Eifersucht oder Beschützerinstinkt

  • Hallo zusammen,


    Es konnte ja nicht lange dauern, bis sich die erste Frage als "Zwei Hunde Halter" stellt. Unser Pei Rüde ist seit Anfang des Jahres kastriert. Und kam bisher ohne Leine mit absolut jedem Hund zurecht. Da war es auch ziemlich egal, was der andere Hund tat. Seit 3 Wochen lebt nun eine ca. 10 Monate alte Hündin
    bei uns. Das mit den beiden klappt absolut toll. Da gibt es überhaupt nichts zu meckern. Seitdem fängt unser Rüde jedoch an, andere Hunde an der Leine anzupöbeln. Gerade haben wir einen Rüden und eine Hündin getroffen, die er eigentlich beide kennt. Die Rüden haben vorher immer sehr gerne zusammen gespielt. Als der Rüde jetzt an unserer Hündin schnuppern wollte, hat unserer ihn richtig abgedrängt und angeknurrt. Die andere Hündin hingegen durfte hin. Ich hab ihn dann sofort gesagt, dass er das nicht soll und ihn zu mir gerufen. Ein zweiter Versuch endete auch darin, dass er den anderen Rüden abgedrängt hat. Er musste dann neben mir sitzen bleiben und die Kleine durfte Kontakt aufnehmen. Er war dabei jetzt nicht so aggressiv oder so aber er hat ihm schon deutlich gemacht, dass er das zu unterlassen hat. Ist das tatsächlich Eifersucht? Oder lag es daran, dass die Kleine vor dem Rüden Angst hatte uns vor der Hündin nicht? Wahrscheinlich wohl eher ersteres. Aber ab und zu wenn ihr Situationen Angst machen, sucht sie bei ihm auch richtig gehend Schutz. Bestärkt sie ihn damit nicht auch in seinem Verhalten? Und wie verhalte ich mich da richtig, außer ihn zu mir zu rufen, und bei mir absitzen zu lassen während ich ihr gestatte, mit dem anderen Hund Kontakt aufzunehmen. Kann ich ihm sonst noch irgendwie zeigen, dass ICH solche Situationen regele? Wenn ja, wie? Mit Sicherheit gibt es da einige Situationen mehr, die mir nur nicht so auffallen. Und ja, auch das Vertrauen von ihr zu uns muss noch wachsen, sodass sie künftig nicht bei ihm sondern bei uns Schutz sucht, wenn ihr etwas Angst macht.


    Vielen Dank im Voraus!


    Minimonster

  • Oder lag es daran, dass die Kleine vor dem Rüden Angst hatte uns vor der Hündin nicht? Wahrscheinlich wohl eher ersteres.

    Wohl eher nicht.
    Es ist nicht ungewöhnlich, dass bei gemischtgeschlechtlichen Paaren der Rüde gern ein Auge auf "sein" Weibchen hat

  • Stimme @Joco und Co zu. Und möchte noch ergänzen, dass bei einer Kastration ja nicht der Sexualtrieb und das Rudelverhalten wegoperiert wird. Und da auch Nebenniere und Hirnanhangdrüse nicht rausoperiert werden, gibts ja trotzdem noch ein gewissen Maß an Testosteron - deswegen ist eine Kastration (trotz des Irrglaubens) absolut keine Garantie für "aggressionsärmer" oder so. Es wäre auch möglich, dass er durch die Kastra häufiger "gedisst" wird von anderen Hunden, gerade Rüden. Weil er einfach anders riecht. Kastraten werden öfter mal Mobbingopfer und je nach Charakter wird dann eben ein "dann mach ich dich halt zuerst fertig" draus beim Kastrat. Er wird also unleidlicher gegen Rüden. Wäre noch die zweite Möglichkeit, die mir einfiele.

  • @Hummel: das kann natürlich sein, halte ich aber für eher unwahrscheinlich, weil es tatsächlich jetzt exakt mit dem Einzug der Dame zusammen fällt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er anders wäre wenn sie nicht dabei ist. "Gedisst" wurde er auch vor der Kastration schon ab und zu. Also von anderen Rüden bestiegen etc. Aber da bin ich dann eingeschritten und habe schon versucht ihn davor zu schützen wenn es über ein normales Maß hinaus geht. Aber bis zum Einzug der Dame hat er sich über Hunde jeden Geschlechts gefreut.


    Wie würdet ihr damit umgehen?

  • Wie würdet ihr damit umgehen?

    Fremde Hunde erstmal fernhalten, nicht in die Hunde reinrasseln lassen, die eigenen Hunde nicht in andere reinrasseln lassen und sehr oft die Leine anwenden :smile: Wer sich nicht benimmt, ist an der Leine.
    Hundekontakte bewusst auswählen und zulassen - oder eben auch nicht :smile:


    Wie alt ist er denn?

  • Erstmal vielen Dank euch allen für die Antworten.


    @CH-Troete und @Joco und Co: er ist jetzt 2,5 Jahre alt.
    Dass ich ihm in der Situation nicht lustig andere Hunde anpöbeln lasse, ist eh klar. Mir ging es eher darum, was ich tun kann, dass sich sowas nicht manifestiert und verstärkt wird. Das gestern war in der Intensität total harmlos, aber ich habe halt Bedenken, dass es sich einschleift und verstärkt und es dann vll nichtmehr ist. Mir ging es dehalb eher darum, was ich außerhalb der Situation tun kann. Macht es Sinn, ihm irgendwie klar zu machen, dass es nicht SEIN Mädchen ist? Oder ist es "normal" dass er so reagiert und wir müssen es einfach akzeptieren, dass unbedarftes Spiel mkt allem und jedem eben nichtmehr möglich ist? Auf der anderen Seite bin ich natürlich total Happy, dass es mit den beiden so toll läuft und möchte auf keinen Fall irgendwie deren "Beziehung" gefährden.

  • Oder ist es "normal" dass er so reagiert und wir müssen es einfach akzeptieren, dass unbedarftes Spiel mkt allem und jedem eben nichtmehr möglich ist?

    Ich denke, das ist normal, besonders, wenn man sein Alter und auch seine Rasse bedenkt. Mit zweieinhalb bis drei Jahren werden Hunde auch mental erwachsen und dann spielen die allermeisten nicht mehr mit frenden Hunden. Das trifft gerade auf Rassen wie den Shar Pei besonders zu. Die werden ja wirklich erwachsen und bleiben keine ewigen Kindsköpfe.


    Als Mehrhundehalter hast du bei Hundebegegnungen immer eine ganz eigene Gruppendynamik, das unterscheidet sich schon sehr vom Einzelhund.


    Dagmar & Cara

  • Peis sind nicht unbedingt dafür bekannt, dass sie fremde Hunde lieben :smile: Das Alter stimmt auch so langsam, das Erwachsensein rückt näher. Von daher empfinde ich es nicht als unnormal.
    Das unbedarfte spielen hätte sehrwahrscheinlich so oder so ein Ende gefunden :ka: zumindest sehrwahrscheinlich :smile:


    Ich würde primär dran arbeiten dass er nicht zu fremden Hunden hingeht, sich zu Dir umorientiert und Du kannst dann immer noch entscheiden.
    Gehst Du auch einzeln oder immer nur mit beiden zusammen?


    Ausserhalb der Situation Aufmerksamkeit trainieren, aber das machst Du ja sicher eh schon.
    Viel kannst nicht machen - ausser verbieten dass andere angepöbelt werden. Wenn er andere Hunde überflüssig findet, ist das einfach so.

  • Ich würde auch daran arbeiten, dass er fremden Hunden gegenüber keinerlei Erwartungshaltung mehr hat. Man geht nicht hin und spielt - sie sind einfach egal. Mit einem neutralen Hund hast du die wenigsten Probleme und der Hund hat auch die wenigsten Probleme. Einen "Freundeskreis" aus ein paar ausgewählten Hunden kann und sollte er ja trotzdem haben, aber ich würde keine Fremdhundkontakte mehr zulassen. (Mache ich bei meinen auch nicht. Sind halt keine Hundewiesen-Hunde - wie auch Peis).

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