Ethisch-ökologische Aspekte der Hundeernährung

  • @Lagurus
    Früher habe ich das auch einfach bei Elbe-Elster gekauft und war dort mit der Qualität sehr zufrieden, eben weil die Stücke eben auch nur wenig Fett haben. Es müsste also wirklich mager sein und das kostet dann natürlich entsprechend mehr, weil es dann auch keine klassichen Abschnitte mehr sind.


    Die meisten Abschnitte sind deutlich zu fett. Will ich mit diesen den Proteinbedarf decken ist sie vom Energiegehalt deutlich überversorgt.



    Die mageren Stücke, sind im Moment für uns einfach zu teuer. Das Tier verputzt eben auch eine Menge Gemüse, um bei geringem Energiegehalt trotzdem satt zu sein. Ich schreib lieber nicht, was die täglich so an Gemüse in sich reinschaufelt (Zucchini, Gurke,...)

  • Würde sich wirklich irgend etwas an dem Umfang und den damit zusammenhängenden Problemen der Massentierhaltung ändern, wenn die Reste nicht im Tierfutter landen würden?


    Ich bin der Meinung dass nur der umgekehrte Weg zum Erfolg führen kann.
    Verbraucht der Mensch weniger Fleisch, gibt es auch weniger Reste, also kommt weniger ins Futter, weil es teurer wird.
    Werden die Schlachtreste nicht verfüttert, werden sie vielleicht verbrannt oder einer anderen Verwendung zugeführt.


    Was der Export von Resten in Länder mit anderen Ernährungsgewohnheiten und wenig proKopf Einkommen bewirken kann macht das Problem mit dem gefrorenen Hühnerklein deutlich. Das ist auch nicht immer eine gute Lösung.


    Ich kenne viele Hundehalter. Fast alle füttern preiswertes bis mittelpreisiges Fertigfutter. Der Fleischanteil darin wird sich in Grenzen halten.


    Margarete


  • Sollte es aber diesen Leuten nicht ein Anliegen sein, das mehr Menschen den Einstieg in eine fleischlose/re Ernährung finden? Und ist ihnen nicht bewusst das man durch Radikalität mehr Menschen abschreckt als für die Sache gewinnt?


    Okay, ich schweife ab. ;)
    Ich will damit nur sagen: Der Ist-Zustand sollte den Menschen vor Augen geführt werden. Kommentarlos und ohne moralischen Vortrag. Und dann sollte der Mensch aber auch selbst entscheiden können wie er damit umgehen will.


    meine Erfahrung: der Ist-Zustand IST radikal. Er ist brutal und er ist langfristig nicht tragbar. Und das, was du (stellvertretend für die Menschen, die noch nicht "überzeugt" sind) als radikal empfindest, ist nicht der Vortrag selber, sondern der vorgetragene Inhalt. Daran hat aber der Überbringer der Botschaft keine Schuld.
    Ich frage mich immer, wie so ein Aufzeigen von abzulehnenden Umständen denn aussehen soll, damit er nicht als radikal/moralkeulenmäßig rüberkommt. Abzulehnende Umstände müssen schlichtweg sichtbar gemacht werden. Und das werden sie mEn zumeist sachlich und ohne dass es weiterer Ausschmückung bedarf, die auf der Moralebene etwas hervorrufen sollen, was im Verborgenen eh schon da ist, was man aber nur allzugerne von sich wegstößt.

  • Ja auch dann.
    Es gibt sehr viel hochwertiges Fleisch am Schlachttier, das schlicht auf Grund des Arbeitsaufwandes uninteressant für die weitere Verarbeitung ist, weil das Auslösen hinsichtlich der Arbeitszeit in keinem Verhältnis zum Verkaufspreis steht.
    Ich habe regelmäßig wunderschönes Muskelfleisch als "Schlachtabfall" vom Metzger bekommen, weil sich die Weiterverarbeitung nicht gelohnt hätte.

    Danke, ich lern gerne dazu.

  • Wenn ich das mal so durchdenke und die ethische Frage stelle... sollte ich meiner Hündin doch eigentlich keine Bio Dosen füttern oder?


    In den Herrmanns Bio Reinfleischdosen ist zu 65% Muskelfleisch drin. Ist das dann nicht auch ethisch nicht vertretbar weil dieses Fleisch genau so gut von Menschen gegessen werden könnte?

    Das Muskelfleisch was da verwendet wird, ist nicht das was man sich als Mensch darunter vorstellt. Ich glaube du fütterst Hermanns? Die haben das auf ihrer Seite nochmal erklärt.
    Ich bin da nicht radikal was meine Einstellung zu dem Thema angeht. Wenn ein Hund Unverträglichkeiten hat oder aus anderen med. Gründen nur Steaks fressen kann, dann ist das halt so. Die Frage ist doch eher was jeder einzelne tun kann, wenn mein Hund Eier gut verträgt kann man das doch mal einschieben statt Fleisch, oder Milchprodukte oder Hülsenfrüchte. Mann kann Bedarfsdeckend füttern und nicht wie bei den meisten Rohfütteren 80% Fleisch geben usw. Da kann man doch schauen was der Hund verträgt und für einen machbar ist.
    Ich finde da besonders die Seite von Cleanfeeding sehr interessant.
    Ich denke schon, dass sich auch die Hersteller ändern werden, wenn die Nachfrage sich ändert und man mit seinem Kaufverhalten aktiv etwas ändern kann. Natürlich zählt da nicht die einzelne Person, aber das Bewusstsein für bessere Tierhaltung wird in der Bevölkerung immer größer und schon allein das, dass hier Thema in diesem Forum ist zeigt, dass es ein großes Bewusstsein dafür gibt. Wenn viele Menschen ihr Kaufverhalten ändern haben Verbraucher eine sehr große Macht, auch beim Hundefutter.

  • der Ist-Zustand IST radikal. Er ist brutal und er ist langfristig nicht tragbar. Und das, was du (stellvertretend für die Menschen, die noch nicht "überzeugt" sind) als radikal empfindest, ist nicht der Vortrag selber, sondern der vorgetragene Inhalt. Daran hat aber der Überbringer der Botschaft keine Schuld.

    Wenn mir vor den Latz geknallt wird, das Fleischesser Mörder sind?
    Das bringt nur Abgrenzung.
    Die Gespräche die ich geführt habe, hatten nichts mit Fakten und Ist-Zustand zu tun sondern waren durch und durch emotional aufgeladen und haben mein aktuelles Leben kritisiert. Aufklärung wäre für mich eine Beschreibung des Zustands.


    Eine emotionalisierte Diskussion bringt bei keinem Thema etwas...
    Ein Beispiel von vor Ort: Der lokale Biosupermarkt hat veröffentlicht das sie zukünftig Bio-Eier der "Bruder-Ei Initiative" anbieten werden. Bei dieser Initiative werden die männlichen Küken nicht geschreddert sondern aufgezogen.
    Die Reaktion? Ein Shitstorm. Man solle sich nicht einbilden das man mit dem Angebot dieser Eier moralisch besser dastände. Man würde ja trotzdem Leben töten und wolle sich damit nur ein besseres Gewissen machen. u.s.w. Also totale Ablehnung und Boykottaufrufe.


    Warum müssen es eigentlich immer direkt diese Extreme sein?
    Warum kann nicht anerkannt werden das dieses Angebot zur (auch ethisch)
    besseren Haltung von Nutztieren beitragen soll und Menschen
    auch dazu bringt über das Thema und ihren Eierkonsum nachzudenken? Das
    es das Thema weiterbringt. Langsam aber stetig gewisse standards in der Gesellschaft etabliert werden.


    Ich frage mich immer, wie so ein Aufzeigen von abzulehnenden Umständen denn aussehen soll, damit er nicht als radikal/moralkeulenmäßig rüberkommt.


    Wie ich mir das denke: zeigen woher das Fleisch kommt. Wie die Tiere leben und der Weg bis zur Verarbeitung. Gern auch unterlegt mit Daten welche Mengen Fleisch produziert werden, wieviel pro Kopf gegessen wird. u.s.w. Und wer von den Bildern nicht überzeugt wird... warum sollte ihn dann die Meinung einer dritten Person die ihm das ganze nochmal erzählt überzeugen?


    So was würde ich mir auch im Schulunterricht wünschen für ältere Schulklassen mit anschließender Diskussion über die Haltungsbedinungen und Fleischkonsum.
    Ohne anschließendem aufdrücken vom Stempel "Du musst vegetarisch leben" sondern den Menschen die Auswertung für ihr Leben überlassen.

  • Das Muskelfleisch was da verwendet wird, ist nicht das was man sich als Mensch darunter vorstellt. Ich glaube du fütterst Hermanns? Die haben das auf ihrer Seite nochmal erklärt.
    Ich bin da nicht radikal was meine Einstellung zu dem Thema angeht. Wenn ein Hund Unverträglichkeiten hat oder aus anderen med. Gründen nur Steaks fressen kann, dann ist das halt so. Die Frage ist doch eher was jeder einzelne tun kann, wenn mein Hund Eier gut verträgt kann man das doch mal einschieben statt Fleisch, oder Milchprodukte oder Hülsenfrüchte. Mann kann Bedarfsdeckend füttern und nicht wie bei den meisten Rohfütteren 80% Fleisch geben usw. Da kann man doch schauen was der Hund verträgt und für einen machbar ist.

    Klar, so sehe ich das auch.
    Ich würde auch nichts anderes füttern weil sie eben momentan nur das verträgt.
    Bzgl. Muskelfleisch schaue ich mir die Webseite nochmal an. Danke. :)

  • @Julia127


    Weil du das Thema Schulunterricht ansprichst: selbst meine 6. Klasse hat ohne größeren Input meinerseits ganz klare Vorstellungen davon, wo Tierquälerei anfängt und wo nicht. Die diskutieren sogar über Paragraph 1 des Tierschutzgesetzes, wenn man sie mal lässt.


    In der Klasse war wirklich alles dabei! Vegetarier, Kinder mit vielen Fragen zum Thema Tierwohl, Kinder vom Bauernhof... das waren so schöne Gespräche teilweise, völlig ohne Stempel.


    Es war ein super tolles und interessantes Thema und die Kinder wollen davor gar nicht so geschützt werden, wie man denkt. Ist halt immer eine Frage nach dem WIE.

  • wenn mein Hund Eier gut verträgt kann man das doch mal einschieben statt Fleisch, oder Milchprodukte oder Hülsenfrüchte.

    Ich wäre so froh, wenn Trixie das vertragen würde. Sie hat früher so gerne Ei gegessen, das ist doch im Moment nicht möglich. Wir verzichten deswegen z.B. seit Monaten auf unser Frühstücksei am Sonntag, weil sie früher auch immer ein halbes bekommen hat und sie so herzerweichend schaut, wenn ich nur die Eier aus Kühlschrank hole.

  • wir sind jetzt in den letzten Zügen der Ausschlussdiät und ich kenne das...
    habe aber auch feststellen müssen, dass die Qualität z.B. bei der Verträglichkeit sehr viel ausmacht. Beispiel Naturavetal Rindfleischtopf gepupse ohne Ende (obwohl das ja schon ein Hochwertiges Futter ist), Hermanns Rind pur alles ok. Ich habe mittlerweile sehr stark im Verdacht das meine stark auf evtl. Antibiotikarückstände und co reagiert. Noch ein Grund mehr mit mit der Nutztierhaltung zu beschäftigen.

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