Welpe wird mir zu viel!

  • ich habe einen Border Collie Schäferhund mix. Obwohl sich unsere welpenzeit ähnelt, mir macht gerade die Zukunft Angst. Ich glaube möpse sind entspannter wenn man sie einmal aus dem Welpenalter raus hat als Collies. Dann geht es erst richtig los, oder das Internet hat mich verrückt gemacht..

    Du hast dir etwas unbedarft genau diesen Welpen gekauft. Dafür braucht dir niemand mehr Vorwürfe machen, das ist nun so und damit Schnee von gestern.


    Aber versuche mal in dich reinzuhören. Lönnte es sein, dass du dich weniger überfordert fühlen würdest, weniger Angst vor der Zukunft mit Hund hättest, wenn dein Hund ein sagen wir mal schnuckeliger Havaneser Welpe wäre?

  • Alle sagen wie sehr er mich liebt, und das tut er auch. Er wartet wenn ich aus dem Zimmer raus gehe brav vor der Tür bis ich komme.. draußen schaut er immer wo ich bin, dann erst läuft er weiter.

    Verwechsele diese typische Welpenverhalten bitte nicht mit Liebe. Es ist schlicht und einfach die Abhängigkeit des jungen Welpen von seinem Elternersatz. Sein Leben und seine Sicherheit hängen davon ab, daß er seine Eltern oder eben seine menschliche Bezugsperson nicht aus den Augen läßt. Diese welpenhafte Anhänglichkeit läßt aber bald nach und der Junghund wird allmählich selbstständiger.


    Eine echte Beziehung braucht Zeit, um zu wachsen. Wenn du deinen Hund abgeben willst, warte bitte nicht, sondern gib ihm möglichst rasch die Chance auf einen Neuanfang. In diesem Alter wird er sich noch leicht auf einen neuen Menschen einstellen.


    Dagmar & Cara

  • Glaub mir, du willst gar nicht dass dein Collie so entspannt wird wie mein Mops :p das kommt dir jetzt nur alles so anstrengend vor, weil es das wirklich ist. Wenn dein Hund älter ist, hast du genug zeit zu duschen wieder und alles andere auch zu machen. Natürlich wird dein Leben nicht mehr komplett wie vorher sein, aber willst du das wirklich? Hättest du dir sonst einen Hund gekauft? Ich denke nicht. Alles im Leben was es wert ist zu haben, ist erstmal schwer und mit einer gewissen Diszpilin verbunden. Dafür hat man dann aber ein Freund fürs Leben, der mit dir DVD Abende macht, wenn Freude absagen. Sich immer freut dich zu sehen, weil du seine nummer eins bist, auch wenn 100 andere im Raum sind. So empfinde ich das jedenfalls :)

  • Mein Vorschlag wäre:
    Nimm dir eine gewisse Zeit, sagen wir mal drei Tage, bis du eine Entscheidung triffst.
    Und in dieser Zeit überlege dir
    - würdest du einen Hund haben wollen, wenn du nicht für das Kleinkind deiner Freundin bzw. Bekannten sorgen müsstest
    - würdest du einen Hund haben wollen, der eben nicht aufgrund des Rassenmixes das Ettiket schwierig anheften würde
    - denkst du, du bist dem Ganzen nicht gewachsen, würdest aber trotzdem gerne diesen Welpen weiter behalten.


    Und dann, nach den drei Tagen, triff eine Entscheidung. Ich bin sicher, dass dir die Menschen hier im Forum auch gerne Fragen beantworten, deinen Gedankengängen folgen, etwas Hilfreiches dazu schreiben werden.
    Lass dir helfen, frage auf was du Antworten bräuchtest, um deine Entscheidung zu treffen! Du hast dich hier angemeldet und auch diesen Thread eröffnet, das war schon ein guter Schritt :bindafür:


    Was bei deiner Überlegung keine Rolle spielen sollte, ist:
    Ich habe diesen Hund gekauft, ich bin deswegen für ihn verantwortlich, und es ist ein Versagen, wenn ich ihn abgebe, oder, ich habe nunmal die Verantwortung für dieses kleine Wesen, also werde ich diese Verantwortung auch erfüllen, alles andere könnte ich mir nicht verzeihen, oder weiteres in dieser Art.


    Denn Verantwortung für ein Tier bedeutet auch, es in gute Hände abzugeben, wenn man selber nicht in der Lage ist, für das Tier zu sorgen. Nicht nur physisch (Nahrung etc.), sondern auch psychisch.
    Lieber ein gutes neues Zuhause finden für den Welpen, als dass du ihn behältst, daran kaputt gehst und damit auch nicht mehr so für ihn sorgen zu können wie es das Hundewelpi verdient.

  • Ein Border Collie bindet sich innerhalb von Stunden an eine (neue) Bezugsperson. Ich würde daher nicht so viel reininterpretieren, wenn er hinter der Tür klemmt und dauernd guckt. Bei mir gehen eher die Alarmglocken an ... Es wirkt, als wärst Du der 24-Stunden-Entertainer Deines Welpen. Das stresst Dich -zu Recht, und führt beim Hund zu Folgeproblemen. Der Hund wird so ein Sozialkontakt-Junkie, dass er überdreht, nicht mehr allein bleiben kann ... Das kann so weit gehen, dass der Hund davon körperlich krank wird.


    Der Welpe ist derzeit der Nabel Deiner Welt. Und Du drehst Dich um ihn. Deshalb schaffst Du das nicht mehr. Und das ist gut so - so blöd das klingt. Denn das ist ungesund für Euch beide. Es muss dringend eine Änderung her.

  • Ich kann dich sehr gut verstehen, dass dir gerade alles zuviel wird. Ich habe vor 2 Monaten eher überraschend einen Husky bekommen. Auf der einen Seite war ich glücklich und auf der anderen Seite heilos überfordert. Ich hatte Angst, dass ich ihm nicht gerecht werde, nicht genug auslaste und dass ich ihn nicht richtig erziehen werde. Ich machte mich echt verrüvkt und dachte, dass sofort alles klappen sollte. Im ersten Monat habe ich auch etliche Tränen verdrückt, war oft verzweifelt und am Ende. :muede: Er biss wie ein verrückter, meine Arme sahen schrecklich aus und er war völlig überdreht. Ich sass manchmal eine Ewigkeit in der Küche auf der Arbeitsplatte, weil das er einzige Ort war, wo er mich in Ruhe liess und sich hinlegte :lepra: Dank dem Forum habe ich tolle Tipps erhalten und so wurde unser Zusammenleben von Tag zu Tag besser. Und mittlerweile ist es einfach wunderschön ihn bei uns zu haben :cuinlove: Ich kann mir das "öde" Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen und bin so dankbar, dass er in mein Leben geschneit ist. Jede Träne und all meine Verzweiflung in den ersten Wochen waren es wert, um einen so tollen Hund zu haben. Auch wenn die ersten Wochen sehr schwierig waren, ich würde es immer wieder tun.


    Vielleicht kann dich jemand unterstützen und mal 1-2h auf den Kleinen aufpassen, so dass du zur Ruhe kommst und Energie tanken kannst. Vielleicht hilft dir das bereits ein wenig. Was uns sehr geholfen hat, war eine Hausleine. Zu Beginn wollte er selbst einfach nicht zur Ruhe kommen und wenn man ihm keine Aufmerksamkeit gab, biss er. Wir haben ihn dann einfach zuause angeleint, wenn er selbst nicht zur Ruhe kam. So konnte er uns nicht mehr beissen und kam automatisch auch zur Ruhe. Dies verringerte unseren Stress enorm und er war mit der Zeit auch weniger überdreht, weil er seine Ruhepausen hatte. Nach ca. 2 Wochen benötigten wir die Leine nicht mehr.


    Schlussendlich kann dir die Entscheidung niemand abnehmen. Ich wünsche dir jedoch, dass du für dich und den Kleinen die richtige Entscheidung triffst :streichel:

  • Jetzt frag ich doch mal, @Kato_Collie - magst du uns mal bitte einen typischen Tagesablauf von euch schreiben? Vielleicht gibts da ja Punkte die man ändern kann um schnell und einfach :hust: Verbesserungen für euch herbeizuführen.

  • @Kato_Collie


    Falls du in meiner Nähe wohnst, können wir uns gerne treffen und zusammen setzen und ich erkläre dir das Welpen ABC, das falsch und richtig, zeige dir Mittel und Wege, gebe Ratschläge und Anweisungen und zeige dir die Welt der Welpen aus deren Perspektive.Ich sehe aus deinem geschriebenen die Probleme nur bei dir und die müssen weg.
    Falls du nicht in meiner Nähe wohnst, dann suche dir eine Person die das alles nicht so niedlich findet und dir auch erklärt, das du nicht seine Mama bist und der Hund noch keine Bindung zu dir hat.

  • Ein Border Collie bindet sich innerhalb von Stunden an eine (neue) Bezugsperson. Ich würde daher nicht so viel reininterpretieren, wenn er hinter der Tür klemmt und dauernd guckt. Bei mir gehen eher die Alarmglocken an ... Es wirkt, als wärst Du der 24-Stunden-Entertainer Deines Welpen. Das stresst Dich -zu Recht, und führt beim Hund zu Folgeproblemen. Der Hund wird so ein Sozialkontakt-Junkie, dass er überdreht, nicht mehr allein bleiben kann ... Das kann so weit gehen, dass der Hund davon körperlich krank wird.


    Der Welpe ist derzeit der Nabel Deiner Welt. Und Du drehst Dich um ihn. Deshalb schaffst Du das nicht mehr. Und das ist gut so - so blöd das klingt. Denn das ist ungesund für Euch beide. Es muss dringend eine Änderung her.

    Ich glaube du hast recht. Ich frage mich gerade, wie ich das unterbinden kann.
    Eigentlich würde ich ihn lieber länger bellen lassen(kann sein bellen schon gut einordnen, ob es wegen fressen, gassi gehen oder pipi machen.,... ist). Aber dann denke ich an die nachbarn, die unter mir sind jetzt schon total genervt. Ich habe auch eine Nachbarin mit zwei Hunden, aber sie benutzt Antibell Halsbänder. Na kein Wunder das bei ihr alle zufrieden sind..... ich werde ihn desöfteren ignorieren. Die dauerbespaßung runter Schrauben . Müssen die Nachbarn durch, bleibt ja (hoffentlich) nicht ewig so. Er lernt ja dazu.

  • Ich glaube du hast recht. Ich frage mich gerade, wie ich das unterbinden kann.

    Jetzt frag ich doch mal, @Kato_Collie - magst du uns mal bitte einen typischen Tagesablauf von euch schreiben? Vielleicht gibts da ja Punkte die man ändern kann um schnell und einfach :hust: Verbesserungen für euch herbeizuführen.

    Und nein, du willst den Lütten nicht einfach weiter bellen lassen. Wirklich nicht. Das wird nicht schön, weder für ihn noch für dich.

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