Umstieg von Englisch zu Western

  • Hallo Ihr Lieben, ich reihe mich auch mal hier im Pferde- Unterforum ein.
    Ich hatte in meiner Jugend ein eigenes Pferd und bin damals englisch geritten, etwas Dressur, ein bissel Springen aber nicht wirklich mit Turnier Ambitionen oder so. Ich moechte nun nach ca. 15 Jahren Pause wieder Einsteigen, wuerde aber gern zum Western Reitstil wechseln und auch Natural Horsemanship, Pat Parelli etc. interessieren mich sehr.
    Heute habe ich einen "Probetermin" bei einer 8 jaehrigen Quarter Horse Stute zwecks RB. Mit ihr koennte ich Western-Reitstunden nehmen. Ich freue mich und bin schon wahnsinnig aufgeregt. Hat jemand gute Tips bzgl Lektuere bzl. Westernreitweise und Natural Hosemanship?
    Gibt es hier jemanden der zwischen den Reitstilen gewechselt hat und wie ging es Euch damit (fiehl es Euch arg schwer Euch umzustellen?)


    LG

  • Ich reite von klein auf an Dressur und habe auch Springen gemacht.


    Mit unserem Hof haben wir ein Quarter Horse mit übernommen. Hätten wir ihn nicht übernommen wäre er zum Schlachter gekommen. Er ist Western ausgebildet und da vor allem leider im Reining. Wir halten von Reining überhaupt nichts und mögen es nicht.
    Wir haben ihn übernommen da war er 17 Jahre alt und die Hinterhand war da schon "kaputt". Wir druften da schon keine engen Wendungen, Volten, Sliding Stop ( hatten wir eh nicht vor) usw mit ihm reiten. Unsere Chiropraktikerin hält auch nichts von Reining.


    Und somit mussten wir den Western Reitstil lernen. Ich reite auch immer noch Dressur, wenn ich das Pferd von einer Freundin reite.


    Wir finden Trail und Pleasure ganz interessant.


    Ich fand den wechsel schon etwas gewöhnungsbedürftig und am anfang etwas schwierig. Man sitzt doch etwas "entspannter" und lockerer auf dem Pferd. Unser Oldi ist sehr fein ausgebildet und ist ein super Lehrpferd. Er merkt sofort, wenn man sich etwas anspannt und sei es nur das man sich gerade hinsetzt oder nur das Kreuz anspannt.
    Am Anfang wusste der arme gar nicht was er machen soll bzw hat einfach gar nichts gemacht. Oder er ist aus dem Stand angaloppiert. Ich wusste gar nicht warum. Meine Trainerin hat es mir dann erklärt. Ich habe mich in dem Moment angespannt und mein Gewicht unbewusst minimal verlagert.


    Solche Sachen muss man halt erst lernen, gesagt bekommen oder rausfinden.


    LG
    Sacco

  • Was ich noch vergessen habe.


    Von Monty Roberts und gerade vom Join Up halte ich überhaupt nichts. Der Join Up ist für mich persönlich nichts anderes als Gewalt und das Pferd brechen.


    Ich finde Mark Rashid ganz gut. Seine Bücher sind, finde ich, jedenfalls sehr gut und man kann aus den Büchern eine menge mitnehmen.


    LG
    Sacco

  • Ich habe vor 20 Jahren den Wechsel mal angetestet und bin schließlich beim Englisch geblieben.
    Mich konnte die andere Reitweise auf Dauer nicht begeistern. Auch muss ich gestehen, war es mir zu aufwändig, nochmal umzulernen.


    Ich habe viele Bekannte, die umgewechselt haben und begeistert sind. Allerdings muss ich da jetzt mal ganz böse sagen, dass in meinen Augen nur zwei davon wirklich zum Westernreiten gewechselt haben und das auch mit einem guten Trainer, gut ausgebildeten Pferden und einer vernünftigen Reiterschulung gemacht haben. Bei den anderen war es eher der Wechsel zu schlechtem Freizeitreiten im Westernsattel auf schlecht ausgebildeten Pferden.


    Erschien vielen natürlich deutlich leichter und so erzählen auch die fleißig rum, wie viel toller und simpler das Westernreiten doch sei.
    Hinter gutem Westernreiten steckt genau so viel Arbeit.

  • Erschien vielen natürlich deutlich leichter und so erzählen auch die fleißig rum, wie viel toller und simpler das Westernreiten doch sei.
    Hinter gutem Westernreiten steckt genau so viel Arbeit.

    Oh ja, das glaube ich Dir sofort.
    Ich bin natuerlich bereit von der Pike an zu lernen. Es gibt in dem Stall eine Western-Reitlehrerin, bei der ich von Grundauf Stunden nehmen moechte, Mit dem Pferd hat uebrigens alles prima gepasst beim Probetag am Wochenende und somit habe ich sie jetzt (vorerst einmal woechentlich, vielleicht auch mehr spaeter) als RB :)

  • Oh prima, danke - ist notiert und ich werde gleich eute abend bei Amazon mal stoebern :)

  • Wie lief denn dein Date? :D


    Die Bücher von Mark Rashid finde ich auch immer wieder hörens- und lesenswert. :dafuer:


    Ich würde sagen, man muss genauso kritisch bleiben wie bei der klassischen Reitlehre nach FN. Es gibt auch im Westernsport viele sauer gerittene Pferde oder wie schon angesprochen, eher schlecht gerittene Freizeitpferde, die mit Westernsattel geritten werden.


    Ich würde immer sagen, kritisch ausprobieren und auf‘s Bauchgefühl hören und hoffentlich viel Spaß haben. :smile:


    Natural Horsemanship ist aus meiner Sicht in erster Linie an einen fairen Umgang mit dem Tier geknüpft und das unabhängig von der Reitweise. Wo Natural Horsemanship drauf steht, ist oft sehr viel Druck drin, da sollte man kritisch bleiben und sich immer die Verhältnismäßigkeit der Einwirkung vor Augen halten und hinterfragen.

  • Ich finde beide Reitweisen toll, wenn man sie richtig und vernünftig reitet.


    Leider meinen die meisten wirklich das Westernreiten total einfach ist. Und man nur locker auf dem Pferd "rumgammelt". Das es in Wirklichkeit genauso harte Arbeit und anstrengend ist wie die englische Reitweise wissen viele nicht.


    Viele kennen auch nur aus dem Western Reining mit Sliding Stop, Roll Back, Spin und Back Up und sind der Meinung das Westernreiten generell für Pferde Gesundheitschädlich sind und Quälerei. Wie ich schon sagte sehe das beim Reining genauso ( gehört für mich persönlich verboten) aber nicht bei dem allgemeinen Reitstil Western.


    LG
    Sacco

  • Was ich noch vergessen habe.


    Von Monty Roberts und gerade vom Join Up halte ich überhaupt nichts. Der Join Up ist für mich persönlich nichts anderes als Gewalt und das Pferd brechen.

    Ui, genau das will ich gar nicht. Danke fuer den Tip!

  • Oh prima, danke - ist notiert und ich werde gleich eute abend bei Amazon mal stoebern :)

    Bei den Bücher darf man nicht eine Anleitung im klassischen Sinn erwarten. Er beschreibt in den Büchern nur seine Erfahrung, wie er zu den Pferden und das Reiten kam usw. Aber er beschreibt das so toll das man selber sehr viel davon mitnehmen kann und auch selber umsetzten kann.


    LG
    Sacco

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