"Das muss man erlebt haben, um es zu verstehen!"- stark ausgeprägte Rasseeigenschaften, die ihresgleichen suchen

  • @GhAres


    Was ist denn die Norm? (Damit hab ich ein wenig Probleme ...)


    Ganz viele Rassen, insbesondere Arbeitsrassen (hinzu kommen noch die entsprechenden Linien), sind doch alles irgendwie Spezialisten.
    Mein Rüde z.B. ebenso, seine Mama macht nix anderes, wie die MCs von Chris ... (und das merkt man einfach ... sollte ich es vergessen, würde ich mich spätestens dann erinnern, wenn die Schafe wieder an unserem Grundstück stehen).


    Was hinter meiner TS Maus steht ... :ka: da vermute ich die LInie mehr in Richtung Schutzdienst ... (bis jetzt) ... aber sie passt sich immerhin ein wenig an ... lernt vom "Dicken".


    Ein Mali z.B. würde auch nicht zu uns passen, mich zu sehr fordern. Aber auf'm Platz ziehen sie locker an uns vorbei ... Dort kann ich mich mit den Kuvasz in der Gruppe zusammen tun ... dann kann ich mit dem Hauch mehr an will-to-pleace vll. noch einen reissen =) (spreche aus Erfahrung :D ) ... solange er nicht zu der Überzeugung gelangt, es mache doch sehr wenig Sinn, was ich von ihm fordere ... (wenn ich Pech habe, geht er einfach ne Runde sich erleichtern und so ... tun die Kuvasz auch ... :D ).


    (Aber das war auch nicht meine Intention ... also der Überflieger auf dem Platz).

  • @Murmelchen, ich mag alles an meinen Rassen, sogar den Jagdtrieb. Trotzdem wäre es nett, wenn sich Eneas besser ableinen ließe. Das ist ein leicht fader Beigeschmack.
    Zaidit ist genauso richtig wie sie ist, aber die einzigen Hunde, die sie akzeptiert sind meine eigenen, alle anderen greift sie an. In beiden Fällen ist dies nicht außergewöhnlich, damit muss man rechnen und ich hab mich darauf eingestellt, aber es wäre halt ein Zuckerl.


    Die Azen sind eine sehr alte, afrikanische Windhundrasse, die heute noch unverändert und rein auf ihre Gebrauchseigenschaften in den Herkunftsland gehalten wird. Eine "Zucht", wie wir es hierzulande kennen, findet nicht statt. Hündinnen werden, wie manch andere Windhundrasse, gerne nur einmal jährlich läufig.
    Sie werden ohne Zutun der Besitzer vom vitalsten Rüden gedeckt. Es ist eine natürliche Zuchtauswahl ohne Manipulation durch den Menschen. Azawakhs sind noch sehr instinktsicher, haben eine hohe Fluchttendenz und Bereitschaft zur Selbstverteidigung, da sie noch nicht so domestiziert worden sind, wie wir es von anderen Rassen kennen.
    Da mein erster Hund ein Greyhound war und ich gerne auf Windhundveranstaltungen unterwegs bin, schlittert man da rein...und begeistert sich dafür.

  • Genialer Thread :bindafür: Danke dafür.


    Für mich ist das "musste erlebt haben" zum Beispiel, wenn sich ein totaler! Neuling einen ...nehmen wir den Schäfi :smile: einen Deutschen Schäferhund wünscht.
    Das Stellen ist was, das muss man erlebt haben um es sich vorstellen zu können.
    Die romatische Vorstellung, hach das Hundeli passt auf mich auf endet dort im Dunkeln, wo der liebe Nachbar eine Mülltüte in den Conatiner schmeisst und gestellt wird weil kein Passierschein.
    Das ist komplett normal, nichts besonderes und dennoch - Leute ohne Ahnung können sich das nicht vorstellen.


    Für mich ist das Labrador-ich-hab-euch-alle-lieb auch ein gutes Beispiel. Würde mich jetzt komplett stressen.
    Oh ich mag sie, natürlich :herzen1: weil sie zu mir kommen und mich liebhaben :herzen1: aber wärs meiner, hätte ich genau damit Stress.


    Border Collies finde ich insofern tragisch, als dass "musste erlebt haben" als positiv gesehen wird, positiv bis dumm. Man merkt den Hunden den Stress oft nicht an oder tut's als Unart / unerzogen ab.
    Beispiel gab's hier im Forum, ein Video von einem Boder, der hinterm (nicht geschlossenen) Zaun wartet, dass ein Passant den Ball zurückwirft - wurde als "dumm" angesehen (auch hier im Forum) weil die Tragik der Verhaltensauffälligkeit gar nicht erkennt wird, ausser man kennt sich eben aus.


    Dies sind Dinge, die sind für uns, die wir mit unseren Rassen zusammenleben schon so selbstverständtlich, dass wir es durchaus vergessen, Neulingen mitzuteilen.
    Oder aber es als so krass darstellen, dass es scheint es geht hier nimmer um einen Hund, sondern um eine abartige Überbestie.

  • Was ist denn die Norm? (Damit hab ich ein wenig Probleme ...)

    Ich weiß, das klingt doof. Mir will nur kein anderes Wort einfallen. Sieh dir die Hunde an, die hierzulande auf den Straßen unterwegs sind und sich problemlos anpassen. Das ist ja keinesfalls abwertend gemeint, gar nicht. Mögen tu ich alle Hunde.
    Ich will in meinen Threads/ Beiträgen auf keinen Fall andere HH kränken oder ihre Hunde herabsetzen.

    mich würde es sehr interessieren wie du auf die Frage des Threads antwortest, im Bezug zu Windhunden

    Ich antworte darauf morgen, die Antwort muss nämlich wohl überlegt sein. =)

  • dann kann ich mit dem Hauch mehr an will-to-pleace vll. noch einen reissen =) (spreche aus Erfahrung :D ) ... solange er nicht zu der Überzeugung gelangt, es mache doch sehr wenig Sinn, was ich von ihm fordere ... (wenn ich Pech habe, geht er einfach ne Runde sich erleichtern und so ... tun die Kuvasz auch ... :D ).


    kommt mit ein bisschen bekannt vor ^^


    das mit dem fordern kenne ich auch. werde von meiner hündin auch gefordert. allerdings kein rasse-hund und in dem sinne auch nicht bewusst so angeschafft.
    ich hab mit so einigem mittlerweile auch keine probleme mehr, fühle mich allerdings oft in eine rechtfertigungsposition gebracht.
    mittlerweile nicht mehr so oft, aber früher doch sehr oft.


    vor allem bei folgenden eigenschaften: ressourcen (futter und territoriales verhalten) sind ein thema, jagdtrieb, generell viel anleitung nötig und nicht einfach ein "nein" und die sache ist durch, eigenes mitdenken und auch mal "dagegen-entscheiden" vom hund, wachsamkeit, reizempfänglichkeit, unsicherheit, angst.


    ich sage mal: von allem ein kleines bisschen was und von nix richtig viel.
    so ein bisschen "jack of all most trades" habe ich hier sitzen.

  • Leben in euren Haushalt Hunde, die sich aufgrund ihrer rassespezifischen Eigenschaften von der "Norm" abheben?
    Die "Norm"- welche Hunderassen sind das? Gibt es überhaupt eine "Norm"?
    Habt ihr einen Spezialisten auf der Couch sitzen, von dem ihr sagen könnt: ja, das Leben mit diesem Hund verlangt mir einiges ab? Dieser Hund ist aufgrund seines üblichen Verwendungszweckes, seiner damit einhergehenden Wesenszüge, eine Aufgabe? Oder ist es gerade diese "Andersartigkeit" die euch reizt und zufrieden stimmt?

    Ich denke, ich verstehe was du meinst. Auch mit der "Norm", die natürlich immer zu Widerspruch herausfordert. Denn was immer ich da als Norm ganz vage benenne, es kommt immer jemand, der einen ganz krassen Rassevertreter jenseits der Norm kennt oder besitzt.... ;)


    Wer Probleme hat mit seinem Hund, sucht eine Hundeschule oder einen Trainer auf. Viele gehen auch hin weil sie unsicher sind, es sich so gehört, oder gar vorgeschrieben ist. Wenn ich mich da in den Gruppenstunden so umsehe, komme ich recht schnell zu einer "Norm".


    Da sind erst einmal Kleinhunde jeder Couleur - sehr viele aktuelle Modehunde. Ihren Menschen geht es oft nur um das allerelementarste an Grunderziehung. Was vom Hund aus selten ein echtes Problem ist.


    Ab mittelgross dominieren die Hütitütis und deren Mixe - ihr Verhalten ist für so manchen Hundetrainer die Norm, an der alle Hunde gemessen werden. Aufgeweicht wird das Bild noch von den gängigeren Retrievern (Labbi und Golden), die auch schon zur Norm gehören. ist immerhin ein Fortschritt zu den Zeiten, als ich vor ca 40 Jahren mit einem Flatcoat im lokalen Kynologischen Verein aufschlug, und feststellen musste, dass die Schäfi-Norm für ihn absolut nicht taugte....


    Heute dürfte den meisten Hundetrainern klar sein, dass es Unterschiede zwischen DHS, Aussies und Borden gibt. Aber mit den rassetypischen Anlagen von Jagdhunden sind sie meist überfordert. Sie bieten zwar Antijagdkurse an, aber die sind auch meist nur auf die Norm ausgerichtet - aus Langeweile/Frust jagende Hütis.


    Selbiges gilt verstärkt für echte Nasenhunde. Zwar bietet jeder geschäftstüchtige Trainer Nasenarbeit an, aber das heisst noch lange nicht, dass er versteht, wie ein total nasenfixierter Hund tickt. Kann mir vorstellen, dass ähnliches für ausgesprochene Hetzjäger gilt - sind auch nicht die Norm im Hundekurs.


    Ich habe keine wirklich krassen Hunde. Aber ich habe extrem nasenorientierte Jagdhunde, und ich habe den Unterschied zur Norm schon im Junghundekurs mit der eher moderaten Rhian erlebt. Auch heute sagen viele Leute, die sich zum Mantrailing-Anfängerkurs anmelden, wie gern ihr Hund schnüffelt. Wenn sie dann sehen, wie meine Hunde reagieren, wenn sie aus dem Auto kommen, ist das Staunen meist gross - mich dünkt es schon "normal", wie zuerst alles geruchlich abgecheckt wird. Mit Splash habe ich auch noch einen echten Arbeitsgeier mit sehr kurzer Zündschnur erwischt - der hat schon nochmal Anforderungen gestellt, die abseits der gängigen Normen lagen. Ich habe mich da auch noch eine Zeitlang extrem verunsichern lassen, weil ich mit Basisdingen wie zB Leinenführigkeit einfach nicht weitergekommen bin. Und ja, es ist ein Riesenunterschied, ob ich mich theoretisch in eine Rasse eingelesen habe, oder ob ich dann niemanden vor Ort habe, der mir bei praktischen Problemen weiterhelfen kann....


    Ich hatte das Glück, in einer zwar nicht auf Jagdhunde spezialisierten , aber damit doch überdurchschnittlich vertrauten Hundeschule zu sein - da habe ich einiges gelernt, aber vieles musste ich mir selber aneignen, besonders, was rassetypisches Verhalten betraf.


    Als eine Lebensaufgabe würde ich meine WSS nicht bezeichnen. Aber sie haben Anlagen, die nicht für Jedermann passen, und auch für viele durchschnittliche Trainer nicht. Ist ok, für mich passen die üblichen Hütitüti-Anlagen auch nicht wirklich, obwohl ich sie händeln könnte. Und obwohl ich echte arbeitende Hütis faszinierend finde.

  • @GhAres


    Hast Recht, ist spät ... sitze immer noch so bisserl :ka: :ka: :???: :???: vor dem Thema (dachte mir schon, besser iss warten, andere schreiben und dann klärt es sich für mich ... Aber das kann eindeutig auch an der späten Stunde liegen.
    Insoweit: :winken: :sleep:

  • Im Alltag anders, ja. Belastend, nein.


    Meine Malinette finde ich sogar einfacher zu führen als meinen Yorkie, weil die einfach keinerlei Interesse an nichts und niemandem hat.


    Trotzdem erfordert sie zB ganz anderes Management, wenn wir im vollen Park, Café oder (wenn es denn mal vor kommt) in die Stadt gehen.


    Malis bekommen die Individualdistanz, Schutztrieb und Reiz-Reaktion in die Wiege gelegt. Und das kann man mit ein bisschen Sozialisation eben nicht ausschalten. Man muss eben damit rechnen, dass man einen Hund bekommt der nicht den gesellschaftlichen Normen vom netten Hund von nebenan entsprechen.


    Regel Nr.1:
    Um einen Malinois zu besitzen, musst du schlauer als der Malinois sein...



    Spaß,
    Du musst einfach komplett verrückt sein :ugly: :pfeif:

  • Meine Hunde faszinieren mich vom Tag eins an und es hört nicht auf!


    Eine Norm entsprechend im Erwartungssinne Hundewiesengassibekanntschaften erfüllen meine Hunde nicht und das gefällt mir sehr.


    Probleme im Alltag kenne ich nicht mit ihnen. Ich stehe auf ihre Anlagen, kann nichts negatives an ihnen finden und würde sie am liebsten klonen, jetzt sofort ;)


    Natürlich steckt eine Menge Arbeit in ihnen, aber ey das ist alles bewußt und gewollt geschehen, ohne Last.


    Ich mag Hunde mit Herausforderungen, reine Couch Potatos würden mit mir nicht glücklich werden.

  • Für die meisten Leute sind meine Deerhounds schon 'exotische Spezialisten'.
    Allein, dass der Schwerpunkt im Umgang nicht auf "Sitz", "Platz" und "Bleib" liegt, stößt auf wenig Verständnis. Ebenso dass sie im Geiste und im Körper einfach anders sind als das klassische, meist gegenwärtige Hundebild.


    Ich persönlich empfinde allerdings eher Balou - Labradoodle - als 'Spezialist'. Die Abhängigkeit von der Menschennähe, sein Wille, alles zu interpretieren, die Lernfähigkeit, Aufmerksamkeit ... das, was klassischerweise als 'distazlos' bezeichnet wird, das gehört für mich alles dazu.


    Irgendwie ist das auch sehr eine Frage der Ansichten und persönlichen Perspektive.

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