Max- Leinenaggression

  • Hallo,

    mein Name ist Laura und ich nutze das erste mal ein solches Forum und bedanke mich schon im Voraus für jede Antwort. Mein Problem ist folgendes:
    Meine Eltern haben sich vor ca. 2 Jahren Max, einen mittlerweile ca. 6 Jahre alten Hovawart-Mix aus schlechter Haltung als Zweithund geholt. Bevor er zu uns gekommen ist wurde er nur an der Kette gehalten, konnte keinerlei Grundkommandos und hatte kein Vertrauen zum Menschen.
    Bei uns angekommen entwickelte er sich prächtig. Er baute Vertrauen zu uns allen auf, lernte schnell und wissbegierig und orientierte sich sehr an unserer Hündin. Jedoch war das Gassi gehen schon immer ein Problem. Er zog extrem an der Leine und war aggressiv gegenüber anderen Hunden.

    Letzten Sommer haben sich meine Eltern getrennt. Wir mussten aus dem Haus und meine Mutter konnte nur einen Hund mit in ihre Wohnung nehmen. Sie entschied sich ohne zu überlegen für unsere Hündin und meinte, wenn ich Max nicht nehme, komme er ins Tierheim.

    Unsere jetzige Situation ist folgende: Ich wohne mit meinem Freund und Max in einer Wohnung in Erfurt. Wir beide sind Studenten und teilen unseren Tag sehr an Max Bedürfnisse orientiert ein. Alles kein Problem. Er ist ein sehr lieber und dankbarer Hund und genießt jede Minute mit uns. Nur wenn er andere Hunde sieht ist es vorbei. Er zieht so sehr an der Leine, dass ich ihn kaum halten kann. Bellt und hat die Nackenhaare stehen. Dürfen wir trotz seines Verhaltens dann doch zu dem anderen Hund ist er auf einmal mega lieb und möchte spielen. Mittlerweile ist es so, dass ich Angst habe mit ihm allein Gassi zu gehen und bin sehr am Verzweifeln. Dadurch, dass wir Studenten sind können wir uns leider keine Hundeschule leisten und von meinen Eltern brauchen wir keine Unterstützung erwarten.

    Meine Frage ist ob jemand Erfahrungen mit einem solchen Verhalten hat und ob ihr uns irgendwelche Tipps geben könnt.
    Der lange Text tut mir wirklich leid, aber wir wissen langsam nicht mehr was wir machen sollen. Weg geben ist keine Option! Max ist ein Familienmitglied und hat mir persönlich auch schon sehr oft aus meinen Depressionen geholfen. Diese Situation ist für meine Krankheit jedoch nicht förderlich. :( :tropf:

    Danke! :rollsmile:

    • Neu

    Hi


    hast du hier Max- Leinenaggression* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Huhuuuuu :winken:
      Willkommen im Forum :smile: das kriegen wir hin! :streichel:


      Liest Du gern?
      Diese zwei Bücher möchte ich Dir gern ans Herz legen:
      zuerst lesen: Leinenrambo von Sabine Reichel, Kynos Verlag
      ISBN 3954640406, 9783954640409


      als zweites
      Das Aggressionsverhalten des Hundes (bitte anklicken, Du gelangst zu den Infos zum Buch, hier im Forum)


      Beide Bücher sind enorm lesenswert! Erklären viel und je mehr Du weisst, um so einfacher kannst Du eigene Lösungsansätze finden.


      Als andere Sofortmassnahme empfehle ich, ein bequemes, nicht einschneidendes Geschirr mit Ring am Rücken und vorne am Brustbereich zu holen.
      Ebenso ein breites Halsband, das nicht wehtut. Ich mag gerne Hetzhalsbänder, die von Julius K9 habe ich aktuell recht gern *klick* für ein Foto :smile:


      Eine saubere Leinenaggro ist zwar mühsam aber kein Weltuntergang :smile:
      Ich muss jetzt ins Bettchen :ops:
      Bis ich Morgen wieder hin bin, wurden Dir bestimmt schon wichtige Fragen gestellt und gute Tipps gegeben :smile:
      Schlaf gut.

    • Nur wenn er andere Hunde sieht ist es vorbei. Er zieht so sehr an der Leine, dass ich ihn kaum halten kann. Bellt und hat die Nackenhaare stehen. Dürfen wir trotz seines Verhaltens dann doch zu dem anderen Hund ist er auf einmal mega lieb und möchte spielen.

      LIest sich, als sei Max sehr unsicher und ginge erstmal nach vorne.
      Gebt ihm mehr Sicherheit.


      Dadurch, dass wir Studenten sind können wir uns leider keine Hundeschule leisten

      Es gibt eine Alternative: den Hundeverein.
      Hier z. B. kostet die Mitgliedschaft 100 € im Jahr, für Leute in Ausbildung weniger. Das kann man auch als Studi stemmen.
      Und guckt Euch die Vereine in der Umgebung gut an. Man kann meistens eine Probestunde beim Training mitmachen und gucken, ob einem die Methoden gefallen.

    • Vielen Dank für eure Antworten :)
      Ihr gebt uns gerade echt Hoffnung, dass die Zusammenarbeit mit unserem Vierbeiner wieder Spaß machen kann. Die Bücher haben wir uns sofort bestellt. :D


      Danke auch für den Tipp mit dem Hundeverein. Wir werden uns jetzt mal umsehen ob es was passendes für Max gibt.

    • Hat der kleine Pups denn Kontakt zu andern Hunden?
      Ich hab' ja auch so ein Leinenaggroexemplar, das ist eine wüste Mischung aus Angriff-ist-die-beste-Verteidigung und EIN HUUUUND! DA IST EIN HUUUUUUND!!!! DA MUSS ICH HIN! Ich kann's also gut nachfühlen :smile:


      Toll wärs wenn Du einen Verein findest der okay arbeitet, hab einfach ein sehr kritisches Auge auf die Methoden dort. Leinenrucken ist Kagge. Nur als Beispiel..., gell.
      Geh ohne Hund hin und schau gut hin, wie die andern mit ihren Hunden umgehen.
      Und mach nie, niemals etwas, das Du nicht willst und nicht dahinterstehen kannst.
      Gib die Leine nie aus der Hand, das ist Dein Hund, es nützt nix, wenn der Hund beim Trainer Lämmchen spielt.



      Zur Unterhaltung habe ich Dir hier ein Video, das erklärt sehr gut das Ding mit dem Geschirr:


      [media]https://youtu.be/WVhRYq8NujM[/media]


      Du kannst auch von Geschirr auf Halsband umschnallen, gell. Es sollte einfach einen klaren und deutlichen Unterschied zwischen Training und Machwasdewillst geben.
      Wichtig ist auch für Dich, für Deine Einstellung und Dein Gefühl, dass es stellenweise einfach scheissegal ist, wenn der Hund zieht und ausrastet. Dann tillt er halt :ka: geht keinen was an.
      Solange Du Dich aufregst und unwohl fühlst, gibst Du das dem Hund ungefiltert weiter, egal wie sehr Du Dich bemühst, es nicht zu tun :smile:
      Wenn Du Dir wirklich eine Scheissegal-Attitude zulegen kannst, hilft Euch das beiden.
      Es gibt keinen Grund sich zu schämen. Es geht keinen was an ausser Dich!
      Der Hund reagiert immer auch auf Dich, auf Deine Stimmung. Wenn Du Dich aufregst... na weisst Bescheid :smile:


      Das video von flying-paws möchte ich Dir auch nicht vorenthalten:


      [media]https://youtu.be/TSuEwjzbGCQ[/media]



      Sie wird Dir hier im Forum öfters begegnen und sie kennt sich wirklich aus.


      Ist das nicht herrlich, diese Ruhe die sie ausstrahlt? Ich liebe dieses Video :herzen1: so soll das sein mit uns Menschen.



      Wichtig ist dass Du nicht geizt mit der Belohnung. Nimm richtig gutes Zeug! Pouletgeschnetzeltes backen bis es knusprig ist, zum Beispiel ;) Oder angebratene Rinderherzwürfel, irgendwas WIRKLICH Gutes!


      Wenn er spielen mag, kannst auch ein Spieli aufbauen (falls Dich das interessiert und Du Hilfe brauchst, sag Bescheid) und ihm damit helfen.


      Es zählt der Hund, seine Wohlfühldistanz, das was er als Belohnung will.



      Auch wichtig finde ich ein Abbruchkommando aufzubauen. Das musst am Anfang noch nicht mal dran denken anzuwenden, das versaust Du Dir sonst nur. Aber aufbauen kannst Du das schon mal, für später (viel später) :smile:




      Ich rufe mal @Sunti
      Sie kennt sich aus mit verhaltenskreativen Hunden die auch ein wenig an der Leine ziehen :smile:


      Und wenn Du magst, lass Dich freischalten für den Pfoto-Bereich :smile: Das kannst Du da Oben im Profil machen.
      Dort findest Du zum Beispiel den Thread von @Mona X und ihrem königlichen Ayu, auch nicht ganz der Einfachste.

    • Wir treffen uns mit Max mindestes 2x in der Woche mit anderen Hundehaltern und deren Hunden. Da ist er auch super lieb, spielt viel und hat seit Neustem einen Welpen, der ihm auf Schritt und tritt folgt. Irgendwie hat man das Gefühl, dass das Max stolz macht. :D


      Wegen Vereinen werden wir uns in nächster Zeit mal umsehen. Auf die Idee sind wir in unserer Verzweiflung gar nicht gekommen.


      Diese Scheißegal-Haltung, wenn Max mal wieder am durchdrehen ist hat mein Freund perfekt drauf. Ich bewundere ihn jedes Mal dafür. ^^ Ich muss da noch dran arbeiten.


      Den Wechsel zwischen Geschirr und Halsband werden wir versuchen. Vielleicht ist es so leichter für Max zwischen Training und Gassi gehen zu unterscheiden.


      Mit der Leinenführigkeit ist das so ein Ding bei Max. Als wir ihn übernommen haben mussten wir fast jeden Monat eine neue Leine kaufen, weil er es irgendwie immer geschafft hat an diese ran zu kommen (auch wenn wir nicht Gassi waren und diese entsprechend am Haken hing) und diese kaputt zu beißen. Er hatte einen regelrechten Hass gegen die Leine und wollte da überhaupt nicht ran. Mittlerweile ist es größtenteils so, dass er mit seinem Kopf auf Höhe unserer Knie läuft, so dass wir genug Zeit haben um zu reagieren, wenn eine Gefahrensituation auftaucht. Ich denke das Problem mit der Leinenführigkeit allgemein bekommen wir hin. Nur bei den Hundebegegnungen ist es noch schwierig. Aber es gibt auch Tage an denen er stur nach vorn zieht und sich mit seinem ganzen Gewicht ins Geschirr legt. Ich denke, dass das für alle Beteiligten nicht angenehm ist. Wenn er wieder einmal so zieht bleiben wir stehen und warten bis die Leine wieder locker ist. Dieses Prozetere geht dann ein paar Tage. Dann läuft Max wieder Tage bis Wochen ordentlich und dann geht alles von vorn los.


      Leckerlis haben wir eigentlich immer dabei. ^^
      Wie baue ich denn so ein Spiel auf um ihm in einer Stresssituation zu helfen?

    • Hi,


      deiner Beschreibung nach habe ich ein Problem damit, das als reine Leineaggression anzusehen.


      Es könnte auch Frust sein, der dann einfach in Aggression umschlägt.


      Wie reagierst du denn bei der Sichtung von anderen Hunden bisher?


      Wie viele Hundekontakte hat denn euer Hund?


      Hat er Hundekumpel, die er regelmäßig trifft?


      Kann er frei (also unangeleint) mit anderen Hunden interagieren?


      Wie fühlst du dich, wenn du einen anderen Hund siehst?

    • Du hast ja schon viele Tipps bekommen, was man machen kann. Bei der Kettenhaltung ist ein aggressives Verhalten Artgenossen gegenüber leider eine normale Begleiterscheinung und auch gewollt. Das Verhalten ist über Jahre konditioniert und wird definitiv nicht mal eben so aufhören. Ich drücke Dir die Daumen, dass Du die notwendige Gelassenheit und Ausdauer aufbringen kannst!


      @CH-Troete

      Gib die Leine nie aus der Hand, das ist Dein Hund, es nützt nix, wenn der Hund beim Trainer Lämmchen spielt.

      Bis auf diesen Tipp bin ich ganz bei Dir. Manchmal ist es hilfreich den Hund als Trainer zu führen um den Menschen das gewünschte Verhalten zeigen zu können. Ein guter Trainer wird aber vorher darauf hinweisen was er macht und warum.

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