie sieht euer Alltag denn so aus? Was macht ihr oder auch nicht? Vielleicht hat @Sacco ja auch Lust, noch was zu erzählen zu seinem Appi-Alltag :)


    Wie gesagt, für eine Rasse entschieden haben wir uns bisher nicht.


    @Nebula
    Danke :) das hält sich ja weitestgehend in Grenzen bei euch ;) :p aber schön zu sehen, wie unterschiedlich und vielseitig sie sind.

  • @HunterBlubb: ich fürchte unser Alltag ist sehr langweilig :hust: . Meistens geht es morgens und abends in den Garten und einmal am Tag gibt es eine größere Runde (zwischen 1-3 Stunden mit ein bisschen spielen und Mini-Übungen, großteils ohne Leine). Manchmal wird die Runde auch durch Ballspielen oder Kopfarbeit im Garten ersetzt, wenn ich müde oder krank bin. Und manchmal durch einen extra Kauknochen, wenn ich ganz faul bin |) ... Am Wochenende gibt es dann häufig längere Runden. Das können wir auch richtig gut :smile: - meine Hündin bleibt unangeleint bei mir, lässt andere in Ruhe, bleibt brav am Weg und auch bei Hofhunden wird deeskaliert ohne hektisch zu sein.


    In der Stadt, bei Freunden oder bei Festen / im Gasthaus habe ich sie selten mit - sie neigt dazu alles kontrollieren zu wollen und bei vielen Menschen auf engem Raum stresst sie sich schon mal. Passiert nichts, ihre Strategie ist dann "lass das Frauchen nicht aus den Augen", aber ich bin entspannter ohne Hund in diesen Situationen.


    Besuch gibt es ca. alle 2 Wochen, meistens mein Bruder mit seinen Kindern im Krabbelalter. Auf die Kinder reagierte die Hündin mit starker Eifersucht, das ist nicht völlig easy-going, aber mit der Zeit besserwerdend. Bei Spannung macht meine Hündin Känguruhsprünge und schleckt als Übersprungshandlung gerne das Gesicht ab - Dinge, die mich nicht störten und darum nicht großartig unterbunden wurden, aber mit Krabbelkindern natürlich ganz schlecht sind.
    Sonstiger Besuch wird anfangs verbellt und dann beobachtet, aber ohne räumliches Kontrollieren (dürfen also auch alleine aufs Klo xD ).


    Früher war ich auch in der Hundeschule, habe die BH gemacht und dann kurz vor der BGH1-Prüfung aufgehört. Agility haben wir auch gemacht, aber da bellt meine Hündin und ich bin sehr geräuschsensibel, darum habe ich das gestoppt. Vielleicht gehen wir irgendwann wieder in die Hundeschule - meine Hündin macht alles gerne, solange es mit ihren Menschen ist, darum nutze ich die Zeit im Moment lieber zum Wandern.

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