Auf den Toller gekommen

  • .....


    Wir haben im Bekanntenkreis 3 Familien mit einem kleinen Hund; von denen kann nach eigenen Angaben keiner am Fahrrad laufen und die reden ganz sicher nicht vom Rennrad fahren.......

    Das ist "Quatsch mit Soße" ;-)
    Auch kleine Hunde haben Beine und können laufen! Wenn ich mit meinem Zwergpudel radfahre, dann rennt mir die noch voraus, weil ich ihr zu langsam bin. Die meisten Besitzer haben da einfach eine falsche Einstellung zu und nehmen ihre Kleinhunde einfach nicht ernst. Selbst ein Chihuahua kann am Rad laufen. Muß ja net gleich mit 25 km/h sein, aber selbst die schafft er wahrscheinlich noch untrainiert - weil die sind nämich verdammt quirlig, wenn man sie Hund sein läßt.


    Klar - wenn zB ein Mops eine zu kurze Nase hat und eh schon keine Luft kriegt, wenn er nur im Körbchen liegt, brauch ich mit dem net Rad zu fahren. Aber ein normaler Hund kann das problemlos, wenn er einfach nur klein ist und nicht körperlich eingeschränkt. Mit meiner Bibi fahre ich locker 8-10 km am Stück, ohne daß die ne Pause bräuchte, und ohne vorher zu trainieren oder so! Klar - nicht bei 35 Grad im Schatten, aber da brauchst auch mit einem großen Hund nicht radzufahren, das fällt unter Tierquälerei...... *gg


    Ansonsten sind Deine Anforderungen an einen Hund solche, die jeder noch so kleine Hund bewältigen kann - dazu brauchts definitiv keinen Spezialisten wie den Toller..... Hundeschule und ein Training pro Woche maximal, das ist ein Witz für nen normalen Hund, macht ihm sicherlich Spaß - aber das ist keine "Arbeit" in dem Sinne, für die man nen besonderen Hund bräuchte. Ich bin mit meiner Biene, einem Zwergpudelmix, in einer Rettungshundestaffel aktiv, auf Einsatzfähigkeit geprüft seit 2010. Auch das schafft also ein ganz normaler Hund aus der Klasse der "Begleithunde" problemlos, auch dafür brauchts keinen Spezialhund (obwohl der Pudel ja von seiner ursprünglichen Herkunft her schon ein Arbeitshund war.....).

  • Weil *ich* finde das man mit allem was jagdlich durchaus ambitiomiert ist Arbeiten (ich meine Erzieherisch nicht auslastungstechnisch) und sich mehr beschäftigen muss als nur am We mal nen Hundeplatz.Die Pudel die ich kenne lieben es ein wenig zu arbeiten, sind Energiebündel und machen gern irgendwas. :ka:

    Nur weil ein Hund jagdliches Interesse zeigt (und das tun die allermeisten Hunde!), muss der noch lange nicht auf den Hundeplatz, um das in den Griff zu kriegen. Das hängt doch völlig von der Ausprägung des Jagdtriebs und dem Hundetyp ab. Und davon, wie wichtig es dem Hundehalter ist, seinen Hund draußen ableinen zu können.


    Eigentlich möchte auch jeder Hund, unabhängig von der Rasse, sinnvoll beschäftigt und ausgelastet werden. Selbst die Zwerge aus der FCI-Gruppe 9.


    Pudel kenne ich ja nun eine ganze Menge und die wenigsten davon haben jemals einen Hundeplatz von innen gesehen. Auch der Jagdtrieb, wenn vorhanden, ist im Regelfall gut kontrollierbar. Gerade dieses "Alles kann, nichts muss" macht diese Rasse zu im Normalfall sehr leichtführigen und unkomplizierten Hunden.


    Und Spitz, Tibet Terrier, Elo, Kromfohrländer und Collie sind ja nun alles, aber im Regelfall sicherlich nicht jagdlich ambitioniert. Keine Ahnung, wie du darauf kommst. Von den genannten Rassen dürften lediglich Eurasier, Beagle und Cocker einen im Schnitt eher ausgeprägten Jagdtrieb mitbringen. Wobei es bei allen drei Rassen auch immer wieder Exemplare gibt, die da völlig problemlos sind. Bei Pudeln ist ein stark ausgeprägter Jagdtrieb untypisch und auch nicht erwünscht, kommt aber gerade bei den Großen hin und wieder mal vor.


    Was all diese Rassen, gute Erziehung und Sozialisation vorausgesetzt, zu angenehmen Begleit- und Familienhunden macht, ist, dass sie im Regelfall unproblematisch mit anderen Hunden und Tieren sind, keine Schärfe oder nennenswerten Schutztrieb mitbringen und Anforderungen an Erziehung, Auslastung und Beschäftigung stellen, die auch von ambitionierten Ersthundehaltern und Familien erfüllt werden können.

  • Ein Jäger macht übrigens eher weniger als der durchschnittlich ambitionierte Hundehalter. Weniger ist oft mehr. Ich möchte nicht dafür plädieren sich Spezialisten zu holen aber es stimmt auch nicht das Gebrauchshunde so wahnsinnig viel Beschäftigung brauchen.
    Ich habe nun schon seit 9 Jahren Vizsla ich hab auch mit denen bis jetzt nichts gemacht außer normal zu leben und ein bisschen Hundeschule. Allerdings ist es schon geil zu sehen wie sie arbeiten mit welcher Lust sie dabei sind. Das ist mit nichts aufzuwiegen. Tatsächlich brauch ich nach einem Training am nächsten Tag nicht unbedingt was machen, weil er einfach platt ist. Nicht mal mit Henry spielen ist da drin er ist einfach mit sich und der Welt zufrieden und schläft.
    Ich hatte noch nie was anderes als Vizsla ich finde sie toll und oft ist weniger mehr aber ein paar Kenntnisse braucht es finde ich schon und in der Arbeit gehen sie so richtig auf. Daher bin ich zwiegespalten was das angeht.
    Meine alte Hündin hat allerdings einen Monat vor ihrem Tod noch einen kleinen Trail mit viel Freude und Elan absolviert von daher ein bisschen einen Job brauchen sie schon aber auch ein Jäger arbeitet nicht überdurchschnittlich viel mit den Hunden eher im Gegenteil.

  • Danke @Dreamy :smile:


    Genau so hätte ich meine Auflistung jetzt auch begründet.


    Ich finde es bei einem Familienhund und unerfahrenen Hundehalten viel wichtiger, dass der Hund mit Menschen und anderen Hunden unkompliziert und freundlich agiert, im Zweifel nicht nach vorne geht, keine ganz spezielle Auslastung zwingend einfordert und auch mal zurückstecken kann und Fehler verzeiht.
    Dafür würde ich persönlich einen moderaten Jagdtrieb in Kauf nehmen - und vielleicht erwischt man ja auch ein Exemplar, was jagdlich nicht so ambitioniert ist.


    Ich hätte die Rassen nicht vorgeschlagen, wenn ich nicht mehrere zufriedene Familienhunde dieser Rassen kennen würde.

  • Hey,


    danke für die weiteren Antworten - und Videos :-))


    Ganz unerfahren sind wir ja nicht, meine Frau kennt das gut. Allerdings würde ich schon eher einen unkomplizierten Hund bevorzugen das stimmt schon. Wie gesagt, der Toller war eine Idee, da generell häufig zu den Retrievern in diesem Zusammenhang (einfach, Familientauglich...) geraten wird und der eben mit auf der Retriever Liste steht.


    Wir haben jetzt erste mal den ISCWT ins Auge gefasst und bleiben dabei. Mal in echt anschauen und noch ein Buch zur Rasse lese und nur wenn diese Rasse dann doch nicht in Frage kommt, schauen wir weiter.


    Grüße und einen schönen Tag!
    Tim

  • Schaut doch mal hier im Veranstaltungskalendern, ob evtl eine Veranstaltung in eurer Nähe wäre:
    Klub für Terrier e.V. von 1894 :: Veranstaltungskalender :: Australian Terrier
    Buch lesen... Ich weiß nicht, mir persönlich das das nie viel gebracht, um "das Wesen der Rasse" wirklich zu erfassen.


    Hier im Forum haben wir mehrere Wheaten-Halter. @smilietanjas Familie züchtet sie sogar. Vielleicht können dir hier die Wheaten-Experten noch mehr über diese Rasse und ihre Eigenarten erzählen - ganz unverblümt mit allen Vor- und Nachteilen.

  • OK, danke sehr Tanja :bindafür:


    Ein Buch zu lesen schadet halt auch nicht aber wir werden uns natürlich die Rasse auch anschauen bevor wir uns dafür oder dagegen entscheiden ;)

  • Tim, ich finde es wirklich toll, wie du bzw. du und deine Familie die Postings hier annehmt und reflektiert, auch wenn es vielleicht etwas schwer ist zu akzeptieren, dass man komplett falsch lag mit seinen Vorstellungen und geplanten Hunderassen.
    Absoluten Respekt dafür :bindafür:


    Und ich drücke euch ganz groß die Daumen, dass ihr bald einen Hund in eurer Familie begrüßen dürft und feststellt, dass sich die lange Suche gelohnt hat und der Hund für euch die passende Wahl ist :dafuer:

  • Hey,


    danke, ich in ja mal gespannt ;)


    Und was das andere angeht, was soll ich mir was vormachen, ich habe ja - noch - wenig Ahnung von Hunden und gehe einfach mal davon aus, dass ich in einigen Punkten falsch liege ;) Wobei ich aber auch denke, dass es manchmal schon zu weit geht und meiner Meinung nach sich ein Hund - bewusster Erziehung vorausgesetzt - anpassen muss und nicht anders herum. Auch die häufig geforderten Dauerbeschäftigungen für einen "Arbeitshund" scheinen die Tendenz zu haben zu weit zu gehen aber im Kern wird das schon richtig sein; von daher sind das alles gute Hinweise denn ich will auf keinen Fall einen frustrierten Hund haben, denn wir werden weder Jäger noch passionierte Hundesportler werden.


    Grüße
    Tim

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!