Akita/ Shiba Inu für Fünfzehnjährige

  • Also ich kann zwar nichts speziell zum Thema Shiba Inu sagen, aber dazu, wie ist es, mit NULL Erfahrung einen Hund zu bekommen, der sich auf keinen Fall für Anfänger eignet.


    Ich habe damals meinen Hund über den Tierschutz bekommen, einen 6-monatigen Kangal-Mischling der völlig verstört war und der bei uns schon seine fünfte Anlaufstelle hatte. Ich weiß bis heute nicht, wie mir diese sogenannte Tierschutzorganisation einen Kangal überlassen konnte (zu Mal wir damals in einer kleinen Innenstadtwohnung gelebt haben). Ich muss dazu sagen: wir wurden nicht darüber informiert, welche Rasse drin steckt, wie groß der Hund wird usw. und waren auch doof/naiv genug, nicht nachzufragen. Wir wollten einfach diesen tollen Hund. Nicht ganz richtig, mein Mann wollte diesen tollen Hund.


    Was ich heute weiß: ein großer Hund braucht ein entsprechend großes Auto, ein großes Hundebett, einen großen Maulkorb, usw.... das alles natürlich zu großen Kosten. Ein so spezieller Hund braucht eine klare Führung, die ich ihm als Anfänger nicht geben konnte. Betreuung für den Hund? Klar, aber nur durch eine erfahrene Tiertrainerin, weil jeder andere restlos mit seiner mentalen und körperlichen Stärke überfordert war. Das ging richtig ins Geld. Mein Mann hat schon recht früh gemerkt, wie anspruchsvoll und anstrengend die Erziehung ist, so dass er einfach gar nichts mehr gemacht hat. Die Hundeerziehung lag also 24/7 in meinen Händen. Am Ende bin ich an meinem Hund gewachsen. Bis dahin war es aber ein langer Weg mit kontinuierlichem Training, Schweiß und vor allem Tränen. Ich bin total froh, so einen besonderen Hund gehabt zu haben aber weißt du was? Letzten Endes musste ich mein Leben um den Hund herumplanen, da war nichts mehr mit spontan sein. Ich bin für meinen Hund aufs Land gezogen und musste so ein paar Freundschaften und Hobbies schleifen lassen, weil ich durch ihn einfach total an mein zu Hause gebunden war. Ich würde es um nichts in der Welt ändern und am Ende hat er sich toll entwickelt aber sicherlich hätte mein Hund es verdient gehabt, von Anfang an in erfahrene Hände zu kommen.

  • Meine Mutter zieht in zwei Wochen aus. Deswegen ist sie keine Option zur Betreung und überhaupt auch keine Person, die was mit dem Hund zutun hätte.
    Übrigens WÜRDE der Hund erst frühestens nächstes Jahr um diese Jahreszeit einziehen, da ich dann eben Sommerferien habe und dementsprechend auch die Zeit für ihn. Ich wäre dann bereits 16. Und wer weiß, ob das alles dann überhaupt noch zeitlich hinhauen würde, wie ich’s mir jetzt verstelle? Auch kommt nur ein Hund ins Haus, wenn das Finanzielle wirklich zu 100% geregelt ist und wir ein großzügig ausreichendes Budget jeden Monat haben, was zur Zeit nicht der Fall ist.
    Allgemein muss ich mich einfach mit meinem Vater noch mal zusammensetzen und alles intensiv besprechen, jedoch denke ich, dass jetzt gerade, die nächsten ein bis zwei Monate, nicht die beste Zeit dafür ist, weil wir alle etwas beschäftigt mit dem Auszug sind und uns allen das ziemlich auf die Psyche schlägt.
    Deswegen muss ich mich einfach noch eine ganze Weile erdulden, aber ich wäre dankbar, wenn ihr mir weiterhin Ratschläge geben würdet. Ihr habt mir bereits extrem geholfen. Vielen Dank dafür noch mal. :))

  • Das tut mir sehr leid für euch. :/





    Also, wenn noch soviel Zeit ist, dann wäre vielleicht ein Gassipartner etwas für dich?
    Es gibt bestimmt in deiner Nachbarschaft Leute, die glücklich wären, wenn sie jemanden hätten, der mal mit ihrem Hund geht!
    Du kannst dir:


    1. ein paar Euro verdienen
    2. erlebst du Hunde im allgemeinen (und bestimmt auch mal im besonderen)
    3. du bekommst ein Gespür dafür, mit einem Tier wie dem Hund zu „kommunizieren“, merkst, wie schön es ist, wenn man sich versteht und
    4. sammelst du Erfahrungen. :dafuer:


    Aber bitte! SOLLTE das etwas für dich sein, dann schalte nach Möglichkeit KEINE Anzeige bei den Kleinanzeigen.
    Und schon gar nicht alleine zu irgendwelchen Leuten nach Hause gehen „um sich kennen zu lernen“


    Es gibt in Futterhäusern Schwarze Bretter, bei Tierärzten oder, wie schon jemand geschrieben hatte, im Tierheim.


    Vielleicht kennst du auch jemanden mit Hund aus der Nachbarschaft oder so.


    Lg

  • Dann rufe ich mal in deinem Auftrag @Eni46 herbei...In der Hoffnung, dass sie dir den Majordomus nicht übel nimmt

    Majordomus ist doch okay, solange nicht jemand nach dem Burgdrachen ruft ... :hust:


    Mitgelesen habe ich hier von Anfang an und würde den Irish Soft Coated Wheaten Terrier für durchaus passend bezüglich der Eigenschaften halten. Allerdings wollte ich hier keine Rasseempfehlung abgeben, weil ich einen Hund in Alleinbetreuung für zu aufwendig für eine 15/16-jährige Schülerin mit (Auslands-)Studienwunsch halte. Das Finanzielle hier mal völlig außen vorgelassen.


    Meine Söhne haben gerade die 7. bzw. 10. Gymnasialklasse hinter sich gebracht und hatten täglich von 08:00 bis 13:15 Uhr Schule. Der Kleine zusätzlich an zwei Nachmittagen von 14:00 bis 15:35 Uhr, der Große sogar an drei. Nun weiß ich natürlich nicht, wo die TE zur Schule geht, wie die Wegezeiten sind und ob sie in der Mittagspause schnell nach Hause gehen und den Hund rauslassen könnte. Fünf Stunden täglich als gesamte Abwesenheitszeit erscheint mir jedoch deutlich zu knapp bemessen.


    Meine Tochter studiert inzwischen und hat nach zwei Semestern die Uni gewechselt, damit sie wieder zuhause wohnen kann. Eine hundegeeignete Wohnung wäre für uns am Studienort nicht finanzierbar und darüberhinaus wohl kaum zu finden gewesen. Aber gut, da mag es eventuell günstigere Städte mit umfangreicherem Wohnungsangebot geben. Auf die ist man dann aber auch unbedingt angewiesen.


    Hinzu kommt für mich - zugegeben mit Gluckengen ausgestattet - dass ich meiner 15- oder 16-jährigen Tochter keinen großen, schweren Hund erlauben würde, der in etwa ihre Gewichtsklasse hat. Den kann sie im Ernstfall weder halten noch tragen. Mit einem kleineren Hund dagegen wollte ich mein Mädel morgens und abends im Winter bei Dunkelheit nicht alleine über die Felder oder durch den Wald spazieren lassen. Dafür bietet mir ein kleinerer Hund zu wenig Sicherheit.
    Bei uns geht daher im Dunklen mein Mann mit dem Hund / den Hunden und wenn er nicht kann, Tochter bzw. Sohn und ich gemeinsam.


    Für mich persönlich ist jetzt, schätzungsweise drei bis vier Jahre vor dem Abitur, der falsche Zeitpunkt für einen Hund, gleich ob Yorkie, Wheaten oder Dogge. Ohne familiäre Rückfallebene, die den Hund adäquat versorgen kann und auch willens ist, dies zu tun, halte ich die Anschaffung für nicht verantwortlich dem Tier gegenüber.


    Nachfühlen kann ich den großen Wunsch der TE. Ich habe mich von klein auf immer nach einem Hund gesehnt. Als Einzelkind, mit zwei Vollzeit arbeitenden Eltern und einer Wohnlage ab vom Schuss, war ein Hund immer mein absoluter Traum. Meine Eltern waren jedoch strikt dagegen und während des Studiums hätte ich mich tatsächlich sehr beschränken müssen. Während der ersten Berufsjahre hätte ich überhaupt keine Chance mehr gehabt, dem Hund gerecht zu werden. Danach wollten wir noch die Familienplanung abwarten, da man auch ein krankes, behindertes oder hochallergisches Kind bekommen kann und dadurch keine räumlichen, zeitlichen und nervlichen Ressourcen mehr für einen Hund hat.
    Letztlich habe ich Jahrzehnte auf die Erfüllung meines Traums gewartet.


    Meine Tochter ist ein riesiger Hundenarr und von Anfang an sehr engagiert bei Elvis. Wir möchten ihr deshalb die Hundehaltung auch während Studium, Berufseinstieg und erster Familienphase ermöglichen. Unser kleiner Fynn gehört offiziell ihr, wird aber immer seinen Platz bei uns haben. Wir bringen uns in die Betreuung ein und übernehmen die Kosten, solange Tochter kein Geld verdient. Wenn sie Fynn eines Tages nicht mehr halten oder entsprechend versorgen kann, dann bleibt er bei uns.


    Wie oben geschrieben, ich kann dich so gut verstehen, liebe TE, bin aber der festen Überzeugung, dass du dich im Alleingang mit einem Hund derzeit und in den kommenden Jahren überforderst.


    :streichel:

  • Deswegen muss ich mich einfach noch eine ganze Weile erdulden, aber ich wäre dankbar, wenn ihr mir weiterhin Ratschläge geben würdet. Ihr habt mir bereits extrem geholfen. Vielen Dank dafür noch mal. :))

    Es gibt hier ganz tolle User hier mit großer Erfahrung mit Hunden, und ich denke, dass wir dich alle sehr gerne noch weiter "erdulden" :dafuer:
    Was ich an dir wirklich gut und beindruckend finde ist, wie du dich mit den Postings auseinandersetzt und auch einsiehst, dass z.B. Akita etc. nicht die richtige Rassen für dich sind.


    Ich bin gespannt, wohin deine Reise auf der Suche nach einem Hund führt :bussi:

  • Ich möchte dir auch nochmal ans Herz legen, mindestens das nächste Jahr zu nutzen, um nicht nur im Internet zu lesen, sondern auch im Alltag möglichst viele Hunde zu erleben und Erfahrungen zu machen.


    Ich habe das nicht getan - zwar habe ich mich sehr umfassend (fast 2 Jahre lang) schlau gelesen, aber ich habe zu wenig Hunde ausführlich kennengelernt. Hätte ich das getan, hätte ich heute wahrscheinlich einen anderen Hund.
    Kein künftiger Hund wird meinen Elin ersetzen können :herzen1: , aber eigentlich ist er nicht das, was ich mir gewünscht habe. In vielen Dingen finde ich ihn perfekt, andere Dinge vermisse ich aber an ihm und möchte ich bei künftigen Hunden auf jeden Fall haben. Die Rassen, die mir jetzt vorschweben, sind doch z.T. sehr anders (kooperativer, mehr an Spielzeug/Beutebelohnung und Interaktion interessiert, mehr Pepp, reaktionsschneller, stärker auf mich als Bezugsperson fixiert, ...).
    Hätte ich vorher genauer gewusst, welcher Typ Hund mir am meisten liegt - ich hätte wahrscheinlich länger gesucht und einen anderen Hund aufgenommen. :ka:


    Also nutze die Zeit, um viele Hunde hautnah zu erleben, möglichst querbeet durch alle Rassen und in vielen Situationen, frag den Leuten Löcher in den Bauch, guck in Hundeschulen zu, such dir einen Patenhund im Tierheim oder der Nachbarschaft, vielleicht kannst du mal in den Ferien als Urlaubsbetreuung auf einen Hund aufpassen, ...
    Glaub mir, du wirst dann eine deutlich bessere Grundlage für deine Entscheidung haben! :smile:

  • Ja, ich denke, ich werd mal im Internet nach den naheliegendsten Tierheimen suchen und in der Umgebung auch mal rumfragen und mich umhören. Da wirds‘ sicher die eine oder andere Möglichkeit für mich geben. Wegen dem Tierheim müsste ich eben mit dem Zug hin und zurück fahren, aber wenn’s nur ein bis zweimal die Woche ist und das Zugticket nicht allzu teuer, dann sollte das auch machbar sein. :)

  • Ich würde mich an Deiner Stelle auch einfach mal als Gassigängerin anbieten. Ich durfte, solang ich bei meinen Eltern gelebt hab (bis 19), keinen Hund haben. Ich bin aber ab 15 jeden Sommer täglich mit unterschiedlichsten Hunde Gassi gegangen, quasi den ganzen Tag lang, haha. Da hab ich schon sehr viel gelernt.

  • Wie bzw wo hast du dich denn da angeboten? Ich meine, ich kenne fast niemanden mit Hund in der Umgebung. Und solche Anzeigen an schwarze Bretter (bei uns hängt eins im Kaufland) zu hängen oder im Internet aufzugeben, scheint mir ein wenig unsicher, weil man ja nie wissen kann, was sich dann für Leue bei dir melden. Ansonsten fällt mir eigentlich nichts ein, wie ich Kontakt zu Hundebesitzern aufnehme könnte. :(

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