Hört draußen ohne Leine nicht

  • Mit 15 Monaten ist er kein Welpe mehr, oder?

    Natürlich nicht :smile:
    Deswegen "vorstellen". Die Erwartungen nicht höher ansetzen als bei einem Welpen, der weder Name noch Rückruf kennt. Und auf gleiche Weise, wie man es bei einem Welpen machen würde, üben.

  • Bei der Mischung würde ich mal auf ausgewachsenen Jagdinstinkt tippen, der den Hund in andere Sphären beamt.


    Was hat denn der Vorbesitzer für die Erziehung getan?

  • Du hast den Hund seit Samstag, und erwartest, daß er "funktioniert"?


    Der hat noch keinerlei Bindung an Dich, warum sollte er? Nenn mir einen Grund....


    Ein Hund gehorcht,wenn er das gelernt hat. Unter Umständen hat er noch nie das Wort "komm" gehört, oder andere Kommandos, geschweige denn richtig ihre BEdedutung erlernt. Und selbst wenn er sie gelernt hat, gehorcht er noch lange nicht bei Jedermann. Und nichts Andres bist Du für ihn: Jedermann. Der weiß ja nicht, daß Du einen Vertrag abgeschlossen hast, in dem steht, daß er jetzt zu Dir gehört ;-) Für ihn bist Du einfach irgendwer, bei dem er gerade abgestellt wurde. Daß er Dir gehorcht, mußt Du Dir erst erarbeiten. Indem Du das mit ihm übst, ihm Dinge beibringst, diese festigst etc., indem Du ein souveräner zuverlässiger konsequenter Hundeführer bist, der ihn notfalls auch mal beschützt und ihm den Weg durchs Leben zeigt. DANN macht es für den Hund Sinn, Dir zu folgen. Weil er gelernt hat, Dir zu vertrauen, weil Du in wichtigen Situationen für ihn da warst, weil Du schwierige Situationen für ihn lösen kannt.


    JETZT von ihm zu verlangen, daß er gehorcht, wäre, als würdest Du ein Kind in die erste Klasse bringen und ihm Abi-Aufgaben zu lösen geben, und Dich dann auch noch wundern, warum es so komisch guckt - Du hat dem "Kind" nämlich bis dato nichtmal lesen und schreiben, geschweige Rechnen beigebracht! Es fehlen also jegliche Basics. Also: WARUM bitte soll er das tun, bzw. WIE? Und das ist es, was DU ihm jetzt zeigen mußt. Denn beim Hund gilt grundsätzlich (wie beim Kind auch): ERST zeigen, was man will, beibringen, wiee es geht, dann abprüfen. Und bevor das nicht "sitzt", wäree es äußerst unfair, auch nur andeutungsweise zu strafen, weil Hund nicht gehorcht, und sei es nur, daß man Ärger zeigt.


    Ein Hund zeigt nur das, was er BEI DIR gelernt hat. Hat er nix gelernt, kann er nix zeigen, zeigt er aber Unarten, so ist in 99,9% der Halter schuld, weil er an irgendeiner Stelle nicht aufgepaßt hat, dem Hund kein Alternativverhalten beigebracht hat, oder eine dumme Verhaltenskette etabliert hat. Unwissentlich, vielleicht. Aber Ursache ist immer der Halter ;-) Kann auch bei falschem Timing passieren: ein Lob zum falschen Zeitpunkt bringt dem Hund genau das unerwünschte Verhalten bei... ;-)


    So - und jetzt viel Spaß damit, ihm all das beizubringen, was für Euch und Euer Zusammenleben einen Sinn macht.... Kleiner Tip: setzt Euch zusammen und überlegt, was Euch wichtig ist. Leinenführigkeit im Trubel der Stadt? (find ich für mich überflüssig, weil meine Hunde in der Stadt beim Einkaufsbummel nur Streß haben, und daher dort nichts zu suchen haben). Alleinbleiben? (für mich superwichtig. Auch wenn ich immer da wäre, spätestens, wenn ich mal krank würde und in die Klinik müßte: wer nimmt nen Hund zum Sitten, der 24 Stunden rund um die Uhr betreut werden müßte, weil er net gelernt hat, alleinzubleiben - und zwar egal, wo!). Sitz/Platz/Fuß? (für mich wichtig, weil ichs für die Rettungshundeprüfungen eh brauche, für Besitzer eines Listenhundes evtl., wenns beim Wesenstest mit geprüft würde (?), auf jeden Fall sinnvoll bei Hunden, mit denen gearbeitet werden soll auf Prüfungen, weil eine Unterordnung auf VDH-BH-Prüfungs-Niveau meist Eingangsvoraussetzung ist.) Nix vom Tisch nehmen, nicht betteln, keine Leute anspringen, nicht jagen - was auch immer für Euren Alltag wichtig sein wird. Und ERSTMAL Alltagsdinge, Sachen wie Sitz und Fuß reichen später immer noch, weil wichtig it ja erstmal ein entspanntes Zusammenleben mit dem Neuling. Eure Hausregeln, sozusagen ;-)


    @Fetakaese: sie soll sich ja auch nur VORSTELLEN, er sei einer. Um zu verstehen, daß sie mit dem Lernen von vorn anfangen muß *gg


    Zur Kastration: Ist der Arme denn krank? Ansonsten besteht keinerlei (!!!) Anlaß, ihn kastrieren zu lassen. Er ist kein Straßenhund, der wahllos irgendwelche Hündinnen schwängern könnte, man kann als Halter aufpassen, daß nichts passiert. Vorschriften vom Tierschutz kannst getrost ignorieren, sowas ist nicht durchsetzbar. Das ist jetzt DEIN Hund, DU entscheidest über eine Kastration oder sonstige sinnlose Amputationen.


    Zum Thema Kastration kannst Du auch das hier nochmal lesen:
    Kastration Verhalten beim Hund Gansloßer (Affiliate-Link)
    Hier wird wunderbar beschrieben, was eine Kastration beim Hund bedeutet, warum man kastrieren lasen könnte, und wann es sinnlos ist. Kann ich nur empfehlen, denn solch eine wichtige Entscheidung sollte man nicht uninformiert treffen, oder weil der Dorf-TA aus 1835 immer noch alles kastrieren möchte, was nicht bei 3 auf den Bäumen ist..... *gg

  • Ich würde ihn auch erst ein mal an der Leine laufen lassen und jeden Blickkontakt von ihm markern und belohnen. Zwischendurch auch mal seinen Namen sagen und guck. Also "Hund guck", wenn er es macht, wieder markern und belohnen. So lernt er dann nebenbei, wie er heißt und das es sich lohnt, aufmerksam zu sein.


    Wenn er Futter bekommt auch mit Namen rufen. Kommt er angerannt, loben und Futter hinstellen.


    Ist er leinenführig?
    Warum willst du ihn kastrieren lassen? Er wird nicht besser hören, weil er kastriert ist.

  • Ich mags aber doch gern wissen bitte, was versprecht ihr euch von einer Kastration?

  • muss man jetz an der Stelle unbedingt einen Kastrationsthread draus machen? Reicht es nicht einfach auf einen der par dutzend zu verweisen und gut?
    Ich mein, das ist thematisch doch nun wirklich weit weg von der Frage der HH?

  • Mich verwirrt schon mal der Titel - "Hört draußen ohne Leine nicht". Habt ihr ihn direkt ohne Leine rumlaufen lassen? Obwohl er schon mit Leine nicht hört?


    Einiges wurde hier ja schon gefragt, @Baily2017.


    Wo kommt der Hund her?
    Was wurde bisher mit ihm gemacht?
    Warum soll er automatisch kastriert werden? / Was versprecht ihr euch von der Kastration?
    Warum ist der an einer Schleppleine?



    Das einzige Problem was ich aus deinem Geschrieben vermuten kann: Ihr habt zu hohe Erwartungen. Der Hund ist noch keine Woche da. Wahrscheinlich mitten in der Pubertät aber er soll bitteschön auf euch hören. (Extreme Herausforderung für jeden Hund - auch wenn der sein ganzes Leben bei den jeweiligen Menschen verbracht hat. Die Hormone werfen da nochmal einiges um). Also auf Menschen, die er nicht kennt, dessen Regeln er nicht kennt und zu denen er noch gar kein Vertrauen haben kann.


    Hast du irgendeine Form von Hundeerfahrung? Kannst du also auf eine Basis aufbauen?
    Wieso ist es dieser Hund geworden?
    Wie läuft es ansonsten - von dem Namen und der Bewegung draußen abgesehen?

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!