Akita/ Shiba Inu für Fünfzehnjährige

  • Den Hund würd ich natürlich mit in Ausland nehmen. Was anderes hatte ich gar nicht vor.

    Stellt sich aber die Frage, wie du das realisieren möchtest. Es ist ja nicht so, dass du schon fix weisst (oder wissen kannst) wohin du gehst, wie die Wohnmöglichkeiten dort sind, usw.
    Die meisten Studentenstädte haben chronischen Wohnungsmangel. Wenn du dann noch mit einem Hund ankommst, ist das nochmal schwieriger.


    Hund als Schüler geht sicher - aber es ist kaum zu handeln, wenn du nicht eine Familie im Hintergrund hast, die mal einspringt, wenn du nicht kannst. Du kannst und solltest dich ja auch nicht noch weiter isolieren wegen einem Hund. Es stehen Klassenfahrten an, du musst mal auf eine Veranstaltung usw usw... und eine professionelle Betreuung wirst du ja kaum finanzieren können.

  • Ich würde dir auch aus vollstem Herzen von beiden Rassen abraten.


    Wir haben zwar „nur“ einen Shiba-Mix aber charakterlich hat er so ziemlich alles von seinem Vater mitbekommen.


    Er akzeptiert unsere zwei Mädels, fügt sich ins Rudel, sieht sich aber ganz schnell an oberster Stelle wenn man nicht aufpasst. Sind wir ein mal nachgiebig, dauert es lange bis wir den Fehler wieder gerade gebogen haben. Grundlegend hört er...allerdings auf seine Art. Ist er im Garten und ich rufe ihn dann kommt er. Aber ob sofort oder nicht will er selbst entscheiden. Ist es ihm wichtiger erstmal noch 5 Minuten weiter durch den Zaun zu schauen dann dauert es mal etwas. Nach dem Welpenalter mussten wir vieles neu aufbauen weil sein Charakter sich total verändert hat. Früher konnte man ihn frei laufen lassen, heute ist es (zumindest zurzeit) undenkbar. Da hilft auch keine ach so tolle Belohnung. Das klappt ein mal...vielleicht zwei mal und dann nicht mehr.
    Die Ressourcenverteidigung ist auch ein ganz heikles Thema. Er spielt ganz normal und von jetzt auf gleich ist es Seins. Manchmal meint er auch unsere zwei Weiber zu seinem Eigentum erklären zu müssen. Die Versuche werden zwar immer seltener aber zu Beginn war das schon heftig.
    Mit fremden Hunden verträgt er sich bis auf wenige Ausnahmen seltsamerweise soweit, wobei ich ihn nie frei spielen lasse weil ich weiß, wie er ist wenn er von normal zu Shiba wechselt. Und das passiert bei ihm gerne mal im Bruchteil einer Sekunde ohne Anzeichen.
    Hier im Dorf lebt noch ein Akita, ein wunderschönes Tier. Aber wir gehen uns nach einer überraschenden Begegnung aus dem Weg. Ein Leinenpöpler ist er nicht aber beide Hunde strahlen selbst bei Fernbegegnungen eine Unverträglichkeit aus, das ist der Wahnsinn.


    Ich liebe ihn, aus vollstem Herzen und würde ihn nie wieder hergeben. Aber manchmal habe ich mich gefragt „warum???“. Der Stinker ist schon eine enorme Aufgabe.

  • Erst einmal finde ich es schoen, dass Du Dich informierst und Dir Gedanken machst. Allerdings denke ich wie die anderen hier- die Rassen die Du Dir rausgeschaut hast sind enorm anspruchsvoll und nicht geeignet fuer ein 15 jaehriges Maedel , deren Zukunft praktisch noch nicht wirklich ausgeplant ist.


    Was das Thema Hund mit in's Ausland nehmen angeht, da kann ich aus eigener Erfahrung sprechen. Ich bin mit meinem wirklich flexiblen und entpannten Ersthund in die USA gezogen (Hawaii) und das ist kein Zuckerschlecken. Fuer und mit keinen (m) Hund aber erst Recht nicht mit einem Hund der so speziell ist wie der Shiba oder Akita. Das faengt an beim Logistischen, der Hund muss sich ggf. von Fremden haendeln lassen beim Umzug in's Ausland, wenn auch nur vorruebergehend (Transfer, boarding,ect). Und ehrlich - in einem fremden Land als junger Mensch wirst Du froh sein, wenn Du einen Hund hast der Dich NICHT an Sozialkontakten hindert bzw. diese erschwert, glaub mir ;)

  • Ich gestehe, ich habe jetzt nicht alle Antworten gelesen und es kann sein, dass sich meine Antwort zum Teil mit der meiner Vorredner deckt. Für mich sind weder Shiba noch Akita Hunde für Anfänger. WENN ich mich etscheiden müsste, würde für mich für deine Situation maximal der Shiba entscheiden. Aber ich habe selbst einen Asiaten und würde dir ohne Erfahrung und in deinem Alter dringen davon abraten. Zum Thema Hund generell: ich verstehe deinen Wunsch. Ich selbst habe meinen Hund mit 12 bekommen. Und ich weiß, was das bedeutet.
    Was passiert mit dem Hund wenn du mehr Nachmittagsunterricht hast? Und vor allem was passiert mit dem Hund, wenn du studieren gehst? Ich habe meine Studienwahl meinem Hund zuliebe entschieden. Ich bereue es nicht, aber mit Hund wäre ich niemals ins Ausland gegangen oder irgendwo hin, wo ich mich nicht um meinen Hund kümmern kann. Ein Hund begleitet dich die nächsten 15 Jahre. Und da kann sich verdammt viel ändern, vor allem wenn man noch so jung ist wie du.
    Mein Tipp wäre, dass du dir einen Patenhund in der Nachbarschaft suchst. Oder im Tierheim. Und wer weiß, vielleicht verliebst du dich ja dort in eine Notfellchen und wenn es passt, darf er noch ein paar schöne Jahre bei dir verbringen.

  • Ich mag zu deiner Situation nichts sagen. Ob Hund ja oder nein müsst ihr entscheiden. Ich wollte mit 15 auch unbedingt einen Hund und musste bis 30 warten und das war auch gut so. Ich hätte unglaublich viel verpasst, hätte ich so früh schon die Verantwortung allein tragen müssen. Und bei mir hätte sich auch niemand aus der Familie um den Hund gekümmert.


    Ich bin aber mit einem Shiba gross geworden. Meine Oma hatte einen Rüden und das hat mich für immer von der Rasse kuriert. Ich freu mich aber immer noch wenn ich einen sehe!
    Nichts desto trotz stimmt alles was du hier über den Shiba liest tatsächlich und die User hier übertreiben absolut nicht. Auch wenn du dir das wünschst oder hier nicht glauben magst, es stimmt!


    Kitzu war eigensinnig, unflexibel, starrköpfig, haarte wie Sau, ging nach vorne und gab nie nach. Er war dazu aber auch noch total verwöhnt. Er hat gejagt wie blöd. Er hat kein Stück gehört und jeder von uns ist einmal gebissen worden. Mich hat er, trotz meines jungen Alters geliebt. Da durfte ich mit ihm kuscheln und ihn streicheln. Er war unglaublich süß und ausgesprochen hübsch. Ansonsten fand er Menschen absolut überflüssig und hat sich auch nicht anfassen lassen. Freilaufen durfte er nur im Garten. Er war völlig unverträglich mit anderen Hunden und das von heute auf Morgen.
    Ich war mit meiner Oma Mitte der 90iger viel auf Hundeausstellungen und die anderen Shibas waren ähnlich.


    Überleg es dir gut, es ist eine riesen Herausforderung. Die kann man mit 15 gar nicht stemmen!

  • Um ehrlich zu sein sehe ich aktuell gar keinen Hund bei Dir - egal welcher Rasse.
    Ich würde Dir raten, Dich mal umzuhören, ob jemand einen Gassigeher sucht.
    Oder im Tierheim nachfragen.
    Erstmal Erfahrungen sammeln, damit Du eine Vorstellung hast, wie es ist, wenn man wirklich mehrmals täglich bei jedem Wetter mit dem Hund raus muss - und eben nicht nur für eine halbe Stunde!

  • Huhu Lilly!


    Ich hab gar nicht alles hier gelesen, aber ich wüsste eine mega tolle Facebook Gruppe für dich. Ich bin da auch, es geht um Urhunde und dort sind ziemlich viele Akita und Shiba Halter mit richtig Plan, die sehr nett sind und dir viel erzählen könnten.


    Ich liebe die Fotos und Geschichten dort, bin aber gleichzeitig beeindruckt, wie viele Kompromisse die Rassen (vor allem die Akitas) brauchen und mit welchen Einschränkungen das einher geht (kann man ja wollen, so ist es nicht).


    Wenn du magst und bei fb bist schreib mir gerne mal ne pn.


    Liebe Grüße

  • Um ehrlich zu sein sehe ich aktuell gar keinen Hund bei Dir - egal welcher Rasse.

    Warum?


    Ich halte diese Einschätzung der TE gegenüber für sehr unfair. Klar, ein Akita sollte es jetzt besser nicht sein... Aber was spräche denn zum Beispiel gegen einen netten Havaneser, Pudel, etc.?


    Ich finde die TE geht sehr realistisch und überlegt an die Sache ran. Rein vom Sprachgebrauch wirkt sie sehr reif und erwachsen. Nur weil Teenie drauf steht, darf sie keinen Hund haben?


    Ganz ehrlich, da hab ich mir bei manchen Erwachsenen, die mit ähnlichen Anliegen hier ans Forum herantreten schon öfter die Haare gerauft...

  • Ich hab mir meinen ersten Hund auch ganz jung geholt, in der kurzen Zeit zwischen Schulende und Studium. Das geht. Ich war mit ihm im Ausland, bin mehrfach umgezogen, hab das Fach gewechselt, hatte bis zu drei Nebenjobs und den ganzen Rattenschwanz, der dran hängt. Achso und finanzielle Unterstützung oder Betreuungshilfe von der Familie hatte ich auch nie.
    Es geht. Es ist einfach deutlich anstrengender. Wenn du deine erste eigene Wohnung/Studizimmer in der Studistadt suchst und von 200 Anrufen 20 angucken darfst und am Ende bei 2 die Zusage hast (alles wegen dem Hund), merkst du erstmal, wie sehr sich das wie ein Klotz am Bein anfühlen kann. Das geht alles, aber der Mehraufwand und auch oftmals der Verzicht ist da (350euro Tierarztrechnung? Da sind die Semestergebühren weg... Und nun?). Das muss man schon wollen.
    Was mich persönlich gerettet hat, war mein Hund. Deswegen würde ich das hier:

    Ich würde dir in deiner jetzigen Situation und mit Hinblick auf deine nähere Zukunft einen unkomplizierten Begleiter wünschen. Einen Hund der sozusagen everbodys Darling ist und Spaß daran hat dass das Leben jeden Tag was Neues bietet. Zwergpudel, Kleinpudel, Malteser,... sowas eben. Klein, quirrelig und freundlich. Klein weil es einfach sehr sehr praktisch ist wenn man mal wieder wo ist wo Hunde nicht so erwünscht sind...

    ...unbedingt empfehlen. Ein unkomplizierter Hund, der einem Erziehungsfehler oder wenn wieder was ungeplantes dazwischen kommt verzeihen kann, ist sooo viel wert. Übrigens wollte ich am liebsten einen Rottweiler oder was in der Art und hab mich aus Vernunftsgründen dagegen entschieden. Es sollte klein (Zugfahren und Öffis umsonst), wenig haarend (wegen Wohnung und Mitnehmen) und freundlich sein (damit ich keine zusätzlichen Probleme bekomme und er öfter mit darf).


    Ich sehe das Problem also gar nicht beim Alter. Du klingst vernünftig, aber du hast eben noch keine Erfahrung. Stell dich drauf ein, dass es mit Hund wesentlich mehr Hürden gibt, selbst mit einem kleinen netten Hund. Und bitte klärt vor allem mit deinem Vater die Finanzen. Ein Hund kostet eine feste Summe Geld (Steuer, Futter, haftpflicht, Impfen+Entwurmen beim Tierarzt) und eine variable Summe, die oben drauf kommt (bei Verletzungen, (chronischen) Krankheiten usw gern über 1000 Euro auf einen Schlag, aber auch Hundeschule rund 15Euro/Std usw) sowie rundum Mehrkosten (zB bekommt man kein WG-Zimmer, sondern muss ne eigene Wohnung mieten fürs Doppelte, man kann wegen dem Hund ein paar Seminare nicht belegen und macht vielleicht ein Semester länger usw). Und dieses Geld muss für die Versorgung des Hundes garantiert da sein.


    Wenn du auf die japanischen Spitze stehst, wäre doch vielleicht ein deutscher Spitz etwas für dich? ZB ein Kleinspitz?

  • Warum?
    Ich halte diese Einschätzung der TE gegenüber für sehr unfair. Klar, ein Akita sollte es jetzt besser nicht sein... Aber was spräche denn zum Beispiel gegen einen netten Havaneser, Pudel, etc.?


    Ich finde die TE geht sehr realistisch und überlegt an die Sache ran. Rein vom Sprachgebrauch wirkt sie sehr reif und erwachsen. Nur weil Teenie drauf steht, darf sie keinen Hund haben?


    Ganz ehrlich, da hab ich mir bei manchen Erwachsenen, die mit ähnlichen Anliegen hier ans Forum herantreten schon öfter die Haare gerauft...

    Das finde ich auch. Sie scheint sich wirklich ersthaft mit der Thematik auseinender zu setzen, und informiert sich eingehend. Wenn die Eltern dahinter stehen (das setzte ich natuerlich vorraus), und der Hund zu den Lebensumstaenden passt- warum nicht? Ich hatte z.B. als Teenager ein Pferd. Viel Verantwortung, ja - aber wenn sich ein junger Mensch dessen bewusst ist, ist es durchaus machbar (gut, das Pferd haette ich jetzt natuerlich auch nicht mit in's Ausland nehmen koennen, aber zu der Entscheidung kam es gar nicht, da er vorher an Altersschwaeche verstorben ist. Aber ich meine einfach vom Prinzip her ist doch ein Hund fuer einen vernuenftigen Teenager kein Problem).

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