Unser erster Hund - Mischling od reinrassig und was sagt ihr zu diesem Mix..

  • Mal zum Züchterhund.


    Ganz oft höre ich als Begründung für Mixe, man brauche keinen Hund mit Papieren, man wolle ja nicht züchten.


    Darum gehts aber nicht, wenn man sich nen Hund vom Züchter holt. Zumindest für die meisten Käufer.
    Sondern es geht darum, zu wissen das die Eltern, Grosseltern, Urgrosseltern... des Welpen auf alle möglichen Krankheiten und Erbkrankheiten, ihr Wesen und ihre Zuchttauglichkeit hin untersucht wurden, sprich dass der Welpe mit sehr sehr hoher Wahrscheinlichkeit keine Krankheiten haben wird und vor allem auch wesensfest ist.


    Natürlich gibt es Rassen, die arg krank sind. Ganz krasses Beispiel ist da der Mops. Weil wer keine Nase hat, der kriegt keine Luft, hat ständig Atemnot und Atemprobleme. Ob man das jemals wieder rauskriegt - keine Ahnung.
    Aber genau deshalb informiert man sich vorher. Für welche Krankheiten ist welche Rasse disponiert, etc. und lässt dann von solchen Rassen auch die Finger.


    Mixe können, müssen aber nicht, gesünder sein. Die Chancen sind genauso gross wenn nicht noch grösser, dass sie einen guten Teil an Problemen, Krankheiten und Wesensauffälligkeiten ihrer Eltern geerbt haben.
    Da bei Mixen von Vermehrern aber keine seriöse Zucht über Generationen hin betrieben wird, kann man das nicht ausschliessen und auch nicht nachverfolgen, warum denn der Puschel auf einmal irgendwelche Wesensauffälligkeiten zeigt oder Krankheiten hat.

  • Was spricht denn dagegen, dass Ihr mal ins Tierheim geht?


    Aufgrund Deiner Fragen habe ich den Eindruck, dass Ihr bisher nur in den Kleinanzeigen nach Mischlingen gesucht habt, sprich, genau in den "schlimmsten" Anzeigen, wo sich jede Menge unseriöser Hunde-Produktion im Hinterhof oder ahnungsloser Spass-Vermehrer (der "Hobby-Züchter") tummeln. Bitte vergesst das sofort wieder!


    Ich würde Euch wirklich dringend einen erwachsenen Hund aus dem Tierschutz/Tierheim empfehlen, der das Gröbste, also die Pubertät, bereits hinter sich hat.
    Ein bereits 2- bis 3-jähriger Hund lässt sich viel besser einschätzen als ein Welpe aus irgendwelchem Misch-Masch, bei dem sich alles Mögliche zeigen kann. Lies mal hier im Forum die vielen Verzweiflungsrufe von Welpen- und Junghund-Besitzern, die völlig überfordert sind.


    Am besten würde zu Euch wohl ein Grosser Schweizer Sennenhund oder Appenzeller (seeeehr arbeitsfreudig, auch für Sport und Agility geeignet) oder einer der verschiedenen Spitz-Rassen eignen. Beim Appenzeller hättet Ihr den Kuh-Treibhund gleich gratis noch mit dabei.

  • dass mischlinge gesünder sind, als rassehunde ist leider ein gerücht, dass sich recht hartnäckig hält. statistisch gesehen stimmt das sogar, liegt aber daran, dass mischlinge so gut wie ausgewertet werde, was HD und co angeht, bzw. gar nicht erst in solche statistiken einfließen und was nicht auftaucht, kann auch nicht krank sein ;)
    aber rein logisch betrachtet...wenn man zwei "kranke" rassehunde miteinander verpaart, wie soll da ein gesunder mischling bei rauskommen?


    Rezessiv oder intermediär vererbte Defekte kommen nur bzw. stärker zum Vorschein, wenn ein Hund sie von beiden Elternteilen mitbekommt. Deshalb kann ein Mischling aus zwei Rassen mit unterschiedlichen Problemen durchaus bessere Chancen haben gesund zu sein, als ein reinrassiger Hund der jeweiligen Rassen.

    Am besten würde zu Euch wohl ein Grosser Schweizer Sennenhund oder Appenzeller (seeeehr arbeitsfreudig, auch für Sport und Agility geeignet) oder einer der verschiedenen Spitz-Rassen eignen. Beim Appenzeller hättet Ihr den Kuh-Treibhund gleich gratis noch mit dabei.

    Mir scheint die Priorität des TE doch vielmehr beim Spielen mit Kindern zu liegen!
    Die Wunschvorstellung, dass so ein Kinderkumpelhund, der die Hühner in Ruhe lässt, dann nebenbei auch nur die richtigen Menschen (nicht aber die Besucherkinder) abwehrt, und zusätzlich die Kühe treibt, ist leider nicht so realistisch.


    Wenn es mit dem Familienhund (vielleicht irgendein mittelgroßer Terrier?) gut klappt, kann ja immernoch in einigen Jahren dazu ein Treibhund für die Kühe dazu geholt werden.

  • Rezessiv oder intermediär vererbte Defekte kommen nur bzw. stärker zum Vorschein, wenn ein Hund sie von beiden Elternteilen mitbekommt. Deshalb kann ein Mischling aus zwei Rassen mit unterschiedlichen Problemen durchaus bessere Chancen haben gesund zu sein, als ein reinrassiger Hund der jeweiligen Rassen.


    Naja, man sollte sich aber einfach vor Augen führen, wo die größtenb Risiken liegen und da sind die stark rassetypischen Erkrankungen meist das geringere Problem und die allgemeinen Erkrankungen das, worauf man ein Augenmerk legen sollte.


    Und ich wage mal zu behaupten, der Schäfer-Aussie-Hovawart aus nicht untersuchten Elterntieren aus dem Eingangsbeitrag dürfte das deutlich größere Risiko für HD/ED/OCD haben, als die reinrassige Hunde der beteiligten Rassen vom Züchter aus untersuchten und ausgewerteten Elterntieren.

  • Zitat von Doxiepoo

    vielleicht irgendein mittelgroßer Terrier

    Sollen die Hühner denn in Anwesenheit des Hundes frei laufen dürfen?
    Dann find ich die meisten Terrier schwierig.

  • Mir hat man erzählt, dass Mischlinge robuster sind und nicht diese rassetypischen Krankheiten bekommen. Züchter find ich dagegen gefühlsmäßig eher etwas problematisch, da wäre mir ein Hund, der in einer Familie aufwächst lieber - sorry, soll nicht böse gemeint sein!

    Rein statistisch gesehen haben Mischlinge tatsächlich eine etwas höhere Lebenserwartung. Statistisch heißt: über eine sehr große Anzahl von Tieren hin gesehen. Für den konkreten Einzelfall sagt das aber gar nichts. Es gibt viele Erbkrankheiten, die so weit verbreitet sind, daß alle Hunde sie bekommen können. Gerade die gefürchtete HD gehört dazu. Mischlingsvermehrer machen sich nicht die Mühe, die Elterntiere daraufhin zu überprüfen, Züchter, die einem seriösen Verein angehören aber schon. (Es gibt auch viele "Züchter", die einfach so Rassehunde vermehren, entweder ohne Papiere oder in dubiosen Vereinen. Da hat man natürlich keinerlei Vorteil gegenüber einem Mischling.)


    Zur Aufzucht: Gerade der gute Züchter zieht seine Hunde in der Familie auf. Bei größer werdenden Mischlingen ist das selten der Fall, die Hunde werden meist eher im Hinterhof oder in der Scheunenecke groß, denn man ist ja nicht wirklich auf Hundezucht eingerichtet.


    Dagmar & Cara


  • Rezessiv oder intermediär vererbte Defekte kommen nur bzw. stärker zum Vorschein, wenn ein Hund sie von beiden Elternteilen mitbekommt. Deshalb kann ein Mischling aus zwei Rassen mit unterschiedlichen Problemen durchaus bessere Chancen haben gesund zu sein, als ein reinrassiger Hund der jeweiligen Rassen.

    Auf bekannte Gendefekte wird in der seriösen Hundezucht getestet. Bei Mischlingen vom Hobbyzüchter ist das i.d.R. nicht der Fall. Wer gibt also hier die Sicherheit, dass nicht unerkannt zwei Merkmalsträger des MDR1-Defekts verpaart werden?
    Nur als ein Beispiel herausgegriffen und genannt.

  • Nochmals Danke für eure Ratschläge!


    Um eure ganzen Rückmeldungen einmal zu konsolidieren müsste ich also den Schluss ziehen, dass nur ein reinrassiger Hund vom VdH Züchter geeignet ist.


    Aus meiner Lebenserfahrung weiß ich, dass man "Aussagen" - egal welcher Art - nicht einfach so vertrauen sollte.
    Ganz ohne jemanden angreifen zu wollen, daher die Frage:
    Wie kommt ihr zu dem Schluss, dass die Mischung aus Australian Sheperd + Border Collie unglaublich agressiv und nicht erziehbar wäre? Um eine solche Aussage treffen zu können, müsste man ja z.B. 10 dieser Mischlingshunde im Vergleich zu 10 reinrassigen Australian Sheperds und im Vergleich zu 10 reinrassigen Border Collies über mehrere Jahre erlebt haben.


    Nur ein abstraktes Beispiel
    Ich sprach vor kurzem mit einem Profi des Rinderzuchtverbandes, der tagtäglich erlebt, wie Dr. und Prof. auf dem Gebiet der Vererbung reinrassige Kühe und Bullen züchten und das mit oft katastrophalen Folgen für die nächsten Generationen. Man züchtet z.B. Leichtkalbigkeit, doch in der nächsten Linie dreht sich das ganze komplett um. Die Leichtkalbigkeit macht kleine Kühe und die kleinen Kühe bekommen dann wieder total schwer Kälbchen.

  • Um eine solche Aussage treffen zu können, müsste man ja z.B. 10 dieser Mischlingshunde im Vergleich zu 10 reinrassigen Australian Sheperds und im Vergleich zu 10 reinrassigen Border Collies über mehrere Jahre erlebt haben.


    Ich denke, flying-paws dürfte diese Zahlen bei ihrer Arbeit mit diesen Rassen (und deren Mischungen) schon sehr lange hinter sich haben und da eine sehr umfassende Erfahrungsbasis besitzen, die auf genügend Einzelbeispielen beruht, um eine fachlich korrekte Empfehlung abgeben zu können, dass bei euren Ansprüchen diese Rasse(kombination) keine gute Idee ist.

  • Hier neben an wohnen genau zwei dieser Mischlinge. Und keinen der Beiden möchte ich geschenkt haben... sie sind absolut schwierig. Der Rüde aggressiv und sehr territorial (alles selbst die Familie wird vor dem Zaun angekläfft). Als er Welpe war hat er noch mit meinem gespielt, aber es wurde immer schlimmer, er hat meinen gehetzt und nachgestellt.


    Die Hündin menschenlieb, aber andere Hunde mit Vorsicht zu genießen. Meinen mag sie zum Glück. Beide sind nur Familienhunde und haben KEINE Aufgabe, was man denen absolut anmerkt (absolut unterfordert). Die Hündin ist ein Ball und Frisbeejunkie, sie hütet diese und ist absolut am kläffen sofern Niemand diese Dinger wirft. Der Rüde ist nur damit beschäftigt das Grundstück zu verteidigen.


    Und was den Terrier angeht: unterschätze diese nicht. Ich habe ebenfalls einen und kann dir sagen, es ist anstrengend wenn auch absolut toll. Aber es gibt so viele Terrier und nicht alle sind einfach zu Händeln.


    Was spricht denn gegen einen Züchter, außer das du der Meinung bist, dass Welpen woanders familiärer aufwachsen als bei einem Züchter? Was natürlich schlichtweg falsch ist.


    Die Meisten hier möchten nur nicht, dass du Vermehrer unterstützt und ja dazu zählt auch Emma und Heinz aus der Nachbarschaft wenn diese mal eben Welpen haben, weil sie nicht aufpassen können oder weil welpen ja so süß sind oder weil die Hündin einmal Welpen
    haben möchte...


    Dann lieber in das TH oder eine seriöse TS schauen. Auch da gibt es Welpen.

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