Mein Hund macht mich wahnsinnig :(

  • Ihr schafft das schon, es klingt stark nach Neuhund-Depression, nachdem alles ausgemalte doch nicht so ist, wie es sein sollte.

    Genau das. Kenn ich selbst. Die Knallschote wollte ich im ersten halben Jahr auch mehrfach umtauschen.
    Evtl. hilft es der/dem TE erstmal in Ruhe zu schauen was man denn vom eigenen Hund erwartet hinsichtlich Verhalten im Alltag und auch an Interaktion zwischen Mensch und Hund sowie auch zwischen Hund und anderen Hunden/Tieren. Im Anschluss dann in Ruhe mal sehen was denn schon klappt und darauf aufbauen. Der Fokus auf die Probleme sorgt einfach für miese Stimmung. Hier haben wir anfangs viel mit kontrolliertem Freilauf und Interaktion mit anderen Hunden gemacht. Die Knallschote hatte Spaß daran und ich hatte Spaß daran das die Knallschote Spaß hatte. So konnten wir uns viel besser, auch da in besserer Stimmung, an die anderen Baustellen heranwagen.
    Nur so ein Gedanke.
    Ansonsten wirst du hier sicherlich ein par gute Ratschläge bekommen.

  • Ich würde mir erstens einen Trainer suchen und zweitens ihm nichts durchgehen lassen. Jeder Schritt den er in die Richtung macht, was ihr eigentlich nicht wollt ist ja Erfolg für den Hund.


    Vielleicht helfen euch diese Hilfsmittel erstmal, um ein bisschen Druck rauszunehmen. So ein Absperrgitter ist schon eine große Hilfe. Bedeutet aber auch, dass er daran auch nicht hoch springen darf. Da wir nicht wissen welche Rasse es ist, ist es auch schwierig zu sagen, bzw zu empfehlen, wie man ihm dann auch dort erklärt, dass er da nicht hin darf.
    Bei sensiblen Rassen muss man es ja anders machen, als bei anderen.
    Im Freilauf würde ich mit der SL arbeiten und zu Hause, damit es auch wirklich funktioniert mit einer Hausleine. Deckentrainig aufbauen und wenn alles passt und immer funktioniert, langsam die "Hilfsmittel" wieder abbauen.


    Das rumgeschnüffel und Pipigelecke würde ich unterbinden, das gleich auch bei dem ständigen rummarkieren. Keiner meiner Rüden hat es gemacht, weil ich ihnen von Anfang an gezeigt habe, wo sie Pipi machen können. Mir wäre es auch zu doof, wenn der Hund alle 5 Min meint er müsse markieren. :ka:

  • Wow, vielen lieben Dank für schon so viele konstruktive Beiträge und dass ganz ohne irgendwelche Vorwürfe!
    Ich versuche mal, nach und nach alles zu beantworten :)


    Für alle vorab, er ist ein Wolfsspitz und deshalb natürlich nochmal ein anderes Kaliber was Sturheit und Eigensinnigkeit angeht...


    @Schmuh Er wird bald 4 Jahre alt. In einer Hundeschule waren wir noch nicht, ich muss ehrlich sagen, dass es auf meine Kappe geht, da ich am Anfang dachte, dass wir die Sachen schnell raus bekommen, aber dem ist, wie man sieht, leider nicht so. Dass ein Welpe noch viel mehr Geduld und Nerven eingefordert hätte, ist mir bewusst. Wahrscheinlich ist genau das das Problem, dass ich dachte, ein 'fertiger' erwachsener Hund macht ja nicht viel Arbeit und weil es jetzt das Gegenteil ist, nervt es mich, so peinlich das auch klingt :(


    @CharlieCharles Mit Spielzeug kann er leider absolut null anfangen, was ich sehr schade finde, er spielt einfach gar nicht. Ich habe es mit Leckerlis und ohne probiert, immer abwechselnd, sodass es spannend bleibt, und auch mal eben Tage nur mit streicheln und loben. Es gibt solche und solche Tage, welche, da kommt er sofort und dann wieder auch welche, da schaltet er komplett auf Durchzug. Zur Küche, es gibt ein kleines Problem, dass ich noch nicht geschildert habe, und zwar muss man durch die Küche um auf die Terrasse zu kommen und in ein weiteres Zimmer, wo er manchmal rein darf, weil wir dort ab und an Filme schauen oder mein Freund an seiner Konsole ist. Aber da darf er dann nur nach Aufforderung hin, eventuell ist das aber auch schon wieder zu viel Anlass für ihn, es wieder von vorne zu versuchen, immer rein zu gehen :/


    @Dackelbenny Ich denke auch, dass das Verfressene nie aus ihm raus kommt. Er ist auch leider zu dick und ist früher mit Chips und allem Mist vollgestopft worden. Leider sucht er aber auch, wenn er gefressen hat, direkt überall weiter nach Essbarem, als sei er in einer Art 'Fresswahn'... Das mit der Schleppleine werde ich auf jeden Fall mal in Betracht ziehen, das ist eine gute Idee. Am Wochenende hatten wir eine Grillfeier und da habe ich ihn dann an die Leine gemacht und angebunden, weil er nicht liegen bleiben wollte und die Leute dauernd angebettelt hat und unvermittelt, sobald er keine Aufmerksamkeit mehr bekam, hat er alles zusammengebellt. Weil er sich nicht mehr beruhigt hat, habe ich ihn in die Wohnung gesperrt und auch da kam er nicht zur Ruhe und fing an zu jaulen, sobald jemand rein gekommen ist :/
    Von mir wird er nur gestreichelt, wenn ich das will, mein Freund ist da leider etwas inkonsequent und lässt sich oft von ihm nerven und streichelt dann ohne drüber nachzudenken, eventuell müssen wir da nochmal klarere Linien ziehen.


    @Chris2406 Das mit den zu hohen Erwartungen kann gut sein, ich denke das rührt vor allem von meiner Seite aus, weil ich ja eigentlich aus einem 'Kompromiss' heraus mich für ihn entschieden habe und ich fühle mich fürchterlich, weil das einfach super gemein ist. Aber leider erwische ich mich immer öfter dabei, dass ich denke, was wäre wenn ich doch meine kleine Hündin bekommen hätte und nicht diesen - entschuldigt - verfressenen Rüpel :( Im Endeffekt wäre es mit dem Welpen natürlich noch viel anstrengender gewesen und das weiß ich auch.


    @Jackyfan Danke für deine aufmunternden Worte, das stimmt auf jeden Fall, dass es noch ein langer Weg ist, ich halte auch durch. Aber es tut gut, mal konstruktive Ratschläge zu bekommen, die man auch gut umsetzen kann. Ich werde auf jeden Fall mal überlegen, eine Hausleine anzuschaffen und schauen, ob das uns hilft. Beim Gassigang gehe ich auch meistens konsequent weiter und suche immer die gleichen Stellen, wo er schnüffeln oder pinkeln darf, da gibt es auch solche und solche Tage. Manchmal geht er gut mit und ein anderes Mal ist es ein absolutes Drama und er rennt nur kreuz und quer. Dazu muss man aber sagen, dass wir momentan noch in der Innenstadt wohnen, wo es eine ganze Menge Hunde gibt. Ich denke, für einen unkastrierten Rüden ist das auch sehr stressig, das muss ich ihm ja zugestehen.


    @pawsinheaven Natürlich verstehe ich, was du meinst :) Die Mutter von meinem Freund ist ironischerweise Hundetrainerin, aber wir haben sie so direkt deshalb noch nie zu Rate gezogen...ich werde da nochmal nachhaken. Vor der 'Schwiegermama' gesteht man sich nicht immer gerne ein, wenn es nicht gut läuft *grins* Und dass vieles gut läuft und er auch ein wirklich lieber Kerl ist, kann ich gar nicht leugnen. Ich bin selbst leider manchmal nervlich etwas zart besaitet und fühle mich dann so hilflos und unfähig, dass mich das sehr ärgert. Ich denke, so Phasen hat jeder, mal mehr, mal weniger...


    Liebe Grüße :)

  • Danke auch an die Weiteren Antworten, die ich nach dem Getippe noch nicht gelesen hab! Darauf antworte ich nachher noch, die Mittagspause ist leider jetzt rum :)

  • Ohne Dir was Böses zu wollen, könnte ich vermuten, daß das hier:

    und leider
    ist es überhaupt nicht so, wie ich es mir immer vorgestellt habe.

    Dein Knackpunkt sein wird ;)



    In der Vorstellung muß es so und so aussehen und "funktionieren".
    Aber, um überhaupt dahin zu kommen, muß man selbst erst einmal einiges an "Arbeit" hineinstecken.


    Jetzt ist es so, daß man es mit einem Lebewesen zu tun hat.
    Einfach nur irgendwelche Knöpfe zu drücken, sprich Kommandos zu sagen, und schon läuft es wie geschmirrt, wird erst einmal nicht funktionieren.
    Vielleicht in einigen Monaten, wenn Eure Erziehung so langsam anschlägt.


    Doch, bis dahin ist erst einmal "Schule" angesagt.
    Sprich, man muß dem Hund zeigen, "erklären", was man von ihm will. Und dem Hund natürlich die Zeit geben, die er braucht, um das Ganze zu verstehen.




    Jetzt klaffen die Vorstellungen und das aktuelle "Endergebnis" Hund weit auseinander. Und das frustet natürlich. Ist auch verständlich!
    Das gilt übrigens für beide Seiten ;)
    Der Hund weiß ja noch nicht, was Du von ihm willst, kann noch nicht verstehen, was Du da zu "erklären" versuchst, und er wird sicherlich auch etwas gefrustet sein.




    Am Besten ist, Du schraubst Deine Erwartungshaltung deutlich zurück, legst Dir eine Portion Humor versüßt mit Geduld zu.
    Dann überlegst Du Dir, welche Hausregeln Dir am wichtigsten ist, und wie Du das Deinem Hund "erklären" kannst.
    So lange Ihr noch in der Trainingsphase ganz am Anfang seid, machst Du zusätzlich noch Management. Gewisse Sachen, wo der Hund nicht dran darf, einfach mal beiseite legen, oder zustellen.




    Nur Mut!
    Du packst das schon, wenn Du nur geduldig und konsequent bist! ;)



    Schönen Gruß
    SheltiePower

  • Du hast einen erwachsenen Hund aus schlechter Haltung übernommen, der jetzt seit ca. einem halben Jahr bei dir ist, und deine Probleme lassen sich für mich so zusammenfassen, dass er a) Mülleimer plündert und b) unter (stärkerer) Ablenkung Kommandos noch nicht ausführen kann.


    Zu a) wurde dir hier ja schon geraten, den Mülleimer wirklich unzugänglich zu machen - hat nichts mit Erziehung zu tun, erleichtert aber die Situation ungemein ;)


    Und b) ist meiner Meinung nach angesichts der Umstände einfach nur normal! Atme tief durch und mach dir nicht so viel Druck! Vielleicht erwartest du zu viel vom Hund und auch von dir? Bei beiden "Baustellen" (und auch bei anderen) hilft nur geduldiges, kleinschrittiges(!) Training. Dabei kann ein kompetenter Trainer durchaus eine wertvolle Stütze sein.


    Ich wünsche dir gute Nerven und viel Geduld!

  • Hast du schon Erfahrung mit Hunden und deren Training?
    Geh bitte und such dir eine gute Schule (Hundeverein oder so) . Also in erster Linie für dich. Und dort lernst du, wie du und der Hund gemeinsam lernen und gemeinsam trainieren können.
    Das ist nicht schlimm, dass ist kein Versagen, das ist wie Fahrschule. Oder wie Erzieherausbildung, oder Lehramtsstudium. Das ist eine Fertigkeit, die man Lernen kann und sollte.
    Insbesondere bei einem unerzogenen 4 jährigen Rüden, der sich aufführt wie ein Hooligan!


    Mein Dauerbrenner für Erziehungsanfänger, auch in diesem Fall vielleicht ein guter Einstieg in die Basis:
    Die Hundegrundschule Sechs Wochen Lernprogramm besondere Hundebuch (Affiliate-Link)


    Alles Gute, das kann trotzdem was gutes werden

  • Und versuch auch einfach, das Zusammensein mit dem Hund mal zu genießen. Bewusst irgendwas machen, was ihr beide toll findet.
    Miteinander laufen oder einfach im Garten eine Picknickdecke auslegen und einen Kuschelmittagsschlaf miteinander machen, Leckerchen verstecken und suchen, fernsehkuscheln, an besonders schönen Orten spazierengehen oder sich dort auf ein Bänkchen hocken und zusammen Vögel beobachten, keine Ahnung... einfach was Schönes.
    Dann kann man nämlich kleine Rückschritte und Enttäuschungen auch viel besser wegstecken, wenn man auf der Haben-Seite gemeinsame schöne Momente verbuchen kann.

  • ...zum Beispiel erfolgreich gemeinsam was tolles trainieren und das klappt dann. Gibt nix besseres als gemeinsame erfolgreiche Aktionen mit viel Adrenalin.

  • Willkommen in der realen Welt eines Hundehalters :D


    Ich bin anfangs auch ordentlich auf die Schnauze geflogen, weil doch nicht alles so einfach war, wie ich mir das vorgestellt hatte. Das geht mehr Neuhundehaltern so, als du denkst ;)
    Aber du versuchst die Probleme zu leöen, andere geben den Hund dann eben einfach wieder ab unter irgendeinem Vorwand.
    Also schon mal Daumen hoch für dich :bindafür:


    Zu den Problemen an sich hast du ja schon viele Tipps bekommen.
    Glaub mir, wenn ihr weiter dran bleibt, wird das mit euch und später kannst du dir gar nicht mehr vorstellen, dass der Anfang so schwer war. =)

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