Max- Leinenaggression

  • Ein guter Trainer wird aber vorher darauf hinweisen was er macht und warum.

    Absolut!


    Meine Erfahrung ist leider die, dass Trainer ganz gern demonstrieren, was für ein inkompetenter Vollidiot der Besitzer ist.
    Und es nützt nichts, wenn beim Trainer etwas funktioniert, der Halter muss es können :smile: beim Trainer klappt's eh meistens.
    Und nein, man muss dem Trainer den Hund nicht zur Verfügung stellen.

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    Hi


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    • Meine Frage ist ob jemand Erfahrungen mit einem solchen Verhalten hat und ob ihr uns irgendwelche Tipps geben könnt.

      Das Schäfertier im Avatar war auch eine fiese Leinenpöblerin, total unsicher, aber im Freilauf mit jedem Hund verträglich. Nach 1,5 Jahren mehr oder weniger konsequenter Arbeit an dem Problem kann ich dir nur sagen was speziell bei uns wichtig war bisher:


      1. Leinenführigkeit. Wenn der Hund ohne Stress nicht weiß/umsetzt wo er laufen soll, wie soll das in einer aufgeregten Situation klappen? Davon abgesehen sind Hunde ab einer gewissen Gewichtsklasse einfach nochmal stressiger in Pöbelsituationen.
      2. Keinerlei Fremdhundkontakt an der Leine.
      3. Viel Fremdhundkontakt ohne Leine (im Anschluss wurde hier für Stunden nicht mehr angeleint gepöbelt) und viel Gassi gehen mit bekannten Hunden (angeleint) ohne Aufregung/Spiel.
      4. Aufmerksamkeit einfordern. Bringt ja nichts wenn dein Hund dich ignoriert in Stresssituationen, egal wie laut du bist. Wir haben über Monate hinweg ein "Schau" etabliert, das inzwischen auch in Stresssituationen funktioniert. Hierzu eignet sich ein Clicker hervorragend.
      5. Richtiges Timing, vor allem bei Zeigen & Benennen. Du musst reagieren bevor der Hund sich entschließt sich aufzuregen, das erfordert Übung und Konzentration.
      6. Entweder wird eine Situation einfach nur gehändelt ODER man trainiert. Das sind 2 völlig unterschiedliche Herangehensweisen.
      Händel ich eine Situation, dann nehme ich den Hund kurz und passiere den anderen Hund. Keine Ansprache, kein Kommando, eine Aufregung, kein Stehenbleiben um sich von Klugscheissern erklären zu lassen wie es geht.

    • Meine Erfahrung ist leider die, dass Trainer ganz gern demonstrieren, was für ein inkompetenter Vollidiot der Besitzer ist.

      Manche Hundebesitzer sind auch einfach inkompetente Vollidioten :ugly: Im Ernst: Ein Hundetrainer, der seine Kunden wie Vollidioten behandelt wird nicht lange überleben. Aber es gibt überall gute und schlechte Bereiche. Bei Hundetrainern vermutlich genauso wie bei Hundebesitzern.


      Und es nützt nichts, wenn beim Trainer etwas funktioniert, der Halter muss es können

      Es gibt verschiedene Lernstrategien. Manche Menschen lernen besser, wenn sie es sehen. Denen kannst Du 100 mal etwas erklären und sie verstehen es nicht, aber sie brauchen es nur einmal zu sehen um es sofort adaptieren zu können.

      Und nein, man muss dem Trainer den Hund nicht zur Verfügung stellen.

      Von "müssen" ist auch keine Rede gewesen. Lediglich, dass es manchmal sehr wohl sinnvoll sein kann. ;)


      Wichtig ist aber generell ein gutes Verhältnis zwischen Trainer und Hundeführer.

    • Danke auch für den Tipp mit dem Hundeverein. Wir werden uns jetzt mal umsehen ob es was passendes für Max gibt.

      Tut euch das nicht an.
      Wenn hier schon die Meinung vertreten wird es gibt Inkompetente Hundetrainier (was auch stimmt), deren Inkompetenz wird nur noch Vereins"trainern" getoppt......
      (Ich bin auch in einem Verein, ich liebe unsere Fan-Gruppe... aber bei so speziellen Problemen wie Leinenagression die so viele Ursachen haben müssen - nein)


      Such lieber einen guten Trainer (Erfurt oder?) - da brauchst du vielleicht 5 Einzelstunden und dann ist die Sache gegessen.
      Nicht das dein Hund dann das Problem erledigt hat. Aber 5 Einzelstunden reichen aus damit du weisst, was du machen und verändern musst.
      (Ich hatte 2 Einzelstunden und danach einen Plan. Das Üben und Training hat dann noch ca. 1 Jahr gedauert. Inzwischen sind wir gut unterwegs ;) )


      Der Rest ist dann üben, üben, üben - Aufkonditionieren.

    • Hallo @lauraa97!
      Vielleicht etwas unpassend, aber ich freu mich grad wirklich über deine Beiträge. =)
      Schön, dass Max bei euch ist, schön das du ihn so gern hast, schön, wie du über ihn schreibst und auch schön für mich mal von jemandem zu lesen der so viel ähnliches erlebt wie ich mit meinem Ayu. :smile:
      Max und Ayuin haben echt viel gemeinsam!
      Auch Ayu hat ewige Jahre als Hofhund gelebt. Auch Ayu ist super mega lieb zu uns und überaus lernbegeistert. Auch Ayu dreht am Rad wenn er andere Hunde sieht. Inzwischen ists deutlich besser, aber es war auch schonmal sehr viel ernster als jetzt und zwar leider auch ohne Leine... :ugly: Auch Ayu hat permanent gezogen wie ein Ochse
      und so wie du klingst, hast du Max auch ähnlich lieb wie ich Ayu. :herzen1: :dafuer: :herzen1:
      Also freu ich mich erstmal von dir zu lesen und ja! Die Probleme bekommt ihr in den Griff. Da bin ich recht sicher. :bindafür:


      Viele gute Tipps hast du hier dazu schon bekommen. :bindafür:
      Schau gern auch mal in Ayuins Fotothread vorbei.
      Würd mich sehr freuen!



      Hm, was Trainer angeht bin ich leider dolle vorgeschädigt und nicht gut in der Lage objektiv zu sein.
      Ich rate da ggF zu einem wachen Auge und falls du die Leine aus der Hand geben solltest, sei auch bereit der entsprechenden Person notfalls jeder Zeit in den Arm zu fallen.
      Auf alle Fälle würd ich erstmal ohne Hund hingehen, mir ein Bild machen, mit anderen drüber sprechen... und dann, wenn du ein eindeutig gutes Gefühl hast, mit Max und möglichst auch gemeinsam mit deinem Freund mit seiner

      Scheißegal-Haltung

      :bindafür:



      So eine Haltung ist für euch grad sicher generell super wichtig!
      Es lohnt absolut sie sich zuzulegen!
      Max wird sie euch danken. :dafuer:

      Wie baue ich denn so ein Spiel auf um ihm in einer Stresssituation zu helfen?

      Zunächst mal findest du heraus ob es Spielzeuge oder Spiele (zB zergeln oder auch apportieren..) gibt, die Max besonders mag.


      Ayu liebt zB alles was groß und weich ist. Je watteweicher desto besser! Der Hammer für draußen sind in seinen Augen große mit luftig weich gefüllte Bälle.
      Seinen Ball in der Schnute zu haben tröstet ihn über manche, sonst von ihm als super gruselig empfundene Situation hinweg und viel wildes Gekläffe konnte ich schon komplett verhindern indem ich ihm schlicht seinen "Schnuller" zuwarf und ihn ihn hab tragen lassen.


      Es ist wichtig Aggressionsverhalten zu umgehen, denn es verfestigt sich sonst immer weiter.
      Jedes freundliche Mittel ist dazu recht. Ein Spielie geben, einen Kauknochen, Bögen laufen, ausweichen, seine Nase küssen, den anderen Hund verjagen -egal. ;)
      Wenn Max immerzu in Situationen gerät in denen er sein Aggressionsverhalten zeigt, kannst du da kaum gegenan trainieren.
      Beschütze ihn so gut es irgendwie geht davor!


      Wenn du etwas gefunden hast was Max wirklich richtig doll gern hat, kannst du damit in den schwierigen Situationen seine Stimmung massiv heben, ihn ablenken, seine Aufmerksamkeit zurück gewinnen..
      Schau gründlich was es geben könnte. Es lohnt sich riesig doll, wenn du etwas findest!


      Leckerlis haben wir eigentlich immer dabei.

      Ich hab idR Trofu als Standard Entspannungsfutter (zu kauen entspannt alle Lebewesen),
      Kauknochen für krass schwierige Situationen in denen ich annehme, dass Ayu mit leerer Schnute sonst evtl. motzen würde
      und immer noch irgendwas anderes tolles als extra starken Stimmungsaufheller für Ayu dabei.
      (Zur idealen Hundetasche hat @CH-Troete hier neulich übrigens einen extra Thread eröffnet. xD )


      In städtischen Gebieten zu leben ist hoch kompliziert für Hunde mit einer Geschichte wie Ayu und Max sie haben.
      Da braucht es viel Liebe und auch tausenderlei anderes schönes um ihr Leben dort wohlig und leicht werden zu lassen.


      Schau, dass ihr euch nicht zu sehr aufs Training, auf die Probleme konzentriert. Max ist bei euch damit ihr zusammen glücklich seid.
      Das ist der Punkt.
      Was klappt?
      Was genießt er mit euch, was ihr mit ihm?
      Das sollte im Zentrum stehen -unbedingt und immer!
      Das ist das allerwichtigste was ich durch Ayu gelernt habe. Das "Leben im Hier und Jetzt", wie Beppo Strassenkehrer. :bindafür:


      Wir haben über Monate hinweg ein "Schau" etabliert,

      Ja! Wir auch und es ist goldwert!
      Das kann ich dir nur innigst auch ans Herz legen!

      kein Stehenbleiben um sich von Klugscheissern erklären zu lassen wie es geht.

      Auch das! :dafuer:



      Sorry für die Länge!
      Ich hab schon so das Gefühl alles nur recht oberflächlich angerissen oder ganz übergangen zu haben. :hust:


      Ah und noch etwas zum Schluss:


      Diese zwei Bücher möchte ich Dir gern ans Herz legen:
      zuerst lesen: Leinenrambo von Sabine Reichel, Kynos Verlag
      ISBN 3954640406, 9783954640409


      als zweites
      Das Aggressionsverhalten des Hundes (bitte anklicken, Du gelangst zu den Infos zum Buch, hier im Forum)

      :dafuer: :dafuer: :dafuer:


      Außerdem mag ich die Wegweiser für ungehaltene Hunde von Mirjam Cordt.
      Manches davon könnte ich euch, wenn ihr wenig Geld habt evtl. auch leihweise schicken.
      Wissen ist wichtig! ;)


      Viel Glück und ich hoffe ihr genießt diesen tollen Sommer! =)


      Bin gespannt mehr von euch zu lesen!

    • Hier dann mal die Gegenmeinung:
      Doch, tut euch das an wenn ihr Interesse an Hundesport habt und an der Leinenpöbelei arbeiten wollt und der Hund dazu nervlich in der Lage ist.


      Uns hat die Basisgruppe sehr geholfen. Es wurde exakt 0mal gepöbelt, es stärkte die Bindung, man bekommt durch mehrere Trainer verschiedene Erfahrungen sowie Ansätze vermittelt und es ist eine viel lockere Stimmung, da man Spaß mit dem Hund hat, obwohl andere Leute & Hunde dabei sind und man nicht nur von Hundebegegnung zu Hundebegegnung denkt.


      Einen passenden Verein zu finden dürfte aber genau so schwer sein wie einen passenden Einzeltrainer, da es in der Regel halt HundeSPORTvereine sind und der Schwerpunkt in der sportlichen Ausbildung liegt und nicht in Trainingsstunden für verhaltensauffällige Hunde.

    • Bisher ist es so, dass wir um den andern Hund einen Bogen laufen, so dass Max die Möglichkeit hat ihn zu betrachten aber halt auch den anderen Hund nicht direkt anspringen kann. Wenn wir dies machen geht es sogar. Meist bleibt er brav neben uns und fiept nur leicht. Können wir den Bogen mal doch nicht so groß machen ist er halt am durchdrehen. Zieht an der Leine und bellt sehr stark. oft springt er auch wild durch die Gegend.


      Wir treffen uns 2x in der Woche mit anderen Hunden zum spielen. Er hat auch feste Spielpartner.


      Ich danke euch für die Tipps. Wir werden uns heut Abend nochmal zusammensetzen und besprechen was für Max passen könnte und dies dann umsetzen. :)

    • Hallo @lauraa97 und willkommen :winken:


      Mein Ersthund war ebenfalls ein extremer Leinenpöbler (aus Unsicherheit) und ich habe sehr viel mit ihm trainieren müssen, damit die Gassirunden halbwegs normal waren ;) Ganz wichtig finde ich immer den Grund rauszufinden, warum der Hund in Situation xy so reagiert - dann kann man auch gezielt das Problem angehen und läuft nicht in Gefahr, das Verhalten versehentlich noch zu verstärken.


      Diese Scheißegal-Haltung, wenn Max mal wieder am durchdrehen ist hat mein Freund perfekt drauf. Ich bewundere ihn jedes Mal dafür. ^^ Ich muss da noch dran arbeiten.

      Mir gings da gleich wie dir - es war mir furchtbar unangenehm und ich war total gestresst. Dank daran dass dein Hund gut ist im Körpersprache lesen, wieso soll er ruhig sein wenn du es nicht bist? Ist natürlich sehr leicht gesagt, aber versuche zuerst nur in ruhiger Umgebung mit ihm und fremden Hunden zu arbeiten, wenn ihr dort sicher seid wird auch dein Stresspegel nicht jedesmal hochdrehen wenn ihr in solchen Situationen seid. Die Scheißegal-Haltung wird bei dir auch eintreten, da bin ich 100%ig sicher :D


      4. Aufmerksamkeit einfordern. Bringt ja nichts wenn dein Hund dich ignoriert in Stresssituationen, egal wie laut du bist. Wir haben über Monate hinweg ein "Schau" etabliert, das inzwischen auch in Stresssituationen funktioniert. Hierzu eignet sich ein Clicker hervorragend.

      Das finde ich super wichtig! Ich habe dasselbe mit meinem jetzigen Hund trainiert, wenn auch ohne Clicker. Du kannst deinen Hund auch anfangs immer belohnen, wenn er sich auf dich konzentriert anstatt zB. am Boden schnüffeln. Dabei führst du irgendein Wort ein ("Schau" ist beliebt, bei mir war es der Hundename) wenn er dich ansieht und übst das mit ihm zuhause und bei Gassirunden. =)


      Edit: Das mit dem Bogenlaufen ist gut, direkt auf andere Hunde zuzulaufen ist auch nicht "hundetypisch", außer die Hunde suchen eine Konfrontation o.ä.

    • Erstmal vielen Dank für eure zahlreichen Antworten. Wir freuen uns riesig über jeden Tipp und Motivation! :)


      Was den Verein angeht werden wir uns einfach mal umschauen. Ohne Max. Beobachten wie das Geschehen da läuft und dann entscheiden ob es zu Max und zu uns passt.


      @ThorstenD wir werden auf alle Fälle "Schau" mit ihm lernen. Es wird helfen seine teilweise ignorante Art beim Gassi gehen zu verbessern.


      @Mona X Dein Beitrag war echt schön zu lesen und es tut auch mal gut zu hören, dass es nicht nur uns so geht. :) :D Das mit dem Spielzeug werden wir mal ausprobieren. Er hat ein Kuscheltier, welches er eigentlich sowieso schon die meiste Zeit in der Wohnung mit sich herumträgt. ^^
      Natürlich konzentrieren wir uns jetzt nicht nur auf das Training. Max kann auch noch entspannen während wir draußen sind. ^^ Kommendes Wochenende gehen wir wieder mit ihm wandern und zelten. Das macht ihm echt Spaß. :)
      Das Angebot mit den Büchern ist voll lieb :) Ich werde nochmal darauf zurück kommen, falls wir eins benötigen. Aber erst einmal hab ich bald Geburtstag, da kann ich mir dann auch erst einmal ein paar Bücher holen. ^^ :)


      Bei den ganzen Dingen, die wir mit ihm lernen und probieren wollen, müssen wir noch aufpassen, dass wir ihn nicht überfordern. Aber das wird schon. Immer schön ruhig und mit viel Zeit. :)

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