Ethisch-ökologische Aspekte der Hundeernährung

  • Ich muss das nochmal hochholen: eigentlich will ich auch nicht über andere Länder reden, obwohl es da größtenteils auch mau aussieht.
    Aber hier bei uns in D: wir haben doch entsprechende Gesetze? Gelten die denn nichts, wenns um wirtschaftliche Interessen eght? Das fängt ja bei der Ferkelkastration nicht an, da ist es schon vorgeburtlich zum Kotzen. Dann die Aufzucht zu Tausenden, nachher die Schlachtung. 20000 Schweine pro Tag ist bei bestimmten Großschlachthöfen normal. Das ist für mich apokalyptisch, wenn man sich mal verdeutlicht, wieviele Nutztiere letzten Endes im Müll landen.
    Die vielen Rinder, die nicht korrekt betäubt wurden, lebend gebrühte Schweine, über Kopf aufgehängte Hühner, denen die Kehle durchgschnitten wird.
    Wie kann das sein, dass das alles immer und immer wieder wirtschaftlich begründet wird?
    Für philosphische Überlegungen mag hier kein Platz sein, aber für mich ist das ein Menetekel - die Menschen in den Industrienationen werden den Preis für diese Abartigkeiten bezahlen müssen. Und der Anfang ist gemacht.

  • Wie kann das sein, dass das alles immer und immer wieder wirtschaftlich begründet wird?

    Das nennt sich Kapitalismus. Ich ernähre mich vegan aus ethischen Gründen, aber sehe da im Kapitalismus wirklich keine Verbesserungsmöglichkeiten, sorry. Ist doch selbstverständlich, dass die Gesetze dem angepasst sind.

  • Ich schiebe hier den Landwirten nicht die Schuld zu. Der Staat ist dafür verantwortlich Gesetzte durchzusetzten und da muss man nun mal auch "Arsch in der Hose" haben das zu tun und darf sich nicht von Gruppen einlullen lassen.
    Es musste damit gerechnet werden das die Kastration durch den Tierhalter nicht erlaubt wird und man mit den drei Möglichkeiten Jungebermast, Immunokastration oder Betäubung durch den Tierarzt leben muss. Und wo stehen wir jetzt? Was passiert wenn die Beteubung durch den Tierhalter in den nächsten 2 Jahren nicht erlaubt wird? Dann gibt es wieder keine Lösung weil sich die Verbände allein darauf fixieren das der Landwird das selber machen dürfen muss und keine anderen aktuell legalen Alternativen zulassen. Das ist für mich absolut nicht lösungsorientiert.
    Und nun? Genau das wird den Tierhaltern jetzt empfohlen, sich doch lieber auf die 3 Möglichkeiten zu konzentrieren die jetzt aktuell legal sind, nur mit viel weniger Zeit. Daran hätte man schon 5 Jahre arbeiten können. Link
    Deutschland wird auch nicht verhungern nur weil das Fleisch jetzt ein paar Cent teurer wird. Oder ein paar Schweinebetriebe Pleite gehen (dann gibts halt weniger zu exportieren). Vielleicht muss man auch mal einsehen, dass man in den letzten Jahren zu viel produziert hat. Und auch eine Harz 4 Familie wird damit nicht verhungern, es gibt auch noch andere Lebensmittel (auch wenn ich dafür bin das Harz 4 anders zu gestalten, aber auch das ist ein anderes Thema).
    @Chris2406 jemandem noch nicht mal vorhandenes Grundwissen vorzuwerfen hat absolut nichts mit Klarstellen oder Kritik zu tun oder seine Meinung auszudrücken. Ist für mich eher ein Zeichen das einem offenbar selbst die Argumente ausgehen und man anderen deswegen Ahnungslosigkeit vorwirft. Oder was stellst du an der Sachlage Ferkelkastra mit dem Argument kein vorhandenes Grundwissen bei einer Person klar?

    Sie verlangt es aber von Stellen, die dazu nicht die Verfügungsgewalt haben.

    Soweit ich informiert bin hat der Staat da die Verfügungsgewalt Gesetzte durchzusetzten. Wenn Politiker den Arsch in der Hose hätten Gesetze durchzusetzen und nicht kurz vorher die Gesetze aufgrund des hohen Druckes aus den Verbänden wieder geändert hätte, wäre das auch passiert. Verstehe nicht warum dies nicht möglich sein soll. Wer ist denn sonst zuständig.
    Wie gesagt, ich hab da aktuell kein Verständnis für die Branche. Nicht mit einer Übergangsfrist von 5 Jahren.

  • Hundebloghaus hat einen Artikel zum Thema Napfaktivismus (was für ein geniales Wort) geschrieben.


    https://hundebloghaus.de/2019/06/23/napfaktivismus/

    In dem Link gibt es eine Weiterleitung zu ..."Sind Hunde Fleischfresser"... Darin heißt es


    "...Hunde und Beutetiere?


    Aussagen wie „Genau wie Wölfe ernähren sich Hunde von Beutetieren“ oder „Hunde sind darauf spezialisiert, Beutetiere zu erlegen“ würde voraussetzen, dass Hunde zum Nahrungserwerb jagen. Tatsächlich zeigen wissenschaftliche Berichte aber, dass erjagte Beutetiere (je nach Region) nur einen geringen Teil des Speiseplanes von wildlebenden Hunden ausmachen.

    Stattdessen zeigen die Untersuchungen, dass sich wildlebende Hunde vor allem von dem ernähren, was Menschen übrig lassen: nämlich von Müll, Nutztier-Karkassen, Ernteresten und auch menschlichen Fäkalien.

    In einer Studie zu der Nahrungszusammensetzung von freilebenden Hunden in Zimbabwe zeigt zum Beispiel, dass sich die Hunde dort zu knapp einem Viertel von menschlichen Fäkalien ernähren. Ein weiteres Viertel macht der von Menschen zugefütterte Getreidebrei (sadza) sowie selbst gefundene Früchte aus. Etwa 50% der Nahrung besteht aus Aas. Allerdings handelt es sich hierbei zum Großteil um Karkassen der Nutztiere, bei dem alle vom Menschen verwertbaren Teile bereits entfernt wurden. Der Anteil der erjagten Beutetiere ist sehr gering.

    Auch eine Untersuchung des Speiseplans wildlebender Hunde in Zentralindien hat ergeben, dass gerade einmal 11% der Futtermenge selbst erjagt werden. Der restliche Anteil der Nahrung setzt sich aus Ernte-Abfallprodukten, Müll und Aas von Nutzvieh zusammen.

    Die Nahrungszusammensetzung freilebender Hunde im südlichen Chile entspricht mit 36% Haushaltsresten, 26% Früchten und Sämereien, 19% Nutzviehkarkassen und ca. 20% Beutetieren auch nicht unbedingt dem BARF-Konzept. Die Beutetiere setzen sich aus ca. 1/3 Insekten und 2/3 kleineren Nagern sowie Hasen zusammen..."



    Aas kann z. B. so aussehen (Nur öffnen wer es verträgt - dann aber bitte bis zum Ende scrollen)

  • ich möchte meckernnerd-dog-face


    bin wegen der Nestle Geschichte von Terra Canis ab und hin zu Hermanns.

    mit dem Futter an sich bin ich sehr zufrieden, der Hund auchgrinning-dog-face-w-smiling-eyes, aber!!


    die Verpackung ist eine Katastropheweary-dog-face


    soviel Plastikfüllmaterial ist sonst nicht mal in einem ZooPlus Paketnauseated-dog-face


    muss das sein?

    und...könnte man nicht mit DHL Go Green verschicken?

    dog-face-w-monocle

  • Tatuzita: Vielen Dank für den Hinweis auf den Artikel. Ich würde mir sehr wünschen, dass immer mehr Hundehalter umdenken und sich die in so vielerlei Hinsicht schädliche fleischbetonte Hundeernährung ändert.


    Vor etwa einem Jahr wurde dieses Thema hier gestartet:


    Wenn ich bei mir selbst/meinem Hund beginne (eben weil Veränderung im eigenen Alltag beginnt und nicht „von oben geschieht“), habe ich seit Juli 2018 folgende Punkte geändert:

    • eigene Ernährung vegetarisch, überwiegend vegan
    • Hund bekommt fast ausschließlich Biofleisch (z.B. Hermanns), davon zu 75% Huhn, sonst Kaninchen und Rind
    • auf Reisen gibt es Bubeck Windspiel Basic - wird gut vertragen, kein abartig hoher Fleischanteil
    • Fleischanteil reduziert von 50 auf 30% in der Ration, möglichst saisonales und regional erzeugtes Obst und Gemüse, keinen Reis
    • 1 bis 2 fleischfreie Tage pro Woche für den Hund, für mich 7 ...

    Zu optimieren sind aus meiner Sicht folgende Punkte:

    • Belohnungsfutter: derzeit Lakse Kronch Pocket, werde beim Hersteller mal nachfragen woher der Lachs stammt
    • Bei Verdauungsstörungen hat sich RC Vet Gastro bewährt, gern als Belohnungsfutter genutzt

    Der Hund hält sein Gewicht, Fell, Haut und Zähne sind in einem optimalen Zustand, Blutwerte ebenso.


    @Kronsbein: Danke, das ärgert mich auch - auch da frag ich mal nach.

  • Gibt es eigentlich irgendwo ne Liste von empfehlenswerten veganen Fertigfutter und Insekten Fertigfutter?

    Mir persönlich würde es jetzt eher um Trockenfutter mit sehr kleinen Kroketten gehen.


    Ildchen hat mir schon das Bellfor Insektentrockenfutter empfohlen, die haben auch Insekten Soft-Snacks die mich sehr interessieren würden, aber 3,50 für 200g ist natürlich auch nen Wort wenn man es mit nem ganzen Sack Trofu vergleicht.

    Die Krokettengröße vom Trofu wird mit 1cm (das Kaltgepresste Naturgutschmaus) und 1,5cm (das Landgut-Schmaus) wenn ich mir da die Kroketten von HappyDog Mini oder so angucke die ich sonst nutze würde ich die maximal auf 0,5cm bemessen.

  • Gibt es eigentlich irgendwo ne Liste von empfehlenswerten veganen Fertigfutter und Insekten Fertigfutter?

    Hier ein Test aus Bloggerinnensicht https://leswauz.com/2019/02/22…chwachsinn-oder-sinnvoll/ Nicht total wissenschaftlich, aber vielleicht ein Einstieg.


    Das mit der ethischen Ernährung find ich wie alle ethischen Konsumentscheidungen vielschichtig. Außer Zutaten spielen ja auch Transportwege, Tierleid, Produktionsbedingungen etc rein.


    Das Blog Clean Feeding befasst sich auch damit, aber die kocht für Ihre Hunde. Angeblich "alles ganz easy" nebenbei. (Muahaha.)

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