Hallo liebe community,
es kostet mich sehr große Überwindung, dieses Thema hier anzusprechen und ich rechne auch mit nicht so positiven Reaktionen,
aber ich bin langsam ein wenig verzweifelt.
Wir sind seit Anfang diesen Jahres Hundebesitzer, ich wünsche mir eigentlich schon einen Hund, seit ich denken kann, und leider
ist es überhaupt nicht so, wie ich es mir immer vorgestellt habe. Ich wollte ursprünglich einen Welpen einer bestimmten Rasse (ich lasse
bewusst Details aus, weil ich nicht möchte, dass irgendjemand Rückschlüsse zieht), es sollte auf jeden Fall eine Hündin werden. Und
nun haben wir aus durchaus vernünftigen Gründen stattdessen einen Hund aus schlechter Haltung übernommen, ein unkastrierter Rüde.
Im Grunde ist er wirklich ein herzensguter Hund und sehr lieb, aber er hat viele Eigenschaften, die ich unheimlich anstrengend finde und
die mich manchmal in den Wahnsinn treiben Er ist unglaublich verfressen und hat unzählige Male den Mülleimer ausgeräumt und
den kompletten Mist in der gesamten Wohnung verteilt, sogar den Eimer hinter eine Schranktür zu stellen hat nichts gebracht, er hat sich dahinter
gemogelt und trotzdem alles ausgeräumt. Seitdem hat er das Verbot, in die Küche zu gehen, das akzeptiert er meistens, aber dann gibt
es auch wieder unzählige Tage, an denen er trotzdem immer wieder in die Küche geht. Er wird jedes mal wieder auf seinen Platz geschickt, es
dauert keine halbe Minute, da geht er trotzdem wieder rein. Das geht jetzt seit zwei Monaten so und er akzeptiert diese Grenze einfach nicht.
Das geht manchmal wirklich fünf mal hintereinander! Ich weiß nicht, ob ihr da vielleicht einen Tip habt
Dann draußen sein rüpelhaftes Rüdenverhalten. Er führt sich immer total machohaft auf, pinkelt alle drei Meter irgendwo gegen und leckt jede
Pipipfütze auf, die er finden kann, reibt seinen Hintern an allen Büschen und grunzt dabei wie ein Schweinchen ich finde das wirklich ziemlich eklig.
Er war vorher wohl nie an der Leine und lernt das mit uns erst, aber selbst konsequentes 'weiter' sagen und einfach weitergehen bringt auf Dauer nichts,
er versucht es jeden Gassigang aufs Neue.
Ein weiteres Problem ist, dass er, sobald er etwas aufregend findet, einfach null hört. Rückruf beim ohne Leine laufen klappt so lange wie nichts
interessantes in der Gegend passiert, sonst stellt er auf Durchzug. Man kann so nett und freundlich rufen, wie man will, er kommt dann einfach nicht.
Genau so, wenn man Gäste zu Besuch hat und es essen gibt. Er soll sich auf seinen Platz legen oder neben einem liegen bleiben, das macht er dann
erstmal und sobald er den Befehl ausgeführt hat, steht er sofort wieder auf und rennt weg.
Wir versuchen wirklich nett und konsequent zu sein und geben eigentlich auch nie nach oder auf, aber er nimmt uns einfach nicht ernst und es geht mir allmählich
so unfassbar auf die Nerven, dass ich hin und wieder eine richtig Aversion gegen unseren Hund habe und das tut mir in der Seele weh, weil ich mich
immer so auf den eigenen Hund gefreut hatte. Es ist aber einfach nur anstrengend und ich weiß einfach nicht, was wir falsch machen und wieso er
uns einfach nicht für voll nimmt. Ansonsten ist er nämlich sehr anhänglich, lässt sich gern streicheln und beschmusen, aber man hat das Gefühl, dass er
alles andere einfach immer selbst entscheiden will und uns nicht als 'Chefs' respektiert.
Habt ihr irgendwelche Ratschläge, sodass ich mich wieder mehr darauf einlassen kann? Ihn abzugeben ist natürlich keine Option.
Liebe Grüße,
Susi