Ethisch-ökologische Aspekte der Hundeernährung

  • @weisserDrache


    Mehr Effizienz im Ressourcen Einsatz würde schon reichen für die nächsten paar Dekaden.



    Dazu würde für die Wirschaft gehören, dass Ressourcen auch das Geld kosten, was sie brauchen, um zu entstehen und wieder zu vergehen.
    Also ehrlich machen und zwingend bei der Preisigestaltung die echten Herstellungskosten und Entsorgungskosten einbeziehen. Dazu muss man kein Ökofaschist sein, sondern einfach mal ganz maximal-kapitalistisch REssourccen verbrauch von Mutter erde in Rechnung stellen. ERde, Ozeane, Reproduktion von Fischen etc, statt sich was von natürlicher Abschöpfungsquote etc. in die ausbeuterische Tasche zu lügen.
    dann würden wir hier alle ganz schnell ganz nachhaltig einkaufen. Und dabei den Planeten, so wie wir ihn zum leben brauchen, retten.
    :dafuer:

  • Ich füttere auch ca. 200g Fleisch bei 9,5kg Hund, das Problem ist, dass Trixie momentan nur Pferd und Zucchini verträgt und bekommt.
    Durch das Pferd und Zucchini hat sie eh schon abgenommen, wenn ich jetzt weniger Fleisch und mehr Zucchini füttern würde, würde sie weiter abnehmen.
    Das Pferd wird abwechselnd gekocht oder es gibt eine Reinfleischdose von Loisachtaler, die verzichten auf Konservierungsstoffe und chemische Zusätze. Verwendet wird nur Fleisch aus Schlachtungen, das für menschliche Ernährung zugelassen wurde.

  • Die einzige Lösung wäre mehr Lebensraum (z.B. die Entdeckung eines weiteren bewohnbaren Planeten) oder weniger Lebewesen (z.B. flächendeckende Geburtenkontrolle). Alles andere kann nicht DIE Lösung sein.

    Wenn alle so weitermachen wie bisher, ja. Geb ich dir recht.


    Aber warum sollte man nicht gucken, wie man mit den verfügbaren Ressourcen (Rohstoffe selber, Landfläche, Wasser, Energie) grundlegend anders umgehen kann? Wertstoffkreisläufe und so? Es gibt doch ziemlich beeindruckende Ansätze und Ideen.
    Man kann vieles ändern, wenn erstens ein Bewusstsein und Wille dazu in der Bevölkerung da sind, und zweitens entsprechende Verfahren sich etablieren. Dass dazu nicht nur Einzelne, sondern auch Politik und Wirtschaft gehören, ist klar. Aber es kann durchaus Lösungen geben.


    "Weniger Lebewesen":
    Wenn man das als Lösung betrachtet, kann man auch folgenden Gedankengang haben: Die Geburtenrate bzw. der Bevölkerungszuwachs ist besonders in den Regionen auf der Erde gigantisch, wo das Elend am größten ist. Schau dir Nigeria an. Unser Lebensstil hat aber doch sehr viel mit dem Elend im globalen Süden zu tun. Die Industrienationen leben auf Kosten der anderen, das ist einfach so. Ändert sich bei uns was, ändert sich auch was im Rest der Welt. Der Bevölkerungszuwachs schwächt sich dann ab, wenn sich die Lebensbedingungen in einem Land verbessern.
    Flächendeckende Geburtenkontrolle ist da eher Symptombekämpfung in meinen Augen.

  • Es geht nicht nur darum "ein bisschen an der Uhr zu drehen", es geht auch um massive Ausbeutung und Leidverursachung bei Mensch und Tier, die man wissentlich und bewusst unterstützt um hier sein Luxusleben bequem führen zu können. Auf der einen Seite Geld in Tierschutz zu stecken, aber auf der anderen Seite nicht bereit sein mit seinem Geld Tierleid in der Lebensmittelindustrie nicht zu fördern, widerspricht sich das nicht?

    Zu aller erst möchte ich festhalten, dass ich gewiss kein "bequemes Luxusleben" führe.
    Wie man auf so eine Annahme kommen kann nur weil ich mein Fleisch nicht beim Bio-Metzger kaufe, verstehe ich nicht...


    Nun zum zweiten Punkt: Nein das widerspricht sich mMn nicht.
    Nur als Beispiel: Wenn ich günstiges Aldi-Fleisch kaufe. Habe ich jeden Monat 100€ über, welche ich dem Tierschutz spenden kann.
    Wenn ich mein Fleisch nur noch beim Metzger kaufe habe ich gar nichts mehr über.
    Ob ich jetzt Nutztieren helfe oder Haustieren oder das aufteile. Das kann jeder selbst entscheiden.



    @Lurchers: Da gebe ich dir vollkommen Recht. Aber es geht wieder nur um eine Verlangsamerung.

  • Wie man auf so eine Annahme kommen kann nur weil ich mein Fleisch nicht beim Bio-Metzger kaufe, verstehe ich nicht...

    Kann ich dir erklären, weil ich hier uns in Deutschland jedem eine Luxusleben zuspreche.


    Nun zum zweiten Punkt: Nein das widerspricht sich mMn nicht.
    Nur als Beispiel: Wenn ich günstiges Aldi-Fleisch kaufe. Habe ich jeden Monat 100€ über, welche ich dem Tierschutz spenden kann.
    Wenn ich mein Fleisch nur noch beim Metzger kaufe habe ich gar nichts mehr über.
    Ob ich jetzt Nutztieren helfe oder Haustieren oder das aufteile. Das kann jeder selbst entscheiden.

    Das ist aber schon ein gewaltiger Unterschied. Mit Fleisch aus Massentierhaltung unterstütze ich wissentlich Mensch- und Tierleid. Wenn ich kein Geld habe um an Tierschutzorgas zu spenden, unterstütze ich aber immerhin noch nicht noch irgendein Leid. Ich finde es unlogisch an einer Stelle Leid zu unterstützen um an anderer Stelle das gesparte Geld da rein zu investieren, Tierleid zu verringern?

  • Wir füttern wirklich nur nach Proteinbedarf.


    Das heißt der 22kg bekommt 200g Fleisch am Tag.


    Die 200g decken den Proteinbedarf nicht ganz (Bedarf täglich 50vRP > 200g Fleisch 42gvRP), aber es gibt auch 2x die Woche einen Kausnack (Ziemer, Stosse,...) und damit liegt sie dann genau in den Bedarfswerten.


    Hier gibt es Industriefleisch, weil es anders im Moment für uns nicht machbar ist (finanziell und bezugsorientiert). Unsere alte Hündin hat Wildfleisch bekommen, damit ging es mir besser, das ist jetzt aber nicht mehr drin.


    Ich selbst esse gar kein Fleisch/Fisch, mein Freund ist 2x im Monat ein Stück Fleisch und kauft 1x im Monat Rohschinken. Er ist prinzipiell Fleisch, will es aber auch gering halten.


    Ich finde es schwierig, ich will schon hochwertiges Protein, um so wenig wie möglich füttern zu müssen. Abschnitte wären sicher besser, allerdings müsste ich dann wieder mehr füttern um den Proteinbedarf zu decken.
    Ich finde es auch gut, das die Restabfälle noch verwertet werden, da komme ich hier aber kaum ran und Dose kommt wegen der Zusatzstoffe nicht in Frage.


    Im Ideal würde ich wieder Wildabschnitte füttern, aber aufgrund mangelnder Kontakte und Möglichkeiten, gestaltet es sich hier einfach sehr schwer.

  • Im Ideal würde ich wieder Wildabschnitte füttern, aber aufgrund mangelnder Kontakte und Möglichkeiten, gestaltet es sich hier einfach sehr schwer.

    Online Bestellung als TK-ware kommt nicht in Frage?

  • Ich persönlich glaube, dass ich aus diesem von mir empfundenen Dilemma nicht wirklich herauskomme, aber das ist nun einmal die Natur eines Dilemmas. Ich selbst konsumiere keine tierischen Produkte, schon 3/4 meines Lebens nicht mehr, Ausnahmen: gebraucht gekaufte Kleidungsstücke.
    Meinen Hunden will und kann ich das nicht vorschreiben, also bekommen sie Fleisch. Und nein, es ist mir nicht egal, woher das stammt, wie die Tiere gelebt haben, wie sie geschlachtet wurden. Aber das ist - wie oben schonmal erwähnt - gar nicht so einfach. Ich habe eine gute Bekannte, die Bioland-Rinder hält und auch vermarktet. Die werden sogar nicht im regionalen Schlachthof getötet, sondern einzeln in einer kleinen Metzgerei mit Zulassung. Nur: den "Abfall", also Kopf-, Maul-, Lefzenfleisch usw zu erhalten, ist gar nicht so leicht, weil das der Einfachheit halber eben "ins Loch" kommt.
    Ich finde übrigens nicht, dass hier irgendjemand bislang einfache Lösungen propagiert. Die gibt es m.E. nach auch nicht. Es ist aber schon gut, wenn man anfängt, sich Gedanken zu machen und je nach Möglichkeit Änderungen vornimmt.
    In TS-Dingen bin ich engagiert, auf verschiedene Weisen, mal mehr, mal weniger. Klar, das kostet Geld. Aber eine Packung Steaks bei Aldi für 3 Euro kaufen und dafür Geld für den TS zu spenden, käme mir persönlich auch merkwürdig vor. Trotzdem verurteile ich das nicht. Jeder soll es so machen, wie er es für sich selbst für richtig hält.

  • Wenn ich das mal so durchdenke und die ethische Frage stelle... sollte ich meiner Hündin doch eigentlich keine Bio Dosen füttern oder?


    In den Herrmanns Bio Reinfleischdosen ist zu 65% Muskelfleisch drin. Ist das dann nicht auch ethisch nicht vertretbar weil dieses Fleisch genau so gut von Menschen gegessen werden könnte?


    Ich sehe es so wie @Bubelino. Jeder muss seinen eigenen Weg finden.
    Damals war es kein Vegetarier der mich davon überzeugt, das der krasse Fleischkonsum schlecht ist. Die Radikalität mit der das vorgetragen wurde, hat mich eher verschreckt. Die Änderung hat sich erst ergeben, als ich z.B. durch diverse Dokus aufgeklärter war und für mich diese Umstellung (also eingeschränkterer Fleischkonsum - heisst 3-4 mal im Monat eine Mahlzeit mit Fleisch - und dann möglichst Bio) beschlossen habe. Ich denke die wenigsten lassen sich durch die Moralkeule überzeugen bzw. eine Einstellung überstülpen. Die Entscheidung muss von einem selbst kommen.


    Sollte es aber diesen Leuten nicht ein Anliegen sein, das mehr Menschen den Einstieg in eine fleischlose/re Ernährung finden? Und ist ihnen nicht bewusst das man durch Radikalität mehr Menschen abschreckt als für die Sache gewinnt?


    Okay, ich schweife ab. ;)
    Ich will damit nur sagen: Der Ist-Zustand sollte den Menschen vor Augen geführt werden. Kommentarlos und ohne moralischen Vortrag. Und dann sollte der Mensch aber auch selbst entscheiden können wie er damit umgehen will.

  • Wenn von "reinem Fleisch", "hochwertigen Muskelfleisch in Lebensmittelqualität" und so weiter die Rede bei den Inhaltsstoffen ist ...?


    Ja auch dann.
    Es gibt sehr viel hochwertiges Fleisch am Schlachttier, das schlicht auf Grund des Arbeitsaufwandes uninteressant für die weitere Verarbeitung ist, weil das Auslösen hinsichtlich der Arbeitszeit in keinem Verhältnis zum Verkaufspreis steht.
    Ich habe regelmäßig wunderschönes Muskelfleisch als "Schlachtabfall" vom Metzger bekommen, weil sich die Weiterverarbeitung nicht gelohnt hätte.

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