Welpe treibt mich an meine Grenzen!

  • Hallo Leute, ich habe einen Australian Sheperd bald 5 Monate alt und so langsam komm ich mit ihm an meine Grenzen.
    Wir haben so ungefähr jedes Problem, dass man haben kann.
    Also ersteinmal haben wir die Erziehung falsch begonnen, indem wir ihn zu viel ausgelastet haben. Das haben wir aber jetzt seit 1,5Wochen c.a heruntergestellt. Sie war eben total aufgedreht und ist es eigentlich immer noch. Sie kann keine Minute einfach ruhig liegen oder geschweige denn sich von alleine schlafen legen. Wir versuchen jetzt seit 1,5 Wochen sie regelmäßig in die Box zu tun oder sie am Bett anzubinden. Manchmal fiepst sie kurz (1x c.a 3sek) in der Box oder gar nicht und schläft dann ein. Manchmal (vorallem abends) fängt sie an zu jaulen wie wild. (Ist aber eher selten). Außerdem wenn sie schläft schreckt sie bei jedem kleinen Geräusch hoch und wenn es von draußen ist fängt sie an zu bellen. Wenn jemand reinkommt ist sie manchmal sofort hellwach und will raus aus der Box obwohl wir in der Sonne spazieren waren und sie total erschöpft nach hause kam und sich auf den Boden geschmissen hat (sie ist natürlich trotzdem nicht freiwillig schlafen gegangen).
    Sie kaut alles und jeden an, springt alles und jeden an. Und sucht sich ständig irgendeine Beschäftigung.Wir mussten die komplette Wohnung umstellen, damit sie an nichts mehr rankommt. Aber trotzdem passiert es ja, dass man mal ab und zu vergisst etwas wegzuräumen und sie schnappt es sich sofort.
    Sie schläft mit mir im Bett und gestern wollte sie um keinen Preis schlafen. Hat alles angekaut, Kissen, Decke, mich und man hat ihr angesehen, dass sie müde war aber schlafen ist nicht !
    Ich kann das ankauen auch nicht unterbinden, entweder sie hört gar nicht aufs Kommando oder für 3 sekunden.
    Obwohl sie viele Kauknochen hat, die ich ihr auch immer anbiete.


    Ausserdem unser anderes Riesenproblem ist, dass sie an der Leine manchmal richtige Ausraster bekommt. Aus dem nichts fängt sie an in die Leine zu beißen dann kommt das hochspringen an mir und dabei gleichzeitig beißen. Sie rennt und springt wie bekloppt in die Leine und jeglicher Versuch sie festzuhalten führt zu einer Beissattacke. Ich stelle mich dann immer auf die Leine drauf und mach sie ganz kurz und stelle mich so, dass ich die Leine größtmöglich bedecke. Meistens geht sie dann an meine Schuhe oder Waden was total weh tut aber ich versuche sie zu ignorieren. Es ist mir auch langsam echt peinlich, wenn das jemand sieht. Gestern hat sie dabei noch angefangen zu bellen und dann hat die halbe Nachbarschaft aus denn Fenster geguckt und ich hab mich gefühlt wie der letzte Tierquäler.
    Früher hat sie soetwas nie gemacht und dann vielleicht nur ein Mal die Woche und jetzt bei JEDEM Spaziergang. Es macht langsam wirklich keinen Spass mehr.
    Sie bellt andere Hund auch stark an und zieht dorthin wie eine Wilde. Außerdem will sie auch zu jedem Menschen hin und zieht wie eine bekloppte. Gestern wurde ich ausgelacht von zwei Fahrradfahrern weil mein Hund so gezogen und gebellt hat und in der Hundeschule sagen sie mir auch: Wir hatten noch nie ein Aussie der funktioniert hat.
    Ihr könnt euch meine Motivation in den letzten Tagen bestimmt vorstellen, nämlich gleich null.
    Ich bin echt verzweifelt und total frustriert.
    Aber ich gebe nicht so leicht auf und ich weiß ja auch, dass es alles meine Schuld ist. Aber ich wünsche mir diesen Hund schon seit Jahren und habe mich auch gründlich informiert, nur ist alles komplett anders als beschrieben und erwartet. Und solche Probleme wie das heftige Springen und Beißen an der Leine kenne ich von niemandem anderen.


    Ich weiß bei mir weiß man gar nicht wo man anfangen soll aber ich wäre so unendlich dankbar, wenn sich jemand die Zeit und Mühe nimmt und mir hilft :tropf:

  • Also ersteinmal haben wir die Erziehung falsch begonnen, indem wir ihn zu viel ausgelastet haben. Das haben wir aber jetzt seit 1,5Wochen c.a heruntergestellt. Sie war eben total aufgedreht und ist es eigentlich immer noch. Sie kann keine Minute einfach ruhig liegen oder geschweige denn sich von alleine schlafen legen.

    Für mich klingt das nach einem sehr gestressten Hund.
    Wenn ihr so überfordert mit der Situation seid, würde ich mir überlegen, einen Hundetrainer zu kontaktieren, der Euch eventuell unterstützt! Das macht bei Euch m.M.n. großen Sinn.


    Wie Du richtig erkannt hast, habt ihr einiges falsch gemacht, indem ihr dem jungen Hund keine Ruhe beigebracht habt.
    Nun kennt er es nicht, dass auch mal Ruhe einkehren muss.


    Wie sieht denn Euer Alltag nun aus? Wie viel macht ihr noch? Wie lange seid ihr draußen?
    Ich würde das Programm stark runter fahren und den Hund drin nicht mehr bespaßen.

  • Ich weiß bei mir weiß man gar nicht wo man anfangen soll aber ich wäre so unendlich dankbar, wenn sich jemand die Zeit und Mühe nimmt und mir hilft

    Du brauchst diesen jemand nicht im Internet, sondern vor Ort. Jemand, der Euch persönlich kennenlernt und Dir ganz real hilft.
    Such Dir bitte einen Trainer/Trainerin, welcher positiv und gewaltfrei aber konsequent arbeitet.


    Hat Dein Hund eigentlich eine gesunde Auslastung? Zum Beispiel freies Spiel mit anderen Hunden? Wie oft seid ihr unterwegs und wie/wo?

  • Ihr dürft nicht vergessen, daß anderthalb Wochen für einen (bisher extrem) hochgefahrenen, arg gestreßten Körper nichts ist.
    Hochputschen, Streß "einbauen", das geht recht schnell. Das Ganze aber auch wieder komplett "abzubauen", das dauert halt so seine Zeit.
    Mit vier, fünf Wochen würde ich schon rechnen wollen!


    Hinzu kommt noch, daß die plötzliche Umstellung (aus Hundesicht) auch erst einmal Streß verursachen kann ;)






    Ich persönlich würde ja einen Hütehunderfahrenden Trainer mit an Bord holen.
    Aussies "ticken" nun mal etwas anders :ka:



    Schönen Gruß
    SheltiePower

  • Wir haben das Programm runtergefahren.
    Also jetzt gehen wir morgens eine Runde um 8 nach dem Essen und wenn sie artig läuft, gibt es Freilauf auf einer großen Wiese. C.a 20min Je nach dem wie lange ich an der Leine stehen muss. und nach jedem Gassigang gibts Kauknochen zur Beruhigung. dann in die box oder ans Bett
    Mittags nur das Geschäft draussen an der nächsten Wiese erledigen und draußen Leinenführigkeit üben. Versuchen uns grad an einer neuen Strategie. Aber das nicht jeden Tag.
    Zwischendurch üben wir Sitz, Platz usw. und sie kriegt einen Kong. Manchmal spielen wir etwas Zerrspiele.


    Nach jedem Essen Ruhe in der Box. Wenn sie zu sehr aufdreht in die Box.
    Abends um 8/9 nach dem Essen nochmal eine kleine Runde Gassi. Manchmal über die Stadt (dann wird es etwas länger). Wenn wir wenig über den Tag gemacht haben dann gibt es einen kurzen Spaziergang 10min c.a sonst gibt es den über die Stadt 20min c.a.


    Aber wie gesagt dieses Programm erst seit 1,5 Wochen.

  • Okay, ich werde mich mal umhören nach einem Trainer. Ich habe mir auch schon gedacht das 1,5 Wochen vielleicht zu wenig Zeit sind.
    Sie tut mir aber auch immer leid wenn sie umherläuft und etwas zu tun sucht, ich würde gerne etwas mit ihr machen, wenn sie sich so langweilt aber ich zwinge mich es nicht zu tun.
    Sollte ich denn tagsüber wirklich gar nichts mit ihr drinnen machen?
    Und nach wie viel Zeit ‚wach‘ bzw ‚aktiv‘ würdet ihr sie zum Schlafen schicken ?

  • Hallöchen


    Wie Gina23 schon sagte alles auf Anfang.
    Geschirr anziehen und Hausleine dran.
    In der Wohnung wird garnichts mehr gemacht.
    Sicher hat Sie eine Decke.
    Leg Sie drauf und sag bleib.
    Sie wird aufstehen. Du gehst hin nimmst die Leine und bringst Sie wieder auf die Decke.
    Kann lustig werden, Stunden lang.
    Sobald Sie auf der Decke bleibt und sei es nur eine Sekunde ( kann schon lang sein)gibt es einen Keks.
    Fressen gibt es überhaupt nur noch aus der Hand und wenn Sie dafür etwas tut.
    Mit dieser Übung bist Du mit sicherheit einige Tage beschäftigt.
    Durch die Hausleine kannst Du Sie auch halten, wenn Sie durchdreht und bellt.
    Leine nehmen ,stramm nach obenhalten .
    Am besten Geschirr nehmen , mit der anderen Hand das Maul zuhalten ( also zuhalten, nicht pressen oder irgend was schmerzhaftes)
    ein klares Nein, Maul loslassen. Ist Sie still - Keks. Bellt Sie, Maul zuhalen , Nein. etc.
    Bei Deiner Hündin wird das schon einige Zeit ( Wochen ) dauern aber wenn Du durchhälst sanft aber Konsequent
    wird Sie regel Nummer 1 lernen RUHE.
    Ach ja , lass deine Nachbarn denken was Sie wollen, ich kenn das auch, aber Du mußt Deinen Hund erziehen.
    ( Du willst doch nicht weiterhin von Deinem Hund erzogen werden)


    Das wird.

  • Wie viele Stunden am Tag hat sie denn Beschäftigung (alles zusammen gerechnet) und wie lange schläft Dein Hund? Kannst Du mal alles grob zusammen rechnen?
    Mir kommt es gar nicht so vor, als ob ihr das Programm wirklich runter gefahren habt. Wie war denn das dann vorher?

  • in der Hundeschule sagen sie mir auch: Wir hatten noch nie ein Aussie der funktioniert hat.

    Such Dir jemanden, der seinen Job kann.

    Also ersteinmal haben wir die Erziehung falsch begonnen, indem wir ihn zu viel ausgelastet haben. Das haben wir aber jetzt seit 1,5Wochen c.a heruntergestellt. Sie war eben total aufgedreht und ist es eigentlich immer noch.

    Stell Dich darauf ein, dass das evtl. nie wieder "komplett zu reparieren" ist. In der Welpenzeit bilden sich viele Strukturen und Mechanismen im Gehirn fürs ganze Hundeleben. Wenn die im Not-Modus stattfinden mussten, dann schlägt sich das dort nieder. Du brauchst jetzt einen Fachmann, der Dir realistisch sagen kann, was Du tun kannst, was noch geht und vor allem wie man maximal frustfrei!!! trainiert. Training über Frust ist beim Aussie nämlich das dümmste, was man machen kann. Ich würde übrigens über Klickertraining sofort mit Maulkorbtraining beginnen. Dein Hund wird Dich nämlich zukünftig ziemlich sicher als Frustablasser benutzen wollen und das tut ziemlich weh. ;)

  • Ein Mensch mit einem Alkoholproblem, der in Therapie geht braucht meistens auch länger als 1,5 Wochen um sich trocken zu nennen.


    Krasser Vergleich, kommt ihm aber sehr nahe. Und ich glaube auch, dass es viele Menschen mit solch einem Problem gibt, die ohne professionell Hilfe mit diesem Problem zurecht gekommen sind.


    Also du sagst selber, ihr habt sehr viel falsch gemacht. Euer Junghund ist Mega gestresst und wurde viel zu sehr bespaßt ausgelastet etc. Es dauert sehr sehr lange bis man mit dem „Entzug“ durch ist.
    Sucht euch Hilfe vor Ort und bringt ihm Langeweile und Ruhe bei. Zum auslasten Welt entdecken und retten habt ihr noch die nächsten 15 Jahre Zeit mindestens.

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