Akita/ Shiba Inu für Fünfzehnjährige

  • Hallo alle zusammen,
    mein Vater und besonders ich überlegen schon seit einiger Zeit, uns einen Hund bzw. Welpen (weshalb das, erkläre ich später noch) anzuschaffen. Vor einiger Zeit ist mir der Shiba Inu durch sein interessantes und vor allem außergewöhnliches Aussehen ins Auge gesprungen. Jetzt auch sein "großer Bruder", der Akita. Also habe ich mich ein wenig schlau gemacht und mich in das Thema eingelesen.


    Mittlerweile reizt mich nicht mehr nur das Aussehen, sondern auch der Charakter dieser Hunde. Das sturköpfige, eigensinnige Verhalten und die Unabhängigkeit, die diese wundervollen Tiere mit sich bringen, finde ich einfach nur fantastisch. Dass das Halten, dieser Tiere ein Vollzeitjob, eine Verantwortung und besonders eine große Herausforderung ist, ist mir mehr als bewusst. So frage ich mich, ob ich und mein Leben für so einen Hund wirklich geeignet sind.


    Zu aller erst muss ich anmerken, dass ich ein völliger Hundeanfänger ohne Erfahrung bin. Meine Tante hat zwar vor ein paar Monaten einer Kontinental Bulldogge ein neues Heim geschenkt, und ich hab diese auch schon ein paar mal ein wenig bespast, doch mehr ist in dieser Hinsicht auch nicht passiert.


    Mein Vater geht bereits kurz vor sieben zur Arbeit und kommt normalerweise sechs bis sieben Uhr abends heim. Ich gehe, wie jede/-r andere normale Teenager zur Schule, jetzt in die 10. Klasse. Somit wäre ich unter der Woche von kurz vor acht bis kurz nach eins aus dem Haus. Er wäre also ungefähr fünf Stunden am Tag alleine. Zudem kommt, dass ich jeden Morgen, auch am Wochenende schon um fünf Uhr früh aufstehe. Somit hätte ich genug Zeit, mit dem Hund einen mindestens dreißig Minuten langen Spaziergang vor der Schule zu machen. Nach der Schule habe ich eigentlich nie etwas vor, was unter anderem daran liegt, dass ich eher introvertiert bin und selten was mit Freunden unternehme, (es sei denn ich muss für Klausuren oder Tests lernen, was aber zeitlich nicht soooo schwer unterzukriegen wäre, weshalb ich Mittags oder Nachmittags einen ausgiebigen (und abends einen mittelmäßig langen) Ausgang für Hundi einplanen könnte. Ich bin ein sehr aktiver und gesunder Mensch, bin gerne an der frischen Luft und in der Natur (Nur leider viel zu wenig, ich sitze eher meine Nachmittage in meinem Zimmer vor dem Laptop ab, weil ich einfach keinen gescheiten Grund habe, irgendwohin zu laufen. Mit Hund müsste ich ja zwingender Weise aus dem Haus.) und habe kein Problem damit, den Hund auch bei Wind und Wetter auszuführen. Ich möchte meine viele Zeit nutzen und mich mit dem Hund viel beschäftigen, wobei ich ihn nicht zu für Shibas und Akitas sinnlose Spielereien, wie Apportieren oder alberne Kunststücke, zwingen würde. Ich akzeptiere, dass diese Hunde ihren eigenen Kopf haben und keine gewöhnlichen Familien- und Kuschelhunde sind und ich erwate auch nicht dass mir mein treuer Freund einen Stock oder einen Ball bringt, wenn ich ihn werfe. ich finde das selbst ein wenig fragwürdig. Sitz und Bleib wären mehr als genug und mentale Aufgaben würde ich dem Hund ebenfalls regelmäßig bieten. Zur Hunde- bzw. Welpenschule würde ich auch gehen, denn das gehört eben zu der Grundausbildung dazu.


    Ich würde dafür sorgen, dass der Hund eine konsequente, aber dennoch sehr liebevolle Erziehung erfährt und er weiß, wer das sagen hat. (in dem Fall ich xD) Ich bin halbwegs geduldig und mag Herausforderungen. Wenn es um Dinge geht, die mir am Herzen liegen, kann ich sehr diszipliniert, hartnäckig und manchmal auch ein wenig sturköpfig sein.


    Zu meiner/ unserer Wohnlage, ich wohne in einem normal großen Haus mit einem 21 Quadratmeter großem Hof, zu dem der Hund aber, während er alleine zuhause ist, keinen Zugang hätte. Hof und Gasse werden von einem sehr hohen Tor abgetrennt und der Boden ist aus solidem Beton, sodass Hundi nicht einfach ausbüchsen könnte. Das Grundstück ist in einer ruhigen Gegend, in der hin und wieder, aber nicht sehr oft, ein Krankenwagen mit Sirene vorbei fährt, allerdings mit einspuriger, nicht extrem viel befahrener Straße in der Nähe. Das Haus hat zwei Etagen, welche von einer nicht sehr steilen Treppe unterteilt werden. Die Küche, wo der Fressplatz des Hundes wäre, ist im EG und die beiden Schlafzimmer (er würde bei mir schlafen, ob mein Bett oder Hundebett wäre mir legitim) sind im OG.


    In unserer Straße wohnt, bis auf zwei französische Bulldoggen, einige Häuser weiter, die man aber nur sehr selten zu Gesicht bekommt, kein einziger Hund.


    Weshalb einen Welpen?- Weil ich den Hund von klein auf kenne und ihm zeigen kann, wer der Boss ist, was bei diesen Hunden ja extrem wichtig ist und ihn auch besser einschätzen könnte. Man muss dazu sagen, dass ich die Bezugsperson des Hundes wäre, da mein Vater eben nicht die Zeit und nur mildes Interesse an dem Hund hat. Auch fände ich es wichtig, dass ich ihn schon im Welpenalter an den Hund meiner Tante und meines Onkels, die beiden und den Rest der Familie und die engsten freunde gewöhnen kann, da es für den Hund weniger Stress bedeutet, wenn er diese trifft. Später soll sowas ja immer schwieriger zu gestalten sein, denn Shibas und Akitas sind eher der Einzelgängertyp. Jedoch bringen Welpen ja auch ein paar Probleme, wie das "Nichtstubenreinsein" oder das "Nichtalleinseinkönnen", was ich ihm alles beibringen müsste und sie sind sehr zeitaufwändig und bedürfen einer Menge Pflege. Aber ich bin mir sicher, dass ich das schaffen kann.


    Da ich weiß, dass so ein Hund bis zu fünfzehn Jahren alt werden kann, würde ich ihn auch mitnehmen, wenn ich irgendwann ausziehe. Ich fände es schrecklich, wenn der Hund weg müsste, weil ich erwachsen bin und aus dem Haus gehe und mein Vater sich, wie schon gesagt, aus zeitlichen Gründen nicht um den Hund kümmern könnte. Das wäre also ebenfalls kein Problem.


    Wegen Urlaub- Natürlich ist es nicht einfach, nach einer Unterkunft, in der Hunde erlaubt sind, zu suchen, aber es ist eben auch nicht unmöglich. Zudem fahren wir, wenn überhaupt, höchstens einmal im Jahr weg und wenn dann auch nur nach Frankreich, Kroatien, etc.


    Alles in allem kann ich nur sagen, dass ich bereit wäre, mein Leben diesem Hund zu opfern und dafür sorgen würde, dass es ihm an nichts fehlt. (Ich bin eine leidenschaftliche Hobbyköchin und -bäckerin und könnte auch für den Hund hin und wieder den Kochlöffel schwingen.) Allerdings gibt es immer noch gewisse Sachen, die offen stehen, wie das Finanzielle, an dem es aber sicherlich nicht scheitern würde. Ein Hund ist nicht gerade günstig, das ist mir klar. Was ist, wenn der Hund bellt, wenn man ihn alleine lässt und sich Wer nimmt bzw kümmert sich um ihn (eine kompetente Person), wenn ich auf Klassenfahrt oder mal krank bin und deshalb nicht raus kann. Das müsste ich natürlich alles noch abklären.


    So, jetzt kennt ihr mein halbes Leben. xD
    Ich bin übrigens 1,70m und normalgewichtig.
    Welchen der beiden Hunde, würdet ihr mir empfehlen?
    Ich fände es sehr lieb, wenn ihr mich einschätzen und mir eventuell noch Tipps geben könntet. Ich werde mich weiterhin fleißig informieren und bilden.
    Danke für die Zeit, die ihr euch genommen habt, um diesen ewig langen Beitrag zu lesen und ebenfalls schonmal danke im Vorraus für die Antworten.


    LG Lilly

  • Hallo :winken:
    Schön, dass du dich so ausführlich vorgestellt hast und dir Gedanken machst.
    Eine Frage die ich direkt hätte wäre, was du denn nach der Schule machen möchtest. Wenn deiner Vater ja nicht genug Zeit hat, ist es ja gut zu wissen wie deine Gedanken für die Zeit nach der Schule sind. :)


    Edit:
    Eine weitere Frage: Hast du schon mal Shiba Inus/Akita Inus im echten Leben kennen gelernt? Das würde ich dir nämlich sehr ans Herz legen. Vielleicht findest ja z.B. auf Facebook Gruppen in der Richtung wo sich so ein Treffen arrangieren lässt. Wie du sicher auch schon gelesen hast, sind das ja absolut keine Hunde für Jedermann. :smile:

  • Ich habe vor mein Abi zu machen, danach würde ich erst mal ein ein Jahr Auszeit nehmen und dann werde ich wahrscheinlich ins Ausland gehen, um Sprachen zu studieren.

  • Hast du einen Shiba oder Akita mal im realen Leben gesehen, getroffen und mit deren Besitzer geredet?
    Tu das. Das ist ganz wichtig für die Rassefindung.


    Ich würde weder den Akita noch den Shiba empfehlen.



    Zudem kommt noch, du bist 15 "noch" gehst du zur Schule. Wie lange noch? Ein Hundeleben dauert ca. 12- 15 Jahre im Schnitt. Was machst du wenn du eine Ausbildung beginnst oder Abitur machst.
    Zumind. ich hatte in der Oberstufe auch am Nachmittag Schule und wärend der Ausbildung hast du ähnliche Arbeitszeiten wie dein Vater. Da wären Klassenfahrten mein kleineres Problem.

  • Huhuuuu :winken:
    Willkommen im Forum :smile:
    Ich finde Du solltest unbedingt einen Hund haben! Du klingst nach Hundemensch :bindafür:


    Aaaaber:

    und ihm zeigen kann, wer der Boss ist

    Das ist kompletter Schrott.


    Das

    und ihn auch besser einschätzen könnte

    klappt auch nicht.
    Hunde entwickeln sich. Mit einem Jahr wird Dein Akita ein Kuschelwuschelpuschelbubu sein, zwei Jahre später darf kein andere Hund mehr atmen neben ihm.
    Es ist leider nicht ganz so simpel mit dem einschätzen :smile:


    Ich spreche Dir den Akita nicht mal ab, weil Du bist jetzt eh schon ein Einzelgänger, also wirst Du nicht fröhlich auf der Hundewiese mit den andern Hundehaltern rumstehen wollen und tratschen :ugly: *schauder*
    Du wirst auch nicht in Tränen ausbrechen wenn die Leute die Strassenseite wechseln (ich mag das ja... mehr Platz für mich!)


    Du wirst für den Akita keine Betreuung finden. Wenn Du in ein Schullager musst, wenn Du Dir die Haxen brichst und ins Spital musst, hast Du ein Problem.
    Wenn Du Deine Ausbildung machst (?was weiss ich schon...) bleibt der Hund den ganzen Tag allein... schwierig.


    Ich hätte ja einen Kompromissgedanken für Dich:
    Wieso muss der erste Hund ein Akita sein? Du hast so viel Zeit... ich empfehle Dir erst einen nicht ganz so "krassen" Hund zu holen. Du musst Dich auch erst ans Hundehalterdasein gewöhnen :smile: Vielleicht findest Du dann doch Spass an Hundewiesen... weisst was ich meine?
    Es geht ja nicht primär um Dich, es geht um den Hund. Dein Hund kann nichts dafür dass keiner was mit ihm zu tun haben will, grad was Betreuung betrifft. Da ist es einfach nur unfair.
    Ich würde Dir eine Rasse empfehlen, die beliebter und unkomplizierter ist.
    Nicht dass ich Dir einen Akita nicht zutraue (ausser die Chefsache, das ist soooooo Schrott... echt), auf Dich kommen schrecklich viele Dinge zu, die eh schon kompliziert sein werden. Dann noch ein komplizierter Hund - nicht schön für den Hund :smile:


    Wenn Du in ein paar Jahren mit Deinem Hund gelebt hast und erfahrener bist, hol Dir einen Zweithund :D einer ist eh zu wenig :D


    Weisst was ich meine?
    Immer im Sinne des Hundes denken und handeln... :smile:

  • Ich habe vor mein Abi zu machen, danach würde ich erst mal ein ein Jahr Auszeit nehmen und dann werde ich wahrscheinlich ins Ausland gehen, um Sprachen zu studieren.

    Und wie stellst du dir das mit dem Hund vor, während du im Ausland bist? :smile: Das soll nicht vorwurfsvoll klingen, nur erscheint mir das ehrlich gesagt schwierig, deshalb interessiert es mich wie du die Zeit handhaben willst.

  • Mein Vater geht bereits kurz vor sieben zur Arbeit und kommt normalerweise sechs bis sieben Uhr abends heim. Ich gehe, wie jede/-r andere normale Teenager zur Schule, jetzt in die 10. Klasse. Somit wäre ich unter der Woche von kurz vor acht bis kurz nach eins aus dem Haus. Er wäre also ungefähr fünf Stunden am Tag alleine.

    Wenn ich mich richtig erinnere, ist die längste Zeit die man als Schüler frei hat etwa 6 Wochen lang oder? Einen etwa 16 Wochen alten Welpen 5 Stunde ohne Plan B allein zu lassen, halte ich ehrlich gesagt für zu optimistisch :(


    Ich kann dich ehrlich gesagt voll verstehen. Ich war zur Schulzeit genauso, bin meiner Familie ständig auf den Geist gegangen mit meinem Hunde wunsch - wirklich ständig. |)
    Inzwischen bin ich Ihnen sehr dankbar, dass mir das nicht erlaubt wurde. Ich hatte in der Oberstufe Tage die von 8-18 Uhr gingen, auf Grund von Freistunden. Heißt der Hund wäre im schlimmsten Fall etwa 11 Stunden allein gewesen, was ja unzumutbar ist.


    Ein Hund wäre sicher super bei dir aufgehoben, nur würde ich dir ans Herz legen damit evt. etwas zu warten bis du weißt was du im Leben machen willst und wie du das mit dem Hund regelst, die Zeit bis dahin kann man ja super mit Sachen füllen, die mit Hund dann nicht mehr gehen (z.B. Auslandsjahre).


    Ich befinde mich z.B. jetzt im Studium und da sieht das Thema Hund wieder viel rosiger aus. Manchmal braucht man leider etwas Geduld.

  • Hallo,


    schön, dass du dir so ausführlich Gedanken machst. Leider passt der Akita überhaupt nicht in dein Leben.


    Akitas sind in der Regel mit anderen Hunden in höchstem Maße unverträglich, d.h. sie mit anderen Familienhunden zu vergesellschaften wird schwierig.


    Genauso wenig eignet sich der Akita für Fremdbetreuung. Was soll denn mit dem Hund geschehen, wenn du längere Zeit ins Ausland gehst?


    Überlege mal bitte auch Folgendes: Sagen wir der Hund würde 14 Jahre alt. Da wärst du fast 30. Bist du sicher, dass ein so spezieller Hund dauerhaft in dein Leben passt?


    Ich habe weiß Gott nichts dagegen, wenn Teenager einen Hund bekommen. Aber wenn du jetzt einen Hund möchtest und deine Eltern (Was sagt eigentlich deine Mutter dazu?) es dir ermöglichen können und wollen, würde ich an deiner Stelle auf was ganz Unkomplizertes ohne besondere Anforderungen zurückgreifen. Die FCI Gruppe 9 kann ich dir wärmstens ans Herz legen.


    Zum Shiba kann ich leider nix sagen, vermute aber ähnliche Eigenschaften wie beim Akita aufgrund der Verwandschaft.


    Überleg‘s dir nochmal. Warum nicht für den Anfang ein netter Havaneser?

  • Ja, ich sollte wirklich mit einer erfahrenen Person sprechen und diese Hunde auch mal "erleben". Da hast du Recht. Was ich nach der Schule mache, bzw. wie lange überhaupt noch, habe ich eben schon mal geschrieben ^^.
    Dann habe ich eine Frage: Wie lange kann denn ein Shiba oder Akita alleine bleiben. Natürlich ist das von Hund zu Hund unterschiedlich, niemand ist gleich, aber generell so grob geschätzt, wie lange am Tag könnte dieser Hund alleine auskommen?

  • Also ich liebe Shiba und Akita sehr, dennoch bin ich froh als Ersthund was abgespeckteres geholt zu haben. Man hört ja oft von Besitzern, wie toll sie sind und so schlimm wie behauptet wird sind die nicht. Oft aber von Erstbesitzer dieser Hunde, deren Hunde nicht mal 3 Jahre alt sind. Sind die Hunde 3 oder 4 Jahre alt hört man auf einmal nichts mehr. Das sollte einem zu denken geben.
    Auch muss ich sagen hatte ich am Anfang einige Fehler gemacht, die mein Henry Gott sei Dank verziehen hat. Ein Shiba und Akita nicht unbedingt. Auch muss man mit einem unverträglichen Hund umgehen können. Glaub mir es ist ein Schock wenn der eigene Hund von lieb auf den nächsten Tag Rüden total scheiße findet. Ich spreche aus Erfahrung. Auch Jagdtrieb sollte man bei denen nicht unterschätzen.
    Auch darf man nicht Chef sein bei denen. Druck erzeugt gegen Druck bei den Japanern, auch bei meinen Wolfsspitz hatte ich am Anfang zu viel Druck beim Training. Da funktioniert nichts mehr. Sie wollen mit Respekt und Fair behandelt werden. Aber trotzdem muss man konsequent sein und führen. Zum Thema was passiert nach dem Abi, Japaner binden sich ganz eng an eine Person und tun dich schwer auf einen neuen sich einzustellen. Also ein Auslandsjahr mit Betreuung für Hund wird wohl eher schlecht funktionieren.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!