Karriere, zwei Hunde und Pferd- möglich?

  • Klar geht das. Sogar bei Daimler. Manche reiten neben dem Studium professionell für die Auktionen die Pferde, kriegen 7 Kinder und werden noch Ministerin...


    Aber nur, wenn das Umfeld stimmt. Also Partner*in, Haushälter-, und Gärtner*innen, Schwerstern, die Hundetrainer werden, Großeltern etc. die da alle hinter einem stehe.
    Als Mike und Nora normal: Nein. so überlebt man nicht mal eine Probezeit in einer auch nur halbwegs karrieregeeigneten Position. Da wär für mich als Chef*in die Priorität Bei der Mitarbeiter*in auch ganz eindeutig falsch gesetzt.

  • weniger gesellschaftlich anerkannt als Kinder oder anderer Leistungssport oder ein Ehrenamt und da ist es ja schon schwierig, Verständnis zu bekommen.

    Das ist leider in der Tat so. Paare die sich bewusst gegen Kinder entscheiden oder keine Kinder bekommen können, fangen arbeitstechnisch eine ganze Menge auf im Unternehmen (durch Elternzeit anderer, früher kommen/gehen aufgrund Krankheit von Kindern, Unbezahlter Urlaub weil Kita Betriebsferien, etc.). Und die kinderlosen Kollegen fangen es alles auf.


    Ich finde das grundsätzlich ok, denn nur so funktioniert unsere Gesellschaft und Kinder sind die Arbeitskräfte Steuerzahler von morgen, aber es wäre schön wenn es auch etwas bewusster gesehen werden würde. Ja, Tiere können und sollen nicht auf einer Stufe mit Kindern stehen, aber wenn eine Kollegin die keine Hunde mag, dafür aber drei schwierige Kinder hat wegen denen sie ihre Arbeitsleistung trotz Teilzeit zu nur 50% erfüllen kann (ständig Kindkrank, ständig erschöpft & müde, nicht belastbar) anfängt die Augen zu verdrehen wenn ich 1xJahr früher weg muss wegen Tierarzt o.ä., dann werde ich echt ungemütlich.

    Also laut Definition meiner Firma mache ich Karriere (bin im Young Professionell Programm) und keiner meiner Wochen sieht so aus :ugly:

    Es kommt einfach auf die Branche an. Ich war High Potential und auch in einem entsprechenden Konzernprogramm und 12Monate lang waren meine Wochen Extrembelastung. 45Std/Woche - davon habe ichgeträumt. Ich sag mal so, der Weg von Junior > Professional > Senior war steinig.


    Das was silvi-p beschreibt trifft es deutlich eher. Da hat man sich um 20Uhr noch gemeinsam Pizza bestellt, damit einem bis 23Uhr nicht der Blutzuckerspiegel runterrauscht bei der Pitch-Vorbereitung. Und das war Alltag!

    Ich musste auch gerade schmunzeln. Dieses "wünsch dir was" Szenario kenne ich auch nicht. Silvia Du bist nicht zufällig in der Online- und Agenturbranche? :D

  • Möglicherweis funktioniert in der heutigen "Karrierewelt" ja einfach den Alltag mit Pferd, Hunden und wassweissich zu bloggen? Dann könnte man an der Stelle die Interessen harmonisch miteinander in Einklang bringen. Brauchst "nur" noch an der Reichweite zu arbeiten.


    Interessen harmonisieren ist denke ich generell der Schlüssel zu Erfolg und Lebensfreude. Wenn du Karriere machen willst, dann IST das dein Interesse - sonst klappt es nicht- .
    Wenn du Pferde und Hunde halten willst, dann ist das eben dein Interesse - und Karriere in einem anderen Arbeitsbereich kann es dann halt nicht sein.

  • ich arbeite nur Teilzeit, bewußt, weil ich Hunde haben möchte und vor allem in Ruhe Zeit haben möchte. Wenn ich mir da vorstelle, ich wäre irgendwo mit 40 Stunden, dann je nach Karriere Überstunden, WE-Arbeit UND hätte noch ein Pferd - ich finde, man kann nicht alles haben im Leben und nur weil es vielleicht irgendwie geht, heißt das noch lange nicht, daß es gut ist.
    Wenn ich mit meinen Hunden Gassi gehe, dann habe ich Zeit. Ich kann eine Stunde im Wald bummeln oder auch mal 2 Stunden usw. Es drängt nichts und ich kanns genießen.
    Es wäre mein Alptraum, diese Zeit nicht mehr zu haben für meine beiden Wuffls, nur noch abzuhetzen, Termine irgendwo reinzuquetschen, was für ein stressiges Leben :shocked:

  • Ich denke fast, in einem gewissen Maß schließt sich das auch vom Typ Mensch aus. Ist aber nur ein Bauchgefühl. Wenn mir "Karriere" (also Position, Kohle, Personalverantwortung) wichtig ist, bin ich eher kein Typ, dem zusätzlich auch Tierwohl, Didaktik (Hunde-/Pferdeerziehung, Training) und sowas nahegeht. Das kann aber wie gesagt auch ein falscher Eindruck sein. Karriere ist viel materieller greifbar... für so viel Tier muss man im Herzen Hippie sein <3 Ich kenne nur wenige Hippies, die (in _meiner_ Definition) Karriere gemacht haben. Weil es ihnen einfach nicht wichtig ist.


    ach, kurz --
    "Gute Moderate Leistung definiere ich so, dass man die vereinbarten KPIs und Jahresziele erfüllt."
    Mit "erfüllen" holst du dir keinen Blumentopf. In meinen Branchen war das Erfüllen das Mindeste. Karriere machst du mit übererfüllen. Die Glockenkurve halt. Was hat uns das frustriert. Das sollte NICHT abwertend gemeint sein, keinesfalls. Es können halt nicht alle Karriere machen. Und das würden sie, wenn "erfüllen" reichen würde, um weiterzukommen. Denn die, die nicht erfüllen (andere Seite der Glockenkurve), die haben erstmal Probleme. Enger getaktete Zielvereinbarungsgespräche, mehr Leistungskontrolle, wenn keine Besserung kommt - versetzen oder anders "umstrukturieren".


    @SophieCat - am Rande: Mediaplanung ;) Pizza für Pitch war aber in der Beratung (Job nach dem Studium) noch deutlich häufiger.
    Grüßle
    Silvia

  • Hört sich ziemlich abwertend an, so wie du das schreibst.Gute Moderate Leistung definiere ich so, dass man die vereinbarten KPIs und Jahresziele erfüllt.



    Wer Jahresziele hat, die weit weg vom Machbaren sind (sowohl Zeitlich, als auch Fachlich), sollte eh mit seinen Vorgesetzten das Gespräch suchen, weil das eh demotivierend ist, dann macht Arbeit keinen Spass und da hätte ich auch null Bock auf Karriere :ka: .

    Wenn das in deiner Firma so gemacht wird ist das echt schön und so sollte es auch sein.


    Meine Erfahrungen sind komplett anders. Da reicht eine gute Moderate Leistung bei weiten nicht aus. Da muss man mehr bringen und sich auch noch freiwillig für andere Sachen engagieren.
    Viele die mit ihrem Vorgesetzten reden haben hinter her ein Problem. Sie werden oft bei Beförderungen, Gehaltserhöhungen, mal früher/später gehen/kommen usw. nicht beachtet.
    Oder man hat Vitamin B. Da muss man zwar von der Leiszung auch im oberen Bereich sein aber es ist evtl nicht ganz so anstrengend.


    LG
    Sacco

  • Wenn mir "Karriere" (also Position, Kohle, Personalverantwortung) wichtig ist, bin ich eher kein Typ, dem zusätzlich auch Tierwohl, Didaktik (Hunde-/Pferdeerziehung, Training) und sowas nahegeht.

    Bin keinesfalls der Massstab, das weiss ich.
    Aber mich hat das kein-Geld haben als Kind motiviert, Kohle zu machen, mich haben die Hunde und durchaus auch die Katzen zu einem besseren Packleader gemacht, behaupte ich mal.
    Mitarbeiter arbeiten mit Druck und Zwang genau so ungern wie unsere Vierbeiner. Das mag beleidigend klingen in mancher Menschen Ohr, ist halt einfach meine ganz persönliche Beobachtung :smile:
    Als Chef bin ich der Wasserträger. Das vermag manch ein Ego nicht ertragen, Katzen und "sture" Hunde helfen da gaaaaaaaaaaaaaanz enrom :D

  • Ich habe bei Dir den Eindruck - und das meine ich wirklich nicht böse, ich mag Dich nämlich gerne lesen da eine andere Ansicht eine Diskussion immer bereichert :bussi: - dass Dir handfeste Berufserfahrung, auch fimenübergeifend, fehlt. Wieviele Arbeitgeber hattest Du schon? Wieviele Jahre Berufserfahrung? Wie viele Branchen?


    Ganz so einfach ist das nämlich leider nicht. Zum einen weisst Du beim Einstellungsgepräch und bei der Einschätzung der Jobdiscription nicht ob die Ziele erfüllbar sind, wenn du nicht schon eine gewisse Berufserfahrung hast. Schwierig als Junior. Ist nicht abwertend gemeint, jeder hat mal als Junior angefangen und jeder durchläuft eine Erfahrungskurve.


    Zum anderen werden einem ja nicht willkürliche Ziele gesetzt, sondern der Maßstab ergibt sich aus der Leistung anderer Mitarbeiter des Unternehmens die den selben Job, oder vergleichbar, machen wie der den Du machen sollst. Das heisst, da sitzen bereits Menschen die das leisten und schaffen was erwartet wird. Wenn Du jetzt in diesem Unternehmen anfängst und kontinuierlich unterlieferst, dann bist Du in den Augen dieses Unternehmens nicht einmal Durchschnitt. Denn der Durchschnitt erfüllt die Ziele und die High Potentials fliegen höher. Das ist hart, aber so funktioniert das Berufsleben in der Regel.


    Ich kann aber aber absolut verstehen wenn jemand sagt, diesem perversen Wettbewerb stelle ich mich nicht, denn ich lasse mich nicht verbrennen. Denn damit liegt man auch durchaus richtig. Viele Unternehmen nutzen die Motivation und Ehrgeiz junger Menschen aus und zu viele Menschen lassen es mit sich machen. Ich habe auch (zu) viele Jahre gebraucht das zu erkennen und einen Schlusstrich drunter zu ziehen.


    Aber ein "dann suche ich mir halten einen Job, Branche, Unternehmen, etc. aus bei dem es mir genehm ist" ist Luxussituation und nicht die Regel.

  • Problem ist halt mal grundsätzlich, dass sowohl gute Arbeit als auch gute Tierhaltung Anforderungen stellen, die man alleine einfach nicht in 24 Stunden erfüllen kann.
    Karriere ist kein Privileg, sondern bedeutet, dass ich mehr als andere dem Unternehmen nütze und das wiederum mich dafür mit mehr Geld und mehr Aufgaben und ggf. auch mit mehr Freiheiten ausstattet, diese Leistung (weiterhin und noch besser) zu erbringen.


    Wenn ich im klassischen Lohnarbeitsumfeld die Aufgaben besser lösen will und kann als andere und mich über das normale Maß hinaus engagiere für den Betrieb, das Team und meine förderlichen Netzwerke, dann ist das nicht mit den täglichen Anforderungen und Bedarfen von Pferden und Hunden in Einklang zu bringen.


    Es sei denn, ich bezahle andere dafür, die Grundbedürfnisse der Tiere zu erfüllen.
    Was natürlich immer eine Option ist.


    Ganz unabhängig von Kennzahlen oder Führungsstilen.


    Das gilt nicht nur für die "high Profile" Branchen, sondern für alle.


    PS: die abwegigen KPI s kenn ich auch gut. Ist halt ne gängige HR- Strategie, wenn auch ne ar**ige. Stichwort " Rationalisierungsreserven". Glücklicherweise bin ich dem in meiner Branche nicht ausgesetzt.

  • Hängt doch sehr von Branche ab, von dem Unternehmen und dann auch nochmal intern von der Abteilung. Bei VW gibt es Vollzeit 35h Verträge und ich kannte einige die ohne Überstunden gut die Karriereleiter hochgekrackselt sind. In anderen Abteilungen sah es wiederum aber ganz anders aus. Naja und VW ist zudem eh kein Maßstab für die reale Welt :ugly: In anderen Branchen - gerne alles was mit dem Wort "Agentur" assoziiert ist, sowie im Beraterleben, schafft man m.E. nicht viel nebenbei. Zumindest, wenn man nicht unter seinen Möglichkeiten bleiben möchte.


    Dann kommt es ja auch noch darauf an, wie eng man an seine Arbeitszeiten und Arbeitsort gebunden ist (kann ich bspw. später abends noch was aus dem Home-Office machen oder muss ich mindestens bis 18Uhr im Büro bleiben?) und wie weit der Stall entfernt liegt etc.


    Habe ich einen Stall, der gut auf dem Weg liegt, in Vollpension - bei dem ich weiß, dass das Pferd gut versorgt ist und die auch Tierarzt- und Schmiedetermine übernehmen - wo ich jederzeit reiten kann (keine überfüllte Halle ab 16 Uhr!), ist es nochmal leichter. Ich persönlich hätte aber z.B. keine Lust nur zum Reiten in den Stall zu fahren.
    Weiter Punkte die zu bedenken sind: Kann ich meine Hunde mitnehmen? Dürfen sie frei laufen und kommen sie im Stall auch auf ihre Kosten oder müssen sie nochmal extra bespaßt werden? Habe ich einen wirklichen Leistungsanspruch an meine Reiterei und den Hundesport? Darüber sollte man sich ernsthaft und unverblümt Gedanken machen.


    Würde ich WIRKLICH Karriere machen wollen, würde ich mir erstmal kein Pferd ans Bein binden. Da muss man echt erstmal schauen wo man landet und wie es sich entwickelt. Im Zweifel legt man sich dann halt durch zu viele Hobbies, selber Steine in den Weg.

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