Südengland: Reisebericht und offener Erfahrungsaustausch

  • Danke für die Tipps, ich hoffe ja, das können wir dann nach dem Brexit noch umsetzen... NT-Mitglied sind wir ja noch bis Ende Juni nächsten Jahres, wir sind gespannt, ob wir es nutzen können, wir würden schon gerne... @Theobroma: wie sieht man das in Schottland? Mit Handel, Tourismus...? Der Umgang mit Touristen-Hunden steht vermutlich noch völlig in den Sternen?!

  • Aber mal eine Frage: Aussies gibt es tatsächlich quasi nicht in GB? Wir haben tatsächlich keinen einzigen getroffen...

    Ich hab in 3 Jahren und vielen Kurzreisen in ganz Schottland nicht einen getroffen. Auch unten in England nicht.


    Dafür ist der BC - auch wenn mir das hier nie jemand glaubt - ein Alltags/Familien/Durchschnittshund. Nix besonderes. Nix anspruchsvolles.

    Aber ob Grisu Kontakt will oder nicht, hat in Schottland ungefähr niemanden interessiert, die Bereitschaft, die eigenen Hunde einzusammeln auf Wunsch, war in Südengland für mein Empfinden bei Weitem größer.

    Die Leute werden insgesamt vorsichtiger, denke ich. Ihr müsst das nächste Mal nach Schottland kommen als direkten Vergleich.

    Theobroma: wie sieht man das in Schottland? Mit Handel, Tourismus...? Der Umgang mit Touristen-Hunden steht vermutlich noch völlig in den Sternen?!

    Schwieriges Thema. Im Grund schweigen das alle tot. Man hat den Eindruck, dass alle hoffen, dass der Brexit nicht kommt. Wer im oder nah im Tourismus arbeitet, will den eh nicht. Die anderen eigentlich auch nicht.
    Mir schwant auch böses bezüglich Hunde-Tourismus. Ich kann nur jedem raten, jetzt zu reisen.

  • Schöner Bericht, einiges hatten wir letztes Jahr auch schon und werden dieses Jahr wieder auf der Insel unsren Urlaub verbringen. Allerdings im VW-Bus, der ist da wesentlich praktischer - aber auch ich hab manchmal die Spiegel eingeklappt - und der lange Radstand war für die Ausweichbuchten grenzwertig - dafür hatten wir viele Plätze für uns allein, weil halt kein Womo durchgekommen ist... des einen Freud, des andren Leid....
    Noch ne Anmerkung zu Spaziergängen an und vor allem auf den Clippen: Anleinen ist da durchaus empfehlenswert - haben sich schon einige Hunde zu Tode gestürzt, weil das Karnickel (und die gibts da massig) kurz vor der Klippe nen Haken schlägt. Weiß ich zumindest von beachy head.


    Ich les hier gern mit - steigert die :bindafür: Vorfreude

  • Tolles Thema :bindafür:


    Wir waren letztes Jahr das erste Mal in Südenglang (nahe Tintagel) und dieses Jahr das zweite Mal (naha Plymouth). Es ist einfach so, so schön und die Mentalität gefällt mir unglaublich gut!


    Wenn ich es nicht selber gesehen hätte, könnte ich kaum glauben, dass das wirklich so aussieht wie auf den Bildern von @Lucy_Lou es ist so unfassbar schön :shocked:

  • mit welcher Kamera fotografierst du?

    Übersehen: Nikon D7000. Etwas schade war, dass wir selten Morgens Sonne hatten, um die Jahreszeit ist tagsüber das Licht ja nicht so fototauglich...

    Ich hab in 3 Jahren und vielen Kurzreisen in ganz Schottland nicht einen getroffen. Auch unten in England nicht.

    Das ist echt interessant :???: , hätte ich gar nicht gedacht, dass es da so quasi eine Aussie-Lücke in Europa gibt. Aber vermutlich tatsächlich, weil der BC so allgegenwärtig ist und alles abdeckt in der Richtung...


    Die Leute werden insgesamt vorsichtiger, denke ich. Ihr müsst das nächste Mal nach Schottland kommen als direkten Vergleich.

    Darauf hoffen wir, aber mal schauen, ob es nächstes Jahr Mai/Juni noch geht. Wenn ja, sind wir dort :D


    Anleinen ist da durchaus empfehlenswert - haben sich schon einige Hunde zu Tode gestürzt, weil das Karnickel (und die gibts da massig) kurz vor der Klippe nen Haken schlägt.

    Ja, Kaninchen gibt es massig da, Faye hatte ich nahe der Klippen auch angeleint, ihr vertraue ich altersbedingt noch nicht genug, auch wenn sie eher einer Möwe hinterher fliegen würde |) und die Kaninchen recht uninteressant fand


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  • Mi 13.06.18


    Den Tag verbummeln wir irgendwie… Heute möchten wir eigentlich die benachbarte Lizard-Halbinsel mit dem südlichsten Punkt Englands erkunden, aber dazu kommt es nicht. Wir verbringen trotz Wolken eine ganze Weile am Aussichtspunkt an unserem Übernachtung-Campingplatz, wunderbar ruhig und friedlich ist es, mit Blick auf St Mawes.


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    Schließlich raffen wir uns auf und fahren in das wenige Kilometer entfernte St Just in Roseland. Das liegt auf dem Weg und hat ein altes kleines Kirchlein mit überraschend großem Friedhof drum herum zu bieten. Eine Art Ausflugsziel ist es aber wegen des subtropischen Kirchengartens, die Atmosphäre mit den uralten Gräbern in diesem wirklich hübschen Garten ist einfach toll.


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    Da die Sonne raus kommt, laufen wir spontan noch weiter den Küstenweg entlang an ein paar Kiesstränden vorbei, bis wir einen guten Blick auf Falmouth haben. Falmouth hat einen riesigen Naturhafen und war früher ein wichtiges Handelstor zu England. Frank faszinieren Boote und Häfen ja eh, also warum nicht einen Abstecher dorthin machen, liegt ja fast auf dem Weg. Während wir so auf der Wiese sitzen und Falmouth betrachten, nähern sich tatsächlich 2 Shelties! Ihr Besitzer ist auch völlig aus dem Häuschen, „you made my day!“ sagt er und erzählt, Shelties würde man hier fast nie treffen. Er muss unsere auch gleich fotografieren und die Bilder seiner Frau schicken, aber ich kann es verstehen, ich freue mich auch immer sehr, wenn wir andere Shelties treffen!


    Gegen 14 Uhr erreichen wir Falmouth. Das Städtchen hätte viel zu bieten, ein Castle, Strände, das maritime Museum… Wir aber beschränken uns auf einen ausgedehnten Stadtbummel, nicht nur der große Hafen ist sehenswert, es gibt auch viele kleine Geschäfte und Pubs in den Straßen dahinter.


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    Um das Castle herum führt eine Panorama-Straße, hier legen wir auch noch einen kleinen Stopp ein und haben hinterher (recht überraschend) schon 17 Uhr. Ok, keine Lizard-Halbinsel heute mehr, aber einen Übernachtungsplatz brauchen wir noch. Recht weit südlich in der Lizard-Halbinsel gibt es einen günstigen vom National Trust betriebenen Campingplatz, etwas im Hinterland. Das klingt gut, so haben wir es morgen nicht mehr weit. Dort angekommen erwartet uns eine große, fast leere Campingwiese und ein Schild, man sei voll belegt. Wir fragen vorsichtig nach und ja, man erwartet wohl noch Gäste heute. Welche Invasion da heute noch in diesem abgelegenen über kleinste Sträßchen zu erreichenden Teil der Halbinsel einfallen will, können wir uns nicht vorstellen, aber die Dame lässt nicht mit sich reden. So weit so schlecht, denn groß Alternativen gibt es hier unten nicht und wir sind müde und hungrig. Rund 5km weiter schlägt der Wohnmobilführer einen freien Stellplatz vor, den wir ignoriert haben, weil von einer Anfahrt über sehr schmale Straßen die Rede war. Aber im Vergleich zum Dartmoor ist die Anfahrt ein Träumchen (man sieht, uns schockt nichts mehr) und der Stellplatz zu schön um wahr zu sein!! Man steht direkt an der Steilküste mit wundervollem Blick über cornische Küste wie aus dem Bilderbuch und als Sahnehäubchen wartet 150m unterhalb ein feinsandiger Strand auf uns! Der Stellplatz ist einfach ein kleiner Schotterplatz, aber ohne Gebühren und ohne Übernachtungsverbot, wirklich ein Traum und das in Südengland!


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    Eigentlich würden wir den Strandbesuch auf morgen Früh verschieben, aber für die Nacht und den Morgen ist Regen angesagt, also jetzt oder nie.


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  • Do 14.06.18


    Der Tag beginnt sehr windig, aber entgegen der Wettervorhersage trocken. So drehen wir eine mittelgroße Runde entlang der Steilküste, die Wellen und die dunklen Wolken passen zur Landschaft, eindrucksvoll.


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    Das wird dann aber locker getoppt vom südlichsten Punkt Englands, rund 10km entfernt: Lizard Point. Das Gelände gehört dem National Trust und ist glücklicherweise gar nicht zu einer Art Rummelplatz verkommen wie Lands End ein Stück weiter im Osten. Wir spazieren zum Leuchtturm, erfahren einiges zur Geschichte der Seenotrettung (dass hier früher gerne Mal Schiffe zerschellten, glaubt man sofort, wenn man die Küste mit all den vorgelagerten Felsen sieht. Ohne Sonar und Radar im dichten Nebel will man hier sicher nicht unterwegs sein…). Ein kleiner Rundweg mit phantastischen Ausblicken führt im Bogen wieder nach Lizard zurück.





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    Nur wenig weiter ist die Kynance Cove (man kann auch von Lizard aus hinlaufen in rund einer Stunde), sie gilt als die schönste Bucht hier. Das ist sie, ich bin mir da sehr sicher! Der Besucherparkplatz gehört auch dem NT, kostet für nicht-Mitglieder aber happige 7 Pfund pro WoMo… Man muss unbedingt zur Ebbe hier sein, sonst hat man nicht viel vom Strand, aber es ist wirklich einfach wunderschön, cornische Landschaft wie aus dem Bilderbuch.


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    An die Lizard-Halbinsel schließt sich die östlichste Halbinsel Cornwalls mit Lands End an und da wir gut in der Zeit liegen, möchten wir 2 Nächte hier bleiben und eine Rundtour morgen machen. Zur Auswahl als Übernachtungsplatz steht ein Parkplatz direkt am Strand und ein ACSI-Platz (wieder 15 Pfund inklusive allem, Hunde umsonst) an der Steilküste. Der Strand-Stellplatz (Praa-Sands) existiert wirklich, man darf auf dem Schotterplatz direkt am Strand für 8 Pfund übernachten. So weit, so gut, aber Hunde sind am Strand von 7-19Uhr verboten und schöne alternative Spazierwege oder überhaupt einen anderen Grund als den Strand gibt es nicht, um zu bleiben. Die Zufahrt ist auch... speziell... aber wenn der Bus hier durch passt |)


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    Es ist erst früher Nachmittag, wir möchten den St Michaels Mount besuchen. Der heißt nicht zufällig so wie sein französisches Pendant, Benediktiner vom Mont Saint Michel haben den Felsen überlassen bekommen, um hier ein weiteres Kloster aufzubauen. Angeblich befand sich der Felsen damals noch ein Stück von der Küste entfernt im Wald. Heute jedenfalls liegt er im Meer und ein Fuß-Weg führt hinüber auf das Inselchen, der nur bei Ebbe begangen werden kann (alternativ fahren kleine Boote). Nach der Auflösung aller Klöster durch Heinrich den VIII wurde das Kloster dann eine Festung und noch später das Wohnhaus von Lords (die heute noch dort leben). Ein Begleitheft erklärt die unterschiedliche Nutzung der Räume je nachdem, was dieser Ort gerade dargestellt hat. Neben der tollen Lage und der Aussicht das interessanteste in der „Burg“ selbst. So war der hübsche Aussichtserker früher die Latrine (nebst Garderobe, da der „Duft“ wohl auch die Motten abgehalten hat) und die Küche wurde nach dem Ende der Dienstbotenzeit Mitte des 20. Jahrhunderts flugs verlegt, da der Weg zum Speisesaal dann doch zu lang war, wenn man die Speisen selbst dorthin bringen muss…


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  • weiter mit dem St Michaels Mount:


    hier im Blauen Salon waren auch die aktuellen Majestäten schon zu Gast


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    Wirklich wunderschön ist dagegen der Garten, man fühlt sich wie im Süden, Cote d’Azur vielleicht, Landschaftsparks gut und schön, aber dieser hier begeistert mich so richtig. Dieses Jahr Ende Februar hat es hier allerdings das erste Mal seit 30 Jahren geschneit, ein paar Tage lang blieben die Temperaturen um den Gefrierpunkt. Den Schaden an halb erfrorenen nicht-winterharten Pflanzen sieht man.


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    Wir steuern anschließend auf den ACSI-Platz zu, der liegt richtig schön und ruhig, aussichtsreich, ein mittelgroßes Wiesengelände ohne feste Parzellen und kaum Gäste. Wir beschließen 2 Nächte zu bleiben und ruhen eine Weile im Liegestuhl in der Sonne (so viel zum wolkigen Tag mit hoher Regenwahrscheinlichkeit, aber ich hatte die ganze Zeit hier in England schon den Eindruck, die Wettervorhersage kann man sich auch sparen, es kommt eh immer anders).


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    Abends folgen wir dem Wiesenpfad zum Coastal Path noch etwas Aussicht genießen, aber weit gehen wir heute nicht mehr.


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