Übers Ohr gehauen beim Hundekauf

  • Ein Hund der mit den eigenen Katzen verträglich ist, muss im neuen Zuhause definitiv nicht unbedingt entspannt auf andere Katzen reagieren. Das war eher euer Fehler dass ihr fest davon ausgegangen seid.


    Ich habe schon mehrere Hunde mit mehren Katzen zusammengeführt. Besondere Tricks wie zuerst füttern und begrüßen klingen eher nach Quatsch. Hund und Katze nie unbeobachtet lassen, Katzen sollen immer eine rückzugsmöglchkeit haben und jedes jagen im allerersten Ansatz unterbinden. Ganz am Anfang könnt ihr das brustgeschirr mit 1-2 m langer Leine dran lassen. Jede jagende oder sonst wie Wilde oder unangebrachte Bewegung wird mit einem lauten (zur not auch gebrüllten) "Hey!!" Unterbunden. Damit sollte sich die Sache bei den allermeisten Hunden nach 6-8 Wochen soweit erledigt haben, dass man sie unter Aufsicht(!) einigermaßen entspannt zusammen lassen kann. Je nach Hund kann ein lebenslanges Trennen in unbeobachteten Momenten (zb beim schlafen oder beim alleine bleiben) nötig sein.



    Und bei den ganzen anderen Problemen kann es durchaus sein, dass der Hund sich bei den Besitzern wirklich gut benommen hat und nur bei euch so ist. Einfach weil ihr neu seid, die Umgebung neu ist, ihr durch mangelnde Erfahrung unsicher seid oder falsch reagiert usw.
    Wobei ích es durchaus irgendwie unseriös finde, dass sie das erste Treffen außerhalb der Wohnung machen wollte und ihm den Hund sofort mitgegeben hat. Kann also durchaus auch sein, dass ihr bewusst angelogen wurdet.



    Wenn ihr den Hund behalten wollt, würde ich unbedingt eine Hundeschule empfehlen. Und zwar nicht bald/irgendwann oder wenn die Probleme noch schlimmer werden, sondern wirklich sofort binnen maximal(!) 1-2 Wochen. Umso mehr Fehler ihr durch Unwissenheit macht, umso langwieriger wird es die wieder auszubügeln.
    Für allgemeine Ratschläge im Umgang mit dem Hund würde ich zumindest einmal einen Trainer kommen lassen und zusätzlich anschließend wöchentlich einen Hundekurs besuchen. Evtl darfst du trotz des Alters in einen Junghundekurs kommen. Dort werden unerfahrenen Menschen mehr "Basics" beigebracht und so wie sich der Hund verhält, ist er im Junghundekurs auch definitiv besser aufgehoben. Einfach weil ihr völlig am Anfang steht und noch viel mit dem Hund arbeiten müsst.

  • Du musst deinen Hund kennenlernen.
    Er ist kein vorprogrammierter Cyberdog, sondern lebt, atmet, hat seine Vorstellungen und Gefühle.


    Friederike

  • Bevor ihr jetzt hier von den Methoden und Trainingsanszätzen (die alle ihre Berechtigung haben) vollends verwirrt werdet, alles mal ausprobiert, atmet erstmal ganz tief durch.
    Und macht erstmal ... nichts.


    Lernt den Hund kennen, findet zueiner, lernt ihn zu verstehen und euch so auszudrücken dass er euch versteht. Das dauert seine Zeit und
    geht ganz automatisch. Versucht möglichst viel zu managen (z.B. Hund und Katzen erstmal nicht alleine lassen - udn wenn ihr den Hund erstmal mit keksen ablenkt oder lockt ist das auch OK.


    Ich finde es wichtig dass ihr euch eine kompetente person sucht, die euch Tips und Hinweise geben kann. Einen Trainer.
    Hier haben viele Leute Ahnung und wissen was sie tun würden. Aber 20 untershciedliche Ansichten bringen euch nicht weiter.
    Und den Hund auch nicht. wenn ihr verwirrt seid, nicht echt und unstrukturiert - dann ist das großes Potential für noch mehr Problemverhalten beim Hund.


    Also, ich würde einen Trainer suchen der nach Hause kommt.
    Trainieren statt dominieren - Startseite
    Hier würde ich gucken und dann, wenn einer da ist, aufs bauchgefühl hören.
    Hat er Ahnung, geht er sachlich auf meine Fragen ein, schaut er auf den Hund und fragt nach Ursachen, hat er individuelle Tips für mich die genau auf mich und meinen Hund zugeschnitten sind, hat er Alternativen wenn ich sage "so möchte ich nicht trainieren, das passt nicht zu mir".


    Und dann würde ich mir den Trainer als Anlaufstelle suchen.
    Oft reicht es, einfach ein bisschen Input zu bekommen. 2-3 Trainerbesuche udn ihr seid soweit gefestigt, dass ihr sicher wisst wie ihr im Alltag umgehen müsst mit eurem Hund. und ab Herbst kanns dann mit ner guten Hundechule losgehen.


    Bis zum Trainerbesuch würde ich mir eine Liste machen:
    Was möchte ich ändern, wo bin ich unsicher, welche Probleme haben Priorität. Welche Fragen rund um den Hund beschäftigen mich.
    Je konkreter ihr seid, desto effektiver kann euch geholfen werden.


    Außerdem würde ich mir jeden Tag aufschreiben, "was lief heute gut mit dem Hund". Was hat Freude gemacht, was war toll, was habe ICH gut hinbekommen.
    Gerade am Anfang wenn man unsicher ist und man sich ärgert einen großen Fehler gemacht zu haben (Mit dem Hundekauf), sieht man den Hund im Alltag oft negativ.
    Man sieht dann nur noch die Probleme und hofft, dass es einfach schnell zu ende geht. man bereut den hundekauf und sieht keine positiven Dinge mehr.
    Das wäre sehr schade udn ist weder für euch, noch für den Hund gut.
    ich würde mir also alles positive aufschreiben (zuätzlich zur problemliste für den Trainer) und wenn ich mal richtig verzweifelt bin udn mich sehr doll ärgere über eine Hundesituation, dann hole ich die Liste raus. ;)



    Wenn ihr ein Buch lesen magt, kann ich das hier empfehlen:

    ich habs mir gekauft, da lebte Arek schon gute 2 Jahre bei mir - ich fand es trotzdem sehr hilfreich und guck auch heute noch regelmäßig rein.


    Aber wenn ihr schon massenweise Bücher oder Artikel gelesen habt, lasst es lieber.
    Zu viele Infos, auch wenns gute sind, verwirren meist und man hat es schwerer "seinen" Weg zu finden.



    Wegen des Impfausweises geht einfach zum TA. Der kann euch am besten helfen.
    Wenn der ganze Kauf komisch ablief wie du sagst, dann würde ich sie eh mal n bisschen durchchecken lassen.

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