Ethisch-ökologische Aspekte der Hundeernährung

  • Aber wenn alle Schweinehalter in Deutschland verpflichtet sind eine Tierärztliche Kastration durchzuführen. Müssen eben alle Schweinehalter den Preis entsprechend anheben und der Händler das an die Käufer weiter geben. Die paar Cent merkt der Käufer doch gar nicht! Keinem Schweinehalter entsteht dadurch ein Nachteil.
    Ups ach ja dann lohnt es sich wahrscheinlich nicht mehr Schweinefleisch ins Ausland zu exportieren.

    Ich versteh Dich - aber so funktioniert das in dieser Branche nun mal nicht.
    Da hebt kein Landwirt den Preis an - der Händler sagt nämlich, tja, wenn Du zu dem Preis keine 80 Schweine in der Woche liefern kannst, war es das mit uns.


    Ich möchte einfach nur ein wenig Verständnis dafür wecken, dass Vieles, was man sich als Aussenstehender halt einfach mal so eben schnell denkt, wie etwas gelöst werden kann, nicht immer machbar ist.


    Man kann nicht im laufenden System - tragende Muttersauen, Muttersauen mit Ferkeln, Jungschweineaufzucht, Schweinemast mal ein kurzes "Findungs-Päuschen" einlegen, um in aller Ruhe nach einem Händler zu suchen, der bereit ist, die Mehrkosten für Ferkelkastrationen an den Verbraucher weiter zu geben. Interessanterweise sind da grad die Lebensmittelketten die härtesten, die sich Tierschutz so gern auf die Fahne schreiben.


    LG, Chris

  • wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!!
    das es alles nicht von heute auf morgen gleich umgesetzt werden kann, ist klar.
    es gibt GsD viele Verbraucher, die sich Gedanken machen um das Tierwohl. apropos es gibt ja das Fleisch mit dem Tierwohl Siegel drauf. Die Tiere haben durch diese Initiative eine kleine Verbesserung in ihrem Leben. Vielen ist das ja viel zu wenig, aber es ist besser als nichts. Und vor allem eine Möglichkeit etwas zu verändern für Landwirte, die nicht auf Bio umstellen können oder wollen. Theoretisch könnte die Kastration mit Betäubung der Ferkel mit in diese Maßnahmen aufgegriffen werden. Und daß das dann auf dem Siegel auch erkenntlich ist, oder daß dafür Werbung gemacht wird, eben daß die Verbraucher das wissen. Ich denke viele tierfreundliche Verbraucher würden das gut finden und wären bereit ein klein wenig mehr Geld auszugeben für das Fleisch. Alles wird teurer und warum soll ausgerechnet Fleisch so billig sein?!
    Die Kastrationen könnte ein mobiles Ärzte- Kastrationsteam übernehmen. Ein Anruf oder mail, die kommen und machen das und der Bauer braucht sich nicht mehr "die Hände schmutzig machen". Spaß hat dem das all die Jahre sicherlich auch nicht gemacht. Und den Ferkeln bleibt der Schmerz erspart.
    Ich denke schon, daß sensible Verbraucher, die auf das Tierwohl Zeichen achten beim Einkauf, das begrüßen würden. Und damit wäre schon mal vielen Ferkeln geholfen.

  • aber wo bekommt der Händler dann seine Schweine wenn alle Bauern anheben? Der Verbraucher würde auch nicht akzeptieren wenn aus dem Ausland gekauft wird.
    Sorry aber das gleiche gejammer hatten wir bei der Käfighaltung und da hat die Umstellung auch geklappt.
    Dann muss es eben Mindespreise für Fleisch Eier und Milch geben. Beim Mindestlohn haben auch alle gejammert und das klappt ebenfalls. Supermärkte dürfen Lebensmittel auch nicht unter Einkaufspreis verkaufen, warum das gleiche nicht für den Herstellungspreis anwenden.

  • Dann gehen die Pleite die nicht wollen.
    Wie schon gesagt, Lebensmittel dürfen auch nicht unter Einkaufspreis verkauft werden. Dann muss man da nun mal regulatorisch eingreifen, das tut man mit den ganzen Subventionen in der Landwirdschaft doch indirekt eh schon. Auch muss ganz dringend die Düngemittelverordung wieder gändert werden, damit nicht deutsche Schweine die dann preiswert ins Ausland exportiert werden deutsche Grundwasser versauen, was dann wieder in vom Deutschen Steuerzahler saniert werden muss. All solche Vergünstigungen senken den Fleischpreis. Es kann auch nicht sein dass Händler Preise vorgeben, da müssen Gesetze her, Preisabsprachen sind ja auch verboten, es gib da schon Möglichkeiten, man braucht halt Arsch in der Hose. Aber bei den Banken hat das ja auch keiner hin bekommen...

  • Es können doch auch einfach alle Konsumenten zusammenstehen und sagen "hey du Tierquäler, friss dein Qualfleisch selber" - und nach drei Tagen sieht die Welt komplett anders aus.


    Einfach ist's halt nicht, wo mehr als ein Mensch ist, wird's schwierig.

  • in einigen anderen Ländern wurde auch eine Lösung gefunden um den Ferkeln Qualen zu ersparen. Vielleicht kommt es ja in Deutschland auch irgendwann. Das dauert eben alles.
    Und Hilfe brauchen die Bauern aber auch, gerade kleinere Betriebe haben es sehr schwer. Alles nur immer auf sie abwälzen, geht auch nicht. Dann geben noch mehr kleine und mittlere Betriebe auf und nur die riesigen Agrarfabriken können überleben. Alles nicht so einfach. Dewwegen muß es eine Lösung geben, die den Bauern nicht ruiniert und den Ferkeln Leid erspart!
    Ferkelkastration: So wird in EU-Ländern kastriert | agrarheute.com

  • Ich denke schon, daß sensible Verbraucher, die auf das Tierwohl Zeichen achten beim Einkauf, das begrüßen würden. Und damit wäre schon mal vielen Ferkeln geholfen.

    Diese sensiblen Verbraucher sollten sich erst mal ganz intensiv damit beschäftigen, was dieses Tierwohl-Siegel tatsächlich bedeutet.
    Gibts Dir nicht zu denken, dass einige Verbraucherzentralen dieser Initiative Verbrauchertäuschung vorwerfen?
    Abgesehen davon - das ist jetzt meine ganz persönliche Meinung - hat diese Initiative was von "Der gute Mensch von Sezuan", indem sie u. a. daraus finanziert wird, dass möglichst viel Billigfleisch verkauft wird, weil vom verkauften Billig-Fleisch Abgaben in den Fonds geleistet werden.

    Der Verbraucher würde auch nicht akzeptieren wenn aus dem Ausland gekauft wird.

    Das tut er aber doch die ganze Zeit, mit allen möglichen Fleisch- und Milchprodukten.
    Es wird durch Kauf akzeptiert, dass Tiere kreuz und quer durch die Weltgeschichte reisen - Ferkel in nicht unerheblichen Zahlen (10.000.000 glaub ich) aus DK und den Niederlanden nach D, um beim Schweinethema zu bleiben.
    Und, um auch mal andere Tierhalter-Zweige anzusprechen - es wird lieber Lamm aus Neuseeland gekauft, weil billiger (trotz Kühl-Transport) als heimische Lämmer, weil dort die Haltungsbedingungen einfacher sind.

    man braucht halt Arsch in der Hose.

    Ja, den braucht man - dazu aber auch wenigstens ein grundlegendes Wissen darüber, wie all diese Dinge zusammenhängen. Mit reiner Polemik ist niemandem gedient - am allerwenigsten den Nutztieren.


    LG, Chris

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