Ethisch-ökologische Aspekte der Hundeernährung

  • soweit ich informiert bin haben zumindest alle Prüfungen in z.B. Aldi und Co bestätig das es tatsächlich Bioware ist. Woher hast du deine Infos das es sich um Betrug handelt?
    Der Bioanbau ist auch in Deutschland gestiegen( Bioanbau Deutschland). Bei allem was aus dem Ausland kommt wäre ich auch skeptisch ob das so stimmt, weil ich mich frage ob das wirklich dann beim Bauern in Asien kontrolliert wird, aber bis jetzt habe ich in Deutschland noch nicht von einem großflächigen Bio Betrug gehört. Klar reicht da die Fläche noch nicht aus um ganz Deutschland zu ernähren.
    Und natürlich sind nicht alle Joghurts ohne Aromen (auch nicht bei Bio), aber es gibt es groß in der Werbung ein paar die damit extra werben ohne Aromen auszukommen (hab ich selbst schon probiert, schmeckt gut auch wenn nicht so intensiv wie die mit Aroma). Dem Verbraucher ist das offenbar wichtig sonst würde man damit nicht extra werben. Vor ein paar Jahren hat da bis auf ein paar Reformhaus-Käufer noch keiner drüber nachgedacht. Jetzt ist es plötzlich ein Argument für den Kunden. Ich habe schon das Gefühl das da ein Umdenken stattfindet und ich denke schon das sich das für Firmen wie eine bedrohlich Revolution anfühlt, früher durfte es noch natürliches Aroma sein, jetzt finden die Leute das auch schon Scheiße.
    Und klar gäbe es genug Früchte für Joguhrt, wenn man nicht einen großen Teil wegwerfen würde oder direkt auf dem Feld lässt weil die Frucht nicht der norm entspricht und ja da kann der Joghurt vielleicht nicht mehr 50 Cent Kosten, aber Deutschland ist eh ein Lebensmittel-Schleuderpreis Land.

  • Es kommt ja drauf an, was man sich unter Bio so vorstellt. Bei Aldi & Co. handelt es sich meist um die Erfüllung der EG-Öko-Verordnung. Die Ansprüche dort sind nicht soooo hoch wie manch einer sich das vielleicht vorstellen mag. ;)

  • Man muss da schon schauen... Gerade weil es in der Gesellschaft diesen Trend gibt, verkauft sich das natürlich besonders gut und viele Unternehmen springen auf den Zug auf - auch bei den Fairtrade Labeln. Nicht umsonst bringen große Fleischproduzenten auch immer öfter vegane und vegetarische Produkte auf den Markt.


    Von "es bringt nur dann etwas, wenn jeder auf alles verzichtet und man alleine kann nichts erreichen" halte ich überhaupt gar nichts.

  • Von wegen vegetarische "Fleisch" Produkte...
    Rechenbeispiel: Für Veggie-Wurst sterben mehr Tiere als für das "Original" | STERN.de


    Und man kann das Pferd nicht von hinten aufzäumen. Die Haltungsbedingungen für Nutztiere zu verbessern klingt echt gut. Aber wer macht denn die Preise? Das sind nicht die Bauern. Das sind die Lebensmittelketten, die den Bauern ihre Qualitätssysteme aufdrücken. "Mach bei (QS, Initiative Tierwohl, Bioland u.s.w.) mit oder guck wie du deine Sachen verkaufst"
    Kriegen die Bauern dafür mehr Geld? Wenig bis nichts! Ein Bullenkalb kostet im Einkauf ca. 500€. Verkauft bekommts der Bauer nach 12 - 18 Monaten mästen für 1500 €. Je nach Gewicht und Rasse mal mehr mal weniger. Für 1 Jahr Arbeit.
    Dem Händler ist doch wurscht wieviel der Bauer verdient, hauptsache seine eigene Tasche füllt sich.
    Ein Kuhplatz in einem modernen Milchbetrieb kostet 10000€. Das muss die Kuh erstmal wieder reinwirtschaften können. Juckt das den Händler? Nö... Der sieht nur, wenn er die Milch 10 cent günstiger anbietet als andere verkauft er das doppelte.
    Und leider gibts genug Uniformierte (sei es aus Ignoranz, Bildungsmangel oder schlichter Dummheit) die die Prospekte wälzen und nach Schnäppchen suchen und damit genau das unterstützen! Die gar nicht wissen wollen woher das Fleisch und die anderen Lebensmittel kommen, Hauptsache es ist billig.
    Und es ist tatsächlich so, nur weil Bio draufsteht ist es nicht unbedingt besser. Ein befreundeter Landwirt erzählte mir von einem Trip in den Süden, wo der Biobauer sein Feld direkt neben dem Konventionellen hatte. Der Konventionelle besprühte grad sein Feld mit Pestiziden. Und ja mei, der Wind stand halt ungünstig...

  • soweit ich informiert bin haben zumindest alle Prüfungen in z.B. Aldi und Co bestätig das es tatsächlich Bioware ist. Woher hast du deine Infos das es sich um Betrug handelt?

    man sollte immer sehr kritisch sein, wir leben im Kapitalismus, verkauft wird, was Käufer findet, steht Bio drauf, kanns auch teuer verkauft werden.
    Ein Artikel zb


    Bio-Lebensmittel

  • Das angebliche Bio Zeug von Aldi (zumindest das Obst und Gemüse) kommt grossteils nicht mal aus Deutschland. Ich schaue mir da regelmäßig die Herkunft an. Biokartoffeln kamen zB im Frühjahr und Sommer aus Marokko, die Äpfel aus Spanien, die Tomaten aus Holland. Alles rangekarrt und im großen Stil gelagert, nachgereift usw.
    Das ist nicht Bio, wie wir uns das wünschen, das entspricht nur einer EU Öko Norm, gut nachzulesen auf jeder Verpackung.
    Beim Fleisch ist es nichts anderes.
    Das ist nicht Bio vom glücklichen Schweinchen, was durch's Stroh wühlt etc.
    Da hocken die Tiere immer noch dicht auf dicht, da wird konventionell gemästet und gedüngt- weil man es (im Bedarfsfall) darf.
    Es gibt so viele verschiedene Siegel dafür- was sich heutzutage alles Bio nennen darf.
    Von den ganzen Schlachthausskandalen (auch Bioschlachtern) ganz zu schweigen.
    Und wenn das Bio Fleisch im Discounter so günstig ist wie das konventionelle beim Schlachter, geht der Kunde davon aus, dass all die ortsansässigen Biobauern viiiiiel zu teuer sind, denn es geht ja scheinbar günstiger.
    Und nach vielen Jahren im Einzelhandel hab' ich einfach viel zu viel Schwindel erlebt. Sobald etwas Trend wird und damit gut Geld zu machen ist, wird beschissen.

  • Von wegen vegetarische "Fleisch" Produkte...
    Rechenbeispiel: Für Veggie-Wurst sterben mehr Tiere als für das "Original" | STERN.de

    Nicht daß jemand meint, "Veggie-" würde hier "Vegan" heissen- der Link bezieht sich auf eine konventionelle Wurst bestehend aus 70% Ei-Eiweiß und die dabei getöteten männlichen Küken sind eingerechnet. Daß dieses Rechenbeispiel nicht für andere Hersteller (die keine Küken schreddern) und schon gar nicht für vegane "Wurst" gilt steht erst ganz unten im Artikel.

  • wenn man gute Bio- Ware einkaufen will, muß man in den Hofladen gehen auf einen Bio- Betrieb. Oder in einen richtigen Bio- Laden. Hier bekommt man Ware z.B. in demeter- Qualität. das ist schon top.
    ich kaufe aber auch Bio Ware im Supermarkt, bin kein Krösus. Und wenn das Bio-Fleisch auch noch heruntersetzt ist, weil es an dem Tag "abgelaufen" ist, dann nehme ich das gerne mit.
    Eier kaufe ich nur ganz Bestimmte Bio- Eier.
    Ich "picke mit überall die Rosinen raus", für uns und für Hundi, das geht alles. Aber was ich nie mache ist, billige xxl Schnitzel z.B. zu kaufen zu einem Spottpreis, das finde ich einfach nur widerlich. Man kann seinen Fleischkonsum schon einschränken, das ist auch gut für die Gesundheit. Selber esse ich überhaupt kein Fleisch und keine Wurst. Aber manche Menschen leben in völliger Völlerei und Geiz ist geil und das trägt dann auch zum Tier- Elend bei.

  • Ich hab nie behauptet das mit Bio alles gut ist nur weil da ein label drauf ist. Hier wurde behauptet, selbst wenn da bio drauf steht kann da kein Bio drin sein, das scheint ja nicht zu stimmen. Die Hersteller erfüllen schon die Richtlinien ihres Labels, viele denken dann die Produkte kommen von kleinen Bauern mit 2 Schweinen und 3 Hühnern, das ist halt nicht so und das hab ich auch nicht behauptet.
    Das Problem mit den Plastikgewächshäusern in Spanien gibt es schon seit Jahren, früher hat man da konventionell angebaut, jetzt offenbar Bio, das ist aber ein generelles Problem. Wird Bio abgeschaft gehts da munter weiter mit den Folien nur ohne Bio.
    Und natürliche kommen die Produkte aus Gewächshäusern oder dem Ausland wenn man mitten im November noch Tomaten kaufen will, wie soll das anders gehen? Generell stellt Deutschland nur einen Bruchteil seiner Lebensmitteln in Deutschland her, das ist kein Bio Phänomen.
    Da muss man beim Einkauf sehr genau gucken wo die Sachen her kommen. Ich hab mein Rindfleisch immer beim Hofladen gekauft, die füttern nicht Bio, dafür haben die Tiere Weideflächen wo täglich raus dürfen, es wird immer eine Kuh geschlachtet wenn der Froster wieder leer ist, das Rindfleisch war kaum teurer als im Supermarkt ( Hühnchen allerdings schon das war 3 mal so teuer). So einzukaufen ist halt seht Zeitaufwändig und von den Haltungsbedingungen nicht mit dem Aldi Bio Label zu vergleichen. Trotzdem haben die Tiere bei Bio etwas mehr Platz. Ea ist nicht die Lösung aber es ist ein kleiner Schritt in die richtige Richtung und das der Verbraucher immer mehr dazu bereit ist mehr Geld dafür auzugeben zeigt doch der Bio Boom.
    So langsam kommt das auch beim Hundefutter an, ganz interessante Idee find ich von GreenPetfood das Farmdog, nicht Bio aber etwas bessere Hühnchenhaltung.

  • Und man kann das Pferd nicht von hinten aufzäumen. Die Haltungsbedingungen für Nutztiere zu verbessern klingt echt gut. Aber wer macht denn die Preise? Das sind nicht die Bauern. Das sind die Lebensmittelketten, die den Bauern ihre Qualitätssysteme aufdrücken. "Mach bei (QS, Initiative Tierwohl, Bioland u.s.w.) mit oder guck wie du deine Sachen verkaufst"

    Die Preise regulieren sich in einer freien Marktwirtschaft, wie wir sie haben, durch Angebot und Nachfrage.
    Ganz plakativ: Gäbe es nicht ein solches Überangebot an (Billig-)Fleisch, würde auch der Preis dafür entsprechend ansteigen. Problematisch sind nicht unbedingt die Händler, sondern die Fleischproduzenten, die (auf Kosten der Tiere) so billig wie nur irgend möglich produzieren und damit den Einkaufspreis nach unten drücken.


    In einer Doku, die ich gestern gesehen habe, wurde eine meiner Meinung nach ganz interessante Frage gestellt: Warum wird die Verantwortung für nachhaltigen und fairen Konsum eigentlich mehr oder weniger einzig auf dem Kunden abgeladen?

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!