Hund und der Nachbarsjunge

  • Hallo zusammen!


    Ich habe aktuell ein Problem, für das mir keine richtige Lösung einfallen will. Ich versuche es mal kurz zu machen:


    Mein kastrierter Rüde mag jeden anderen Menschen und die meisten Hunde. Er hat allerdings aus mir nicht bekannten Gründen einen Erzfeind: den drei oder vierjährigen Nachbarsjungen. Ob er ihn mal geärgert oder erschreckt hat weiss ich nicht, gehe ich aber mal von aus.


    Sobald der Junge ihn sieht (der Gassi-Weg beginnt direkt neben Nachbars Garten) rennt er schreiend auf uns zu, bleibt 2 Meter vor uns stehen und fragt, ob er den Hund streicheln darf. Ich versuche ihm dann zu erklären, dass das nicht geht, da der Hund ihn dann vielleicht beissen wird. Währenddessen habe ich einen bellenden und knurrenden Hund an der Leine der zu meiner Verwunderung auch bestimmt beissen würde. Nach etwa 5 Sekunden kommt dann einer seiner Familienangehörigen und zerrt ihn weg. Genau diese Szene wiederholt sich so etwa 2 Mal am Tag. Immer der gleiche Ablauf.


    Das ist eine Situation, in der viele Hundehalter bestimmt schon waren. Was es bei mir etwas heikel macht ist: In dem ganzen Haus spricht leider niemand deutsch (syrische Flüchtlinge). Nur der Junge spricht dank Kindergarten deutsch (naja, wie halt ein 4 Jähriger so spricht). Demnach fehlt mir jeglicher Ansprechpartner dort um diese nervige (und auch etwas gefährliche) Situation zu lösen. Ich kann also weder darum bitten, dass der Junge nicht immer zu uns hinrennt, noch kann ich mit irgendwem absprechen, dass wir uns "zum Spielen" treffen um die beiden etwas besser aneinander zu gewöhnen.


    Der Weg muss also sein, dass ich dem Hund beibringe, dass der Junge nicht furchtbar böse ist.... Und da weiss ich nicht, wie das ohne Mithilfe (des Nachbarn) passieren kann. Ich kann ja schlecht den 4 jährigen als Dolmetscher nehmen. Auch mit anderen Personen oder in anderen Situationen kann ich dies nicht trainieren, da er, wie schon geschrieben, ansonsten nie "böse" ist.


    Wenn wer eine Idee hat..... Ich höre sie mir gerne an ;-)


    Gruß
    Der Matze

  • Ich würde bei der Kommune fragen?!


    Die Situation schildern und um Hilfe bitten... kann sein, dass es Schwierigkeiten in Sachen DatenSchutz gibt aber vielleicht erfährst Du in welchen Kindergarten der Kleine geht (oder weißt Du das vielleicht schon?) und kannst da Kontakt aufnehmen?!

  • hast du dem Kind mal erklärt, dass der Hund Angst vor ihm hat und er ihm helfen kann in dem er nicht zu euch hinkommt? Oft sind kleine Kinder da verständiger wie man denkt


    Und falls das funktioniert hättest du die Möglichkeit das Kind auf Entfernung schön zu füttern, also positiv zu belegen

  • Die simpelste Lösung, die auch Sprachbarrieren überwinden dürfte, wäre für mich ein Maulkorb. ;)

  • Und wenn Dich die Situationen stressen/aufregen, weil Du Angst hast, es eskaliert: gewöhne Deinen Hund an einen Maulkorb. Möglicherweise fällt es Dir dann leichter, Deinem Hund Ruhe zu vermitteln und ihm den Jungen schönzufüttern.

  • hast du dem Kind mal erklärt, dass der Hund Angst vor ihm hat und er ihm helfen kann in dem er nicht zu euch hinkommt? Oft sind kleine Kinder da verständiger wie man denkt


    Und falls das funktioniert hättest du die Möglichkeit das Kind auf Entfernung schön zu füttern, also positiv zu belegen

    Ja, schon etliche Male versucht. Aber Jungs sind nunmal gerade in dem Alter recht unbelehrbar. (ach, wem mach ich was vor... in JEDEM Alter ;-) ). Aber wie schon geschrieben - Klingt übertrieben, ist aber tatsächlich so: Sobald wir zwei Sätze gewechselt haben wird er weggezerrt.

  • Du musst deinem Hund erklären, dass du au ihn aufpasst. Fertig.
    Maulkorb auf, Hund positiv bestätigen/beschützen.
    Das Kind wird ja täglich 2 mal gerettet. Du musst deinen Hund täglich 2 mal retten und aufpassen, dass der Menschenwelpe heile bleibt....

  • Hier, kenne ich - und bestimmt viele andere auch :winken:


    Das erste Wichtige für dich ist die Erkenntnis, dass nicht der Junge das Problem ist, sondern dein Hund. Der Junge benimmt sich wie ein normales Kind. Warum dein Hund genau dieses Kind hasst, ist dabei recht egal.


    Also: Wenn dein Hund wirklich beißen würde - Mauli drauf. Und dann lostrainieren! Mein Rüde hasst alle Menschen und hat JEDEN so angebellt und angeknurrt. Da musste nicht mal jemand herkommen. Wir haben an der Umorientierung gearbeitet. Und über Distanz und Nähe zu Menschen.
    Nach einem halben Jahr bellte er nur noch selten und konnte über Ansprache mit seinem Kopf bei mir bleiben.
    Jetzt nach drei Jahren (er fing im Junghundealter damit an) läuft er von selbst neben mir, schnüffelt am Boden, stupst meine Hand an und will Futter, wenn wir Menschen begegnen :applaus: Und da können unsere fünf Hassnachbarskinder auf uns zurennen, kurz vor uns stoppen und „Hallo, Huuuuund!“ brüllen ;)


    Viel Spaß beim Training - du schaffst das!

  • Das Kind wird ja täglich 2 mal gerettet. Du musst deinen Hund täglich 2 mal retten und aufpassen, dass der Menschenwelpe heile bleibt....

    Hab ich auch spontan dran gedacht ... besser Mauli ... Macht einen als Halter dann auch entspannter und das wiederum führt zu souveränem Verhalten (beim Halter ;) )

  • Ich würde einen Brief an die Eltern schreiben.
    In simplen Worten die Gefahr darstellen und deinen Wunsch äußern.
    Und den Brief dann persönlich übergeben.


    So handhaben wir das im Kindergarten mit Eltern, die kaum oder gar kein Deutsch sprechen.
    Die haben immer irgendwen der ihnen den Brief vorlesen und übersetzen kann. Oder sie suchen sich nen online Übersetzer um den Inhalt zu entziffern.


    Das wäre mein Plan.

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