Hund verweigert Wasseraufnahme

  • Hallo, nun muss ich mich doch nochmal verzweifelt an eure Schwarmintelligenz wenden. Wurde leider etwas länger, aber ich möchte ungern eventuell wichtige Details auslassen.


    Meine Hündin (14) hatte Anfang Juli das Vestibularsyndrom, mittlerweile nach vielen Infusionen und regelmäßigen Arztbesuchen ist sie jetzt wieder fast die Alte, nur der Kopf ist noch etwas schräg. Während der ganzen Meds hatte sie dann auch noch eine Magen-Darm Entzündung, also viel essen war da nix. Getrunken hat sie aber durchweg viel und gut.
    Nachdem wir die Blutwerte überprüft haben kam raus, dass sie Leberwerte deutlich zu hoch sind und nach genaueren Tests ist nun ein Verdacht auf Pankreatitis. Schilddrüsenwerte sind leicht in Richtung Unterfunktion. Wegen den Leber- und Bauchspeicheldrüsenwerten füttern wir nur noch wehr sehr fettarmes Futter und die Ärztin möchte sie auf Schilddrüsenmeds einstellen sobald wir wieder zurück sind. Sie bekommt täglich Karsivan und Vitamin B.



    Nun sind wir in England bei meinem Freund für 3 Wochen und kamen gestern früh an, Autofahrt ca 7h, Fähre 2h (war im April kein Problem für sie) und nochmal 2h bis zum Zielort. Im Auto ist sie immer sehr ruhug und schläft. Kaum sind wir jedoch von der Fähre aufs Festland gefahren, hat sie das Trinken verweigert und ihr Magen hat ziemlich zu gluckern begonnen. Noch im Auto auf der Fähre hat sie normal getrunken, gegessen zuletzt 2h vor Abfahrt, und sehr sehr wenig. Kaum kamen wir dann an in der Wohnung hat sie sich oft und stark gestreckt und wirkte als ob sie gleich entweder erbricht oder Durchfall lässt. Gewürgt hat sie allerdings nicht. Waren dann zwei Stunden mit ihr auf der Wieso, da hat sie aber auch nur Pipi gemacht und dann geschlafen. Mit der Zeit lief sie dann wieder etwas trottelig und wirkte recht schwach. Sind dann zum Tierarzt gefahren, der sehr sehr nett und hilfsbereit war. Magendrehung eher unwahrscheinlich, sie schätzt es könnte von der Pankreatitis/Stress kommen, etwas gggen die Schmerzen hat sie dann gespritzt bekommen und einmal täglich gibt es jetzt Omeprazol damit die Magensäfte etwas beruhigt werden.


    Draussen ging es ihr dann ganz gut, sie kief wieder viel leichter aber zuhause ging das Trauerspiel dann weiter. Scheinbar hat ihr sogar die Spritze die in den Oberschenkelmuskel ging Probleme bereitet, denn zeitweise konnte aie auf den Hinterläufen nicht richtig gehen. Das ist jetzt wieder besser. Aber: sie trinkt nicht.


    Eine kleine Packung Nassfutter und Hähnchen hat sie gestern frisch gekocht so 200 Gramm gegessen, war in Wasser gekocht also musste sie zwangsläufig auf etwas Wasser mit aufnehmen. Von der Brühe hat sie dann sehr sehr wenig geschlabbert. Heute verweigert sie sogar das Hühnchen wenn auch nur minimal Wasser dran ist. Nassfutter auch nur sehr wenig. Wasser spritze ich ihr mittlerweile mit einem Handschuh mit Loch in den Mund, da ich aktuell keine Spritze daheim habe. Aber das auch nur unter größtem Widerstand und viel drin bleibt auch nicht.


    Ihr geht es wie gestern, also die Lage hat sich nicht verschlechtert, sie streckt sich auch nicht mehr, Magen scheint also besser zu werden, aber das Wasser, ich weiss nicht was ich noch tun soll..


    Morgen ab 10 kann ich endlich meinen TA zu Hause kontaktieren, sollte es nicht besser werden gehe ich morgen auch hier wieder zum Vet für eine Infusion. Allerdings will ich ihr das nur im äußersten Notfall erneut zumuten, da sie das letzte Mal schon täglich mehrere bekam.


    Hat jemand eine Idee was dahinterstecken könnte? Nur Stress kann ich mir fast nicht vorstellen, da wir schon immer viel und lange reisen und sie nie Probleme hatte. Kann man noch irgendwas tun um ihr das Trinken nahe zu bringen?


    Vielen vielen Dank für eure Hilfe!

  • Das auffallende Strecken ist ein ziemlich deutlicher Hinweis bei Pankreatitis-Hunden.


    Auch, wenn es der Motte dezent besser geht - sie wird noch Schmerzen/Übelkeit haben, mein kleiner Quotenmini hat auch immer mehrere Tage gebraucht, bis er aus so einem Schub wieder raus war. Da war jede kleinste Veränderung, jeder Stress, jeder Krümel "falsches" Futter ein möglicher Auslöser.


    Weil Flüssigkeit so wichtig ist, würde ich nochmal zum TA und dort besprechen, ob Infusionen Sinn machen, grad bei der Hitze.


    Die kann man notfalls nach Anleitung auch subcutan unter die Haut geben - in entspannter Umgebung, nur so als Tipp. Da dauert es zwar länger, bis die Flüssigkeit im Kreislaufsystem ankommt, aber vllt. ist es eine Option nach einer ersten Infusion beim TA, um die nächsten Tage gut zu überbrücken.


    LG, Chris

  • Hat jemand eine Idee was dahinterstecken könnte?

    Ich kann nur von meinem eigenen Hund berichten: angefangen mit Appetitlosigkeit (Ekel vor dem Futter - egal was) über Wochen Behandlung auf Magen/Darminfekt. Zwischendrin wurde es mal besser; dann irgendwann einen dicken Bauch. Ultraschall bestätigte Lebertumor.


    Das muss bei Deinem Hund nicht so sein. Es würde schon eine Bauchspeicheldrüsenerkrankung ausreichen um Ekel vor dem Futter zu erzeugen.


    Einem so alten Hund und zudem erkrankt, hätte ich die lange Fahrt und die fremde Örtlichkeit nicht mehr zugemutet.


    Leberwurstbrühe, Babygläschen wären jetzt mein Ratschlag für Deinen Hund.

  • Danke für eure schnellen Antworten, nachdem sie noch am Sonntag Abend für fast eine Stunde gewinselt hat und unruhig war, schätzungsweise weil das Schmerzmittel abgeklungen ist haben wir uns doch entschieden nochmal zum Tierarzt, bzw - Sonntagabend - in die Tierklinik zu fahren. Der Arzt dort bestätigte und ebenfalls den Verdacht auf Pankreatitis und riet uns als erste Option, sie stationär für mindestens 24h da zu lassen, um sie durchzuspülen, für mich eine Hiobsbotschaft - fremdes Land, der zweite fremde Arzt, fremde Klinik und ein sensibler, verängstigter Strassenhund der nichts schlimmer findet als getrennt von seinem Frauchen in fremder Umgebung zu sein. Also zuerst Option 2 mit ganz viel Zuversicht gewählt, nochmal Schmerzmittel und Magentablette. Die Nacht haben wir zwar überstanden, aber sehr unruhig und gegen 11 am Montag ging auch das Winseln wieder los. TA zu Hause riet mir auch zum stationären Aufenthalt am Tropf, also gestern Mittag schweren Herzens hin, Ärztin Nummer 3 nochmal durchgecheckt, Verdacht bestätigt und mit auf die Station genommen. Bisher kam noch kein Anruf, was wohl bedeutet alles läuft gut, denn bei Komplikationen oder einer Änderung in der Behandlung wollte sie sich melden. Ich hoffe auf das Beste..


    Hitze ist hier zum Glück keine, nach 16 Grad, Dauerregen und Wind am Wochenende gehts hier jetzt angenehm mit 20 Grad weiter, also wenigstens das wird uns keine zusätzlichen Probleme bereiten.

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