Ein Roadtrip durch die Jahreszeiten

  • Danke, für die spannenden Berichte, tollen Bilder und Videos!! :bindafür: :herzen1: :respekt:


    Mutig, ganz alleine mit zwei Hunden diese weiten Strecken zu fahren und durch die Walachei zu laufen aber wirklich wunderschön und die fantastischen Eindrücke werden dich ein Leben lang begleiten, toll! :gut:


    Mich hätte es wahrscheinlich nur bis an die Strände Polens verschlagen, hätte mir vollkommen genügt. :lol:


    LG Sabine

  • Habe ich schon mal erwähnt, daß Stege ein Kindheitstrauma von mir sind? :D
    Mir würde es so gehen wie Josy, falls ich mir nicht schon vorher die Haxen gebrochen hätte. |)
    Das Bild, wo deine beiden so stolz in die Ferne schauen (letztes Video) ist toll!
    Die zwei Welteroberer. :herzen1:

  • @Terrorfussel :respekt: , so wie ich es sehe, hast du gestern alles gelesen und geguckt. Da warst du ja ein Weilchen beschäftigt. :D


    Also Polen kann ich durchaus auch empfehlen aber ganz ehrlich, magst du nicht auch manchmal wissen was hinter dem nächsten Baum so schönes versteckt ist? =) Litauen und die kuhrische Nehrung ist für mich definitiv eine der empfehlenswertesten Ecken an der Ostsee.. und die hohe Küste in Schweden- aber ich will ja nicht vorweg greifen. :hust:


    Und ja solch Eindrücke und Reisen begleiten einen sehr lange und prägen irgendwie auch. Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll.. mmhh.. es ist einfach so, dass man einfach vieles aus dem Alltag/dem "normalen" Leben infrage stellt, reflektiert, überlegt ob man es wirklich so will oder ob man nicht einfach in manchen Dingen die Normen der "anderen" lebt. Ich kenn dass ja schon aber für meine Begleitung vom letzten Jahr war dass eine enorme Erfahrung, die sie von der Reise mitgenommen hat- zusätzlich zu der Erkenntnis, dass ein Plan nur ein grober Rahmen ist und kaum eine Herausforderung zu groß, wenn man sich ihr stellt. :smile:


    Zucchini ich habe ja eh schon ein Moortrauma- Josy versenkt sich dort ja gerne und auch mit Pferd hab ich schon miese Erfahrungen gemacht und seit Lappland ist es nicht besser geworden - ich hab nur gelernt damit umzugehen, so irgendwie. :lol: Aber diese Stege, da hab nun auch etwas schlechte Träume von.. Was ist dur denn mit solch Stegen passiert? Bist du auch abgerutscht und musste dich jemand retten?


    Die zwei Welteroberer liegen grad neben mir und schnarchen seelig. Das Bild was du meinst, werd ich mir auch noch entwickeln, dass muss in einen Rahmen an die Wand. :herzen1:

  • Ich war schon als Kind mit beim Wasserwandern und wurde dort mehr als einmal mit schrecklich wackeligen und/oder löcherigen Stegen konfrontiert. Wenn die dann wirklich hoch und in sich verwunden über's Wasser führten, wenn Bretter gefehlt oder nachgegeben und Pfosten gewackelt haben, dann hatte ich Panik.
    Ich habe mich dann immer hingelegt und bin bäuchlings und mit zugekniffenen Augen rübergekrabbelt/gerobbt.
    In's Wasser gefallen bin ich GsD nie.
    Die Story von der Moorjosy bei eurem letzten Wanderritt ist mir noch lebhaft in Erinnerung. :D

  • Oh Gott, dass sowas für Kinder traumatisch sein kann, dass glaube ich. :tropf: Ich mein als Erwachsener versucht man noch irgendwie rational mit Höhenangst/Stegangst etc umzugehen aber Kinder mit ihrer blühenden Fantasie. Auf jeden Fall :respekt: für die Bauchstrategie, dass klingt sehr mutig und erwachsen- so bewältige ich heutzutage zum Beispiel Hochseilgärten. :D
    Und wenn dich niemals jemand fischen musste, dann wars doch erfolgreich. Kann man von Josy ja nicht behaupten, dass sie vernünftiger wird. |) Die Aktion vom letzten Jahr bewirkt immer noch, dass ich diesem Unglückstier in Bezug auf nasse Stellen absolut keinen Pfifferling weit traue. :hust: Die wandelt dort mit traumtänzerischer Sicherheit rein. Sind die Stege an Seen eigentlich heutzutage besser als in deiner Kindheit? Ich hab sowas wackliges bis dato nirgends wo gesehen..

  • Die Stege heutzutage sind ja meistens aus Metall oder Pontons. Die finde ich nicht schlimm. :D
    Diese ollen Holzstege, denen ich nur von 12 bis mittags traue, habe ich nur noch in Schweden gesehen.
    Unser Großer ist als Kind immer in's Wasser gefallen- zu jeder Jahreszeit, aus jeder Situation heraus.
    Beim Muschelsammeln, beim Schliddern im Winter, beim Wattwandern im Herbst etc.
    Immer machte es "platsch" und das Kind war nass.
    Was will man vom Sternzeichen Wassermann auch anderes erwarten? :D
    Beim ihm hat sich das später mit Wasserscheue verwachsen. ;)

  • Oh je so ein Kind verursacht aber auch graue Haare. :lol: Nein, da möchte ich nicht tauschen, obwohl sowas natürlich immer tolle "weißt du nochs" sind. Aber in dem Moment wo es passiert.. :dead:


    Wollt sagen, in Deutschland hab ich bisher nur Stege gesehen, die Tüv zertifiziert sind- also quasi. In manchen Dingen hat die deutsche Gründlichkeit und Pedanterie ja doch seine Vorteile. :hust: In Schwedens Mooren hatte ich zum Glück auch gute Stege.. puh.

  • Tag 15, verzaubert von Lappland


    Kurz vor sechs wurde ich wach und so fütterte ich die Hunde, packte alles soweit zusammen und kurz vor sieben waren wir schon auf dem Weg zum Berg. Auch wenn die Sonne zu dieser Jahreszeit nicht untergeht, ist das Morgen- und Abendlicht doch anders. :herzen1: Dieser Morgen war auch endlich nicht so windig und dadurch auch der Himmel blau. Mit weißen Wölkchen. :herzen1: Pallasjärvi ist also nicht per se sturmumtost. Man muss also nicht unbedingt aufpassen, dass man nicht auf dem Gipfel umgeweht wird. Beruhigend zu wissen. :hust: Aber egal wie, einmalig schön ist es trotzdem. Ob mit oder ohne Sturm.


    Ich genoss es trotzdem, ohne Gegenwind hinauf zu steigen. Das Geröll sorgte trotzdem wieder für rasselnden und pfeifenden Atem und die Hunde, die leichtfüßig empor trabten taten meinem Ego nicht wirklich viel besser. :pfeif: Die Aussichten waren wieder atemberaubend. Ich begann zu verstehen, warum man auf Berge kraxelt. Es ist so ein Frieden da oben, diese Weite, diese Aussichten... Schwer zu beschreiben aber wenn es auch die Fellnasen ergreift, dann kann es ja nicht nur etwas für gefühlsduselige Menschen sein. =)


    An diesem Morgen gab es nur einen Gipfel zu erklimmen. Leider war dort oben der Wind wieder sehr frisch, sodass wir wieder nicht lange verweilen konnten und uns an den Abstieg machten, der auch etwas gemäßigter war als gestern. In einem Talkessel kamen wir noch an einer Rentierscheideanlage vorbei, ich hatte sie gestern schon von oben gesehen und nun konnte ich sie mir ganz ungeniert von nahem ansehen.


    Zurück bei Chantal gab es ein zweites Frühstück für die Pelzis und ich löffelte nun auch mein Müsli, bevor es zum Lemmenjokinationalpark weiter ging.


    Eigentlich war der Plan, dort auf dem Campingplatz zu nächtigen. Duschen und so. :hurra: Aber der Platz war noch zu. Noch keine Saison. Schade. Wenn man sich auf duschen gefreut hat, ist dass doppelt gemein. :omg:


    Vom fahren ein wenig müde und auch irgendwie nicht ganz auf dem Damm, wollte ich ein kleines Mittagsschläfchen halten, bevor wir zu einer Nachmittagswanderung aufbrachen. Die Hunde wollten draußen liegen. Tja bis sie sahen, dass ich mich drinnen in ihrer Box einkuschelte. So lagen wir letztendlich zu dritt in der Hundebox, kreativ gefaltet. xD Bewegen war nicht. Aber die zwei waren seelig und ratzten tief und fest. Hatten sie ja während der Fahrt nicht gekonnt. Ich döste nur aber dass reichte schon. Zu sehen wie die Pelzis glücklich sind, war schon genug. :herzen1:


    Im Lemmenjoki kann man viele Touren gehen, viele, bzw die meisten sogar über mehrere Tage. Hütten mit Feuerstelle und Holz stehen parat, man muss nur den Fluss überqueren. Auf der Karte war eine Furt- ob die beim aktuellen Hochwasser nutzbar war, bezweifelte ich, und ein Kahndrahtseildingsda eingezeichnet. Also vermutlich ein Kanu, was man per Drahtseil zum anderen Ufer zieht. Klang spannend, war aber gute 15-18km flussaufwärts. Die müsste ich ja auch wieder zurück. Wir nahmen die anvisierte Tour von etwa 18km auf den Berg. Da wir kein Rentier hatten, zu Fuß. :ugly: Auf der Tafel mit den Verhaltensregeln stand nämlich, dass man gerne per Ren unterwegs sein dürfe. Hätte ich mal doch eins gefangen. :lol:


    Ich hatte eigentlich erwartet, dass die Vegetation hier, noch 200km nördlicher, eher spärlicher wäre aber hier waren die Kiefern wieder mehr und dichter und auch nicht so krüppelig. Es hatte fast was von daheim. Nur mehr Steine im Boden und nicht so sandig. Die Ausschilderung war fantastisch. Große Wegweiser, die man nicht übersehen konnte und Punkte an den Bäumen. Bald ging es empor und wir liefen wie auf einer Art Deich mitten im Wald, hoch zwischen den Bäumen, parallel zum Fluss.
    Eine Erklärtafel löste das Rätsel. Irgendwie Eiszeit und so, da hat sich das Flussufer in der Mitte angehoben und der "Deich" entstand. Auf der einen Seite blieb der Fluss, jetzt vermutlich was schmaler, und auf der anderen Seite waren immer wieder kleine Seen zu sehen, wahrscheinlich vom Fluss die Reste. Keine Garantie, dass meine Erklärung stimmt, es stand nur in Englisch und Finnisch aber ein bisschen Englisch verstehe ich ja und ich fand dass logisch. |)


    Der Deich ging mal ein bisschen runter, dann wieder hoch und irgendwann mussten wir nach links abbiegen. Die Mehrttageshüttentouren gehen weiter am Fluss entlang, wir wollten ja aber auf den Berg. :klugscheisser:


    So stapften wir bergauf, die Vegetation wurde spärlicher, wir fanden wieder Schneereste und kleine Schmelzwasserflüsse, hüpften wieder über Felsen und tanzten durch Geröll und nutzten die Aussichten zum Luft holen. Also ich. :roll: Die Hunde wieder völlig easy beim berghoch. Die habens einfacher beschloss ich, die haben einen niedrigeren Schwerpunkt. So. :pfeif:


    Oben hatten wir einen fantastischen Rundumblick über den Nationalpark :herzen1: und den Fluss, auf dem im Sommer Kajaktouren angeboten werden. Auch eine Ecke, in der man mehr Zeit verbringen könnte. Ein andernmal. Erstmal genossen wir den Triumph des Gipfel erklimmens. Und diesmal konnten wir ein bisschen länger verweilen, es war nicht so windig. Der Abstieg war sachter und bei weitem nicht so steil, wie der Weg hinauf. Vermutlich wäre es besser die Tour mit dem Uhrzeigersinn zu laufen. Unten kamen dann noch ein paar Bohlenstege aber in gutem Zustand und hier war es auch beileibe nicht so sumpfig wie im Pallasjärvi.


    Nach fünf Stunden waren wir wieder am Auto und ich wieder völlig fertig. Es waren nicht nur die Touren an sich, auch wenn ich Berge nicht so gewohnt bin und ein Asthmaschub dazu natürlich nicht so prickelnd ist, irgendwie war da was. Vielleicht ein bisschen erkältet an dem Abend im Sumpf, wer weiß. :???: Da die Dusche nun nicht drin war, zog ich mit einem Kanister Wasser und meiner Waschschüssel in die Toilettenblockhütte. Die war großzügig, sauber und mit Kleiderhaken. Haare waschen über der Schüssel war schon spannend aber so frisch und sauber fühlte ich mich gleich besser und nach einem kleinen Abendessen gingen wir früh schlafen. Wenn sich was anbahnt, dann am besten weg schlafen. :sleep:


    [Externes Medium: https://youtu.be/tkHkOn7F_jI]
  • Sooo... :pfeif: Nein wir sind nicht verschollen, wir sind noch weiter gereist. Die letzten Wochen war auf Arbeit nur soviel zu tun, dass ich zu nix kam und war ich mal kurz Zuhause war ich tot. :tropf: Heut ist mal etwas ruhiger wieder. :applaus:


    Machen wir weiter.. =)


    Tag 16, Grenzübertritt nach Norwegen, willkommen im Land der Trolle und Fjorde und Wasserfälle


    Nix mit frisch und munter, an diesem Morgen fühlte ich mich noch mehr durch den Fleischwolf gedreht. Nix wenn man alt wird, jut dass ich nich dazu neige Dinge auf "wenn ich mal Zeit hab" zu verschieben- also wenn ich Rentner bin :lol: - wie ich mich in dreißig oder vierzig Jahren an so einem Morgen gefühlt hätte.. Ich glaub dann wäre meine letzte Tätigkeit gewesen, mich ein hübsches Loch zu buddeln. :D Wie wochenlang nicht geschlafen, dabei war ich nur einmal kurz wach geworden. Merkwürdig. Ich hatte am Abend kurz überlegt, am Morgen doch mal bis zur Flussquerung und zurück zu gehen aber für gut 30km auf Naturpfaden war ich definitiv nicht fit genug. So sind wir nur als Morgenrunde den Naturlehrpfad, der mit 4km ausgeschildert war, entlang geschlendert. Wie sich raus stellte eine schöne Runde z.T an den Teichen vorbei, die auf der anderen Seite des "Deichs" waren. An einem saßen wir auch eine ganze Weile und genossen die Ruhe des Morgens.


    Der nächste Stopp sollte der Stabbursdalen Nationalpark sein, nur ungefähr 2,5 Stunden Fahrzeit. In Inari machte ich nochmal Halt. Tanken in Euro, ein paar frische Lebensmittel erbeuten und einen Souvenirshop suchte ich auch noch heim. Ein schönes Sofakissen mit samischen Mustern bekam ich- was mein Köpfchen in den folgenden Nächten sanft betten sollte, einen Loop mit Fleecefütterung und Rentiermuster- auch der Kauf würdesich alsbald rentieren. Und Else musste mit. =) Ein kleines Plüschrentier, was seinen Platz neben Ernie dem Meerschweinchen, auf dem Armaturenbrett, genau über dem Lenkrad fand. Natürlich noch ein paar andere Kleinigkeiten für die lieben Meerisitter, Blumengießer und Ponybespaßer daheim.


    Bald darauf passierten wir die Grenze zu Norwegen. Und irgendwie waren plötzlich von Zauberhand die Steine weg. :???: Also nicht ganz aber das erste was ich sah, war tatsächlich ein Fluss, der sich in sanften Schwingen durch die Landschaft zog und breite, weiße Sandbänke hatte. Sandbänke in Finnland? Nein, dass hatte ich dort nicht entdeckt. Da war es schon ein Wunder an den Stränden mal eine kleine Sandecke zu haben. Faszinierend. :klugscheisser: Kurz darauf ragten steile Berge links neben der Straße empor. Wasserfälle fielen von oben herab und auf der rechten Seite der Atlantik. Genau genommen ein Fjord mit Atlantikwasser. Welch Aussichten. :herzen1: Diese Straße möchte man lieber als Beifahrer fahren, so musste ich ja nun auch noch auf den Verkehr achten. Trotzdem entging mir ein Rentier nicht, was mich irgendwann auch noch über die Leitplanke mit seinen süßen Augen anblinzelte. xD Gut, dass die Norweger ahnten, dass Menschen sich dieses Schauspiel gern mal in Ruhe angucken wollen und es immer wieder Haltebuchten gab. Sie wurden auch reichlich genutzt. Überall sah man Autos oder Busse kurz halten. Auch ich nutzte zweimal solch Haltepunkt. Beim zweiten Mal auch, um auf der Karte unsere Einfahrt zu suchen, die uns zum Parkplatz des Nationalparks führen würde. Ausgeschildert sollte dies nämlich nicht sein. Wars auch nicht und hätte ich das Navi nicht darauf programmiert, wäre ich vorbei gerauscht. Ein Feldweg scharf links hinter einer rechts Kurve. Fies. |)


    Diesem gut planierten Feldweg- ich glaube hier oben heißt sowas Naturstraße, hatte ich in Finnland ja auch schon öfter gehabt, folgten wir knapp sechs Kilometer, ehe wir auf einen gut gepflegten, idyllischen Parkplatz kamen. Mit WC Häuschen, Abfalleimern- perfekt. :applaus: Ich studierte die Karten und Informationen vor Ort, dort stand aber nicht viel mehr, als ich schon im Internet raus gefunden hatte. Es gab im wesentlichen zwei Touren. Einmal zum Wasserfall, etwa 5-6km und dann nochmal auf einen Berg, etwa 7-8km. Beide Touren teilten sich die ersten 2-3 Kilometer und waren theoretisch hin/zurück Routen. Keine Rundwege.


    So packte ich den Rucksack und wir begaben uns erstmal auf den Weg zum Wasserfall. Plan war, im Zweifel danach, auf dem Rückweg, noch zum Berg hinauf. Mal schauen, wie die Wege waren. "Rein kilometermäßig durfte man hier oben nicht planen". *Lektion gebetsmühlenartig wiederholte* :pfeif:


    Die Landschaft war genauso lieblich und wunderschön, wie sie schon aus dem Auto gewirkt hatte. :herzen1: Klein gebliebene Birken, gerade am ersprießen, Kiefern, alles in lockerem Verbund, abwechselnd mit weiten Freiflächen. Und natürlich die obligatorischen Flechten, Blaubeeren und kleine rote Blümchen zwischen den Flechten. Der Weg war größtenteils steinig, wirkte wie der Versuch eine Kopfsteinpflasterstraße zu suggerieren. Ich erinnerte mich an Bilder aus Asterix und Obelix Comics, die Straßen dort sahen ähnlich aus. Steinbrocken in die Erde geworfen, als Deko nett aber als Straße unbrauchbar, da man nur auf und nieder hüpft mit seinem Streitwagen. Und so sah ich Römer in Streitwagen vorbei hüpfen und amüsierte mich. Bedenklich? :ka: Ich hüpfte ohne Streitwagen von Stein zu Stein,das Pony war ja leider daheim geblieben, beziehungsweise guckte, dass ich über keinen stolperte und genoss diese offene, herrliche Landschaft mit den hohen Gipfeln, auf denen noch Schnee lag, im Hintergrund. Wir passierten eine Hängebrücke über den Stabbursdalen und folgten weiter dem Pfad gen Wasserfall.


    Wir hatten uns in einem eingezäunten Gelände befunden, aus dem uns der Weg nun wieder raus führte. Tor brav wieder zu und kurz danach kam auch schon die Wegkreuzung. Bis zum Berggipfel noch 4,5km. Also neun insgesamt, hoch und runter. Info gespeichert und rechts, Richtung Wasserfall weiter. Bald bekamen wir den Wasserfall zu hören und kurz darauf sahen wir ihn auch. Kamen aber nicht dichter ran, ohne wieder ins eingezäunte Gelände zu müssen. Diesmal gab es kein Tor, nur eine Jägerleiter über den Zaun. Mit zwei großen Hunden allein. Oh je. :hust: Rouven wollte schonmal probieren und hing dann ratlos auf der Hälfte.


    Weil es gab eben keine wirklichen Stufen, Tritte, nur dünne Leisten, deren schmale Oberseite nach oben guckte. Kein Halt für große Hundepfoten. Aber süß war es schon, wie er ganz selbstverständlich beschloss, dass er da eben irgendwie rüber muss, wenn ich da hin will. :herzen1: Ich hob ihn erstmal runter, gab ihm ein Küsschen auf die kleine schwarze Nase und kletterte erstmal selbst drüber und stellte Rucksack drüben ab. Dann hinauf und Rouven ermuntert, es nochmal zu probieren. Wieder kam er nur bis zur Hälfte, wo ich ihn dann griff und über die Spitze hob. Immer nur den Hund haben, den man heben kann oder so. :p Mit Josy verfuhr ich genauso und so kamen wir nicht elegant aber doch drüben an.


    Um den Wasserfall aus der Nähe zu sehen, klettern wir zum Flussufer hinab und folgten dem schmalen Pfad an seinem Ufer. Hier waren wieder Rastplätze mit Feuerstellen und auch Ruderboote zum angeln lagen parat.


    Die Lautstärke der in die Tiefe stürzenden Wassermassen war beeindruckend, dabei war es noch gar keine besonders große Fallhöhe, doch eben viel, viel Wasser. Die Schneeschmelze war auch hier noch fleißig im Gang. Eine Weile verweilten wir am Ufer und betrachten das Schauspiel, bevor wir weiter zogen. Der Himmel hatte sich ziemlich verdüstert, es sah stark nach Gewitter aus. Also erstmal kein Berg, so hoch droben mag man nicht sein, wenn es blitzt und stürmt und donnert.


    Wir versuchten, ob man dem Flussufer auch in die andere Richtung, gen Hängebrücke, folgen könnte aber das Ufer wurde immer steiler und schließlich eher eine Art Canyon. Keine Chance. Also wieder hoch und oben entdecken wir einen Rentierpfad, der sich parallel zum Fluss dahin schlängelte. Prima, brauchten wir nicht wieder über die Leiter und generell nicht den selben Pfad zurück.


    Ohne Sonne wirkte die Landschaft nicht mehr so sehr, wie eine sehr nördliche Toskanavariante, war aber immer noch von unglaublicher Schönheit. Der Himmel verdüsterte sich immer mehr und so liefen wir ein bisschen flotter. Die Hängebrücke passierten wir wieder gekonnt- die Hunde hatten nicht einmal gezuckt, obwohl wir sowas noch nie hatten. Geht der Weg da lang, dann latschen die da drüber, egal was ist, es wird schon richtig sein. :applaus: Rouven fand das schaukeln wieder etwas komisch aber ich guckte, dass es sich im Rahmen hielt.


    Wir kamen trocken am Auto an und ich war froh, dass wir den Berg wegen Wetter erstmal gelassen hatten. Obwohl die Strecke relativ einfach zu laufen gewesen war, war ich platt. Das Alter murmelte ich. |) Ins Auto gekuschelt und mit den Hunden eine Runde gedöst, bevor ich uns Abendessen machte. Das Wetter hielt noch eine Weile, erst gegen 23Uhr kam ein Schauer herunter. Die Mittsommersonne war wieder nicht zu sehen, zu bewölkt, also schliefen wir bald. Sollte man im fortgeschrittenen Alter so tun hab ich gehört. :lol:


    [Externes Medium: https://youtu.be/qCbiFuK3Qwk]

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