Wie reagieren bei Wild ohne Sichtung?

  • minimum 10 Wildgänse .

    Kann auch sein, dass ihn Wildgänse einfach nicht so interessieren.


    Meine Jagdsau interessiert sich für Federvieh null, aber wehe sie ahnt eine Katze, einen Hasen oder ein Reh in der Nähe....dann steigt die Aufmerksamkeit, Spur wird aufgenommen, Hund wird entweder hektisch (bei frischer Spur) oder bleibt angespannt mit fixiertem Blick stehen (zB. Reh im Wald). Also ich merke das bei ihr sofort und leine auch sofort an. Zwar ist sie im Normalfall abrufbar, was wir wirklich über einen sehr langen Zeitraum an der Schleppleine geübt haben, aber 100% gebe ich nicht drauf.


    Was helfen kann ist ein Wildpark, wenn es sowas bei euch gibt. Wir haben einen in der Nähe, den man auch mit angeleintem Hund besuchen darf. Dort war ich sehr oft mit ihr und habe mit unterschiedlichsten Anstätzen trainiert, bis ich festgestellt habe, dass bei ihr klare Ansagen am besten funktionieren. Kann bei deinem Hund auch über Leckerchen, Dummy oder sonstwas gehen, bei uns war es das eindeutige und unmissverständliche Signal, was zu tun ist. Grundlage dafür ist aber ein verlässlicher Rückruf und eine gute Basis als Team.


    Bis dahin hilft nur: Schleppleine an den Hund.

  • Wie genau hast du das mit Mia trainiert - "einfach" das Umorientieren belohnt oder noch etwas on top?


    erstmal musste ich überhaupt an der Ansprechbarkeit arbeiten. Sie stand anfangs wirklich völlig weggetreten hysterisch schreiend in der Leine.
    Also kurze Leine ran und ab in wildreiche Gegend. Da hats dann nicht lange gedauert, bis wir Wild gesehen haben und ich habe dann schlicht abgewartet, bis sie auf einem Level war, in dem sie mich überhaupt wieder wahrgenommen hat.
    Habe etwas mit der Belohnung hin und her probieren müssen. Letztendlich gelandet sind wir bei dickem Keks, der über den Boden rollt. Felldummy und sowas fand sie doof.


    Darauf aufbauend wurde sie eben immer früher ansprechbarer. So dass ich dann angefangen habe, erst das Aufmerksamkeitssignal zu geben und dann eben belohnt habe, wenn sie sich darauf umorientiert hat.


    Bis ich mir nicht sicher war, dass sie nicht durch startet, war sie auch immer nur an der kurzen Leine in solchen Gebieten. Zum einen, weil ich mir nicht sicher war, ob ich die Schlepp wirklich sicher halten kann. Und ein mit Schlepp hetzender Hund, der sich womöglich auch noch irgendwo verheddert geht gar nicht.
    Und zum anderen war mir das Verletzungsrisiko für sie und für mich einfach viel zu hoch.


    Und was ich auch sagen sollte: es ist einfach nur ein auftrainieter Trick. Wäre sie alleine unterwegs, würde sie hetzen. Genauso wenn sie mit meiner Mama unterwegs ist, die hat sie daher immer an der Flexi.



    Was helfen kann ist ein Wildpark, wenn es sowas bei euch gibt.


    das hat bei Mia leider nie funktioniert. Sie hat nie auf Wild im Gehege reagiert.. hätte mir das Training auch vereinfacht, aber wir brauchten freilebendes Wild.
    Witzigerweise zeigt sie das auch bis heute nicht an. Da reagiert sie genau so wenig wie zb auf Pferde oder Kühe.

  • Jo. Katzen sind für Nemo auch Wild in extreme. Aber nur dann, wenn sie sich bewegen und/oder er sie bemerkt. Das ist das Gute bei Katzen: Die Freigänger laufen hier natürlich auch in der Stadt rum und meist seh ich sie weit vor Nemo, sodass ich einfach andere Wege gehen oder ablenken kann.


    @Mia2015 Federvieh interessiert Nemo schon sehr stark (wäre ja bei seiner Art auch eher merkwürdig, wenn nicht). Bei Enten, Gänsen und anderem Geviech muss ich stark mit ihm arbeiten. Ich glaube in dem Momemt war es eine Kombination aus Überraschung (bei Nemo), Glück (bei mir) und ein ganz klein wenig Trainingserfolg. Es war eben relativ zu Anfang eines Spaziergangs und wie hier mal eine Fori erklärte: Die Impulskontrolle verringert sich Stück für Stück, je länger man geht. Hat man da ganz gut sehen können.


    Wildgehege funktioniert bei Nemo auch nicht. Da hat er entweder Angst (Rehe, die sind ja auch ganz schön groß, wenn man ihnen so gegenübersteht) oder aber er hat kein Interesse. Das zeigt er auch nicht an.


    In Gebieten, wo ich allein mit ihm unterwegs bin und was er (noch) nicht so gut kennt, ist er eh an der Schlepp. Ich werde mal versuchen, das Training in einem Wald aufzubauen, wo er prinzipiell freilaufen darf. Wobei ich da nicht weiß, ob dort überhaupt Wild wäre - eher sind da Vögel.


    Und das mit der kurzen Leine im Wildgebiet und dann einfach mal abwarten ist auch keine schlechte Idee. Wobei die Rehe immer dann kommen, wenn ich nicht damit rechne. Wenn ich jemandem zeigen will, wie viel Wild da rumläuft, verstecken die sich frecherweise immer ;-)



    Aber da waren schon eine Menge gute Tipps dabei, vielen Dank!

  • Ich hab hier auch ein Sicht- und Spurjäger. Da läufst du ganz entspannt durch den Wald und plötzlich hat Oskar ne Spur. Er darf bei mir die Wege nicht verlassen, und wenn er ne ganz frische Spur hat lass ich ihn die teilweise abschnüffeln bis zu einem gewissen Grad.


    Er ist Meister im "ich hock mich hin und spiele Stein" wenn er was abscannen will. Da kriegst du ihn nicht vom Fleck. Also markere ich jedes noch so kleine umorientieren.


    Bei uns gehen die Rehe teils 2 m neben uns hoch, da wird's dann schwierig, ich konnte ihn aber schon abrufen als Rehe ganz gemütlich ein paar Meter vor uns entspannt den Weg gekreuzt haben.


    Wir laufen nur mit Schlepp, teilweise darf er sie schleifen lassen, ich kann ihn aber schon sehr gut lesen.


    Ich habe auch die Pfeife eingeführt, da gibt's als Belohnung Katzenfutter, aber auch die ist nicht 100%.


    Zur Zeit finde ich es wieder mühsam, ich glaub wir haben hier hinter jedem Gebüsch nur Jungrehe, gibt kaum ne Runde wo wir nix sehen. Rückruf und Impulskontrolle hab ich bis zum abwinken geübt und wirklich immer gut belohnt, glaub aber inzwischen, das mehr nicht drin ist.


    LG Sabine

  • Heute früh waren wir wieder im Wochenendhäuschen und konnten daher auch wieder einen dieser Spaziergänge mit "Wildgefahr" machen. Normalerweise treffen wir auf den Morgenrunden nichts und niemanden, keine Menschen, keine Katzen, keine Rehe. Heute jedoch habe ich definitiv etwas am Waldrand wegspringen hören, ca. eine Sekunde, bevor Nemo anzeigte. Ich habe mich also bedankt, hab ihn absitzen lassen - was tatsächlich für kurze Zeit funktioniert hat. Allerdings hat er das sitz/bleib selbst aufgelöst und so mussten wir das Kommando noch mal wiederholen und korrigieren. Ging aber. Wir haben ein wenig gewartet, bis ich den Eindruck hatte, der Reiz ist vorbei. Hat gepasst.

  • Wenn Du Hilfe hast, kannst Du vielleicht auch mit einem Echtfelldummy ( Critter)
    arbeiten. Ein Helfer steht GEGEN DEN WIND hiner einem Baum , Gebüsch, was auch immer
    Dummi ist an einer Leine , Kordel befestigt und liegt auf der anderen Seite des Weges.
    Du kommst und Helferlein zieht den Critter über den Weg.


    Da Du weisst was kommt, kannst Du Deinen Hund beobachten und lenken/führen.
    Das kannst Du dann an den unterschiedlichsten Stellen üben.
    Ist halt nur "Sichtjagen" weil der Critter nicht mehr stark duftet
    hat aber bei vielen Hunden und Besis schon gut geholfen.
    Wäre vielleicht eine Möglichkeit ???

  • Ich habe zwei Beagle und noch Glück mit den beiden gehabt, denn sie gehen hauptsächlich auf Sicht. Klar, sie wittern auch Wild, aber dürfen meist nicht vom Weg ab schnuppern. Wenn ich bemerke, dass sie ins Gebüsch wollen gibt es ein klares Nein und sie halten sich daran. Auf Wiesen ist das was anderes, darauf dürfen sie auch mal spielen. Da muss ich schnell reagieren, sobald ich eine Veränderung im Verhalten bemerke. Sie laufen allerdings auch nur in übersichtlichem Gebiet frei. Im Wald bleiben sie an der Leine. Wir hatten zwar auch schon Wildsichtung und erfolgreichen Rückruf ohne Leine, aber ich lege meine Hand nicht dafür ins Feuer, dass es immer und in jeder Situation klappt.


    Mittlerweile habe ich dafür tatsächlich auch ein gutes Auge entwickelt und weiß wo sich wenig/viel Wild aufhält. Da wo es von Rehen und Hasen nur so tümmelt, bleiben sie dann an der Leine und in unbekannten Gebieten meist auch. So läuft es ganz gut. Für zwei Beagle haben wir auch echt ne gute Quote (Achtung, das verstehen wahrscheinlich nur Beaglehalter und ähnliche :pfeif: ). Mia ist mir in ihren 9 Jahren 1x mit einem Jahr hinter Rehen her, war meine eigene Schuld und Molly mit 4 Jahren noch gar nicht. Ich hoffe, dass es auch nicht mehr passieren wird, aber leider ist die Möglichkeit natürlich da. Es sind und bleiben Jagdhunde...

  • Enterprise
    Zeigefinger nass machn( ablecken) und hoch halten.
    Von da wo der Wind herkommt ist der Finger am schnellsten trocken ( oder kühl).
    oder nach den Baumwipfeln gucken, oft sieht man von wo der Wind kommt.
    oder ein bisschen Staub aufnehmen und in Augenhöhe fallen lassen,
    der Staub bewegt sich mit dem Wind fort.
    der Wind soll Dir halt ins Genick blasen, damit Dein Hund den Menschen vor Euch nicht riechen kann.

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